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"Öko-Test": Berliner im Check – Pestizide in allen Produkten nachgewiesen


"Öko-Test" deckt auf
Berliner im Test: "Kein Produkt ohne Pestizidrückstände"

Von t-online, jb

21.02.2025 - 11:05 UhrLesedauer: 3 Min.
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Berliner sind besonders in der Karnevalszeit beliebt. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer/imago-images-bilder)
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Berliner gibt es mit Marmelade, Pflaumenmus oder sogar Senf. Dass sie aber auch Schadstoffe enthalten, deckt eine aktuelle Untersuchung auf.

Ob Pfannkuchen, Krapfen oder Berliner: Die kleinen frittierten und gefüllten Süßigkeiten gehören zum Karneval und Fasching dazu. "Öko-Test" hat nun (Ausgabe 03/2025) untersucht, wie gut die Berliner von Bäckereiketten und aus dem Discounter beziehungsweise Supermarkt sind. Das Ergebnis: Es gibt kein Produkt ohne Pestizidrückstände.

Pfannkuchen bei "Öko-Test": teuerster Berliner ist "ungenügend"

Das teuerste Produkt

Mit am schlechtesten im Test schnitt ein Berliner ab, der zugleich am teuersten ist: der "Kamps Backstube Berliner" von Kamps. Er enthält eine Himbeere-Johannisbeere-Füllung, bringt 80 Gramm auf die Waage und kostet 1,85 Euro.

Bei Laboruntersuchungen wurden jedoch vier Pestizide in Spuren gefunden, darunter ein Wirkverstärker. Und auch weitere umstrittene und/oder bedenkliche Inhaltsstoffe wurden nachgewiesen – darunter natürliches Aroma, Phosphate, Carboxymethylcellulose.

Hoch dosierte Carboxymethylcellulose führte in Tierversuchen zu entzündlichen Veränderungen der Darmflora. Phosphate sind zwar wichtig für die Knochen, allerdings nur in gewissem Maß, erklären die Tester. Wer jedoch zu viel Phosphat zu sich nimmt, kann seinen Nieren schaden.

Ein weiterer Kritikpunkt der Tester ist der Zuckergehalt. Dieser ist mit 17,6 Gramm pro Stück deutlich zu hoch.

Gesamtnote für den "Kamps Backstube Berliner" von Kamps: "ungenügend".

Produkte aus dem Supermarkt

Ebenso schlecht schnitten die "Gut & Günstig Leckere Berliner" von Edeka ab. Bei Laboruntersuchungen wurden drei Pestizide in Spuren gefunden, darunter Pirimiphos-methyl. Dabei handelt es sich um ein Insektizid, das gewässergefährdend und organschädigend ist. Pflanzenschutzmittel, die diesen Wirkstoff enthalten, sind in Deutschland daher nicht zugelassen. Weiterhin kritisieren die Tester auch den Phosphatgehalt der Süßigkeit.

Negativ fällt zudem der Zuckergehalt auf. Er ist mit 12,6 Gramm pro Stück deutlich zu hoch.

Mit 0,72 Euro pro Stück landet der 70 Gramm schwere Berliner preislich im Mittelfeld. Die Berliner sind als abgepackte Ware im Sechserpack erhältlich.

Gesamtnote für die "Gut & Günstig Leckere Berliner" von Edeka: "ungenügend".

Testsieger unter den Berlinern

Einen wirklichen Testsieger gibt es nicht. Die meisten, sowohl einzelnen Berliner von Bäckereiketten, als auch die abgepackte Ware aus dem Supermarkt oder vom Discounter schneiden mit der Gesamtnote "befriedigend" ab. Ein großer Kritikpunkt bei allen ist, dass sie Pestizide in Spuren enthalten.

Transparenzhinweis

Laut Vereinbarungen darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Da nur elf Produkte getestet wurden, beschränkt sich in diesem Fall die Berichterstattung auf zwei Beispiele.
Bei der Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.

Berliner bei "Öko-Test": Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 5 x Berliner mit der Gesamtnote "befriedigend", darunter 1 x Berliner von einer Bäckereikette
  • 2 x Berliner mit der Gesamtnote "ausreichend", darunter 1 x Berliner von einer Bäckereikette
  • 1 x Berliner mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 1 x Berliner von einer Bäckereikette
  • 3 x Berliner mit der Gesamtnote "ungenügend", davon 2 x Berliner von Bäckereiketten

So lief der Test ab

Für den Test untersuchte ein unabhängiges Labor insgesamt elf Berliner. Vier davon wurden bei in deutschlandweit gelisteten Bäckereiketten gekauft, sieben stammen aus Supermärkten und Discountern und werden dort als abgepackte Ware angeboten.

Das Labor untersuchte die Krapfen sowohl auf Transfettsäuren und Fettschadstoffe, als auch auf gesättigte (MOSH/ MOSH-Analoge) und aromatische (MOAH) Mineralölkohlenwasserstoffe, Pestizide (Glyphosat, Chlormequat, Mepiquat).

Ebenfalls wichtig waren den Testern die Deklaration, die Zutatenliste und die Nährwerte. Bei loser Ware von den Bäckereiketten wurden der Zucker- und Fettgehalt vom Labor bestimmt.

Verwendete Quellen
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