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Russland: Abwehr zu schwach – Kritik nach Munitionsdepot-Angriff


Satellitenbilder zeigen riesige Rauchwolken
Nordkoreanische Raketen bei ukrainischem Angriff zerstört?

Von t-online, wan

Aktualisiert am 20.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine nordkoreanische Rakete vom Typ KN-23 wird abgefeuert.Vergrößern des Bildes
Eine nordkoreanische Rakete vom Typ KN-23 wird abgefeuert. (Quelle: Nordkoreanische Nachrichtenagentur)

Beim Angriff auf ein russisches Munitionsdepot sollen auch nordkoreanische Raketen zerstört worden sein. Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß der Attacke.

Es könnte einer der schwersten Angriffe der Ukraine auf russische Militäreinrichtungen gewesen sein. Etwa 100 ukrainische Drohnen sollen sich am Dienstag auf das Munitionslager in Toropez in der Region Twer gestürzt haben. Jetzt zeigen Satellitenaufnahmen das Ausmaß des Angriffs. In dem Depot seien etwa 19.000 Tonnen Munition gelagert gewesen, teilte ein Mitarbeiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU mit. Andere Quellen sprechen sogar von 30.000 Tonnen.

Dort sollen sich nach Berichten des Telegramkanals "Astra" russische Raketen vom Typ Iskander und auch Raketen aus nordkoreanischer Fertigung befunden haben. Videos zeigten einen gigantischen Feuerball, der über dem Militärlager aufstieg. Die nachfolgenden Explosionen seien sogar von Erdbebenmessstationen registriert worden.

Darauf sind gigantische Rauchwolken zu erkennen. Sowohl die Bilder des Dienstes Planetlabs als auch von Maxar zeigen, dass lange nach dem Angriff noch Feuer auf dem Gelände zu erkennen sind.

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Ukraine: Mehrere Raketensysteme zerstört

Der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andriy Kovalenko, berichtete laut "Euromaidan Press", dass auf dem Gelände möglicherweise auch Grad-Mehrfachraketensysteme (MLRS), S-300- und S-400-Luftabwehrraketen sowie nordkoreanische ballistische Raketen des Typs KN-23 gelagert worden seien. Bei diesen handelt es sich um nordkoreanische Raketen, die etwa 700 Kilometer weit fliegen können und den Iskander-Modellen Russlands sehr ähnlich sind.

Das Institut für Kriegsstudien (ISW) erklärte in seiner Einschätzung des Angriffs, dass fortgesetzte ukrainische Angriffe auf Logistikstandorte in Russland "einen größeren operativen Druck auf das russische Militär erzeugen werden, der über die individuelle Zerstörung von Munitionslagern und Logistikeinrichtungen hinausgeht".

Schätzte Putins Armee die Lage falsch ein?

Das ISW schrieb, die ukrainischen Himars-Angriffe auf Munitionslager hätten die russischen Streitkräfte bereits gezwungen, einige Munitionslager aufzulösen, was ihre Operationen beeinträchtigt habe. Weitere Angriffe in der Größenordnung des Angriffs auf Toropez könnten zu einem ähnlichen Schritt führen, fügte die Denkfabrik hinzu. Toropez liegt etwa 380 Kilometer nordwestlich der russischen Hauptstadt Moskau und rund 470 Kilometer nördlich der Grenze zur Ukraine.

Russische Militärblogger haben den russischen Behörden vorgeworfen, die Anlage in Twer schlecht gebaut zu haben, und den russischen Streitkräften vorgeworfen, dort möglicherweise Raketen und Artilleriemunitionsbestände falsch zu handhaben.

Mängel beim Bau der Einrichtung?

Die russischen Streitkräfte haben sich nach ISW-Meinung möglicherweise nicht um die Schwachstellen vieler Logistikeinrichtungen in Russland gekümmert. Das könnte auch daran liegen, dass sie außerhalb der Reichweite westlicher Waffen liegen, die derzeit noch Beschränkungen unterliegen. Die Aufhebung der Beschränkungen für den Einsatz westlicher Systeme und die weitere Entwicklung der ukrainischen Langstreckenschlagskapazitäten könnten es laut ISW den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, die russischen Schwachstellen wirksamer auszunutzen.

Allerdings liegt Toropez noch weiter als die britischen Storm Shadow- und die amerikanischen Atacms-Raketen fliegen können. Die Ukraine dürfte deshalb wohl weiter auf Drohnen setzen, die offenbar einfacher durch das Netz der russischen Luftabwehr schlüpfen können. Einige sind bereits mehr als 1.000 Kilometer weit in russisches Gebiet eingedrungen.

Verwendete Quellen
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