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Ukraine-Krieg | Selenskyjs Lieblingsmilliardär Richard Branson


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Branson statt Musk
Er ist Selenskyjs neuer Lieblingsmilliardär


Aktualisiert am 12.04.2023Lesedauer: 2 Min.
UKRAINE-CRISIS/ZELENSKIY-BRANSONVergrößern des Bildes
Virgin-Gründer Richard Branson (r.) besuchte am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew: "Ergriffen vom unglaublichen Einsatz des Präsidenten". (Quelle: UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE)

US-Unternehmer Elon Musk machte sich in der Ukraine erst beliebt – und stürzte dann tief. Nun könnte ein anderer Tech-Milliardär seine Rolle übernehmen.

Elon Musk musste nicht viel tun, um die Herzen der Ukrainer zu gewinnen. Kurz nach dem russischen Überfall im Februar 2022 brachte der Unternehmer die ersten seiner Starlink-Stationen auf den Weg und half dem Land so, mitten im Krieg die Verbindung zum Internet aufrechtzuerhalten.

Doch inzwischen ist die Liebe abgekühlt, Musk hat sein Engagement für Kiew deutlich zurückgeschraubt und äußert sich stattdessen häufig im Sinne des Kremls. Ganz anders dagegen wirkt der Einsatz von Richard Branson.

Am Montag besuchte der britische Unternehmer die Ukraine zum zweiten Mal seit Beginn der Invasion. In Kiew traf sich der Gründer der Firmengruppe Virgin mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Offiziell ging es bei dem Treffen um Bransons neue Rolle als Botschafter der globalen Spendenplattform United24, die Geld- und Sachspenden für die Ukraine organisiert.

Mit Sänger Elton John, Schauspieler Mark Hamill und US-Historiker Timothy Snyder hat die Organisation schon mehrere prominente Unterstützer. Nun also auch Sir Richard Branson. Aber ging es bei dem Besuch des 72-Jährigen wirklich nur um Spenden?

Musks zwiespältiges Verhältnis zu Kiew

Branson gilt als schillernde Figur der Tech-Industrie. Das erste 1970 von Branson gegründete Unternehmen unter dem Virgin-Logo war noch auf den Versand von Schallplatten spezialisiert, doch inzwischen sind seine Firmen längst feste Größen in der Technologiebranche. Virgin bietet nicht nur Flugreisen an, sondern ist mit Virgin Galactic und Virgin Orbit auch in der Raumfahrt aktiv.

Die Firmen des Milliardärs bieten zudem in vielen Ländern Mobilfunk und Internet an. Ist es denkbar, dass Branson die Lücke schließen will, die Elon Musk hinterlassen hat?

Im Februar drosselte der Chef der Raumfahrtfirma SpaceX den Zugang der ukrainischen Armee zu seinem Starlink-Satellitennetzwerk und erschwerte so die Koordination beispielsweise von Drohnenangriffen gegen russische Stellungen – natürlich ganz im Sinne Moskaus.

Es wäre also nicht absurd anzunehmen, dass sein direkter Konkurrent Branson die Situation für sich nutzen und der Ukraine gleichzeitig einen wichtigen Service anbieten will. Immerhin ist er in denselben Branchen wie Musk aktiv und dürfte über das entsprechende Know-how verfügen. Zu einer entsprechenden Anfrage von t-online hat sich Virgin bislang nicht geäußert.

"Leuchtfeuer der Entschlossenheit"

An seinen Sympathien für die Ukraine dürfte ein solches Unterfangen jedenfalls nicht scheitern. Schon nach dem russischen Einmarsch in die Ostukraine 2014 hatte sich Branson unmissverständlich auf Kiews Seite geschlagen. Ende Juni 2022 besuchte Branson dann den Flughafen Hostomel bei Kiew, wo das Wrack einer Antonow-225 steht. Das größte Transportflugzeug der Welt war beim russischen Angriff im Februar 2022 zerstört worden. Branson will beim Wiederaufbau helfen.

Nach seinem jüngsten Besuch in der Ukraine äußerte sich Branson auch zu seinen Motiven: "Im Angesichts dieses furchtbaren Krieges ist die Ukraine zu einem Leuchtfeuer der Entschlossenheit und der Hoffnung in der Welt geworden", schrieb Branson. "Ich bin ergriffen vom unglaublichen Einsatz des Präsidenten, seiner Frau und dem einzigartigen Mut der Ukrainer. Ich freue mich darauf, das weltweite Netzwerk der Virgin-Gruppe zu nutzen, um der Ukraine zu helfen".

Verwendete Quellen
  • Internetseite von United24
  • virgin.com: Visiting Ukraine
  • The Independent: Ukraine President Volodymyr Zelensky meets Sir Richard Branson in Kyiv
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