In der Nähe von Kiew Ukrainischer Innenminister stirbt bei Helikopterabsturz
Ein Helikopter ist nahe der ukrainischen Hauptstadt verunglückt. Es gibt mehrere Tote – darunter ist auch der Innenminister.
Bei einem Hubschrauberabsturz nahe Kiew ist nach Angaben der ukrainischen Polizei der Innenminister des Landes getötet worden. Insgesamt seien 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder, erklärte die Polizei am Mittwoch. Unter den Todesopfern seien der Innenminister der Ukraine, Denys Monastyrskyj, sein Stellvertreter Jehwhenij Jenin und sein Staatssekretär Yuriy Lubkovych. Zuvor war von 18 Toten die Rede gewesen.
Der 42-jährige Monastyrskyj war im Jahr 2021 zum Innenminister ernannt worden. Er war in diesem Amt für die Polizei und die Innere Sicherheit zuständig und ist der ranghöchste ukrainische Staatsvertreter, der seit Beginn des Krieges ums Leben gekommen ist.
Behördenangaben zufolge war der Hubschrauber in der Nähe eines Kindergartens und eines Wohngebäudes abgestürzt. 29 Menschen wurden verletzt, darunter 15 Kinder. Rettungskräfte und Polizisten seien am Ort des Geschehens im Einsatz.
Auf in Online-Netzwerken verbreiteten Videos von der Absturzstelle war ein großflächiger Brand zu sehen. Zu der möglichen Ursache des Absturzes gab es zunächst keine Angaben. Die abgestürzte Maschine gehörte einem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe zum Notfalldienst der Regierung in Kiew und lag somit im Verantwortungsbereich des Innenministeriums.
Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, teilte Journalisten in Browary mit, dass die Führungsriege des Innenministeriums auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen sei. Nähere Angaben wollte er nicht machen. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Post" berichtete, hätten sich neun der Todesopfer an Bord des Helikopters befunden.
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Zum Zeitpunkt des Absturzes seien Kinder und Beschäftigte in dem Kindergarten gewesen, schrieb der Regionalgouverneur Olexij Kuleba auf Telegram. "Alle wurden evakuiert." Von ukrainischer Seite gab es keine Angaben, ob es zu dem Zeitpunkt des Absturzes russische Angriffe in dem Gebiet gegeben habe. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Absturz.
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich erschüttert über den tödlichen Absturz. Er zeige erneut den immensen Tribut, den die Ukraine im Krieg zahle, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. "Unsere Gedanken sind an diesem traurigen Tag bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzten sowie bei Präsident Selenskyj, der heute seinen Innenminister verloren hat."
Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Browary rund zwölf Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kiew. In den ersten Tagen des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte es in der Stadt heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Kräften gegeben.
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa und AFP
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