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Hessen: Großrazzia wegen gefälschter Impfpässe


Coronavirus
Großrazzia wegen gefälschter Impfpässe in Hessen

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 17.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Polizei bei einem Großeinsatz: An der Razzia in Hessen waren rund 200 Beamte beteiligt. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Polizei bei einem Großeinsatz: An der Razzia in Hessen waren rund 200 Beamte beteiligt. (Symbolfoto) (Quelle: U.J. Alexander/imago-images-bilder)

In Hessen sind Ermittler gegen die Fälschung von Impfpässen im großen Stil vorgegangen. Zwölf Personen wurden bei der Razzia festgenommen – Hersteller und Käufer der Ware.

Die Polizei in Hessen ist mit einer Großrazzia gegen Fälschungen von Impfpässen vorgegangen. Dabei seien am Mittwoch die beiden mutmaßlichen Fälscher sowie zehn der mutmaßlichen Käufer gefälschter Impfpässe vorläufig festgenommen worden, teilten das hessische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Darmstadt mit. Insgesamt durchsuchten demnach 200 Einsatzkräfte 23 Objekte.

Den Ermittlern zufolge besteht der Verdacht der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung. Außer in Kommunen in Hessen – darunter Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach, Frankfurt am Main und Kassel – durchsuchten Ermittler auch Objekte in den baden-württembergischen Städten Heidelberg und Karlsruhe.

Es geht um Hunderte gefälschte Impfpässe

Es habe sich bei Ermittlungen der Verdacht ergeben, dass ein 36-Jähriger aus Bickenbach Impfpässe gefälscht und zusammen mit dem zweiten Hauptverdächtigen, einem 42-Jährigen aus Mörfelden-Walldorf, verkauft habe. Dieser Verdacht habe sich in weiteren Ermittlungen erhärtet. Demnach handelten die beiden mit gefälschten Impfpässen und QR-Codes.

Es sei von mindestens 300 Fälschungen auszugehen, die für 100 bis 400 Euro verkauft worden seien. 20 mutmaßliche Käufer seien identifiziert worden. Von den mutmaßlichen Käufern seien 15 am Mittwoch vor Ort angetroffen und vorläufig festgenommen worden.

Künftig hohe Haftstrafen für Fälscher möglich

Fälschern von Corona-Tests, Genesenen- oder Impfnachweisen sollen nach den Plänen der Ampelparteien im schlimmsten Fall bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Das sieht das künftige Corona-Regelwerk vor, das am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden soll.

Strafbewehrt sein soll die Herstellung und auch die wissentliche Nutzung gefälschter Nachweise. In besonders schweren Fällen des "unbefugten Ausstellens von Gesundheitszeugnissen", wenn "der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande" handelt, soll eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren möglich sein.

Mit der Änderung sollen "Strafbarkeitslücken" geschlossen werden. Bisher wird im Strafgesetzbuch nur die Vorlage oder Nutzung von gefälschten "Gesundheitszeugnissen" gegenüber "Behörden oder Versicherungsgesellschaften" unter Strafe gestellt. Bei Apotheken, wo viele Fälscher sich ein digitales Impfzertifikat erschleichen, gilt das nicht. Das soll sich ändern. Ebenso wird es strafbar, wenn auf der Arbeit oder anderswo privat eine Fälschung vorgelegt wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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