Mord auf offener Straße Berliner Polizei fasst Tatverdächtigen – war Opfer Islamist?
Am helllichten Tag wird ein Mann mitten in Berlin erschossen. Eine Augenzeugin vergleicht die Tat mit einer Hinrichtung. Ein Verdächtiger wurde bereits gefasst.
Ein Fahrradfahrer hat im Berliner Stadtteil Moabit am helllichten Tag einen Mann erschossen. Der Mann sei nach Wiederbelebungsversuchen gestorben, sagte ein Polizeisprecher t-online.de. Die "Bild" gibt an, dass es sich bei dem Toten um einen tschetschenischen islamistischen Gefährder handeln soll.
Verdächtiger gefasst, Tatwaffe gefunden
Die Tat ereignete sich laut Polizei gegen 12 Uhr. Zeugen haben demnach die Polizei alarmiert und von Schüssen im Bereich des Kleinen Tiergartens berichtet, einem Park in Stadtteil Moabit. Noch am Nachmittag wurde ein Verdächtiger gefasst, wie die Staatsanwalt mitteilte. Die Polizei sprach von einem Radfahrer, der unter Verdacht steht.
Am Abend sollen Taucher der Polizei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Tatwaffe, eine Pistole, am Holsteiner Ufer in der Spree gefunden habe. Das ist nur einige hundert Meter vom Tatort entfernt. Auch das Fahrrad soll dort gefunden worden sein. Den Informationen zufolge soll der Täter das Opfer in den Kopf geschossen haben.
Die "Berliner Morgenpost" beschrieb die Tat gestützt auf die Aussage einer Zeugin als regelrechte "Hinrichtung". Demnach sagte die Zeugin, der Täter habe sich dem Opfer von hinten auf dem Fahrrad genähert. Aus wenigen Metern Entfernung habe er geschossen. Als das Opfer auf dem Boden gelegen habe, habe der Täter ein zweites Mal geschossen und sei danach mit dem Rad geflohen.
Zusammenhang mit Clan-Kriminalität?
Oberstaatsanwaltschaft Ralph Knispel, der auch im Bereich der Clan-Kriminalität ermittelt, eilte an den Tatort. Dies könnte darauf hindeuten, dass es sich um eine Tat aus dem Bereich der organisierten Kriminalität handelt. Staatsanwaltschafts-Sprecher Martin Steltner sagte hingegen der dpa, Knispel sei als Bereitschafts-Staatsanwalt am Freitag zuständig gewesen. "Das war ein ganz normaler Vorgang."
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Nach "Bild"-Informationen soll das Opfer ein islamistischer Gefährder gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft war für Nachfragen am späten Nachmittag nicht mehr zu erreichen. Wie viele Schüsse abgefeuert wurden und wo der Mann getroffen wurde, wurde bislang nicht mitgeteilt. "Dazu äußern wir uns nicht", sagte Sprecher Steltner.
- Eigene Recherche
- Twitter-Account der Polizei Berlin
- "Bild": Das Opfer soll islamistischer Gefährder sein
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa