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Messer-Attacke in Villach: Essenslieferant wird zum Helden


14-Jähriger tot, drei Opfer auf Intensivstation
Syrer sticht um sich – ein anderer Syrer wird zum Helden

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 17.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Villach: Trauernde Personen am Tatort des Messerangriffs.Vergrößern des Bildes
Villach: Trauernde Personen am Tatort des Messerangriffs. (Quelle: Gerd Eggenberger/APA/dpa)
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Der Attentäter von Villach soll sich der Terrormiliz IS verschworen haben. Ein Essenslieferant stoppte ihn – und wurde selbst für einen Angreifer gehalten.

Nach dem tödlichen Messerangriff in Villach spricht Österreichs Innenminister Gerhard Karner von einem "islamistischen Anschlag mit IS-Bezug". Wie die österreichische Tageszeitung "Der Standard" berichtete, soll der Verdächtige, ein 23 Jahre alter Syrer, einen Treueschwur auf den IS oder eine andere dschihadistische Organisation geleistet haben.

Laut "Kronen Zeitung" fanden Ermittler an seinem Wohnsitz eine IS-Flagge. Der 23-Jährige habe sich über TikTok radikalisiert, wo er diversen islamistischen Predigern gefolgt sei.

Am Samstag hatte der Angreifer gegen 16 Uhr in der Villacher Innenstadt ein Klappmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge gezückt und war damit laut Polizei offenbar wahllos auf Passanten losgegangen. Dabei rief er Zeugen zufolge "Allahu Akbar" (Gott ist groß).

Ein 14 Jahre alter Junge starb, fünf weitere Menschen wurden verletzt. Drei von ihnen so schwer, dass sie jetzt auf der Intensivstation behandelt werden.

"Ich bin mit dem Auto einfach losgefahren"

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Es sieht so aus, als hätte alles noch viel schlimmer kommen können – wenn nicht ein anderer Syrer schnell und beherzt eingegriffen hätte. Er habe zwei am Boden liegende Menschen gesehen und "viel Blut", sagte Allaaeddin Alhalabi österreichischen Medien. Da habe er nicht lange nachgedacht, sondern sofort reagiert.

Am Samstagnachmittag war Alhalabi demnach gerade dabei gewesen, mit einem Auto Essen in Villach auszuliefern. Der 42-Jährige drückte aufs Gas und zielte auf den Angreifer: "Ich bin mit dem Auto einfach losgefahren und habe ihn frontal erwischt", erzählte er hinterher. Laut Polizei rettete er damit womöglich Menschenleben.

"Der Junge, der dort am Boden gelegen ist ..."

Die Leute am Tatort hielten ihn in all dem Chaos allerdings zunächst für einen weiteren Attentäter. "Sie dachte, ich würde mit dem Auto auf Menschen losfahren", sagte Alhalabi. "Es brach Angst bei den Menschen aus. Sie gingen auf mich los und schlugen das Fenster ein."

Über seine Motivation sagte der 42-Jährige, er lebe seit neun Jahren mit seiner Familie in der Stadt, Villach habe ihm viel gegeben. Vor allem aber: "Ich habe sehr an meine Kinder gedacht. Der Junge, der dort am Boden gelegen ist, hat ja auch Eltern, einen Vater und eine Mutter, das war sehr schlimm für mich."

Trauernder Vater: "Ich liebe dich, mein Engel"

Der Vater des getöteten Jungen schrieb unterdessen bei Facebook: "Papa vermisst dich! Ich liebe dich, mein Engel."

Allaaeddin Alhalabi hofft nun, dass die Bürger von Villach die Tat seines Landmannes nicht allen anderen Syrern zur Last legen. "Natürlich habe ich jetzt Sorge, dass die Menschen Schlechtes über uns denken", sagte er. "Aber wir sind nicht so. Er ist nur einer von Tausenden Syrern in Österreich. Ich wünsche mir sehr, dass die Leute sehen, dass wir einfach hier sind, um mit unseren Kindern und Familien in Ruhe zu leben."

Verwendete Quellen
  • 5min.at: "Villach: IS Terrormotiv vermutet ++ Familie: 'Ich liebe dich mein Engel'"
  • 5min.at: "Held des Tages: Er stoppte den Villacher Messerangreifer"
  • krone.at: "Villach-Attentäter radikalisierte sich auf TikTok"
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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