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USA: Nach Sandy Hook – Verschwörungsprediger Alex Jones muss zahlen


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Alex Jones' Privatvermögen wird liquidiert
Amerikas Verschwörungsprediger Nr. 1 muss jetzt zahlen


Aktualisiert am 07.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Verschwörungsideologe Alex Jones im Oktober 2022 vor Gericht in Texas: Er muss den Familien der Opfer, die er als "Krisenschauspieler" beschimpfte, 965 Millionen Dollar zahlen.Vergrößern des Bildes
Verschwörungsideologe Alex Jones im Oktober 2022 vor Gericht in Texas: Er muss den Familien der Opfer, die er als "Krisenschauspieler" beschimpfte, 965 Millionen Dollar zahlen. (Quelle: IMAGO/Briana Sanchez/Pool/imago-images-bilder)
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Die Lüge über den Amoklauf von Sandy Hook wird den Verschwörungsideologen Alex Jones jetzt sein Vermögen kosten – und zwar sein ganzes. Der "Infowars"-Mann stimmt auf gerichtlichen Druck einer Liquidierung zu.

In einer überraschenden Wendung hat der umstrittene rechte Verschwörungsideologe Alex Jones beschlossen, sein persönliches Vermögen zu liquidieren. Dieser Schritt folgt auf Forderungen von Familien der Opfer des "Sandy Hook"-Massakers, denen Jones mehr als 1,5 Milliarden Dollar für seine Verleumdungen über das Schulmassaker von 2012 schuldet.

Wie CNN berichtet, könnte diese Entscheidung dazu führen, dass Jones in Zukunft nicht mehr Eigentümer von "Infowars" ist, dem einflussreichen "Verschwörungsimperium", das er Ende der 1990er-Jahre gründete. Im Laufe der Jahre nutzte Jones das Medienunternehmen nicht nur zur Verbreitung von widerwärtigen Lügen und Verschwörungstheorien, sondern hat sich auch mehrfach persönlich am Firmenvermögen bereichert – in Millionenhöhe.

Alex Jones muss jetzt endlich die Familien entschädigen

Bis Donnerstag hatte sich Jones gegen die Umwandlung seiner persönlichen Insolvenz in eine Liquidation gewehrt. Doch angesichts des steigenden juristischen Drucks gab er den Forderungen der "Sandy Hook"-Familien nach. Trotz erfolgreicher Klagen der Familien im Jahr 2022 in Connecticut und Texas hat Jones bisher noch keinen Cent bezahlt. Dies könnte sich nun ändern.

Der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Jahr 2012 war der zweitschwerste Amokauf in der Geschichte der USA. 28 Menschen starben, darunter 20 Kinder, sechs Schulangestellte und die Mutter des Täters, der sich nach der Tat ebenfalls erschoss. Alex Jones behauptete fortlaufend auf seinem verschwörungsideologischen Internetportal "Infowars", dass das Massaker inszeniert gewesen sei, die trauernden Eltern nur "Krisendarsteller" seien und der Amoklauf gar nicht stattgefunden habe. Daraufhin wurden die Eltern mit Morddrohungen überschüttet und zeigten Jones an.

Der reiche Verschwörungsideoloe gab sich mittellos

In den Prozessen wollte Jones darauf plädieren, er habe nur eine Rolle für seine "Infowars"-Sendungen gespielt. Die Gerichte folgten ihm nicht. Jones wurde 2022 in zwei Prozessen zu Entschädigungszahlungen (4,1 Million Dollar) und Schadenersatz an die Familien (965 Millonen Dollar) verurteilt.

Gezahlt hat er bisher nichts, Jones beantragte für sich und sein Unternehmen "Free Speech Systems" Insolvenzschutz und behauptete, er verfüge nur über 2 Millionen Dollar. Von den Klägern vorgelegte Beweise zeigten aber, dass Jones und "Free Speech Systems" ein Nettovermögen von etwa 270 Millionen Dollar haben.

Zuletzt hatte ein Richter zugestimmt, dass Jones' private Ranch verkauft wird, um einen Teil der Schulden zu begleichen. Sie ist 2,8 Millionen Dollar wert. Dazu klagten die Eltern auf eine Aufhebung des Insolvenzschutzes. Erst dann könne Besitz veräußert werden, um die Schulden zu zahlen.

Anwälte der Eltern: Jones verliert "Infowars"

"Das bedeutet praktisch, dass Jones' Anteile an 'Free Speech Systems' veräußert werden", so Avi Moshenberg, ein Anwalt einiger der "Sandy Hook"-Familien. "Free Speech Systems" ist die Muttergesellschaft von "Infowars". Chris Mattei, ein weiterer Anwalt der "Sandy Hook"-Familien, ergänzt: "Dies wird das Ende dieser Insolvenzen beschleunigen und die Liquidation von Jones' Vermögenswerten erleichtern."

Diesmal geht es an Jones' persönliche Vermögenswerte

Obwohl Jones schon seit einiger Zeit kein Kontrolleur des "Infowars"-Geschäfts mehr ist – "Free Speech Systems" hat ebenfalls Insolvenzschutz beantragt – könnte diese rechtliche Wendung dazu führen, dass seine persönlichen Vermögenswerte liquidiert werden können, einschließlich seiner Anteile an "Infowars".

Ungeachtet dessen ist unklar, wie es mit der "Infowars"-Website und angeschlossenen Aktivitäten weitergeht. Sie wird nicht automatisch geschlossen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Geschäft komplett durch den gerichtlich bestellten Treuhänder verkauft wird.

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