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Nex Benedict: Behörden sehen Tod als Selbstmord – keine Anklage


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Autopsiebericht veröffentlicht
US-Behörden: Keine Anklage nach dem Tod von Nex Benedict


Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Der 16-jährige Teenager Nex Benedict: Nex verstarb nach einem Angriff durch Mitschülerinnen.Vergrößern des Bildes
Der 16-jährige Teenager Nex Benedict: Nex verstarb nach einem Angriff durch Mitschülerinnen. (Quelle: Sue Benedict)

Sieben Wochen nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict liegt der staatliche Autopsiebericht vor. Im Blut wurde ein Mix aus Medikamenten gefunden.

Nex Benedict, ein nicht-binärer 16-jähriger Teenager der Owasso High School, starb am 10. Februar, einen Tag nach einer Schlägerei in einer Schultoilette mit drei Mädchen. Der nun veröffentlichte staatliche Autopsiebericht kommt zu dem Schluss, dass es ein Selbstmord war. Menschenrechtsgruppen protestieren, dass die Folgen des langjährigen Mobbings, das Nex erlebte, außer Acht gelassen werden.

Benedict hatte der Polizei erzählt, dass die Gruppe Mädchen sich über Nex und ihre Freundinnen lustig gemacht hatte. Nex hätte daraufhin Wasser auf die Mädchen gespritzt. Daraufhin griffen die drei Mädchen Nex körperlich an, schlugen den Kopf des Teenagers auf den gefliesten Boden, bis Nex das Bewusstsein verlor.

Bericht spricht von Medikamentenmix und Depressionen

Der Bericht des Gerichtsmediziners zeigt jetzt, dass Benedict zum Zeitpunkt des Todes eine Kombination aus verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Medikamenten im Blut hatte. Im Bericht ist vom Antidepressivum "Prozac" die Rede und von Antihistaminikum "Benedryl", das auch als Beruhigungsmittel eingesetzt wird.

Dem Bericht zufolge litt Benedict außerdem unter Depressionen und Angstzuständen und praktizierte Selbstverletzungen. "Handschriftliche Notizen, die auf Selbstverletzung hindeuten, wurden von der Familie im Zimmer des Verstorbenen gefunden und den Strafverfolgungsbehörden übergeben", heißt es in dem Bericht.

Dem Bericht zufolge hatte Benedict auch Kopfverletzungen, Schnittwunden im Gesicht und Blutergüsse erlitten. Diese seien aber nicht tödlich gewesen.

Keine Anklage, aber neues Gesetz

Der Bezirksstaatsanwalt von Tulsa County, Steve Kunzweiler, hat bekannt gegeben, keine Anklage zu erheben, und bezeichnete die Ereignisse in der Schultoilette als "gegenseitigen Kampf" unter den Teenagern.

Nex' Familie hat angekündigt, eine weitere, unabhängige Autopsie in Auftrag zu geben. Dies fordern auch Menschenrechtsorganisationen und queere Aktivisten. Die Organisation "Human Rights Campaign" sagte etwa in einem Statement: "Der vollständige Bericht trägt kaum dazu bei, die Informationslücken über diesen Tag oder die mehr als einjährige Schikane und das Mobbing, das ihm vorausging, zu schließen. Junge Menschen in Oklahoma und im ganzen Land verdienen es, in der Schule sicher und respektiert zu sein. Dazu gehören auch junge Menschen, die sich möglicherweise anders kleiden, anders sprechen oder sich anders identifizieren."

Seit Benedicts Tod hat das US-Bildungsministerium eine Untersuchung der Owasso Public Schools eingeleitet. So soll festgestellt werden, ob der Bezirk bei der Meldung geschlechtsspezifischer Diskriminierung die geltenden Bundesgesetze eingehalten hat. Paul Rosino, Senator in Oklahoma, erwähnte Benedict auch bei der Vorstellung eines Gesetzesentwurfs, der die Strafen für Mobbing verschärfen will, das zu einem Selbstmordversuch geführt haben soll.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe. Falls Sie von negativen Erfahrungen mit Mobbing betroffen sind oder waren, können Sie unter der Telefonnummer 116 111 anonym darüber sprechen. Weitere Hilfe finden Sie hier.

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