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USA: Hurrikan "Dorian" trifft auf Land – "lebensgefährliche Überschwemmungen"


Zerstörerischer Hurrikan
"Dorian" trifft auf US-Festland – erste Häuser zerstört

Von afp, aj

Aktualisiert am 06.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Ein Tornado hat in der Ortschaft Emerald Isle in North Carolina Verwüstung angerichtetVergrößern des Bildes
Ein Tornado hat in der Ortschaft Emerald Isle in North Carolina Verwüstung angerichtet. (Quelle: Julia Wall/The News & Observer/ap)
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Der schlimmste Hurrikan der modernen Geschichte der Bahamas ist abgezogen, die Zahl der Todesopfer könnte noch deutlich steigen. Nun spürt die Südostküste der USA die Auswirkungen von "Dorian".

Die ersten wuchtigen Ausläufer des Hurrikans "Dorian" sind auf die Südostküste der USA geprallt. Starker Regen und heftige Winde peitschten am Donnerstag gegen die Küstengebiete der Bundesstaaten North und South Carolina. Die Behörden warnten vor lebensgefährlichen Überschwemmungen und Sturzfluten. Am Freitag traf der Wirbelsturm in North Carolina auf Land.

In der bei Touristen beliebten Küstenstadt Charleston in South Carolina wurden einige Gegenden überschwemmt. Manche Einwohner bewegen sich mit Kajaks durch die Straßen. Bäume und Strommasten stürzten um. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Allein in South Carolina fiel nach Angaben der Behörden in rund 200.000 Privathaushalten und Firmenimmobilien der Strom aus.

Bilder aus der Ortschaft Emerald Isle in North Carolina zeigten zerstörte Häuser, Wohnwagen und Ferienanlagen. "Dorian" verursachte hier heftige Windböen und Starkregen. Meteorologen warnten vor Sturmfluten an der Küste durch den vorbeiziehenden Hurrikan.

Hurrikan verliert an Kraft – dennoch gefährlich

Auf seinem Weg zur US-Küste verlor "Dorian" weiter an Kraft und wurde vom US-Hurrikanzentrum (NHC) inzwischen auf Stufe 1 der fünfstufigen Hurrikan-Skala herabgestuft. Demnach brachte der Hurrikan noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern mit sich, als er am Vormittag (Ortszeit) bei Cape Hatteras auf der Inselkette Outer Banks in North Carolina auf Land traf. Die Meteorologen rechneten mit einer weiteren "langsamen Abschwächung" in den kommenden Tagen. "Dorian" werde aber ein starker Wirbelsturm bleiben.

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Ausnahmezustand auf den Bahamas

Auf den Bahamas wurde unterdessen erst allmählich das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich. "Dorian" – einer der stärksten jemals registrierten Tropenstürme im Atlantik – hatte das Urlaubsparadies mit der Stärke 5 und Windgeschwindigkeiten von fast 300 Stundenkilometern heimgesucht. Bahamas Ministerpräsident Hubert Minnis sprach von einem "Desaster für Generationen".

Zahl der Toten steigt auf 30

Die endgültige Anzahl der Todesopfer des verheerenden Hurrikans auf den Bahamas wird nach Einschätzung des Gesundheitsministers Duane Sands "überwältigend" sein. Das sagte er am Donnerstag dem Radiosender der Zeitung "The Nassau Guardian". Bestätigt wurden inzwischen 30 Tote. Die Behörden der Inselgruppe befürchten, dass die Zahl weiter steigt.

Nur bestimmte Personen könnten Menschen für tot erklären, betonte Sands in dem Radio-Interview. Es brauche zusätzliche Bestatter und Kühlvorrichtungen. Die Regierung könne eine Gesundheitskrise dieses Ausmaßes nicht allein bewältigen. Daher habe er unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO um Hilfe gebeten, erklärte Sands. Drei "Mini-Krankenhäuser" und 50 Ärzte würden auf die betroffenen Inseln gebracht. "Ich habe so etwas noch nie erlebt, und ich will auch nie wieder so etwas erleben", sagte der Minister.

Nach UN-Angaben benötigen etwa 70.000 Menschen auf den Bahamas "sofortige Hilfe". Die Menschen bräuchten Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente, sagte der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, bei einem Kurzbesuch des Inselstaats. Die Vereinten Nationen hätten eine Soforthilfe von einer Million Dollar (900.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Das UN-Ernährungsprogramm (WPF) bereitete nach Angaben eines Sprechers die Lieferung von acht Tonnen Nahrungsmitteln vor.


Marsh Harbour, der Hauptort der in den nördlichen Bahamas gelegenen Abacos-Inseln, war laut Regierungschef Minnis zu 60 Prozent zerstört. Ein Team der Nachrichtenagentur AFP, das die Stadt überflog, sah hunderte total zerstörte Häuser, aus den Fluten ragende Autos, weite Trümmerfelder und gestrandete Boote. "Uns ist nichts geblieben", sagte die 21-jährige Studentin Meghan Bootle in der Bahamas-Hauptstadt Nassau, deren Familie in den Abacos lebt.

Minnis warnte auch, dass Plünderer "im vollen Umfang des Gesetzes" verfolgt würden. Polizei und Sicherheitskräfte seien deshalb verstärkt im Einsatz.

Verwendete Quellen
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