Erdbebengefahr in Istanbul Forscher warnt: "Das große Beben kommt noch"
Istanbul wird erneut von einem Erdbeben erschüttert. Doch Experten warnen: Das befürchtete Mega-Erdbeben lässt noch auf sich warten.
Die tektonische Spannung in der Region ist seit Langem bekannt. Im Marmarameer verläuft eine der bedeutendsten Plattengrenzen der Türkei, an der sich massive Kräfte aufbauen. Experten gehen davon aus, dass ein Beben mit einer Stärke von über 7 überfällig ist – mit verheerenden Folgen für die Millionenmetropole Istanbul.
Nach einer Reihe kleinerer Erdbeben rund um Istanbul warnen Experten eindringlich vor einem weitaus stärkeren Hauptbeben. "Diese Beben sind nicht das große Erdbeben, das wir im Marmarameer erwarten", erklärte der türkische Erdbebenforscher Naci Görür auf der Plattform X. Die aktuellen Erschütterungen würden vielmehr den Druck auf der Kumburgaz-Bruchzone erhöhen – und die Wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Ereignisses weiter steigern.
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Bereits in einem früheren Interview hatte Görür gewarnt, ein solches Beben könne "Hunderttausende Tote" fordern. Städtebauminister Murat Kurum erklärte, dass 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Istanbul als erdbebengefährdet gelten. Die Stadt sei auf ein solches Szenario nicht ausreichend vorbereitet.
Krisenmanagement längst überfällig
Görür betont: Es sei nicht ausreichend, über Erdbeben nur dann zu sprechen, wenn sie bereits passiert sind. "Jetzt ist die Zeit, sich vorzubereiten", sagte er. Die Verantwortung liege bei Regierung, Behörden – und der Bevölkerung selbst. Urbaner Umbau reiche nicht aus, um die Stadt widerstandsfähig zu machen. Es brauche konkrete Maßnahmen für ein wirklich erdbebensicheres Istanbul.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- x.com: Beitrag von @nacigorur
- Eigene Recherche