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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erschütterungen ohne Ende So stark sind die Nachbeben in Istanbul

Nach dem schweren Beben in der Türkei folgt eine Serie spürbarer Nachbeben. Menschen trauen sich nicht in ihre Häuser – die Angst bleibt.
Die Erde unter der Megastadt Istanbul scheint sich nach dem großen Erdbeben am Mittwoch nicht zu beruhigen. Noch immer werden fast minütlich Nachbeben verzeichnet. Allein in den letzten 24 Stunden gab es in und in der Nähe der Türkei 178 Beben. Das stärkste erschütterte die Bewohner am Freitag um 7.23 Uhr mit einer Magnitude von 4,5 25 Kilometer nördlich von Simav in der Provinz Kütahya.
Wenig später folgte ein Beben der Stärke 3,9. Die übrigen Erschütterungen lagen im leichteren Bereich – mit Magnituden zwischen 1 und 3.
Das Erdbeben am Mittwoch mit einer Stärke von 6,2 hat laut einer aktuellen Analyse der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD rund viermal so viel Energie freigesetzt wie das Beben der Stärke 5,8 am 26. September 2019.
Menschen verlassen aus Angst die Stadt
In Istanbul wächst angesichts dieser Werte die Sorge vor einem möglichen Hauptbeben. Fachleute warnen seit Jahren vor einem Szenario mit einer Magnitude über 7 – ein Ereignis, das dramatische Folgen für die Millionenstadt haben könnte. Denn ausgerechnet in Istanbul stehen über eine Million Gebäude, die einem starken Beben kaum standhalten würden. Inzwischen verlassen viele Menschen die Stadt, übernachten in Autos oder Zelten. Andere bleiben gelassen – zu unklar sei die Lage. Laut AFAD dürfte die Serie von Nachbeben noch wochenlang anhalten.
- koeri.boun.edu.tr: "Latest Earthquakes in Turkey" (Türkisch)
- emsc.eu: "European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) – Real Time Seismic Activity" (Englisch)
- volcanodiscovery.com: "Erdbeben heute: Jüngste Beben in oder in der Nähe von Türkei"
- fr.de: "Türkei erschüttert: Schweres Erdbeben trifft Istanbul – Millionenmetropole in der Zitterzone"