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Großer Salzsee soll giftigen Staub aufwirbeln – Forscher warnen


Zunahme von Krebsfällen
Forscher schlagen Giftalarm an beliebtem See in den USA

Von t-online
20.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Der Große Salzsee in Utah: Da er austrocknet, wird viel Staub aufgewirbelt. Dieser soll giftig sein. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Jim West/imago)
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Der Große Salzsee in Utah trocknet aus. Giftige Staubpartikel verbreiten sich im gesamten Salt Lake Valley und gefährden Bewohner und Touristen.

Der Große Salzsee in Utah, der größte Salzwassersee der USA und ein beliebtes Touristenziel, verliert immer mehr Wasser und steht vor der Austrocknung. Dies birgt eine große Gefahr: die Verbreitung von giftigem Staub. Laut aktuellen Studien breiten sich gefährliche Partikel im gesamten Salt Lake Valley aus und gefährdet Millionen von Bewohnern.

Wissenschaftler der Universität von Utah warnen vor den langfristigen gesundheitlichen Folgen, insbesondere vor einem erhöhten Krebsrisiko durch den Kontakt mit diesen Schadstoffen. "Wir sind besorgt über eine Zunahme der Krebsfälle bei Menschen, die diesem Staub über lange Zeit ausgesetzt sind", erklärte Professor Kevin Perry gegenüber der Salt Lake Tribune. Obwohl die Forschung keine unmittelbare Katastrophe vorhersage, sei die Situation "besorgniserregend".

Professorin Kerry Kelly fügte hinzu: "Die Studien sagen nicht, dass der Himmel uns auf den Kopf fällt, aber sie zeigen eindeutig, dass wir weiterforschen müssen."

Staub vom See enthält giftige Stoffe

Der Große Salzsee ist ein abflussloser See, der von Flüssen in Nord-Utah und drei weiteren Staaten gespeist wird. Wasser verlässt den See ausschließlich durch Verdunstung. Wenn der Wasserspiegel sinkt, legt er den Seeboden frei, der giftige Stoffe wie Arsen enthält, berichtet die "Salt Lake Tribune". Diese Stoffe werden vom Wind aufgewirbelt und eingeatmet, was sowohl Touristen als auch Anwohner gefährdet.

Metalle aus natürlichen Vorkommen und durch Tagebau gelangen über Zuflüsse und Niederschläge in das Seebett. Durch das Schrumpfen des Sees liegt nun mehr seiner Oberfläche trocken. Die Einwohner Utahs beobachten dem Bericht zufolge seither, wie starke Winde den Staub vom freigelegten Seeboden aufwirbeln. Dieser Staub – und die darin enthaltenen Metallverbindungen – belastet die Luft, die Millionen Menschen einatmen.

Trotz gegenteiliger Aussagen von Regierungsbehörden zeigen Proben von Flüssen, die in den See münden, dass dort hohe Konzentrationen von Giftstoffen vorliegen. Dennoch berichtet die Abteilung für Luftqualität in Utah, dass in der Luft weniger gefährliche Staubpartikel gemessen wurden als erwartet. Die staatliche Behörde teilte laut "Salt Lake Tribune" mit, dass ihre eigene Analyse von Staubproben keinen Anstieg der Schwere von Staubpartikel der Größe PM10 – Feinstaub mit einem Durchmesser von 10 Mikrometern oder weniger, etwa fünfmal kleiner als ein menschliches Haar – ergeben hat.

Experten fordern mehr Forschung

Perry und seine Kollegen fordern schnelle Maßnahmen und mehr Studien, um das Ausmaß der Gefahr genau zu bestimmen. "Wir müssen wissen, wie hoch die Konzentrationen sind, die tatsächlich eingeatmet werden, um das Risiko wirklich bewerten zu können", so Perry gegenü ber der US-Zeitung. Das Fehlen eines umfassenden Überwachungssystems erschwere jedoch die Einschätzung.

Obwohl Gelder für neue Luftqualitäts-Messstationen bereitgestellt wurden, fehlen immer noch entsprechende Anlagen, um die Staubbelastung vom See direkt zu überwachen. Experten warnen, dass die Gefahr ohne konkrete Daten nur schwer einzuschätzen sei. Perry betonte: "Ohne diese Informationen können wir das Gesundheitsrisiko nicht vollumfänglich bewerten."

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