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Queimada Grande: Die Schlangeninsel ist für Menschen lebensgefährlich


Betreten verboten
Schlangeninsel: Dieser Ort in Brasilien ist lebensgefährlich

Von t-online, lea

20.04.2025 - 07:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Ilha da Queimada Grande und Schiff: Ein gefährlicher Ort, den nur mutige Forscher betreten dürfen.Vergrößern des Bildes
Ilha da Queimada Grande und Schiff: Ein gefährlicher Ort, den nur mutige Forscher betreten dürfen. (Quelle: Wikimedia Commons/Marinha do Brasil - Navio Balizador Faroleiro Mario Seixas (H26) na Ilha da Queimada Grande, CC BY-SA 2.0)
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Tausende Schlangen, keine Menschen, ein Mythos mitten im Atlantik: Die Insel Queimada Grande vor Brasilien ist so gefährlich, dass der Staat selbst den Zutritt verbietet.

Mitten im Atlantik, 32 Kilometer vor der brasilianischen Südküste, liegt ein verbotener Ort – die Ilha da Queimada Grande, von vielen auch die "Schlangeninsel" genannt. Menschen leben keine mehr auf der Insel, dafür aber Tausende giftige Schlangen. Sie ist so gefährlich, dass selbst die brasilianische Marine den Zutritt streng verbietet. Wer hier einen Fuß an Land setzt, spielt buchstäblich mit seinem Leben.

Hauptbewohnerin der Insel ist die Bothrops insularis, eine goldene Lanzenotter, die es nur hier gibt – nirgends sonst auf der Welt. Sie kann bis zu zwei Meter lang werden. Ihr Gift wirkt rasend schnell und kann Gewebe regelrecht auflösen. Eine Dosis reicht, um einen Menschen innerhalb von sechs Stunden zu töten. Es ist außerdem die einzige Schlangenart Brasiliens, die auf Bäumen lebt.

Die Schätzungen schwanken, doch Forscher gehen davon aus, dass auf jedem Quadratkilometer der Insel bis zu fünf dieser Schlangen leben. Die Insel ist gerade einmal 43 Hektar groß – ein tödlicher Teppich aus Reptilien.

Zutritt nur für ausgewählte Wissenschaftler

Die brasilianische Regierung hat den Zutritt zur Insel streng reglementiert. Nur ausgewählte Wissenschaftler dürfen sie mit Sondergenehmigung betreten – und das auch nur mit medizinischer Begleitung. Für Touristen und Abenteurer bleibt sie tabu.

Bis 1918 lebten auf der Insel immer noch ein Leuchtturmwärter und seine Familie. Doch nachdem es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren tödlichen Schlangenbissen gekommen war, verließen auch sie die Insel und der Leuchtturm wurde automatisiert.

Die Schlangeninsel war früher mit dem Festland verbunden. Als der Meeresspiegel stieg, wurde sie isoliert – und die dort lebenden Schlangen mussten sich an neue Bedingungen anpassen. Da es keine natürlichen Feinde und kaum Beutetiere gibt, ernähren sich die Lanzenottern heute von Vögeln. Insbesondere von Zugvögeln, denen während ihrer Rastpausen von den gut getarnten Schlangen in Büschen und Bäumen aufgelauert wird.

Inzucht durch Isolation

Tatsächlich ist ihr Bestand stark gefährdet – und das liegt nicht an natürlichen Fressfeinden, denn die Insel, auf der die Lanzenotter lebt, wird nur von wenigen anderen Tierarten wie Echsen und Amphibien bewohnt. Vielmehr ist die Herausforderung für die Art ihre völlige Isolation auf der Insel.

Der fehlende genetische Austausch mit anderen Populationen hat über die Jahre zu einer gravierenden Inzucht geführt. Die Folge: Fortpflanzungsprobleme, die die Reproduktionsfähigkeit massiv einschränken.

Zudem bedrohen illegale Tierhändler die Art. Sie haben es auf das hochwirksame Gift der Schlange abgesehen, das in der Medizin als potenzieller Wirkstoff gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Für ein Gramm dieses Giftes zahlen Käufer auf dem Schwarzmarkt teils zwischen 10.000 und 30.000 US-Dollar. Um an die Tiere zu gelangen, wagen sich Wilderer trotz der extremen Gefährlichkeit auf die abgelegene Insel – und gefährden dadurch das Fortbestehen dieser einzigartigen Art noch weiter.

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