Newsblog zur K-Frage Laschet: Ich bin auch Kandidat der Herzen
Die CSU wirft Laschet vor, er habe zwar die Mehrheit, aber nicht die Herzen der Menschen gewonnen. Das will der CDU-Chef nicht auf sich sitzen lassen.
In der Union ist die Entscheidung gefallen: CDU-Chef Armin Laschet wird als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen. CSU-Vorsitzender Markus Söder verzichtet auf die Kandidatur. Zuvor hatte es einen tagelangen Machtkampf um die K-Frage gegeben. Beide Politiker hatten sich bereit erklärt, sich bei der Wahl im Herbst für die Nachfolge Merkels zu bewerben. Zuletzt erfuhr Laschet mehr Rückendeckung von der CDU.
- Tagesanbruch: Laschet? Pffft...
- Laschet vs. Söder: Etappensieg des Gladiators
- Interview: "Für Laschet wird es schwer, Kanzler zu werden"
Update 21. April 2021: Da die K-Frage in der Union entschieden ist, wird der Newsblog an dieser Stelle nicht fortgeführt. Weitere Meldungen zur Bundestagswahl entnehmen Sie gerne unserer Übersichtsseite unserer Themenseite zur Union. t-online wird die weitere Berichterstattung in Einzelmeldungen angehen.
Laschet: Ich bin auch "Kandidat der Herzen"
Der Gewinner des unionsinternen Machtkampfs um die Kanzlerkandidatur, Armin Laschet, will eins nicht auf sich sitzen lassen: Angesprochen auf die Aussage von CSU-Generalsekretär Markus Blume, der unterlegene CSU-Chef Markus Söder sei der "Kandidat der Herzen" gewesen, sagte Laschet den Sendern RTL/NTV am Dienstag: "Ich bin's auch." Es gebe "viele Leute, die sagen, ich bin es auch. So haben wir quasi zwei Kandidaten mit Herzen."
Den Vorwurf, er habe mit dem erzwungenen Votum noch am Montagabend im CDU-Bundesvorstand die Parteibasis übergangen, wies der CDU-Chef im ZDF zurück. Im Bundesvorstand seien "alle Vereinigungen" der Partei vertreten, es handele sich um "das repräsentative Gremium", sagte Laschet. Dies habe Söder dann ja auch anerkannt. "Er weiß, wir gewinnen das nur zusammen."
Zuvor hatte der designierte Unions-Kanzlerkandidat bereits in der ARD gesagt, er wolle nach dem hart geführten Kampf um die Kandidatur nun "viele Gespräche führen, versöhnen, zusammenführen, auch Gegensätze wieder zusammenbringen".
Laschet: "Das ist ein großer Vertrauensbeweis"
Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat der CSU seinen Dank für die Unterstützung für seine Kanzlerkandidatur ausgesprochen. "Ich danke Markus Söder dafür, dass er der CDU und auch mir persönlich die Unterstützung der CSU und auch des Parteivorsitzenden der CSU zugesagt hat", sagte Laschet in Berlin. Die CSU habe durch ihr Vorgehen am Montag die Entscheidung der CDU ermöglicht. "Das ist ein großer Vertrauensbeweis", sagte Laschet. Er danke CSU-Chef Söder und der gesamten CSU "für den guten, fairen Umgang in einer sehr weitreichenden Entscheidung". Das Verhältnis zum CSU-Vorsitzenden nannte der CDU-Chef gut und vertrauensvoll.
Söder hatte die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur nach einwöchigem Machtkampf am Montag allein in die Hände der CDU gelegt. Daraufhin sprach sich der CDU-Vorstand in der Nacht zum Dienstag für Laschet als Kanzlerkandidaten aus. Am Dienstag akzeptierte Söder dieses Votum. "Die Würfel sind gefallen, Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union", sagte Söder am Mittag in München.
Laschet betonte, Söder werde eine zentrale Rolle für die Union und die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland spielen". Er kündigte an, er werde sich weiterhin "täglich, zweitäglich, wöchentlich und wann immer es nötig ist, mit ihm abstimmen". Er habe immer den Willen, mit Söder zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen, betonte Laschet. Laschet lobte die Schwesterparteien CDU und CSU als "einzigartiges Phänomen". Für den Wahlerfolg müssten CDU und CSU nun als Team in den Wahlkampf gehen. Mit ihrem Modell als Schwesterparteien seien CDU und CSU Stabilitätsanker und Modernisierungsmotor des Landes.
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak betonte: "Die Bundestagswahl wird nicht nur eine Vertrauenswahl, sondern eine Richtungswahl." Laschet sei "der Kanzlerkandidat der gesellschaftlichen Mitte in Deutschland". Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident sei ein leidenschaftlicher Europäer. "Armin Laschet steht für Zusammenhalt, er kann führen und er kann zusammenführen", sagte Ziemiak und betonte: "Armin Laschet ist der richtige Kanzler für Deutschland."
Merkel gratuliert Laschet
Regierungssprecher Steffen Seibert lässt via Twitter Glückwünsche der Kanzlerin an Laschet ausrichten. "Ich freue mich auf die kommenden Monate unserer Zusammenarbeit", wird Merkel zitiert.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Söder akzeptiert Laschet-Votum
Zwölf Stunden nach dem klaren CDU-Beschluss steht CSU-Chef Söder zu seinem Wort und gratuliert Laschet zur Kanzlerkandidatur. Er betont, wie wichtig der Zusammenhalt der Union sei. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bayerns Finanzminister: CDU-Beschluss "bemerkenswert"
Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sieht in der CDU-Abstimmung für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten ein Votum gegen die eigene CDU-Parteibasis. "Der CDU-Vorstand hat das jetzt so beschlossen", sagte Füracker am Dienstag. Er wundere sich dennoch sehr, dass man die eindeutige Pro-Söder-Stimmung an der CDU-Basis völlig ignoriert habe. "Fünf Monate vor der Bundestagswahl einen Beschluss gegen die eigene Basis zu fassen, ist schon sehr bemerkenswert", sagte der CSU-Politiker.
Füracker betonte, der CSU-Vorsitzende Markus Söder wäre bereit gewesen, mit der Kanzlerkandidatur die Verantwortung zu übernehmen. "Wenn dieses Angebot nun zurückgewiesen wird, liegt die Verantwortung bei der CDU." Ob die sechsstündige CDU-Sitzung, mit mitternächtlicher Abstimmung, dem Ziel gedient habe, die in der Kanzlerkandidaten-Frage so zerstrittene CDU zu einen, überlasse er der Einschätzung Laschets und der CDU, betonte Füracker. "Die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, deuten nicht darauf hin, dass der CDU-Vorstand mit diesem Vorgehen einen Beitrag zu neuer Geschlossenheit geleistet hat."
Söder will sich um 12 Uhr äußern
Nach dem CDU-Vorstandsvotum für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten will sich CSU-Chef Markus Söder am Mittag in München dazu äußern. Um 12.00 Uhr will er nach CSU-Angaben ein Statement in der CSU-Parteizentrale abgeben.
Frei: Entscheidung am Dienstag ohne Abstimmung
Nach dem Votum des CDU-Bundesvorstands für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat erwartet der stellvertretende Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, Thorsten Frei, am Dienstag eine Entscheidung in der K-Frage zwischen CDU und CSU. "Es ist jedenfalls eine glasklare Aussage, deswegen erwarte ich schon, dass es heute auch dazu kommt, dass zwischen den beiden Parteien diese Frage geklärt wird, und zwar einvernehmlich geklärt wird, wie es auch verabredet ist", sagte der CDU-Politiker Frei am Dienstag im Deutschlandfunk.
Er gehe davon aus, dass es keine Abstimmung in der Bundestagsfraktion der Union über die Kandidatenfrage geben werde. "Das Verfahren insgesamt hätte durchaus etwas strukturierter und souveräner rüberkommen können." Entscheidend sei, dass man sich hinter dem Kanzlerkandidaten versammle, um gemeinsam in den Wahlkampf zu gehen. "Es ist nämlich mitnichten ausgemacht, dass wir das Kanzleramt einfach so gewinnen werden."
Walter-Borjans zu CDU-Votum: Zu früh zum Gratulieren
Die SPD hofft nach dem mehrheitlichen Votum des CDU-Bundesvorstandes für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union auf ein Ende des Unionsstreits zur K-Frage. "Es wäre zu wünschen, dass die CDU-Führung den unsäglichen Hahnenkampf heute Nacht beigelegt hat und beide Parteien – CDU und CSU – sich in dieser schweren Zeit für so viele Menschen im Land endlich wieder auf die Sachpolitik konzentrieren", sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Allerdings zweifelt der SPD-Vorsitzende, dass die CSU-Spitze einlenkt. "Als einer, der nicht nur Markus Söders Verhalten der letzten Tage gesehen hat, sondern dessen Meinung über Armin Laschet aus jahrelangem eigenem Erleben kennt, bin ich allerdings nicht sehr optimistisch, was vom angekündigten Treueschwur des Partei'freundes' aus Bayern zu halten ist", sagte Walter-Borjans. Er fügte hinzu: "Als politischer Wettbewerber und Nordrhein-Westfale kann ich Armin Laschet zum Abstimmungsergebnis beglückwünschen – zum Gratulieren ist es zu früh."
Votum der CDU-Spitze: Laschet soll Kanzlerkandidat werden
In einer digitalen Sondersitzung der CDU-Spitze votierten am Montagabend nach Angaben eines CDU-Sprechers von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl 31 für eine Kandidatur Laschets. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich. Laut CDU-Angaben entspricht das einer Zustimmung von 77,5 Prozent für Laschet und von 22,5 Prozent für Söder. Laschet sagte den Berichten zufolge im Anschluss, er rufe seinen Rivalen nun an.
Söder hatte die Entscheidung am Montag in die Hand der Schwesterpartei gelegt. Die CDU entscheide jetzt "souverän", sagte er in München nach einer CSU-Präsidiumssitzung. "Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung." Eine Reaktion auf das Votum von Söder steht noch aus.
Berichte: Laschet und Braun verlangen eine Präsenzsitzung
Bei den digitalen Beratungen des CDU-Vorstands soll es Berichten zufolge mittlerweile "chaotisch" zugehen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Zunächst wurde nach Teilnehmerkreisen eine geheime Abstimmung darüber beschlossen, ob es eine Kreisvorsitzendenkonferenz vor der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur geben soll. An dem Votum sollten nur Vorstandsvorsitzende teilnehmen, Landesvorsitzende nicht.
Doch dann wurde die Sitzung für eine kurze Zeit unterbrochen. Mehrere Medien berichteten von technischen Hürden, die es erschwerten, die Abstimmung digital abzuhalten. Für eine geheime Abstimmung bekommt man demnach eine E-Mail, die bei einigen Teilnehmern im Spam-Ordner gelandet sei.
Kanzleramtschef Helge Braun und CDU-Chef Armin Laschet hätten sich dann für eine Präsenzsitzung am Dienstag ausgesprochen. Der Vorstand berät nun schon seit mehr als sechs Stunden.
Abstimmung steht offenbar bevor – Schäuble fordert eine rasche Entscheidung
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich Berichten zufolge für eine schnelle Abstimmung des Bundesvorstands über die K-Frage ausgesprochen. Demnach habe er erneut seine Unterstützung für Armin Laschet zugesichert. An seinem Standpunkt habe sich nichts geändert, sagte Schäuble laut Teilnehmerkreisen in den digitalen Beratungen des CDU-Vorstands über die K-Frage der Union. "Morgen sollen die beiden Vorsitzenden vor die Presse treten und eine Entscheidung bekannt geben", wurde Schäuble von der "Bild" zitiert.
Dem Bericht zufolge soll auch Ralph Brinkhaus erklärt haben, dass der CDU-Chef das Recht habe, eine Abstimmung herbeizuführen. Brinkhaus betonte demnach, gebraucht werde keine Hängepartie, sondern eine schnelle Entscheidung.
Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier soll sich für Laschet ausgesprochen haben. Er warb nach Angaben aus Teilnehmerkreisen dafür, dass alle Führungsverantwortung wahrnähmen. Man habe noch nie eine derart intensive Debatte über die Haltung der Basis gehabt. Die Arbeit gehe weiter. Es müssten alle mitgenommen werden, sagte er demnach.
Bei den Beratungen lief es demnach auf eine Abstimmung noch in der Nacht heraus. Auch Laschet hatte sich dafür ausgesprochen. Mit Spannung wurde erwartet, wie klar eine Zustimmung für den CDU-Vorsitzenden als Kanzlerkandidaten ausfallen würde. Söder hatte die Entscheidung am Montag in die Hand der Schwesterpartei gelegt. Die CDU entscheide jetzt "souverän", sagte er in München nach einer CSU-Präsidiumssitzung. "Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung."
CDU-Vorstand ringt um Entscheidung
CDU-Chef Armin Laschet versucht den CDU-Bundesvorstand zu einer Abstimmung über die Kanzlerkandidatur zu bewegen. Nach fast vierstündigen Beratungen zeigt sich jedoch ein Machtkampf zwischen Anhängern des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, die eine Abstimmung verhindern wollen und Anhängern von Laschet, die für eine Entscheidung noch am Montagabend werben. Noch immer stehen viele Redner auf der Liste. Sollte Laschet keine Abstimmung und Unterstützung für sich erhalten, gilt dies in Unionskreisen als Punktsieg für den CSU-Chef. Denn dann würde sich die Entscheidung in andere Gremien verlagern.
Etliche CDU-Politiker verwiesen nach Teilnehmerangaben auf eine Kluft zwischen der Stimmung an der Parteispitze und der an der Parteibasis in etlichen Landesverbänden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass sich am späten Abend vermehrt Unterstützer von Laschet melden – vor allem aus großen CDU-Landesverbänden. Dazu gehören der Vorsitzender Mittelstandsunion, Carsten Linnemann (NRW), CDU-Vize Silvia Breher (Niedersachsen), der niedersächsische Landesvorsitzende Bernd Althusmann sowie der Chef der deutschen EVP-Europapolitiker, Daniel Caspary, aus Baden-Württemberg. Auch der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen sowie Gesundheitsminister Jens Spahn (NRW) sind für Laschet.
Dagegen wirbt Wirtschaftsminister Peter Altmaier offen für CSU-Chef Markus Söder. Er soll zuvor dafür plädiert haben, in der Entscheidung die Parteibasis anzuhören. Auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans spricht sich nach Teilnehmerangaben offen für Söder aus. Zudem rät er von einer Abstimmung im Bundesvorstand wie andere Söder-Unterstützer ab.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende aus Brandenburg, Jan Redmann, wehrte sich nach Teilnehmerangaben aber gegen den Eindruck, dass die Ost-CDU geschlossen für Söder sei. Er selbst setzte sich für Laschet als Kandidaten ein, ebenso wie das thüringische Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring. Dagegen unterstützt der thüringische Landevorsitzende Christian Hirte ebenso wie Berlins Landeschef Kai Wegner den CSU-Chef. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff plädierte für eine Verschiebung der Abstimmung.
Laschet will Gespräch mit der Basis
CDU-Chef Armin Laschet will angesichts der Vorbehalte in Teilen der Partei gegen ihn als Kanzlerkandidaten auf die Basis zugehen. Wie t-online erfuhr, kündigte Laschet am Montagabend an, bald das Gespräch mit der Basis suchen zu wollen. Eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur wolle er aber weiterhin noch am Abend im Vorstand fällen lassen und nicht etwa von einer Kreisvorsitzendenkonferenz, hieß es aus Laschets Umfeld.
Thomas Strobl spricht von gemischtem Bild in Baden-Württemberg
CDU-Chef Armin Laschet hat im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union Unterstützung vom baden-württembergischen CDU-Vorsitzenden Thomas Strobl bekommen. In der digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands zur K-Frage berichtete Strobl nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Montagabend von einem gemischten Bild in Baden-Württemberg. Es gebe Unternehmer, die für CSU-Chef Markus Söder seien. Und es gebe Menschen und Familienunternehmer, die ihn beknieten, Laschet zum Kanzlerkandidaten zu machen, sagte er.
Strobl betonte nach diesen Informationen weiter, der baden-württembergische CDU-Vorstand unterstütze Laschet. Der CDU-Chef solle Bundeskanzler werden. Laschet sei kein Spalter, sondern jemand, der Menschen zusammenführe und unterschiedliche politische Meinungen integriere.
Laschet drängt auf Entscheidung des CDU-Vorstands noch am Montag
CDU-Chef Armin Laschet hat sich im Machtkampf mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder um die Kanzlerkandidatur für eine Entscheidung noch am Montag ausgesprochen. Nachdem der Berliner CDU-Chef Kai Wegner in den laufenden Beratungen des CDU-Vorstands dafür plädiert hatte, die Entscheidung zu verschieben und ein Votum der Bundestagsfraktion und der Kreisvorsitzenden herbeizuführen, betonte Laschet: "Wir sollten heute entscheiden, wie wir es uns am Anfang vorgenommen haben."
Uneinigkeit im CDU-Vorstand
Mehr als 40 Teilnehmer sind am Abend der Aufforderung Laschets zur offenen Debatte nachgekommen und haben Redebeiträge angemeldet. Das erfuhr t-online aus Teilnehmerkreisen. Dabei ergebe sich jedoch kein einheitliches Bild.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer soll sich demnach klar für Armin Laschet ausgesprochen haben, der als Parteivorsitzender der richtige Kandidat sei. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hingegen berichtete den Angaben zufolge aus der Landesvorstandssitzung Rheinland-Pfalz, dass sich dort ein eindeutiges Meinungsbild für Markus Söder als Kanzlerkandidaten abzeichne.
Die CDU Schleswig-Holstein hingegen habe sich klar für Laschet ausgesprochen, wie Daniel Günther berichtet haben soll. Er sei ein "hervorragender Kanzlerkandidat für uns", so der Ministerpräsident des nördlichsten Bundeslandes. "Armin Laschet strahlt das aus, was wir in diesen Zeiten brauchen". Norbert Röttgen habe sich dafür ausgesprochen, die Entscheidung noch einmal zu vertagen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr, fordert Hamburgs Landesvorsitzender Christoph Ploß eine Kreisvorsitzenden-Konferenz, um ein besseres Bild über die Stimmung an der Basis zu bekommen.
Laschet hält vor CDU-Vorstand an Anspruch auf Kandidatur fest
CDU-Chef Armin Laschet hält im Machtkampf mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder vor dem CDU-Vorstand an seinem Anspruch auf eine Kanzlerkandidatur fest. Zuvor hatte er erneut seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur betont. "Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen", sagte Laschet am Montagabend nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin in einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands.
Dennoch soll Laschet die Teilnehmer zu "einer offenen Debatte" darüber ermutigt haben, wer Kanzlerkandidat werden solle. Das erfuhr t-online aus Teilnehmerkreisen. Die Gespräche mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder seien sehr gut gewesen, habe er weiter gesagt, Es sei ein "sehr wichtiges Signal", dass dieser die Entscheidung des CDU-Vorstand akzeptieren wolle.
Laschet behält sich Abstimmung bei Vorstandssitzung vor
Die CDU-Spitze hat ihre womöglich entscheidenden Beratungen zum weiteren Vorgehen im Machtkampf zwischen Parteichef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder um die Kanzlerkandidatur aufgenommen. Nach Informationen aus Teilnehmerkreisen begann die von Laschet einberufene digitale Sondersitzung des CDU-Vorstands am Montag gegen 18.00 Uhr.
Mit Spannung wurde erwartet, ob das Gremium sich wie vor einer Woche einmütig hinter die Ambitionen Laschets auf die Kanzlerkandidatur stellt. Eine Abstimmung behält sich der CDU-Chef dabei vor. "Ob es heute zu einer Abstimmung des Bundesvorstands kommt, wird der Verlauf der Sitzung zeigen", hieß es am Montagabend aus Teilnehmerkreisen.
In den Landesverbänden und unter CDU-Bundestagsabgeordneten gab es in der vergangenen Woche starke Unterstützung für eine Kanzlerkandidatur von Söder. Am Montagnachmittag hatte Laschet beim digital organisierten 22. Deutschen Bankentag aufs Tempo gedrückt. Er glaube, dass "alle den Willen haben, es so schnell wie möglich zu entscheiden, so einvernehmlich wie möglich zu entscheiden". Die CDU habe Söders Ankündigung gehört, dass er die Entscheidung dieses Gremiums respektieren werde. Söder hatte die Entscheidung über die K-Frage zuvor in die Hand der CDU gelegt und erklärt, dass er sie respektieren werde, egal wie sie ausgehe.
SPD-Chef Walter-Borjans wirft Söder Egoismus und Scheinheiligkeit vor
Der SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat das Agieren des CSU-Chefs Markus Söder im Streit um die Kanzlerkandidatur der Union scharf kritisiert. "Wenn zu rücksichtslosem Egoismus auch gegenüber der eigenen Partei auch noch unverblümte Scheinheiligkeit tritt, hat man alle Zutaten beieinander, die es für die Erklärung von Markus Söder zum Stand der Kanzlerkandidatenfrage von CDU und CSU heute Nachmittag brauchte", sagte Walter-Borjans t-online. Hier lesen Sie mehr.
Laschet beruft heute Sondersitzung des CDU-Vorstands ein
In den ungelösten Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union kommt Bewegung. An diesem Montagabend will der CDU-Bundesvorstand in einer digitalen Sondersitzung über den Stand und das weitere Vorgehen beraten. Das verkündete der CDU-Vorsitzende Armin Laschet. Er wolle zudem einen Vorschlag unterbreiten, wie die K-Frage in der Union schnell gelöst werden könnte.
Laschet und CSU-Chef Markus Söder liefern sich seit gut einer Woche eine erbitterte Auseinandersetzung um die Frage, wer von ihnen die Union als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl im September führen soll.
Bericht: CDU könnte Laschet im Alleingang aufstellen
Der Machtkampf in der Union um die Kanzlerkandidatur droht weiter zu eskalieren: Die Anhänger von Armin Laschet überlegen offenbar, den CDU-Chef im Parteipräsidium als Kanzlerkandidaten auszurufen – ohne Zustimmung der CSU. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf Parteikreise. Demnach machte CDU-Veteran Wolfang Schäuble Laschet klar, dass er im Falle einer Niederlage gegen CSU-Chef Markus Söder in der K-Frage als Vorsitzender der CDU nicht zu halten sei.
Darauf spekulieren offenbar die Anhänger von Friedrich Merz, der Laschet bei der Wahl zum Parteivorsitzenden im Januar unterlegen war. Laut "Bild" hoffen Merz' Unterstützer, dass der 60-Jährige den CDU-Vorsitz doch übernehmen könnte, falls Laschet an der K-Frage scheitert. Unterdessen kündigte Laschet für den Nachmittag ein Pressestatement vor der CDU-Zentrale in Berlin an. Zum Inhalt äußerte sich der NRW-Ministerpräsident bislang nicht.
Offenbar keine Entscheidung am Montag
Im unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur ist für diesen Montag nicht mit einer Entscheidung von CSU-Chef Markus Söder zu rechnen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld des bayerischen Ministerpräsidenten. Es wird demnach auch keinen Rückzug Söders in der Frage geben, wer für die Union als Kanzlerkandidat der Union im September antritt.
Klöckner ruft Sondersitzung des CDU-Landesvorstands ein
Die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hat für Dienstag eine Sondersitzung des Landesvorstands einberufen. Eingeladen seien auch Vertreter der 36 Kreisverbände, teilte ein CDU-Sprecher in Mainz mit. Dabei wird es um den noch ungelösten Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union zwischen dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder gehen. Die Uhrzeit für die nicht öffentliche Schalte stand zunächst noch nicht fest.
Klöckner, die auch CDU-Bundesvize ist, hat Laschet ihre Unterstützung zugesagt. Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat bei der Landtagswahl am 14. März, Christian Baldauf, hat sich bisher nicht eindeutig positioniert. Der Landesverband der Jungen Union favorisiert Söder.
Söder berät im CSU-Präsidium
Im Machtkampf in der Union über die Kanzlerkandidatur will die CSU-Spitze am Montag kurzfristig über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen beraten. Um 13 Uhr werde es Beratungen des CSU-Präsidiums geben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Um 14 Uhr wollen CSU-Chef Markus Söder und Generalsekretär Markus Blume eine Pressekonferenz geben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die Ankündigung aber keinen Rückzug bedeute und beruft sich auf Kreise der Partei.
Laschet bleibt in Berlin
Im ungelösten Machtkampf in der Union berät CDU-Chef Armin Laschet am Montagmorgen in Berlin über das weitere Vorgehen bei der Kanzlerkandidatensuche. Nach Angaben eines dpa-Fotografen standen Laschets Limousinen zunächst vor der hessischen Landesvertretung, welche er dann aber bereits um 09.20 Uhr kommentarlos mit unbekanntem Ziel verließ.
Mit wem sich Laschet in der Landesvertretung beraten hat und über die Inhalte der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt. Kurz nach Laschet verließ auch CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak das Gebäude. Auf die Frage eines Reporters, wie es nun weiter gehe, sagte dieser nur: "Es geht immer gut weiter."
In der Nacht zum Montag hatten Laschet und CSU-Chef Markus Söder sich rund dreieinhalb Stunden in einem Gebäude des Bundestags beraten, konnten sich aber am Ende nicht auf eine Entscheidung einigen. Über das weitere Vorgehen in dem seit einer Woche andauernden Machtkampf war zunächst nichts zu erfahren.
Söder offenbar wieder auf dem Rückweg
Nach dem ergebnislosen Treffen von CDU-Chef Armin Laschet und Markus Söder zur Kanzlerkandidatenfrage in der Union ist der CSU-Chef bereits wieder auf dem Weg zurück nach Bayern. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagmorgen aus Kreisen.
Söder und Laschet hatten sich am späten Sonntagabend für rund dreieinhalb Stunden im Bundestagsgebäude in Berlin getroffen. Dem Vernehmen nach konnten sie sich aber noch immer nicht darauf einigen, wer von beiden als Kanzlerkandidat für die Union zur Bundestagswahl am 26. September antritt. Über das weitere Vorgehen in dem seit einer Woche andauernden Machtkampf war zunächst nichts zu erfahren.
Kreise: Treffen von Laschet und Söder in Berlin endet ohne Ergebnis
Nach knapp dreieinhalb Stunden ist das Treffen von CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder zur Klärung der Kanzlerkandidatenfrage in der Union ergebnislos zu Ende gegangen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am frühen Montagmorgen.
Laschet und Söder im Bundestagsgebäude
Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur sind am Sonntagabend nach sowohl der CDU-Vorsitzende Armin Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder im Bundestagsgebäude angekommen – womöglich zu einem gemeinsamen Treffen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Ein Kamerateam des Senders RTL/n-tv filmte hatte Laschet zuvor beim Betreten der nordrhein-westfälischen Landesvertretung gefilmt. Auf die Frage eines RTL/n-tv-Reporters, ob es schon eine Entscheidung gebe, antwortete er nicht.
Über den weiteren Ablauf des Abends und der Nacht und zum Stand der Dinge im unionsinternen Streit über die Kanzlerkandidatur war zunächst nichts zu erfahren.
Markus Söder in Berlin eingetroffen
CSU-Chef Markus Söder ist nach der vertagten Entscheidung zur K-Frage in Berlin eingetroffen. Am Abend landete sein Flugzeug in Berlin, wie t-online erfuhr. Der Sender RTL hatte zuvor berichtet, dass der bayrische Ministerpräsident auf dem Weg in die Hauptstadt sei. Eine Entscheidung in der K-Frage der Union könnte nun doch kurz bevorstehen, berichtete der Sender weiter.
Junge Union mit deutlicher Mehrheit für Söder
Im unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur steht der Parteinachwuchs, die Junge Union (JU), mit großer Mehrheit hinter dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder. In einer Videokonferenz der Landesvorsitzenden am Sonntagabend sprachen sich nach JU-Angaben 14 Landesverbände mit deutlicher Mehrheit für Söder aus.
Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein als mittelgroße Verbände sowie Brandenburg hätten von einem "gemischten Stimmungsbild" berichtet. Die Junge Union Nordrhein-Westfalen, die mehr als ein Viertel aller JU-Mitglieder stellt, sprach sich für CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidat aus. Die JU hat 18 Landesverbände.
Fraktionsvize: Abstimmung nur bei Zustimmung Laschets
CDU/CSU-Fraktionsvize Johann Wadephul will die Bundestagsfraktion nur dann über die Kanzlerkandidatur abstimmen lassen, wenn CDU-Chef Armin Laschet dem zustimmt. Sowohl Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder hätten gezeigt, dass sie Wahlen gewinnen können und seien geeignete Kandidaten, sagt der CDU-Politiker im ZDF. Er weist den Vorwurf zurück, die Union könne sich nicht einigen. Bei den Grünen falle die Entscheidung im Hinterzimmer, CDU und CSU hätten sich gerade einmal eine Woche Zeit genommen. Er rechne mit einer Entscheidung der beiden Parteichefs.
Heute doch noch keine Einigung erwartet
Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Die Antwort auf diese Frage lässt auf sich warten – und wird wohl auch heute nicht mehr geklärt. Wie die "Bild" berichtet, wird es heute keine Einigung zwischen Armin Laschet und Markus Söder geben. Sie seien "weiter in Kontakt und im Gespräch, gehen aber nicht davon aus, dass es heute noch zu einer Einigung kommt", heißt es.
Eigentlich sollte am heutigen Sonntag eine Entscheidung fallen. Auf diese Frist hatten sich die Unionspolitiker zuvor geeinigt.
Berliner CDU bekräftigt Unterstützung für Söder
Die Berliner CDU hat ihre Unterstützung für CSU-Chef Markus Söder als Unionskanzlerkandidaten bekräftigt. Nach einer Sitzung von Präsidium und Kreisvorsitzenden erklärte Landeschef Kai Wegner am Sonntag: "Die CDU Berlin ist in Sorge um die Handlungsfähigkeit der Union insgesamt. Die Entscheidung, wer die Union in diesen wichtigen Bundestagswahlkampf führen soll, hätte schon längst getroffen werden müssen."
Die Mitglieder des Präsidiums und die Kreisvorsitzenden hätten das einstimmige Meinungsbild des Präsidiums vom vergangenen Montag bestätigt. "Markus Söder hat eine breite Unterstützung auch in der Basis der CDU Berlin. Bei zwei Enthaltungen haben sich die Präsidiumsmitglieder und die Kreisvorsitzenden für Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU ausgesprochen."
Althusmann ruft niedersächsischen CDU-Landesvorstand zusammen
Der niedersächsische CDU-Vorsitzende Bernd Althusmann hat die Mitglieder seines Landesvorstands sowie die Bezirks- und Kreisvorsitzenden für Sonntag um 20.00 Uhr zu Online-Beratungen zusammengerufen. Er begründete die Sondersitzung nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit "der aktuellen Lage zur K-Frage". Es wurde erwartet, dass es um ein Stimmungsbild gehen dürfte, ob die Basis in der Frage der Kanzlerkandidatur zu Laschet oder zu Söder tendiert.
Auch der Unions-Nachwuchs wollte sich am Sonntagabend positionieren. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland wollten sich die Landesvorsitzenden der Jungen Union (JU) um 20.00 Uhr in einer Videokonferenz zusammenschalten. JU-Chef Tilman Kuban hatte diesen Schritt in der "Bild" angekündigt: "Wenn sie uns zwingen, sind wir im Zweifel bereit, als gemeinsame Jugendorganisation von CDU und CSU Verantwortung zu übernehmen und uns zu positionieren."
CDU-Abgeordneter droht mit Abstimmung am Dienstag
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann droht mit einer Abstimmung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Kanzlerkandidatur am Dienstag. "Die Uhr tickt unaufhörlich. Sollte eine Entscheidung nicht sehr zeitnah vor Dienstag fallen, wird sich durch den beantragten Tagesordnungspunkt in unserer Fraktion die historische Entscheidung der CDU/CSU-Fraktion von 1979 halt wiederholen", sagt Grundmann der "Welt".
Damals hatte sich die Fraktion im Rennen zwischen Ernst Albrecht mit Franz-Josef Strauß für Strauß entschieden. Dieser verlor dann die Bundestagswahl. Grundmann betont, dass CSU-Chef Markus Söder an der Küste die CDU-Wähler "elektrisiere".
Arbeitnehmerflügel unterstützt Laschet-Kandidatur
Der Arbeitnehmerflügel der CDU stellt sich hinter eine Kanzlerkandidatur des CDU-Vorsitzenden Armin Laschet."Armin Laschet ist der richtige Kanzlerkandidat der Union, weil er eine Politik der Mitte und des Ausgleichs verkörpert. Auf ihn ist Verlass, er steht zu seinem Wort. Das ist nicht ganz unwichtig in der Politik", sagte der CDA-Chef Karl-Josef Laumann der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Laumann ist in Laschets Kabinett in Nordrhein-Westfalen amtierender Sozialminister.
Senioren stehen hinter CDU-Chef
Der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Otto Wulff, hat sich im Ringen um die Kanzlerkandidatur zwischen Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder klar hinter den CDU-Chef gestellt. "Ich halte nichts davon, Politik auf Basis von Tagesmeinungen zu machen oder den Kanzlerkandidaten nach den Umfragen auszuwählen", sagte Wulff der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir müssen aus Überzeugung handeln. Und die Führungsgremien der CDU sind, wie ich auch, davon überzeugt, dass Laschet der richtige Kanzlerkandidat für die Union ist."
CDU-Politiker droht mit Gründung von CDU-Landesverband in Bayern
Ein CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen droht der CSU mit der Gründung eines CDU-Landesverbands in Bayern. "Wenn Söder die Kanzlerkandidatur erzwingen will, wenn er die CDU zerstören will, dann darf die Gründung der CDU in Bayern kein Tabu mehr sein", sagte NRW-Landesvorstandsmitglied Dennis Radtke dem ZDF. Radtke ist auch Bundesvize der Arbeitnehmervereinigung CDA und Abgeordneter im Europaparlament.
Thüringens CDU-Chef verweist auf Umfragen
Der CDU-Landesvorsitzende von Thüringen, Christian Hirte, hat sich mit Blick auf die Umfragezahlen indirekt für eine Kanzlerkandidatur von Markus Söder ausgesprochen. "Armin Laschet und Markus Söder sind jetzt von den Parteigremien und der Fraktion beauftragt, eine Einigung herbeizuführen. Der Wunsch in der Mehrheit von Wählern und CDU ist dabei offensichtlich", sagte Hirte laut einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag". Laut dem neuen ZDF-Politbarometer halten 72 Prozent der Unions-Anhänger Söder für den geeigneteren Kanzlerkandidaten und nur 17 Prozent Armin Laschet.
Vize des CDU-Sozialflügels fordert neues Gremium
Der Vize-Chef des CDU-Sozialflügels, Christian Bäumler, fordert ein neues Unions-Gremium für die künftige Bestimmung des gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU. Die Union brauche künftig ein "gemeinsames, demokratisch legitimiertes Entscheidungsorgan, das die Stärke beider Parteien abbildet", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft dem "Handelsblatt".
Bäumler stellt sich demnach einen "Deutschlandrat der Union" vor. Darin sollten von den jeweiligen Parteitagen gewählte Vertreter beider Parteien den Kanzlerkandidaten aufstellen und das Programm beschließen. "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist dieses Organ nicht, da sich dort zu viele Einzelinteressen austoben", sagte Bäumler.
Arbeitnehmerschafts-Vize schlägt Schlichtung vor
Ein weiterer Vizechef des CDU-Arbeitnehmerflügels bringt eine Schlichtung des Unionsstreits über die Kanzlerkandidatur ins Spiel und fordert eine Neuordnung der Beziehungen von CDU und CSU. Der erste Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, nannte laut "Handelsblatt" als mögliche Schlichter die CDU-Politiker Wolfgang Schäuble und Volker Bouffier sowie die CSU-Politiker Edmund Stoiber und Theo Waigel. "Das Verhältnis von CDU, CSU und Bundestagsfraktion muss grundsätzlich neu geklärt werden", sagte Bäumler außerdem. Benötigt werde ein "gemeinsames, demokratisch legitimiertes Entscheidungsorgan".
Söder-Unterstützer wollen Union zu Fraktionsabstimmung zwingen
Im Streit der Unionsparteien um die Kanzlerkandidatur wollen die Unterstützer von CSU-Chef Markus Söder in der Unions-Bundestagsfraktion laut einem Zeitungsbericht bis Montag weiter Unterschriften sammeln und so eine Abstimmung am Dienstag erzwingen. Hauptinitiator Christian von Stetten (CDU) wolle seine bereits veröffentlichte Unterstützer-Liste von 70 CDU-Abgeordneten mit Unterschriften weiterer CDU-Parlamentarier zusammenführen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Samstag. Aus der Landesgruppe Baden-Württemberg werde eine zusätzliche Initiative gestartet, hieß es.
Das Lager um von Stetten rechnet den Informationen der Zeitung zufolge damit, dass sich noch etwa zehn CDU-Politiker anschließen, dazu komme der Großteil der 45 CSU-Parlamentarier. Damit könne eine Abstimmung der rund 245 Abgeordneten über Söder und CDU-Chef Armin Laschet nicht mehr abgelehnt werden. Beide streben die Kanzlerkandidatur der Union an.
Ziel ist nach Angaben aus Parteikreisen vom Samstagvormittag aber eine Einigung der beiden Kontrahenten an diesem Wochenende. Laschet und Söder sprächen auch am Samstag weiter miteinander, verlautete es am Morgen. Von Stetten geht davon aus, dass Laschet zugunsten Söders nachgeben wird. "Ich gehe davon aus, dass der CDU-Parteivorsitzende diese Woche ausgiebig in seine Partei hineingehört hat und deshalb den CSU Vorsitzenden Markus Söder als Kanzlerkandidat vorschlagen wird", sagte er t-online.
Schavan: "CSU-Kandidaten immer Steigbügelhalter für SPD-Kanzler"
Die frühere Bundesforschungsministerin Annette Schavan warnt vor einem CSU-Kanzlerkandidaten. "Fakt ist, dass die CSU-Kanzlerkandidaten immer Steigbügelhalter für SPD-Kanzler waren", sagt die CDU-Politikerin der "Bild am Sonntag".
Sie mache CSU-Chef Markus Söder zudem schwere Vorwürfe. "Die Auseinandersetzung ist nur schwer erträglich, zumindest seit letzten Sonntag, als Markus Söder den verabredeten, gemeinsamen Weg verlassen hat, sagt Schavan. Sie hoffe, "dass die Methoden Söders nur eine kurze Episode" seien und dass CDU-Chef Armin Laschet Kanzler werde.
Mitglied des CDU-Bundesvorstands will Konferenz der Kreisvorsitzenden
Der Bezirksvorsitzende des CDU-Kreises Rheinhessen-Pfalz fordert eine Konferenz der Kreisvorsitzenden der CDU, um die K-Frage zu diskutieren. Der Kreisvorstand habe am Samstag über das Thema beraten, die Mitglieder hätten von einer "angespannten Stimmung" vor Ort berichtet, heißt es in Pressemitteilung. "Unter den Stimmberechtigten gab es ein klares Meinungsbild zugunsten von Markus Söder", schreibt Christian Baldauf, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der CDU in Rheinland-Pfalz und Mitglied im Bundesvorstand der Partei ist. Die CDU-Kreisvorsitzenden sollten diskutieren, weil sie ein "eher repräsentatives Bild der Stimmung im Land und in der Partei" abbildeten.
Unionsfraktionsvize warnt vor Abstimmung für Söder oder Laschet
Im Streit von CSU und CDU um die Kanzlerkandidatur hat Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) seine Abgeordnetenkollegen davor gewarnt, die Frage mit einem Votum der Bundestagsfraktion klären zu wollen. Bei einer Abstimmung zwischen dem Vorsitzenden der CDU und dem Vorsitzenden der CSU in der Fraktion würde "fünf Monate vor der Bundestagswahl eine erhebliche Beschädigung drohen – und zwar beider Personen und der Union insgesamt", heißt es in einem der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vorliegenden Schreiben Jungs an die baden-württembergische CDU-Landesgruppe vom Samstagmorgen.
"Wir sind nach den abweichenden Meinungsbildern unserer beider Führungsgremien von CDU und CSU in einer außerordentlich schwierigen Situation. Das ändert aber nichts daran, dass die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten gemeinsame Aufgabe unserer Schwesterparteien ist", zitierten die Zeitungen Jung weiter. Er setzt demnach darauf, dass Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) "zeitnah eine einvernehmliche Lösung finden".
Kramp-Karrenbauer macht CSU Vorwürfe
Die Verteidigungsministerin und frühere CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat der Schwesterpartei CSU schwere Vorwürfe im Streit um die Kanzlerkandidatur gemacht. Wenn man die Legitimität von Parteigremien in Frage stelle und sie als "Hinterzimmer" bezeichne, dann schade das "dem gegenseitigen Respekt, der Zusammenarbeit in der Union", sagte sie am Samstag bei den Königsbronner Gesprächen der Konrad-Adenauer-Stiftung. "Und im Übrigen schadet es auch den repräsentativen Strukturen, die wir in der Bundesrepublik haben."
Kretschmer drängt auf schnell Entscheidung
Sachsens Ministerpräsident und CDU-Landeschef Michael Kretschmer hat auf eine rasche Entscheidung in der Frage des Kanzlerkandidaten der Union gedrängt. Die Entscheidung müsse jetzt zügig getroffen werden, "in Stunden", sagte er am Samstag auf einem Parteitag der sächsischen CDU in Dresden. Solange man sie nicht treffe, werde über nichts anderes gesprochen. Diese Personalie sei wichtig für die Zukunft Europas, deshalb sei es wichtig, sie richtig auszusuchen. Allerdings gab Kretschmer keine Präferenz für einen der beiden Kandidaten ab – weder für seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) noch für CDU-Bundeschef Armin Laschet.
Merz wirft CDU vor: "Hat ihren Kompass verloren"
Im Streit um die Kanzlerkandidatur in der CDU hat der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz die beiden Bewerber zu einer schnellen Klärung aufgerufen. "Einigt Euch, Markus Söder und Armin Laschet. Dieses Land braucht Perspektive. Dieses Land braucht Führung. Und die CDU und die CSU werden gebraucht als politisch führende Kraft dieses Landes", sagte der 65-Jährige am Samstag in Arnsberg in seiner Bewerbungsrede um die CDU-Direktkandidatur im Hochsauerlandkreis vor Delegierten.
In seiner Rede kritisierte Merz den Zustand seiner Partei. "Die CDU hat ihren Kompass verloren, unsere Wählerinnen und Wähler wissen nicht mehr, wofür wir eigentlich stehen", sagte er. Er rief dazu auf: "Wir müssen wieder den Mut haben, eine stinknormale bürgerliche Politik zu machen, statt dem flüchtigen Zeitgeist atemlos hinterherzulaufen. Wir sind nicht die besseren Grünen und auch nicht die etwas weniger radikale AfD." Wer den Holocaust leugne oder diese schreckliche Zeit unseres Landes für einen "Fliegenschiss der Geschichte" halte, "mit dem haben wir nichts, aber auch gar nichts gemeinsam".
Parteikreise: Laschet und Söder beraten weiter
Der Streit der Unionsparteien um die Kanzlerkandidatur dauert an. CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder sprächen auch am Samstag weiter miteinander, verlautete am Morgen aus Parteikreisen. Die Gespräche würden "sehr vertraulich" geführt. Ziel sei weiterhin eine Einigung an diesem Wochenende.
Widmann-Mauz steht hinter Laschet
Die Vorsitzende der Frauen-Union (FU), Annette Widmann-Mauz, hat sich im Streit um die Kanzlerkandidatur der Union für CDU-Chef Armin Laschet ausgesprochen. "Die CDU hat sich aus guten Gründen in ihren demokratisch gewählten Führungsgremien auf ihren Vorsitzenden Armin Laschet als Kanzlerkandidaten festgelegt", sagt Widmann-Mauz, die dem CDU-Präsidium angehört, der "Rheinischen Post". "Umfragewerte schwanken. Auf sie lässt sich nicht fest bauen, auf feste Grundsätze und Überzeugungen kommt es an", erklärt Widmann-Mauz und betont mit Blick auf CSU-Chef Markus Söder, der in dem Duell mit Laschet auf seine guten Umfragenwerte verweist: "Wer wie Markus Söder Entscheidungen respektieren will, muss auch Respekt vor denjenigen zeigen, die sie getroffen haben. Es ist Zeit, zu seinem Wort zu stehen und jetzt zu der gemeinsamen Entscheidung zu kommen."
Klingbeil warnt: Union kann sich zu "Totalausfall" entwickeln
Der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil befürchtet, dass der Machtkampf innerhalb der Union die Corona-Bekämpfung der Regierung lähmen könnte. "Ich habe große Sorgen, dass sich CDU und CSU in einer Phase, in der die Menschen eine handlungsfähige Bundesregierung, auch eine politische Orientierung brauchen, zum Totalausfall entwickeln", sagte er der "Passauer Neuen Presse".
"Wir tragen in der Regierung hohe Verantwortung für die Corona-Bekämpfung", betonte der SPD-Politiker. Durch den Streit um die Kanzlerkandidatur zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder sei die Union jedoch "gelähmt". "Nach den Bundestagswahlen sollte sich die Union eine Auszeit auf der Oppositionsbank gönnen", empfahl Klingbeil. Die Partei müsse nach der Maskenaffäre auch ihren moralischen Kompass wiederfinden.
Nach Gesprächen noch keine Einigung in Sicht
Die Ungewissheit, wer die Union als Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf führen wird, hält an. CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende Markus Söder seien in konstruktivem Austausch, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitagabend aus Unionskreisen.
Es habe aber bisher kein abschließendes Gespräch gegeben. Aus der CDU war am Abend zu hören, Laschet und Söder seien "in guten Gesprächen". Details zum Stand der Beratungen waren weiterhin nicht bekannt – dies galt auch für die Frage, bis wann die Entscheidung fallen soll.
CDU-Abgeordneter geht von Söder-Kandidatur aus
Der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten geht davon aus, dass die Entscheidung auf Söder fallen wird. "Ich gehe davon aus, dass der CDU Parteivorsitzende diese Woche ausgiebig in seine Partei hineingehört hat und deshalb den CSU Vorsitzenden Markus Söder als Kanzlerkandidat vorschlagen wird", sagte der Vorsitzender des Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion t-online.
EU-Christdemokrat sieht Schaden für Union
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Daniel Caspary, fordert eine schnelle Klärung der Kanzlerkandidatur. "Die Entscheidung muss spätestens am Wochenende gefallen sein", sagt der CDU-Politiker den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" einem Vorabbericht zufolge. "Der derzeitige Streit schadet der Union enorm."
Caspary, der Mitglied im Bundespräsidium der CDU ist, weist den Eindruck zurück, hier stünde die Parteispitze gegen die Basis: "Armin Laschet ist von Delegierten zum Bundesvorsitzenden gewählt worden, die ihrerseits von der Basis nominiert wurden." Die Nominierung des Kanzlerkandidaten sei eine gemeinsame Aufgabe der Parteien. Caspary ist überzeugt, dass sich die Mehrheit der Mitglieder hinter jedem der beiden Rivalen im Falle seiner Nominierung versammeln würden.
CDU-Bundesvorstandsmitglied spricht sich für Laschet aus
CDU-Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring spricht sich für CDU-Chef Armin Laschet als Unions-Kanzlerkandidat aus. "Wir haben auf dem Bundesparteitag gewusst: Der Bundesvorsitzende wird, muss und soll auch nach der Kanzlerkandidatur greifen", sagt der thüringische Politiker zu Reuters. Er finde es richtig, dass Laschet "als Vorsitzender der größten Volkspartie" dazu bereit sei.
Nächster Ministerpräsident stellt sich hinter Söder
Nach Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht sich auch Saarlands Landeschef Tobias Hans dafür aus, bei der Kanzlerkandidatur die Umfragewerte von Armin Laschet und Markus Söder zu berücksichtigen: "Es ist völlig klar, dass die Frage, mit welcher Person man die besseren Chancen bei den Wahlen hat, eine zentrale Rolle spielen muss", sagte Hans der "Welt".
Dass Laschet von der CDU-Parteispitze noch zu Beginn der Woche deutlich gestützt wurde, sei aus Sicht des Saarländers kein Ausschlusskriterium für Markus Söder: "Ich habe den Beschluss des Parteipräsidiums nie so verstanden, dass es nur Armin Laschet werden kann. Wir haben festgestellt, dass es zwei geeignete Kandidaten gibt. Der Auftrag war, dass Armin Laschet die Frage Kanzlerkandidatur mit Markus Söder klärt."
Söders persönliche Umfragewerte liegen seit Monaten deutlich vor denen von Armin Laschet. Für Hans sei am Ende entscheidend, welcher Kandidat bei der Wahl den größten Erfolg verspricht.
Amthor drängt auf Entscheidung der K-Frage
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor drängt bei der Frage nach dem Kanzlerkandidaten der Union auf eine Entscheidung. "Wir können uns in jedem Fall keine weitere tagelange Hängepartie leisten, sondern brauchen eine schnelle Entscheidung. Falls sich die beiden Bewerber am Wochenende nicht einigen können, sollten die Parteipräsidien von CDU und CSU ein streitentscheidendes Votum der Bundestagsfraktion erbitten", sagte Amthor am Freitag auf dpa-Anfrage.
Ob der Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern für Markus Söder oder Armin Laschet als Kanzlerkandidat ist, beantworte er zunächst nicht. "Mir ist die Auswahl zwischen den beiden erfolgreichen Ministerpräsidenten Armin Laschet und Markus Söder deutlich lieber als eine vermeintliche Wahl zwischen Baerbock, Habeck oder Scholz." Der Gegner stehe außerhalb der eigenen Reihen. Das Hauptziel bei der Bundestagswahl Ende September müsse das Abwenden einer Linkskoalition sein.
"Für einen Wahlerfolg bei der Bundestagswahl brauchen wir keinen Anschein fortgesetzter Selbstbeschäftigung, sondern Geschlossenheit und einen vollen Fokus auf erfolgreiches Handeln in der Pandemie", betonte Amthor. Bis zur Bundestagswahl brauche es durch Erfolge beim Impfen und kreativerer Ideen einen klaren Weg aus der Corona-Krise.
Umfrage zur K-Frage: Söder weiter deutlich vor Laschet
CSU-Chef Markus Söder liegt in einer Umfrage zur Kanzlerkandidatur der Union weiter deutlich vor CDU-Chef Armin Laschet. Derzeit halten 44 Prozent der Bundesbürger und 72 Prozent der Unions-Anhänger den bayerischen Ministerpräsidenten für den geeigneteren Kandidaten, um die Unionsparteien in die Bundestagswahl zu führen, wie der von infratest dimap erhobene Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins" ergab. 15 Prozent der Bundesbürger und 17 Prozent der Unions-Anhänger sehen dagegen in NRW-Ministerpräsident Laschet den geeigneteren Kandidaten. 33 Prozent der Wahlberechtigten halten beide für nicht geeignet. Die Befragung fand Dienstag und Mittwoch statt.
Beim Grünen-Führungsduo hat Annalena Baerbock der Umfrage zufolge leicht die Nase vorn. 24 Prozent der Wahlberechtigten halten sie für geeigneter, 22 Prozent Robert Habeck. 35 Prozent der Wahlberechtigten halten beide für unpassend. Bei den Anhängern der Grünen ist der Vorsprung für Baerbock deutlicher: 50 Prozent würden sich für sie, 35 Prozent für Robert Habeck entscheiden. Die Partei will am Montag bekanntgeben, wer sie in die Bundestagswahl führen soll.
Söder hat seit längerem bessere Umfragewerte, darauf verweist er auch. Laschet betont, Umfragen könnten sich sehr schnell ändern. Beide hatten angekündigt, noch in dieser Woche eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur bekanntzugeben.
Söder und Laschet beraten sich erneut
Im unionsinternen Streit um die Kanzlerkandidatur sind CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder weiter miteinander im Gespräch. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unionskreisen. Weitere Details zum Stand der Beratungen blieben aber offen, auch bis wann die Entscheidung fallen soll.
Günther drängt Söder zum Verzicht auf Kanzlerkandidatur
Im Machtkampf um die Unions-Kanzlerkandidatur hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) zum Rückzug aufgefordert. "Präsidium und Bundesvorstand der CDU mit allen Landesverbänden und Vereinigungen haben sich am vergangenen Montag eindeutig für Armin Laschet ausgesprochen", sagte Günther dem "Spiegel".
Söder habe zuvor klargestellt, dass er in diesem Fall ohne Groll die Kandidatur des CDU-Vorsitzenden unterstütze. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Wort eines CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten gilt. Langsam wird es aber Zeit, diese klare Zusage auch einzulösen." Günther drängte Laschet und Söder zu einer schnellen Klärung des Streits um die Spitzenkandidatur. "Darüber muss es bis zum Ende der Woche ein abschließendes Gespräch zwischen den beiden Parteivorsitzenden geben", sagte der CDU-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein. "Die CDU respektiert selbstverständlich, dass für die CSU maßgeblich der gewählte Parteivorstand entscheidet."
Umgekehrt erwarte er aber von Söder, "dass er Beschlüsse der von der Basis gewählten CDU-Führung respektiert". Ein "ängstlicher Blick auf aktuelle Umfragewerte" sei für eine Entscheidung von dieser Tragweite nicht ausreichend. "Armin Laschet genießt das volle Vertrauen der CDU und viele Sympathien auch in der CSU", betonte Günther. "Es wird Zeit, dass wir mit ihm an der Spitze in den Wahlkampf starten."
Unionsabgeordnete machen Laschet und Söder Druck
In der Bundestagsfraktion von CDU und CSU drängen Abgeordnete Berichten zufolge auf eine schnelle Entscheidung. Wie "Welt" und "Bild" berichten, liegt in dem Büro eines CDU-Abgeordneten eine Unterschriftenliste aus. Mit ihr soll demnach eine Sondersitzung der Fraktion erreicht werden.
"Es werden Vorbereitungen für den Fall getroffen, dass sich beide Parteivorsitzende nicht einigen werden", zitiert "Bild" aus einer dazugehörigen Nachricht. Laut "Welt" wird diese Aktion als Versuch des Söder-Lagers gewertet, ein Forum zu bekommen, um sich für ihren Kandidaten stark zu machen.
Erster CDU-Ministerpräsident stellt sich hinter Söder
Im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder fordert Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), die Wahl des Kanzlerkandidaten entlang der Popularitätswerte zu entscheiden. "Leider geht es jetzt nur um die harte Machtfrage: Mit wem haben wir die besten Chancen?", sagte Haseloff dem "Spiegel". "Es geht nicht um persönliche Sympathie, Vertrauen oder Charaktereigenschaften. Es hilft nichts, wenn jemand nach allgemeiner Überzeugung absolut kanzlerfähig ist, aber dieses Amt nicht erreicht, weil die Wählerinnen und Wähler ihn nicht lassen."
Haseloff, der Mitglied im CDU-Präsidium ist, ist dem Bericht zufolge der erste Ministerpräsident seiner Partei, der sich in diese Richtung äußert. Er betonte die Bedeutung des Kanzlerkandidaten auch für die anstehenden Wahlen in seinem Bundesland. "Ich habe bei unserer letzten Landtagswahl die Erfahrung gemacht, dass bei Direktmandaten manchmal Bruchteile von Prozentwerten über politische Existenzen entscheiden können", sagte der Christdemokrat.
Bei aller Anstrengung im Land könne nun einmal der Bundestrend das Zünglein an der Waage sein. "Man kann mit erhobenem Haupt und wehender Fahne für eine gute und richtige Position sein, aber trotzdem in der Opposition landen."
NRW-Innenminister Reul schimpft gegen CSU
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) warnt seine Partei davor, sich von der CSU treiben zu lassen. "Genau dieselben Akteure, die schon Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik zermürben wollten, versuchen jetzt, Armin Laschet schlecht zu reden und zu zermürben", sagte Reul dem "Spiegel". Die CSU-Führung habe danach zwar beteuert, dass das aggressive Verhalten ein Fehler gewesen sei. "Aber jetzt zeigen dieselben Leute genau dieselben Verhaltensweisen."
Offensichtlich habe die CSU nichts gelernt, resümiert Reul. "Die gesamte CDU wird durch dieses Verhalten gefährdet", warnte Reul. "Die Frage ist: Laufen wir kurzfristigen Stimmungen hinterher, oder folgen wir unseren Prinzipien?"
Kreise: Söder nennt Ausgang des Machtkampfs um K-Frage "völlig offen"
CSU-Chef Markus Söder hat den Ausgang des Machtkampfs um die Kanzlerkandidatur in einer CSU-Fraktionssitzung im Landtag in München als "völlig offen" bezeichnet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend von mehreren Teilnehmern der Sitzung am Mittwoch. Am Ende müsse man überlegen, was das beste sei. Man werde zu einem guten Ergebnis kommen, sagte Söder demnach.
Bei so einer wichtigen Frage dürfe man sich allerdings auch ein paar Tage Zeit nehmen. Söder fügte hinzu, keiner dürfe beschädigt werden. Seinen Kontrahenten, CDU-Chef Armin Laschet, bezeichnete er dabei als hoch veritablen Ministerpräsidenten, den er sehr schätze. Söder sagte nach Teilnehmerangaben weiter, man müsse den Menschen draußen am Ende erklären können, warum man so oder so entschieden habe.
Entscheidungen in einer modernen Demokratie müssten sich immer auch an der Akzeptanz der Bevölkerung messen lassen. Nach der Entscheidung dürfe es aber keine "Folgediskussion" geben, mahnte er. Vor Journalisten sagte Söder am Rande der CSU-Fraktionssitzung lediglich: "Am Ende wird alles gut werden." Spekulationen jeder Art lehnte der CSU-Chef ab – alles weitere stehe "in den Sternen".
Umfrage: Nur vier Prozent halten Laschet für "führungsstark" und "dynamisch"
CDU-Chef Armin Laschet schneidet laut einer Umfrage im Duell um die Kanzlerkandidatur der Union sehr schlecht ab. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor, aus der die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland zitieren. Demnach sind jeweils nur vier Prozent der Befragten der Meinung, dass Laschet "führungsstark" und "dynamisch" sei. Seinen Herausforderer, den CSU-Vorsitzenden Markus Söder, halten hingegen 57 Prozent für "führungsstark"und 36 Prozent für "dynamisch".
Für vertrauenswürdig halten Laschet zwölf Prozent, Söder 27 Prozent. 34 Prozent trauen Söder zu, dass er die anstehenden Probleme rechtzeitig erkennt. 30 Prozent meinen, dass er sie auch löse. Laschet trauen hingegen nur sechs Prozent zu, Probleme rechtzeitig zu erkennen, nur vier Prozent trauen ihm die Lösung dieser Probleme zu.
"Die Zahlen belegen, dass eine Mehrheit Laschet nicht für kanzlerfähig hält", sagte der Chef des Forsa-Instituts, Manfred Güllner. Mit ihm als Kanzlerkandidat würden die Chancen der Union deutlich sinken, das Kanzleramt zu halten. "Laschet fehlt die Bindekraft, die ein Kanzlerkandidat braucht." An der Umfrage nahmen zwischen dem 7. und 10. April 2024 Befragte teil.
Söder und Laschet wollen sich noch diese Woche einigen
Unmittelbar nach der Aussprache in der Unionsfraktion hat CSU-Chef Markus Söder eine Entscheidung mit CDU-Chef Armin Laschet über die Unions-Kanzlerkandidatur noch für diese Woche angekündigt. "Man muss das Ergebnis jetzt auch sacken lassen, für jeden einzelnen. Armin und ich haben vereinbart, dass wir uns in dieser Woche auch abschließend dann besprechen werden, wie es weitergehen wird", sagte Söder am Dienstagabend in Berlin.
Der CSU-Vorsitzende betonte zudem: "Und wir sind beide fest überzeugt, dass wir am Ende zu einem sehr guten Ergebnis kommen werden, das auch die Geschlossenheit herstellen wird und gleichzeitig die besten Wahlchancen bringt."
Ebenso wie CSU-Chef Markus Söder will auch der CDU-Vorsitzende Armin Laschet eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union möglichst noch in dieser Woche. Es sei eine "sehr gute Diskussion" gewesen, sagte Laschet am Dienstagabend nach dem Auftritt mit Söder in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Ich glaube, das hat ein sehr gutes Meinungsbild abgegeben." In allen Wortbeiträgen habe es eine Botschaft gegeben: "Einigt Euch schnell."
Laschet warnt offenbar vor negativen Berichten über Söder
CDU-Chef Armin Laschet greift CSU-Chef Markus Söder am Ende der Anhörung in der Fraktion an. "Die großen Kanzler waren nicht immer die Lieblinge der Medien", sagte er nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich glaube, dass meine Positionen dauerhaft richtig sind." Zudem warnt Laschet seine Kritiker davor, dass die Medien alle widersprüchlichen Aussagen von Söder aus den vergangenen Jahren heraussuchen würden. "Umfragen sind kurzlebig", wird Laschet zitiert. "Wir müssen das gesamte Land im Blick haben."
Söder von Debatte "beeindruckt"
CSU-Chef Markus Söder zeigt sich laut Teilnehmerangaben in seiner Abschluss-Stellungnahme "beeindruckt" von der Debatte in der Fraktion. Man müsse dies nun "auf sich wirken lassen", wird Söder zitiert. Die Union müsse eine gemeinsame Lösung finden. Zuvor hatte sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Armin Laschet ausgesprochen.
Wortgefechte zwischen Söder- und Laschet-Anhängern
In der Unionsfraktion hat es am Dienstag im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur nach den Auftritten von CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder dutzende Wortmeldungen gegeben. Nach Informationen aus Teilnehmerkreisen stellten sich zunächst auch mehrere Abgeordnete aus der CDU hinter eine Kandidatur von Söder. Anschließend hätten sich mehrere Abgeordnete für Laschet stark gemacht. Söder hatte nach diesen Angaben etwa doppelt so lange gesprochen wie Laschet.
Mehrere Abgeordnete mahnten nach Angaben von Teilnehmerkreisen, es müsse eine rasche Einigung zwischen Laschet und Söder geben. Sonst schade dies der Union im Wahljahr. Ein Abgeordneter sagte demnach, die Union habe "eine Luxusauswahl" zwischen Laschet und Söder. Er verband diese Aussage mit den Worten: "Bitte kriegt das in den nächsten Tagen hin."
Der baden-württembergische Abgeordnete Roderich Kiesewetter wurde von Teilnehmerkreisen mit den Worten zitiert: "Beide können es. Ich spreche mich für Armin Laschet aus." Der ebenfalls aus Baden-Württemberg stammende Abgeordnete Norbert Barthle stellte sich nach diesen Angaben dagegen hinter Söder, genauso wie etwa der sächsische Abgeordnete Marco Wanderwitz.
Nach Informationen von N-TV gab es 39 Wortmeldungen für Söder und 22 für Laschet. Eine formale Abstimmung fand demnach aber nicht statt.
Laschet: Brauchen keine "One-Man-Show"
Bei seinem mit Spannung erwarteten Auftritt in der Unionsfraktion hat CDU-Chef Armin Laschet an die Geschlossenheit und Einigkeit der Union appelliert. "Wir brauchen keine One-Man-Show", sagte Laschet nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Dienstag vor den Unions-Abgeordneten offenbar in Richtung Söder. Die SPD habe sich monatelang mit nichts anderem als mit ihrem Parteivorsitz beschäftigt, warnte Laschet.
Laschet machte dem CSU-Chef laut Teilnehmern außerdem ein vergiftetes Lob: Er habe Söder dafür gewürdigt, dass er vor einigen Jahren "bei der AfD die Kehrtwende rechtzeitig geschafft" habe. Damit spielte Laschet darauf an, dass Söder vor drei Jahren massive Kritik an der Flüchtlings- und Asylpolitik der Bundeskanzlerin geübt hatte - damals war ihm Anbiederung an die AfD vorgeworfen worden. Söder bezeichnet dies inzwischen selbst als Fehler.
Die Union werde aus ihrem Umfragetief nur herauskommen, wenn man in der Bekämpfung der Pandemie besser werde, betonte der CDU-Chef nach diesen Angaben. Offensiv ging er Söder demnach wegen dessen Vorschlag einer Klima-Allianz gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) an. Dies könne man auf Länderebene machen. Dies sei aber auch gefährlich. "Am Ende wählen die Leute dann die Grünen", warnte Laschet. "Wir müssen unsere Themen setzen."
Söder: "Denen dürfen wir unser Land nicht überlassen"
Markus Söder betonte in seiner Rede vor der Unionsfraktion, die Union müsse "alles unternehmen, um so stark wie möglich zu sein und um so viele Abgeordnete wie möglich in den Bundestag zu bekommen". Mit Blick auf einen möglichen Wahlsieg der Grünen sagte Söder: "Ist man Juniorpartner, bleibt man Juniorpartner. Und das kann nicht unser Anspruch sein."
Er habe nichts gegen SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und das Grüne-Führungsduo Robert Habeck sowie Annalena Baerbock, "aber denen dürfen wir unser Land nicht überlassen", sagte Söder. Für einen Wahlsieg in dieser für die Union sehr kritischen Phase brauchten CDU und CSU die "maximal beste Aufstellung, um erfolgreich zu sein - nicht nur die angenehmste".
Die Union dürfe nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen, dann sei es zu spät. "Wir müssen ihn repräsentieren. Wir müssen auf der hellen Seite der Macht stehen", sagte Söder den Angaben von Teilnehmern zufolge. Wahlen seien persönlichkeitsgeprägt und Fernsehduelle spielten eine wichtige Rolle. "Wir brauchen ein gutes Team, aber Spitze ist auch entscheidend."
Söder verteidigte erneut sein Vorgehen in der Kandidatensuche, "nichts daran ist unfair", betonte er und verwies auf "gute Gespräche mit Armin". Sollte am Ende doch Laschet als Kanzlerkandidat antreten, habe dieser seine "volle Unterstützung". Umgekehrt hoffe er aber auch, dass dies für den Fall seiner Kandidatur gelte. Die Union könne nur als Team erfolgreich sein. "Mein Angebot steht. Ich werde nicht kneifen", wird Söder weiter zitiert.
Bericht: Merz attackiert Söder in Brief scharf
Vom Rivalen zum lautesten Fürsprecher: Der frühere Bewerber um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, übt einem Medienbericht zufolge scharfe Kritik an CSU-Chef Markus Söder. Laut der "Bild" wirft der ehemalige Unions-Fraktionschef dem bayerischen Ministerpräsidenten in einem Brief die versuchte Demontage Laschets vor. Merz schreibt demnach: "Bei allem Verständnis für die CSU und ihren Vorsitzenden: Macht sich die CSU klar, was es bedeutet, innerhalb von wenigen Wochen den nächsten Parteivorsitzenden der CDU zu demontieren?"
Die Spitzengremien der CDU hatten sich am Montag mit breiter Mehrheit hinter Laschet gestellt. Söder hielt dennoch an seiner Kandidatur fest. Er pocht darauf, die Landesverbände und Bundestagsabgeordneten der CDU in die Entscheidung, wer die Union im Herbst im Bundestagswahlkampf anführt, einzubeziehen.
Merz betonte in in dem Schreiben an die CDU-Mitglieder in seinem Wahlkreis Hochsauerlandkreis: "Armin Laschet ist in der Woche nach dem Parteitag mit 83,3 Prozent als Parteivorsitzender der CDU bestätigt worden. Das war das Votum der Partei, klar und eindeutig." Der NRW-Ministerpräsident sei zwar nicht der "Liebling in den Umfragen" und es gebe auch Vorbehalte innerhalb der CDU, zitiert die "Bild". Aber zur Identität der CDU gehöre, "dass sie auch bereit ist, sich dem häufig sehr flüchtigen Zeitgeist entgegenzustellen und ihre gewachsenen Wertvorstellungen über die eigene Person zu stellen".
Söder hebt Bedeutung von Umfragen hervor
CSU-Chef Markus Söder betonte in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass diese letztlich die Verantwortung in der Kanzlerkandidatur haben solle. Ohne Abgeordnete sei kein Wahlkampf zu machen. Die einzige Frage sei: "Wollen wir gewinnen?", sagte Söder laut Teilnehmerangaben. Bayerns Ministerpräsident betonte erneut die Bedeutung der Umfragen, die für die Union nicht nach oben wiesen. CDU und CSU dürften nicht Juniorpartner in einer neuen Regierung werden.
Laschet übt deutliche Kritik an Söder
CDU-Chef Armin Laschet hat CSU-Chef Markus Söder dafür kritisiert, das Votum pro Laschet am Montag übergangen zu haben. CDU-Präsidium und -Bundesvorstand repräsentierten die Partei und seien keine "Splittergruppen", sagte Laschet in der Sitzung der Unionsfraktion. Söder hatte die Bekundungen der beiden CDU-Spitzengremien für ihren Parteichef "zur Kenntnis genommen", wie er sagte, und zugleich auf die Einbeziehung von Landesverbänden und Bundestagsabgeordneten gedrängt.
Laschet warf Söder außerdem vor, die Grünen kopieren zu wollen. Mit Blick auf Söders angekündigte "Klima-Allianz" mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) mahnte Laschet nach Teilnehmerangaben, dass das Hauptthema der Union der Wirtschaftsaufschwung sei. CDU und CSU dürften nicht ihre Substanz verlieren.
Laschet: Korruption und schlechtes Regierungshandeln Schuld an Umfragetief
CDU-Chef Armin Laschet rief zu Beginn seines Vortrags in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dazu auf, energisch an der Bewältigung der Pandemie zu arbeiten. Man müsse schnell handeln, mahnt er nach Auskunft von Teilnehmern. Fraktionschef Ralph Brinkhaus hatte zuvor Geschlossenheit im Streit um die Kanzlerkandidatur angemahnt.
Die schlechten Umfragewerte der Union erklärte Laschet nach Teilnehmerangaben mit schwer verständlichem Regierungshandeln in der Corona-Krise und den Vorwürfen von Korruption. Sobald das Management besser werde, würden auch die Umfragen wieder steigen.
Jetzt werben Laschet und Söder um die Unions-Abgeordneten
Die Bundestagsfraktion der Union ist am Dienstagnachmittag zu einer Sitzung zusammengekommen, um mit CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder über die Kanzlerkandidatur zu beraten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte vor Beginn der Sitzung: "Es geht um eine Teamlösung." Der Auftritt der Parteichefs in der Fraktion sei "Teil eines Prozesses", der in "wenigen Tagen" mit der Benennung des Kanzlerkandidaten beendet sein werde. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) mahnte die Unionsparteien zu Geschlossenheit. "Wir setzen darauf, dass sich beide Parteivorsitzenden einigen."
Mit Spannung wurde erwartet, ob Söder eine Abstimmung in der Fraktion über ihn selbst und Laschet durchsetzen kann. Der CSU-Chef genießt dort auch unter CDU-Abgeordneten Rückhalt, dies könnte er mit einer solchen Abstimmung dokumentieren. Die CDU-Kräfte in der Fraktionsspitze wollen eine Abstimmung über Laschet und Söder aber verhindern, verlautete aus Parlamentskreisen gegenüber AFP. Brinkhaus verwies in diesem Zusammenhang auf die Geschäftsordnung. Diese sieht vor, dass es einer Mehrheit der Abgeordneten bedarf, um eine solche Abstimmung in der Sitzung durchzusetzen.
Söder gab sich beim Eintreffen am Reichstagsgebäude in Berlin locker. Auf die Frage, wie es heute ausgehen werde, sagte er: "Alles geht gut. Alles wird gut."
Laschet und Söder treffen heute in Fraktion aufeinander
Im unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur werden der CDU-Vorsitzende Armin Laschet und sein Rivale, CSU-Chef Markus Söder, an diesem Dienstag (15.00 Uhr) in der Unionsfraktion um Zustimmung werben. Beide hätten sich darauf geeinigt, an der regulären Sitzung der gut 250 Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU teilzunehmen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Parteikreisen.
Söder setzt darauf, dass dort der Rückhalt für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten nicht so einhellig ist wie am Montag in den CDU-Parteigremien. Bayerns Ministerpräsident will so das Meinungsbild noch zu seinen Gunsten drehen.
CSU-Generalsekretär: Söder genießt Vertrauen der Bevölkerung
Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union stärkt CSU-Generalsekretär Markus Blume seinem Parteivorsitzenden Söder den Rücken. "Wir wollen die Erfolgsgeschichte, das Erbe von Angela Merkel, fortsetzen", sagte Blume am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Und da sehe ich in den Umfragen in Deutschland einen, der das übergroße Vertrauen der Bevölkerung genießt, den die Deutschen auch als Kanzler für geeignet halten, nämlich Markus Söder."
CDU-Politiker sieht Zustimmung für Söder in Bundestagsfraktion
Der CDU-Wirtschaftspolitiker Christian von Stetten sieht in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mehr Unterstützung für CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union. "Heute morgen haben wir ein völlig neues Stimmungsbild", sagte der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) am Dienstag im Deutschlandfunk mit Blick auf die Voten von CDU-Präsidium und Bundesvorstand für Parteichef Armin Laschet.
In den Landesgruppensitzungen habe es am Montagabend deutlich mehr Wortmeldungen für CSU-Chef Markus Söder als für den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet gegeben, sagte der baden-württembergische Parlamentarier. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Teilnehmerkreisen sprach sich etwa in der Landesgruppe Niedersachsen eine deutliche Mehrheit für Söder aus. Dagegen sei die Stimmung in der NRW-Landesgruppe "einhellig pro Laschet" gewesen, erfuhr Reuters aus Teilnehmerkreisen.
Von Stetten setzte sich jedoch klar für Söder als Unions-Kanzlerkandidaten ein und verwies auf die Stimmung der Landesgruppe Baden-Württemberg. Bayerns Ministerpräsident liege zudem in Umfragen eindeutig vor Laschet. Man müsse nun in die Partei "hineinhorchen", sagte er. "Freitag ist ein Stimmungsbild geschaffen. Die Menschen wählen Personen, nicht Parteien und Programme." Sollte es zu einer Abstimmung kommen, werde er sich klar für Söder entscheiden. Er hoffe aber auf eine einvernehmliche Lösung, zumal die Union zwei gute Kandidaten habe.
Nur zwölf Prozent wollen Laschet als Kanzlerkandidaten
Nur zwölf Prozent der Bundesbürger wünschen sich CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Instituts Yougov im Auftrag des Düsseldorfer "Handelsblatts". CSU-Chef Markus Söder schnitt demnach mit einem Zustimmungswert von 46 Prozent der Befragten deutlich besser ab.
29 Prozent der Befragten wünschten sich einen anderen Kandidaten als Laschet oder Söder für die Kanzlerkandidatur der Union, ergab die Umfrage laut "Handelsblatt" weiter. 13 Prozent der Befragten wollten sich nicht äußern.
Yougov befragte an diesem Montag via Online-Panel 575 Bürgerinnen und Bürger. Die Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 1,8 Prozentpunkten bei einem Anteilswert von fünf Prozent und plus/minus 4,2 Prozentpunkten bei einem Anteilswert von 50 Prozent angegeben.
Söder: "Können uns nicht abkoppeln von der Mehrheit in unserem Land"
Das CSU-Präsidium hat sich am Montag einstimmig für CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. Es gebe in der CSU die Überzeugung, dass Söder der am besten geeignete Kandidat der Union sei, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume im Anschluss an die Sitzung des Präsidiums. Nun solle in einer "Verhandlungsdelegation" von CDU und CSU über den Kanzlerkandidaten beraten werden.
Markus Söder sagte, er habe die klare Unterstützung der CDU-Führungsgremien für CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidat mit Respekt zur Kenntnis genommen. Es müssten aber auch die Stimmen aus den Landesverbänden der CDU berücksichtigt werden – sowie die "deutliche Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung", die Söder mehrfach betonte. Bayerns Ministerpräsident liegt in Meinungsumfragen deutlich vor Laschet. "Wir können uns nicht abkoppeln von der Mehrheit der Menschen in unserem Land", so Söder.
Söder hatte zuvor angekündigt, nur mit breiter Unterstützung aus der Schwesterpartei CDU als Kandidat antreten zu wollen. Wortbrüchig werde er mit dem nun angekündigten Vorgehen entgegen des CDU-Votums aber nicht, betonte er. Der Beschluss der Schwesterpartei sei ein wichtiges Signal, aber nicht allein entscheidend.
Mit Laschet stehe er in engem Austausch, man telefoniere beinahe täglich. Auch heute Abend schalte man sich vermutlich noch einmal zusammen. Die Kandidatenfrage soll aber erst in den nächsten Tagen geklärt werden, wenn es nach Söder geht. "Heute gibt es sicherlich keine Entscheidung", so Söder.
Söder will trotz Votum für Laschet noch nicht aufgeben
CSU-Chef Markus Söder will trotz der klaren Unterstützung der CDU für eine Kanzlerkandidatur von Armin Laschet seine eigene Kandidatur nicht vorzeitig zurückziehen. Söder wolle an diesem Montag noch keine Entscheidung, sagte er im CSU-Präsidium, wie die Nachrichtenagentur AFP von Teilnehmern erfuhr.
Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll nach dem Willen von CSU-Chef Söder erst Ende der Woche getroffen werden. Es sei jetzt noch nicht der Tag der Entscheidung, vielmehr werde man sich Ende der Woche zusammensetzen, sagte Söder am Montag nach Teilnehmerangaben in einer Schalte des CSU-Präsidiums. Und er werde auch darum bitten, dass sich nicht nur zwei Personen zusammensetzten, sondern das weitere Vertreter beider Parteien mit dabei seien.
CSU-Landtagsfraktion will Mitglieder entscheiden lassen
Die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag hat eine Mitgliederbefragung über die Kanzlerkandidatur der Union gefordert. Sowohl Mitglieder der CDU als auch der CSU sollten dabei befragt werden, erklärte Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer am Montag in München. Die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten müsse auf eine möglichst breite Basis gestellt werden.
Laschet will Gespräch mit Söder suchen
Nach dem deutlichen Votum von Präsidium und Bundesvorstand der CDU für seine Person als Unions-Kanzlerkandidat fordert Parteichef Armin Laschet eine sehr schnelle Klärung mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder. Er habe nun die klare Unterstützung der CDU-Gremien für seine Kandidatur, auch wenn es keine Abstimmung gegeben habe, sagte Laschet am Montag in Berlin. Er verwies darauf, dass Söder am Sonntag selbst erklärt habe, dass er sich nach der Stimmung in der großen Schwesterpartei richten werde.
Er werde noch heute das Gespräch mit dem CSU-Chef suchen, sagte Laschet. In der CDU sei nun klargeworden, dass man eine sehr schnelle Lösung der Personalfrage wolle, weil das Land in einer sehr ernsten Lage der Corona-Pandemie stecke. Er erwarte nicht, dass sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstag groß mit der K-Frage beschäftigen werde. Es stehe vielmehr die Reform des Infektionsschutzgesetzes auf der Agenda. Das CSU-Präsidium wird noch am Nachmittag tagen.
CDU-Chef drängt jetzt auf schnelle Entscheidung
CDU-Chef Armin Laschet hat schnelle Gespräche mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder über die Kanzlerkandidatur der Union angekündigt. Er werde "recht bald am heutigen Tag mit ihm das Gespräch suchen", sagte Laschet in Berlin. "Eines war heute in unseren Gremien erkennbar, alle wollen eine schnelle Entscheidung."
Laschet äußert sich nach Gremiensitzungen
CDU-Chef Armin Laschet hat sich sehr erfreut über die große Unterstützung für seine Kanzlerkandidatur in Präsidium und Vorstand der CDU gezeigt. Dieses Meinungsbild werde er heute mit CSU-Chef Markus Söder besprechen, sagte Laschet bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Gremiensitzungen in Berlin.
Merz: Laschet hat meine Unterstützung
Der CDU-Politiker und unterlegene Kandidat im Kampf um die Parteispitze, Friedrich Merz, hat davor gewarnt, Armin Laschet trotz aktuell schwacher Umfragen abzuschreiben. "Auch Helmut Kohl und Angela Merkel sind nicht von Umfragen und populären Reden ins Kanzleramt getragen worden", sagte Merz zu t-online.
Merz stelle sich erneut klar hinter die Kandidatur des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen. "Armin Laschet hat klare Vorstellungen von dem dringend notwendigen Modernisierungsprozess in Deutschland. Er ist der gewählte Vorsitzende der CDU. Meine Unterstützung hat er – wie auf unserem Parteitag zugesagt."
Auch im CDU-Vorstand breite Unterstützung für Laschet
Nach dem CDU-Präsidium hat sich auch im größeren Parteivorstand breiter Rückhalt für eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet abgezeichnet. Dies gehe aus den Wortmeldungen in der Diskussion hervor, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Teilnehmerkreisen.
Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann sagte, Laschet habe eine klare Haltung und ein festes Wertefundament – dies sei jetzt wichtig. Zugleich betonte Althusmann, die Bilanzen beider Kandidaten – Laschet und CSU-Chef Markus Söder – als Ministerpräsidenten in ihren Ländern seien gut. Der Chef der Senioren-Union, Otto Wulff, habe dem Bergmannssohn Laschet ein "Glück auf" gewünscht.
Umfrage: Söder bindet Union-Wähler besser als Laschet
CSU-Chef Markus Söder könnte laut Forsa-Umfrage sehr viel mehr Stimmen von Unions-Anhängern mobilisieren als CDU-Chef Armin Laschet. Nur 32 Prozent der Wähler, die bei der Bundestagswahl 2017 CDU oder CSU gewählt haben, würden bei ihrer damaligen Wahlentscheidung bleiben, wenn Laschet Kanzlerkandidat der Union wäre, heißt es in der Umfrage für die Sender RTL und ntv, die vom 7. bis 10. April erhoben wurde.
Wenn Söder Kanzlerkandidat wäre, würden derzeit 73 Prozent der damaligen Wähler ihre Stimmen erneut CDU oder CSU geben. Ähnlich groß sei der Abstand bei allen Wahlberechtigten: 37 Prozent könnten sich vorstellen, mit Söder für die Union zu stimmen – und nur 13 Prozent mit einem Kanzlerkandidaten Laschet.
Bouffier: CDU-Präsidium für Laschet als Kanzlerkandidat
CDU-Chef Armin Laschet hat im Machtkampf mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder im Präsidium seiner Partei breiten Rückhalt für seine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur erhalten. Das bestätigte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Im engsten Führungszirkel der CDU habe es viel Unterstützung für Laschet gegeben. Eine formelle Abstimmung gab es nicht – sie war auch nicht geplant. Im Anschluss wollte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet auch im größeren Parteivorstand für Unterstützung werben.
CSU stärkt Söder den Rücken
Wie nicht anders zu erwarten, steht die CSU-Spitze in der Kandidatenfrage geschlossen hinter ihrem Vorsitzenden Markus Söder. Kurz nach dem Einvernehmen in Sachen Laschet bei der CDU wirft sich Landtagspräsidentin und CSU-Präsidiumsmitglied Ilse Aigner auf Twitter für Söder ins Zeug: "Er wäre ein hervorragender Kanzlerkandidat. Mit ihm hätte die Union beste Chancen, stärkste Kraft in Deutschland zu bleiben und den nächsten Kanzler zu stellen."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Kreise: JU-Chef Kuban für Laschet
Der Unions-Nachwuchs drängt nach der Aussprache im CDU-Präsidium pro Laschet auf eine schnelle Entscheidung gemeinsam mit der CSU. Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, sagte nach Informationen aus Teilnehmerkreisen in den Online-Beratungen des CDU-Vorstands am Montag: "Wir sollten heute Armin Laschet ein starkes Verhandlungsmandat geben und geschlossen sein." Es brauche jetzt eine schnelle Entscheidung mit der CSU über die Kanzlerkandidatur.
Bericht: Unterstützung für Laschet offenbar einhellig
Bei der Präsidiumssitzung der CDU gab es offenbar keine Stimme, die sich zögernd oder gegen Laschet geäußert hat. So berichtet es der "Spiegel". Demnach sprachen mehrere Mitglieder von Einmütigkeit unter den Teilnehmern.
Laut "Bild" positionierte sich auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble klar pro Laschet. Schäuble hätte demnach Laschets Begründung als "zwingend" bezeichnet, er "teile sie zu 100 Prozent". Schäuble sagte laut Bericht weiter: "Wir gewinnen die Wahl als CDU am besten, wenn wir sagen, wer danach am besten das Land regiert."
Saarland-Chef: CDU steht hinter Laschet
Nach Einschätzung von Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans wird sich das CDU-Präsidium in der K-Frage hinter Parteichef Armin Laschet stellen. Das sei "doch klar", sagte der CDU-Politiker vor Beginn der Präsidiumssitzung am Montag in Berlin. Dies sei aber überhaupt nicht die Frage. "Wir beraten miteinander, wie wir die Frage der Kanzlerkandidatur angehen und wie wir die Chancen für unser Land in den 20er-Jahren nutzen. Es geht um das Land vor allem."
Hans widersprach dem Eindruck, dass es um einen "Showdown" gehe. "Die Tatsache, dass es zwei hoch erfolgreiche, an der Basis hoch angesehene Parteivorsitzende und Ministerpräsidenten gibt, die zur Verfügung stehen, die Geschicke der Bundesrepublik in die Hand zu nehmen, ist doch eine Chance." Daher sei das Präsidium für ihn "keine Krisensitzung", betonte der CDU-Politiker. "Wir sollten es nicht verkrampft angehen. Es ist eine Chancensitzung. Wir beraten mit unserem Vorsitzenden, wie wir das regeln, so dass am Ende vor allem die Union zusammenbleibt und wir ein Team bleiben."
Wird es heute schon eine Entscheidung geben?
Eigentlich hatten Laschet und Söder am Wochenende vereinbart, dass ihre Parteigremien am Montag keine formellen Beschlüsse über die Kandidaturpläne fassen werden. Der CDU-Chef sagte, er wolle sich lediglich ein "Meinungsbild" im Parteipräsidium einholen. Aber vielleicht wird es doch schon konkreter.
Denn bislang sieht es nicht danach aus, dass im Führungsgremium der Christdemokraten jemand ausschert. Laschet kann also mit geschlossener Rückendeckung rechnen. Der Chef der Saar-CDU, Tobias Hans, gab sich folglich auch total überzeugt, dass die Unterstützung im Präsidium für Laschet "doch klar" sei – was letztlich einer Entscheidung pro Laschet nah käme. So sieht es wohl auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der vor Beginn der Präsidiumssitzung auf die Frage, ob es heute eine Abstimmung geben werde, sagte: "Ja, ich glaube schon."
Berliner CDU für Söder als Kanzlerkandidat
Die Berliner CDU stellt sich hinter CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union. Das Präsidium der Hauptstadt-CDU habe sich einhellig für eine Kandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten ausgesprochen, teilte der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner am Montag mit. "Markus Söder ist der zupackende, erfolgreiche Krisenmanager, der Deutschland aus der Pandemie führen und das Land zukunftsfest machen kann", erklärte Wegner.
Mit Armin Laschet und Söder habe die Union zwei starke Ministerpräsidenten als Vorsitzende von CDU und CSU, die beide das Zeug zum Bundeskanzler hätten, betonte Wegner, sagte aber auch: "Wir sind überzeugt, dass die Menschen noch stärker Markus Söder zutrauen, Deutschland gut zu führen."
Laschet stellt sich gegen Mittag der Presse
Das Präsidium der CDU ist am Vormittag in Berlin zu Beratungen über die offene Frage der Kanzlerkandidatur zusammengekommen. Trotz Pandemie findet das Treffen ausnahmsweise nicht digital, sondern in Präsenz der Beteiligten statt. CDU-Chef Armin Laschet wollte sich im Führungszirkel der Partei ein "Meinungsbild" zu seinen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur einholen. Sein Kontrahent, CSU-Chef Markus Söder, berät am Nachmittag ab 15 Uhr mit dem CSU-Präsidium.
Es wird erwartet, dass sich beide Parteichefs des Rückhalts ihrer Spitzengremien für die Kandidatenpläne versichern wollen. In einem Gespräch am Wochenende hatten Laschet und Söder nach eigenen Angaben vereinbart, ihre Parteigremien keine formellen Beschlüsse über die Kandidaturpläne fassen zu lassen. Söder hatte seine Bereitschaft zur Übernahme der Kandidatur am Sonntag explizit davon abhängig gemacht, dass er in der CDU breite Unterstützung finde.
Klöckner kündigt rasche Entscheidung an – und lobt Laschet
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat eine zeitnahe Entscheidung über den Unions-Kanzlerkandidaten angekündigt und Parteichef Armin Laschet gelobt. "Wir müssen jetzt entscheiden", sagte Klöckner am Montag bei ihrem Eintreffen zu einer Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin. Für alles andere gebe es weder bei den Mitgliedern noch bei der Bevölkerung Verständnis. "Wir sind in Zeiten, die sehr unsicher sind. Da hätte man gerne Klarheit. Und dafür werden wir auch sorgen."
Klöckner betonte: "Bei uns sagt man: Da muss ein Knopf dran gemacht werden. Denn wer nicht handelt, wird behandelt." Alles, was man auf die Bank schiebe, werde nicht besser. Mit der von Laschet und Söder erklärten Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur sei "eine Klarheit da, die vorher nicht da war" – es stünden zwei sehr erfolgreiche Ministerpräsidenten zur Wahl. Laschet regiere als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen das größte Bundesland. Er habe sehr integrierende Fähigkeiten. "Das halte ich für sehr wichtig." Die CDU werde sich aber klar an das Verabredete mit der CSU halten. "Ich bin zuversichtlich, dass wir da einen guten Weg finden werden."
Brinkhaus: Habe keinen Favoriten
Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat eigenen Angaben zufolge keinen Favoriten im Kandidatenrennen. "Beide Kandidaten haben mein Vertrauen", betonte der CDU-Politiker im ARD-"Morgenmagazin". CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende Markus Söder unterschieden sich inhaltlich kaum. "Das haben sie gestern auch vor dem Vorstand gezeigt".
Am Montagvormittag will sich Laschet in den CDU-Spitzengremien den Rückhalt der Parteiführung sichern. Er werde "um Vertrauen bitten", hatte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Sonntag angekündigt. Einen Beschluss soll es demnach im Präsidium nicht geben. Auch das CSU-Präsidium will am Nachmittag tagen.
Die beiden Kandidaten verbinde eine gute Beziehung, betonte Brinkhaus. Das sei eine "ganz andere Situation als zwischen Kohl und Strauß", erklärte der Fraktionsvorsitzende. "Und insofern setze ich darauf, dass wir heute im Laufe des Tages, dass wir im Laufe der Woche, dann auch entsprechend ein gutes Ergebnis kriegen."
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters