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AKK – Rückzug von Kramp-Karrenbauer: Wer Kanzlerkandidat der Union werden könnte


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Spahn, Merz oder eine Überraschung?
Wer jetzt Kanzlerkandidat der Union werden könnte


Aktualisiert am 10.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Markus Söder, Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn (v.l.n.r.): Die CDU braucht nun einen Nachfolger als Kanzlerkandidaten.Vergrößern des Bildes
Markus Söder, Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn (v.l.n.r.): Die CDU braucht nun einen Nachfolger als Kanzlerkandidaten. (Quelle: imago-images-bilder)

Beben in der Union: Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer tritt als CDU-Chefin ab – und will nicht mehr Kanzlerin werden. Ein Überblick über ihre möglichen Nachfolger.

Nach dem Thüringen-Eklat sorgt die Ankündigung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauern für das nächste politische Beben. Die umstrittene Saarländerin will nach einer Vielzahl politischer Pannen und verlorener Wahlkämpfe den CDU-Vorsitz bis zum Sommer abgeben – auf die Kanzlerkandidatur verzichtet sie zudem.


Die Union steckt damit in einer tiefen Krise, die Parteispitze muss sich neu aufstellen. Doch wer könnte auf Kramp-Karrenbauer folgen? Ein Überblick:

Jens Spahn

Der Gesundheitsminister trat auf dem CDU-Parteitag 2018 gegen Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz im Kampf um den Parteivorsitz an – und unterlag beiden. Trotzdem hegt der Münsterländer weiterhin große Ambitionen, auch auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur. Im Amt als Gesundheitsminister profiliert sich der 39-Jährige mit progressiven Reformen. Er könnte als Kompromisskandidat zwischen dem Merz- und dem Merkel-Lager in der Union dienen. Allerdings fehlen ihm prominente Unterstützer.

Armin Laschet

Offiziell hält sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet mit zu forschen Tönen Richtung Kanzlerkandidatur und CDU-Vorsitz zurück, trotzdem hat der Aachener einen respektablen Unterstützerkreis – auch in anderen Parteien. Laschet führte seinen Landesverband 2017 erfolgreich in den Wahlkampf und eroberte die Regierungsverantwortung gegen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zurück. Es gibt kaum kritische Stimmen gegen ihn. Der 58-Jährige gilt als Befürworter der großen Koalition und könnte damit auch der Wunschkandidat der SPD sein. Er wird dem liberalen Flügel der Partei zugeordnet.

Markus Söder

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder positionierte sich in den letzten Monaten auch immer wieder bundespolitisch. So fand er klare Worte nach dem Thüringen-Debakel, schaltete sich auch in die Bundespolitik ein, wenn es um Klima- und Energiepolitik ging. Er hat seine harten Töne gegen die Einwanderungspolitik zuletzt verstummen lassen und liebäugelt mit vielen Positionen der Grünen – und einer möglichen Koalition auch im Bund.

In der CSU gilt er als Parteichef unantastbar, könnte also auch als Kanzlerkandidat der Union einspringen. Doch dann müsste die CDU noch immer eine neue Parteispitze finden. Offiziell macht Söder seine Ambitionen allerdings nicht. Zuletzt sprach er davon, dass die Kanzlerkandidatur der Union so schnell nicht beantwortet werden müsste – das hat sich nun geändert.

Friedrich Merz

Friedrich Merz gilt seit dem Rückzug der Kanzlerin 2018 als Schatten der neuen Parteichefin Kramp-Karrenbauer. Der ehemalige Fraktionschef der Union, zuvor viele Jahre nicht mehr politisch aktiv, feierte ein fulminantes Comeback, positionierte sich als konservative Alternative zu Kramp-Karrenbauer und unterlag ihr bei der Wahl zum Parteivorsitzenden nur knapp. Seitdem lässt er immer wieder mit provokanten Aussagen von sich hören. Er gilt besonders bei den konservativen Kreisen der Union als äußerst beliebt. Zuletzt sagte er im Interview mit t-online.de, dass sich kaum ein CDU-Politiker momentan mehr für die Partei einsetze. Strebt klar nach einem hohen Posten in der Union.

Daniel Günther

Ein Überraschungskandidat für den CDU-Vorsitz könnte auch Daniel Günther sein. Der 46-Jährige ist Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, führt dort eine schwarz-grün-gelbe Koalition – und das ausgesprochen geräuschlos. Wenn im Bund aufgrund von schwierigen Mehrheitsverhältnissen neue Bündnisse geschmiedet werden müssen, könnte Günther genau der richtige Kandidat für die CDU sein. Statt sich mühsam in Kompromissen mit seinen so verschiedenen Koalitionspartnern zu verlieren, hat er in Schleswig-Holstein jeder Partei ein Herzensprojekt zugesprochen – auch das könnte ein neuer Regierungsstil für Berlin sein.

Angela Merkel

Kramp-Karrenbauers Vorgängerin könnte auch ihre Nachfolgerin werden. Kanzlerin Angela Merkel hatte stets betont, nach dem Ende der Legislaturperiode nicht erneut als Kanzlerin anzutreten. Nach mehreren verlorenen Landtagswahlen wollte sie einen Neustart in ihrer Partei und gab den Posten der Parteichefin an Kramp-Karrenbauer ab. Sollte das CDU-Beben nun aber zu einem Ende der großen Koalition führen, könnte die Kanzlerin erneut das Ruder übernehmen. Ihre Argumente wären schlüssig: Um das Chaos in der Partei und im Land zu beseitigen, braucht es große Autorität. Die hat die Kanzlerin immer noch – das zeigte sich zuletzt an ihrem Machtwort nach dem Thüringen-Eklat und der Entlassung des Ostbeauftragten Christian Hirte. Ob Merkel aber noch einmal die Partei hinter sich vereinen könnte, ist fraglich – auch, ob sie sich das Amt überhaupt noch einmal antun möchte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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