Krebsdiagnose bei Ministerpräsidentin Manuela Schwesig veröffentlicht Videobotschaft
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und bisherige SPD-Co-Chefin ist an Brustkrebs erkrankt. Manuela Schwesig richtet sich mit persönlichen Botschaften an Partei und Öffentlichkeit.
Manuela Schwesig hat Brustkrebs, das gab die Politikerin am Dienstag bekannt. Schwesig hat zu Beginn der Kabinettssitzung vom Dienstag die Minister und Ministerinnen über ihren Zustand informiert, danach veröffentlichte sie ein persönliches Statement auf der Internetseite der SPD. Später veröffentlichte Sie auch die oben stehende Videobotschaft.
Manuela Schwesigs persönliche Erklärung im Wortlaut
In ihrer Stellungnahme an die Parteigenossen schreibt Schwesig:
"Ich muss Euch leider mitteilen, dass ich an Brustkrebs erkrankt bin. Die Diagnose hat mich und meine Familie schwer getroffen. Die gute Nachricht aber ist: dieser Krebs ist heilbar. Dafür ist eine Behandlung notwendig, die in den kommenden Monaten Zeit und Kraft kosten wird.
Nach intensiven Gesprächen mit meinen behandelnden Ärzten bin ich sehr zuversichtlich, dass ich wieder vollständig gesund werde. Daher habe ich mich entschieden, das Amt der Ministerpräsidentin und der Landesvorsitzenden der SPD-Mecklenburg-Vorpommern auch weiter auszuüben.
Allerdings werde ich keine weiteren zusätzlichen Aufgaben aktiv ausüben können. Deshalb bitte ich Euch um Verständnis, dass ich unter diesen Umständen meine Ämter als kommissarische Parteivorsitzende und stellvertretende Parteivorsitzende im Bund niederlegen werde. Ihr wisst, dass ich meine Aufgaben sehr gerne und mit großer Leidenschaft ausgeübt habe. Daher fällt mir dieser Schritt auch sehr schwer – gerade in dieser Zeit des Umbruchs, in der wir alle viel Kraft und Zuversicht benötigen.
Selbstverständlich werde ich weiterhin mit Euch für unsere gemeinsamen Werte streiten und unsere Partei unterstützen. Ich danke Euch herzlich für das Vertrauen, was Ihr mir in den vergangenen zehn Jahren entgegengebracht habt."
Manuela Schwesig: Eine politische Karriere im Eilzugtempo
Zusammen mit Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel wollte sie die Partei eigentlich bis zur geplanten Wahl eines Führungsduos im Dezember anführen.
Sie hatte sich in den vergangenen zehn Jahren im Eilzugtempo in die erste Reihe der deutschen Politik vorgearbeitet. Nach nur vier Jahren als Stadtvertreterin in Schwerin wurde sie 2008 – gerade 34 Jahre alt – Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommerns und 2013 dann Bundesfamilienministerin. Nach nur sechs Jahren Parteizugehörigkeit war Schwesig 2009 als Hoffnungsträgerin der Ost-SPD Bundesvize ihrer Partei geworden.
Im Sommer 2017 gab sie ihr Ministeramt in Berlin vorzeitig auf und übernahm vom damals an Krebs erkrankten Erwin Sellering auf dessen Wunsch das Ministerpräsidenten-Amt. Doch auch in ihrer neuen Funktion blieb die heute 45-Jährige bundespolitisch aktiv und trat dabei vorrangig als Fürsprecherin für die Interessen der Ostdeutschen in Erscheinung.
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- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa