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Sven Krüger: Oberbürgermeister von Freiberg schämt sich für SPD und tritt aus


"Es gibt diese SPD nicht mehr"
Oberbürgermeister schämt sich für SPD – und tritt aus Partei aus

Von afp, ds

Aktualisiert am 21.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Oberbürgermeister Sven Krüger: Weil er die Entscheidungen der Bundes-SPD nicht mehr nachvollziehen kann, tritt er aus der Partei aus. Seine Stadt Freiberg regiert er künftig parteilos.Vergrößern des BildesOberbürgermeister Sven Krüger: Weil er die Entscheidungen der Bundes-SPD nicht mehr nachvollziehen kann, tritt er aus der Partei aus. Seine Stadt Freiberg regiert er künftig parteilos. (Quelle: Uwe Meinhold/imago-images-bilder)

Ein Oberbürgermeister will die Politik seiner Partei nicht mehr mittragen. Weil er unzufrieden mit den Entscheidungen der SPD ist, zieht er drastische Konsequenzen.

Für Sven Krüger ging es einfach nicht mehr weiter: Aus Unzufriedenheit über die aktuelle Politik ist der Oberbürgermeister von Freiberg in Sachsen aus der SPD ausgetreten. Er sei lange stolz darauf gewesen, einer Partei anzugehören, "die oft Haltung bewiesen und sich für die Menschen in unserem Land eingesetzt hat", erklärte er am Donnerstag in einem Facebook-Beitrag. Nun sagt er: "Es gibt diese SPD nicht mehr."

In der SPD rumort es seit Tagen. Nachdem Parteichefin Andrea Nahles die Beförderung von Geheimdienstchef Hans-Georg Maaßen ins Innenministerium durchgewunken hatte, gab es viel Kritik. Von einem "schweren Fehler", sprach etwa der Ex-NRW-Chef der SPD, Michael Groschek, Juso-Chef Kevin Kühnert sprach davon, dass mit der Personalie Maaßen "der Öffentlichkeit der Mittelfinger gezeigt wurde" und Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange rief die SPD dazu auf, die große Koalition zu beenden. "Irgendwann muss man auch mal die Notbremse ziehen".

Die Notbremse zieht nun auch Sven Krüger: Und verlässt die Partei, in der er 20 Jahren lang Mitglied gewesen ist.

Er wolle künftig als parteiloser Oberbürgermeister die Geschicke der sächsischen Stadt leiten, erklärte Krüger. Nach dem historisch schlechten Bundestagswahlergebnis der SPD im vorigen Jahr sei in der Partei von einem Neuanfang gesprochen worden, bei dem Menschen und Mitglieder gehört werden sollten. Davon sei nichts zu sehen. "Schaut man diese Tage nach Berlin, drückt das Wort 'Fremdschämen' nicht einmal ansatzweise aus, was ich derzeit empfinde. Deswegen habe ich mir die Frage gestellt: Ist es noch richtig, dieser Partei anzugehören?"

Krüger kommt für sich zu einer klaren Ergebnis: Nein. Er schreibt: "Es fühlt sich für mich nicht mehr richtig an, dieser Partei anzugehören." Die Resonanz auf seine Worte ist groß. Fast 2.000 Mal wurde sein Facebook-Beitrag geteilt. In zahlreichen Kommentaren wird er für seinen Entschluss gelobt.

Künftig wird Krüger keiner Partei mehr angehören. Er wurde 2015 zum Oberbürgermeister der Stadt in der Nähe von Dresden gewählt.

Verwendete Quellen
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