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AfD-Abgeordneter soll Nazi-Bilder verschickt haben


Hitler-Fotos und Hakenkreuze
AfD-Abgeordneter soll Nazi-Bilder verschickt haben

Von t-online, sth

30.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Sitzung im Deutschen Bundestag: Stefan Keuter ist Abgeordneter der rechtsnationalistischen Alternative für Deutschland (AfD).Vergrößern des Bildes
Sitzung im Deutschen Bundestag: Stefan Keuter ist Abgeordneter der rechtsnationalistischen Alternative für Deutschland (AfD). (Quelle: imago-images-bilder)

Hakenkreuze und Hitlerfotos haben bei der AfD nichts zu suchen. Das betont Fraktionschef Alexander Gauland immer wieder. Trotzdem verschickte offenbar einer der Abgeordneten solche Bilder auf Whatsapp.

Der AfD-Abgeordnete Stefan Keuter sitzt seit vergangenem Jahr im Bundestag. Dort gerät er nun unter Druck: Der Politiker soll zwischen 2017 und 2018 auf Whatsapp Bilder mit deutlichem Bezug zum Nationalsozialismus verschickt haben. Darüber berichteten das Magazin "Stern" und das Recherchezentrum "Correctiv".

Dabei hatte AfD-Chef Alexander Gauland am 13. Oktober beim Landesparteitag der AfD in Thüringen angekündigt: "Wer Nazischweinkram teilt, hat in der Partei nichts verloren."

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So reagiert Keuter auf die Vorwürfe

Stattdessen meldete sich Keuter selbst auf Facebook zu Wort. Er streitet ab, die Bilder geteilt zu haben. Das liege ihm fern. Angeblich würden die Bilder von seinem ehemaligen politischen Referenten stammen, den er im August fristlos gekündigt hatte.

"Heute sehe ich ihn vor dem Arbeitsgericht- was ein Zufall?!?!?", schrieb Keuter weiter. Demnach führe der Mann eine "haltlose Beschädigungskampagne" gegen ihn. Am Ende seines Posts nennt er die Medien "Lügenpresse".

Dabei hatten diese den AfD-Bundestagsabgeordneten bereits vergangenen Freitag mit den Informationen konfrontiert. Da habe Keuter geantwortet: "Das Versenden des von Ihnen erwähnten Bildmaterials ist mir nicht erinnerlich und liegt mir fremd." Am Samstag soll sich Keuter erneut bei den Journalisten gemeldet haben: Er gehe davon aus, "dass hier kein authentisches Material vorliegt".

Erst als ihm die Journalisten am Sonntag sieben der Bilder zeigten, änderte der Bundestagsabgeordnete seine Antwort. Er schrieb, er habe die Bilder einem inzwischen entlassenen Mitarbeiter geschickt. "Im Rahmen seiner politischen Tätigkeit hat er von mir regelmäßig Arbeitsaufträge, Unterlagen zur Archivierung, Beurteilung und politischen Einordnung erhalten", soll Keuter den Journalisten geschrieben haben.

Adolf Hitler mit erhobenem Arm

Die Informationen der Journalisten wiegen schwer: Sie haben zahlreiche Beispiele gesammelt und konnten auch zu den Hintergründen – wann, wo, was – konkrete Angaben machen. Demnach versandte Keuter zu Halloween 2017 ein Foto, das Adolf Hitler mit erhobenem Arm zeigt. "Hallo Wien!" ist auf dem Bild zu lesen. Der Kommentar darunter: "Das habe ich geschickt bekommen. Ist das nicht fürchterlich?" Mit diesem Satz distanzierte sich Keuter zwar scheinbar, doch er versandte laut den Recherchen noch mehr.

So habe Keuter das Bild einer Teelicht-Pyramide mit Hitler-Figur verschickt. "Erste Weihnachtsdeko steht", ist darunter geschrieben. Besonders geschmacklos war das Schwarz-Weiß-Bild eines Stahlhelmsoldaten am Maschinengewehr. Unter dem Bild steht der Text: "Das schnellste deutsche Asylverfahren, lehnt bis zu 1400 Anträge in der Minute ab!"

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