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Japan: Marine testet futuristische Railgun – neue Waffe bald im Dienst?


Railgun auf Schiff gesichtet
Japans Marine testet offenbar futuristische Waffe

Von t-online
Aktualisiert am 12.04.2025 - 08:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter der japanischen Marine auf dem Testschiff "JF Asuka": Das Bild könnte den Prototyp einer neuartigen Railgun zeigen.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter der japanischen Marine auf dem Testschiff "JF Asuka": Das Bild könnte den Prototyp einer neuartigen Waffe zeigen. (Quelle: Twitter / @HNlEHupY4Nr6hRM)
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Japan arbeitet an einem neuen, futuristischen Waffensystem. Nun wurde eine solche sogenannte Railgun wohl auf einem Testschiff gesichtet.

Ein bislang nicht offiziell bestätigter Prototyp einer elektromagnetischen Railgun wurde auf einem Versuchsschiff der japanischen Marine gesichtet. Fotos, die unter anderem auf der Plattform X kursieren, zeigen das Schiff "JS Asuka" mit einem auffälligen Aufbau am Heck.

Die Bilder lassen vermuten, dass Japan einen neuen Prototyp dieser neuartigen Waffe testet – eine Technologie, an der das Land bereits seit mehreren Jahren arbeitet und die weitreichende militärische Folgen haben könnte.

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Japanische Behörde will "frühzeitige Einsatzreife" erreichen

Wie das US-Magazin "Newsweek" berichtet, wurde die "JS Asuka" zuletzt beim Auslaufen aus dem Hafen von Yokosuka an der Mündung der Bucht von Tokio beobachtet. An Bord hatte das Schiff offenbar Containermodule, die laut Experten zur Unterstützung eines Railgun-Tests dienen.

Das japanische Verteidigungsministerium kommentierte den Vorgang bislang nicht offiziell. Bekannt ist allerdings, dass die zuständige Technologiebehörde ATLA schon 2023 ambitionierte Pläne zur "frühzeitigen Einsatzreife" der Railgun hatte.

Railgun verspricht technologischen Sprung

Eine elektromagnetische Railgun funktioniert ohne konventionelle Treibladungen. Stattdessen beschleunigt sie ein Projektil durch elektrische Energie mithilfe zweier stromführender Schienen auf Hyperschallgeschwindigkeit – bis zu Mach 6,5, also mehr als 8.000 Kilometer pro Stunde. Dabei entsteht eine gewaltige kinetische Wirkung, die laut einem vom Militärfachportal "Hartpunkt" zitierten Video der ATLA ausreicht, um mehrere Stahlschichten – analog zur Struktur des Rumpfs eines Kriegsschiffes – durchzuschlagen.

Die Vorteile der Technologie: Eine Reichweite, die mehr als zehnmal so groß ist wie bei herkömmlichen Kanonen, niedrigere Munitionskosten und der Wegfall gefährlicher Sprengstoffe an Bord.

Video | Russland schießt auf mysteriöses Flugobjekt über Moskau
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Quelle: t-online

Gleichzeitig gibt es gravierende technische Herausforderungen: Die Hitzeentwicklung beim Abschuss ist extrem, die Lebensdauer des Laufes bislang gering – laut "Newsweek" muss dieser bereits nach wenigen Dutzend Schüssen ersetzt werden. Zudem ist die benötigte Energieversorgung noch so groß, dass sie ganze Container beansprucht.

Internationale Zusammenarbeit – auch mit Deutschland

Wie "Futurezone" und "Hartpunkt" übereinstimmend berichten, sucht Japan daher verstärkt internationale Partnerschaften. Bereits 2023 holte Tokio technische Beratung der US Navy ein, deren Railgun-Entwicklung 2021 eingestellt wurde. 2024 folgte ein bedeutsamer Schritt: Deutschland, Frankreich und Japan unterzeichneten eine Vereinbarung zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Railgun-Technologie. Ziel ist es unter anderem, die Stromversorgung zu verkleinern und die thermische Belastung zu reduzieren.

Laut "Futurezone" hat Japan bereits mit Keramik-Dünnfilmkondensatoren experimentiert, um die Energiedichte zu erhöhen und die Module deutlich zu verkleinern. Inzwischen sollen diese zehnmal kompakter sein als ihre Vorgängermodelle – ein entscheidender Schritt in Richtung mobiler Einsatzfähigkeit.

Japan will 2027 erste Waffe in Dienst stellen

Noch ist unklar, wann Japans Railgun einsatzbereit sein wird. Doch der Fahrplan steht: Bis 2027 soll ein schiffsgestützter Prototyp zur Abwehr feindlicher Schiffe fertig sein, bis 2028 eine Version zur Luftverteidigung – auch für den Einsatz an Land und auf Fahrzeugen. Parallel arbeitet Europa weiter am Hyperschallpotenzial, etwa im Deutsch-Französischen Forschungsinstitut ISL in Saint-Louis.

Dort gelang es laut "Hartpunkt", eigene Flugkörper auf Hyperschallgeschwindigkeit zu beschleunigen – eine Technik, die künftig auch in Railgun-Projektilen zum Einsatz kommen könnte.

Verwendete Quellen
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