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Neues Heizungsgesetz: Steigen jetzt die Mietkosten?


Neues Heizungsgesetz
Mieterbund warnt vor steigenden Mieten

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau dreht an einem Heizungsthermostat (Symbolbild): Die Regierung hat das neue Heizgesetz vorgestellt. (Quelle: Marcus Brandt/dpa/dpa)
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Nach wochenlangem Konflikt hat sich die Regierungskoalition auf ein neues Heizungsgesetz geeinigt. Mieterbund und Klimaschützer zeigen sich jedoch besorgt.

Nach der Einigung auf die Grundzüge eines künftigen Heizungsgesetzes sind noch wichtige Kostenfragen ungeklärt. Der Deutsche Mieterbund etwa befürchtet, dass die Wohnungsmieten als Folge moderner Heizanlagen zusätzlich steigen werden. Umweltverbände sehen in den Vereinbarungen der Regierungskoalition einen Rückschritt für den Klimaschutz.

Eine Spitzenrunde von SPD, Grünen und FDP hatte sich auf wesentliche Änderungen zum ursprünglichen, vom Kabinett beschlossenen Entwurf zum Gebäudeenergiegesetzes verständigt. So wurde ein wochenlanger Konflikt beendet. Der Gesetzentwurf wird nun erstmals am Donnerstag im Bundestag beraten und soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause am 7. Juli verabschiedet werden. Lesen Sie hier, was die Regierung konkret plant.

Sorge über hohe Kosten für Mieter

Nach dem Kompromiss sollen nun das Gebäudeenergiegesetz und ein Wärmeplanungsgesetz gekoppelt werden und beide zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Wer an ein Fernwärmenetz angeschlossen ist, muss sich keine Gedanken mehr über den Einbau etwa einer Wärmepumpe mehr machen. Eine verpflichtende kommunale Wärmeplanung soll bis spätestens 2028 eingeführt werden. Bis dahin sollen beim Heizungsaustausch auch noch Gasheizungen eingebaut werden dürfen – wenn diese auf Wasserstoff umrüstbar sind.

Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, zeigte sich besorgt über noch höhere Kosten für Mieter. "Statt die bestehende Modernisierungsumlage endlich sozial gerecht zu reformieren und deutlich abzusenken, soll sogar eine weitere Modernisierungsumlage eingeführt werden", sagte Siebenkotten der dpa. "Das lässt nichts Gutes erahnen. Wir brauchen mehr Mieterschutz und keine weiteren Mieterhöhungsmöglichkeiten."

Man müsse in den Verhandlungen die Fördermittel für Vermieter erhöhen und gleichzeitig für eine deutliche Energieeinsparung durch den Heizungstausch sorgen, damit Vermieter und Mieter profitieren.

Für die SPD steht nach Angaben von Parteichefin Saskia Esken nun der Mieterschutz klar im Vordergrund. Es müsse ein Ausgleich gefunden werden, dass die Investitionskosten nicht auf die Mieter umgelegt werden, sagte Esken am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".

Greenpeace besorgt

Die Umweltorganisation Greenpeace bewertete die Beschlüsse der Koalition negativ. Ihr Energieexperte Andree Böhling sagte, wenn zunächst die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen werden solle, dann bedeute das: "Bis 2028 werden in den meisten Kommunen weiter klimaschädliche Gasheizungen eingebaut. Mit diesem aufgeweichten Heizungsgesetz rücken die Klimaschutzziele der Regierung in weite Ferne."

Die Deutsche Umwelthilfe sprach von einem Tiefpunkt für die Klimapolitik der Bundesregierung. "Am schwersten wiegt, dass die Wärmewende bei Bestandsgebäuden auf einen Zeitpunkt nach 2028 und damit auf eine nächste Regierung verschoben wird und das sogar bei einem großen Teil der Neubauten, wo es besonders einfach umsetzbar ist", kritisierte Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. "Darüber hinaus wird das Märchen von wasserstofffähigen Gasheizungen aufrechterhalten und die klima- und umweltschädliche Verbrennung von Holz ermöglicht."

Positiv reagierte hingegen die Energiewirtschaft. "Die Punkte, auf die sich die Koalition geeinigt hat, verbessern das Gesetz entscheidend", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae. Positiv sei vor allem "die geplante Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung bei der Umrüstung von Bestandsgebäuden". Ähnlich äußerte sich der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Die Einigung der Koalition sei "ein gutes und wichtiges Signal".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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