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Boris Reitschuster: Journalist aus Bundespressekonferenz ausgeschlossen


Umstrittener Journalist
Bundespressekonferenz schließt Boris Reitschuster aus

Von t-online, ann

Aktualisiert am 21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Journalist Boris Reitschuster berichtet von der Demonstration der "Querdenken"-Bewegung in Stuttgart, unter anderem mit einem Livestream auf YouTube.Vergrößern des Bildes
Journalist Boris Reitschuster berichtet von der Demonstration der "Querdenken"-Bewegung in Stuttgart, unter anderem mit einem Livestream auf YouTube. (Quelle: imago-images-bilder)
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Früher schrieb er für "Focus", heute vor allem für die Impfskeptiker-Szene: Nun muss der umstrittene Journalist Boris Reitschuster eine wichtige Institution verlassen. Er reagierte auf Telegram.

Der umstrittene Journalist Boris Reitschuster ist aus der Bundespressekonferenz ausgeschlossen worden. Grund ist eine unklare Angabe im Impressum von Reitschusters Blog. Wie die Bundespressekonferenz mitteilte, habe Reitschuster im Impressum den Firmensitz von Berlin in "Montenegro" verändert.

Die Satzung des Gremiums verlange aber, dass "Mitglieder der Bundespressekonferenz für ein in Deutschland ansässiges Medium arbeiten und deren Tätigkeit ausschließlich oder weit überwiegend in Bonn oder Berlin ausgeübt wird".

Reitschuster kritisiert Ausschluss auf Telegram

Man habe Reitschusters Angaben im Mitgliedsausschuss überprüft und ihn "mehrfach aufgefordert", die Angabe im Impressum zu erläutern, heißt es in der Erklärung der Bundespressekonferenz weiter. Aber: "Herr Reitschuster hat in seinen Erklärungen nicht glaubhaft erklären können, wie es sich mit der Impressumsangabe verhält", sagte Jörg Blank, Vorsitzender des Mitgliedsausschusses. Es habe deswegen keine andere Möglichkeit gegeben, als "festzustellen, dass die Mitgliedschaftsvoraussetzungen nicht mehr zutreffen".

Reitschuster selbst machte den Ausschluss aus der Bundespressekonferenz bereits vor dem offiziellen Statement auf seinem Telegram-Kanal öffentlich – allerdings ohne die Gründe zu nennen. Stattdessen wetterte er gegen eine vermeintliche "Säuberung" in der Bundespressekonferenz. Er und seine – nach eigener Aussage – Millionen Leser sollten "mundtot" gemacht werden, kritisierte er.

Bühne für Verschwörungstheorien?

Reitschuster war früher Leiter des Moskauer Büros von "Focus", er schrieb mehrere Bücher zu Putins Regierungsstil und der Lage in Russland. Seit 2015 schreibt er immer wieder für rechte Medien wie die "Junge Freiheit" oder den Blog "Tichys Einblick". Unter "reitschuster.de" betreibt er selbst einen Blog. Dort kritisiert er die Corona-Politik der Bundesregierung massiv. Kritiker werfen ihm vor, dass er sich zum Sprachrohr der Szene der Corona-Leugner und Impfskeptiker macht.

Die Bundespressekonferenz wurde 1949 gegründet, um einen Austausch zwischen Politik und Journalisten zu ermöglichen. Regelmäßig stellen sich Sprecher der Ministerien sowie Bundespolitiker dort den Fragen der Presse. Reitschuster fiel dort regelmäßig mit skurrilen Auftritten und Fragen auf. Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" kritisierten in einem Artikel bereits im Februar, dass Reitschuster die Bundespressekonferenz als Bühne für Verschwörungsmythen und Fake News nutze.

Verwendete Quellen
  • Erklärung der Bundespressekonferenz
  • Telegram-Post von Boris Reitschuster
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