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Corona | Dieses Bundesland hat die meisten Omikron-Fälle


Newsblog zu Covid-19
In diesem Bundesland gibt es die meisten Omikron-Fälle

Von afp, dpa, t-online, reuters
Aktualisiert am 18.01.2022Lesedauer: 114 Min.
Jecken in der Kölner Innenstadt: NRW ist derzeit von der Omikron-Variante bundesweit am stärksten betroffen.Vergrößern des Bildes
Jecken in der Kölner Innenstadt: NRW ist derzeit von der Omikron-Variante bundesweit am stärksten betroffen. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

In der vierten Pandemie-Welle setzt sich Omikron als dominante Variante des Virus durch. Das Robert Koch-Institut hat aufgeschlüsselt, in welchem Bundesland es wie viele Fälle gibt. Alle Infos im Newsblog.

Eine schwere Corona-Welle erschüttert Deutschland: In vielen Regionen sind die Infektions- und Todeszahlen hoch, Krankenhäuser sind erneut überlastet. Nun bereitet eine neu aufgetretene Variante den Experten zusätzliche Sorgen: Omikron. Mehr als 72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind vollständig geimpft.


Die neuesten Nachrichten lesen Sie hier im Newsblog.

NRW hat derzeit die meisten Omikron-Fälle

Das Robert Koch-Institut (RKI) schlüsselt die gemeldeten Neuinfektionen nach Fällen auf, bei denen die Omikron-Variante des Coronavirus festgestellt wurde. Dabei zeigt sich: In Nordrhein-Westfalen (knapp 18 Millionen Einwohner) gibt es so viele Infektionen mit der Variante, wie in keinem anderen Bundesland: 53.521 Fälle gibt es bislang (Stand: 17. Januar 2022). In Bayern (rund 13 Millionen Einwohner) wurden 48.266 Fälle registriert, in Baden-Württemberg (etwa elf Millionen Einwohner) sind es 31.415. Die wenigsten Omikron-Fälle hat Sachsen-Anhalt (2,2 Millionen Einwohner). Dort sind es 412.

Das RKI schreibt zu den Zahlen: Gezählt werden nur Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Gesamtgenomsequenzierung oder ein labordiagnostischer Verdacht mittels variantenspezifischer PCR eine Infektion mit Omikron zeigte. Zwischen der erstmaligen Meldung eines Falles (SARS-CoV-2 Nachweis) und dem Laborergebnis über das Vorliegen einer Variante of Conncern (VOC) können je nach Nachweismethode mehrere Tage oder Wochen liegen.

Sieben-Tage-Inzidenz erreicht nächsten Höchstwert

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat den nächsten Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 553,2 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 528,2 gelegen, vor einer Woche waren es noch 387,9. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit einem neuen Rekordwert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Telefonische Krankschreibungen sollen verlängert werden

Die Gesundheitsminister der Länder haben den niedergelassenen Ärzten mit Blick auf die schnelle Verbreitung der Corona-Variante Omikron Unterstützung zugesagt. In einer Videoschalte am Montagabend baten die Ressortchefs das Bundesgesundheitsministerium, die Regelungen zur telefonischen Krankschreibung bei Atemwegserkrankungen zu verlängern. Die Ärzte bräuchten diese Unterstützung, "damit sie nicht von Patienten überrollt werden", sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne nach den Beratungen. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.

Zudem soll es weiterhin möglich sein, dass ärztliche und psychotherapeutische Konsultationen digital erfolgen. Auch einen Rettungsschirm für Praxen soll es geben, wenn diese einen hohen Personalausfall haben oder nicht akute Behandlungen verschoben werden müssten. Das Bundesgesundheitsministerium soll zudem die Kostenübernahme bei der Aufnahme ausländischer Patienten in Deutschland klären.

Die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus' von sechs auf drei Monate war in der Schalte ebenfalls Thema. Die Länder-Ressortchefs baten das Bundesgesundheitsministerium, Übergangsregelungen für betroffene Personen zu erarbeiten. Diese seien insbesondere für gebuchte Reisen und für den Zugang zu Veranstaltungen notwendig, sagte Grimm-Benne. "Das ist als Problemstellung erkannt worden."

Laut Grimm-Benne kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der Schalte an, dass weitere Modellrechnungen durchgeführt würden, wie schnell sich Omikron in Deutschland verbreiten werde. Derzeit gehe man von einer Verdopplung der Zahlen alle sechseinhalb Tage aus, sagte Grimm-Benne. Die Ergebnisse sollen am Wochenende in einer weiteren Konferenz der Gesundheitsminister diskutiert werden.

Lauterbach sieht bei Omikron keinen Grund zur Entwarnung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt davor, die Omikron-Variante des Coronavirus zu unterschätzen. Es gebe "keinerlei Grund zur Entwarnung", sagte Lauterbach am Montag während eines Besuchs in Mecklenburg-Vorpommern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Je nach Entwicklung könnte es sein, dass die Schutzmaßnahmen noch einmal verschärft werden müssten.

Noch sei die aktuelle Welle "schwer einzuschätzen", sagte Lauterbach. Bislang seien vor allem Menschen mittleren Alters und jüngere Menschen betroffen. Wenn sich mehr Ältere infizierten, könne es auch wieder eine stärkere Belastung auf den Intensivstationen geben. Ob man dann mit den aktuellen Schutzmaßnahmen hinkomme, "werden wir sehen", sagte der Minister.

Pfizer-Chef: "Wir werden unser normales Leben bald zurückhaben"

Pfizer-Chef Albert Bourla ist zuversichtlich, dass sich die Coronalage zum Ende des Winters deutlich entspannt. "Wir werden bald unser normales Leben zurückhaben", sagte er in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Figaro". "Wir sind in einer guten Position, um im Frühling so weit zu sein", so Bourla.

Er begründet dies mit den medizinischen Fortschritten, die in der Bekämpfung des Coronavirus gemacht wurden. Es stünden nicht nur Tests und Impfstoffe, sondern auch erste Medikamente zur Verfügung, die effektiv schwere Verläufe verhinderten, so Bourla.

Pfizer ist neben der Beteiligung am Biontech-Impfstoff auch der Hersteller des Corona-Medikaments Paxlovid, das derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) geprüft wird. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat bereits eine Million Einheiten des neuen Medikaments gesichert – die Zulassung steht aber noch aus.

Virologe Stöhr: Durchseuchung in den kommenden Wochen

Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit der hochansteckenden Omikron-Variante erwartet der Virologe Klaus Stöhr erst eine Durchseuchung in den kommenden Wochen, dann eine natürliche Immunisierung der Bevölkerung – und schließlich ein Auslaufen der Pandemie. "In den nächsten zwei bis drei Wochen wird es eine Unsicherheit geben, wie hoch die Inzidenz steigen wird. Danach werden sich durch die sehr starke Durchseuchung, die dann leider einsetzen wird, die man nicht abwenden kann, sehr viele Menschen die natürliche Immunität holen", sagte er am Sonntagabend im TV-Sender Bild.

Diese Immunität werde "oben draufgepflanzt" auf die Immunisierung durch Impfungen, fuhr Stöhr fort. Beides zusammen werde zu einem anhaltenden Immunschutz führen, sodass man auch nicht das vierte, fünfte, sechste oder siebte Mal boostern müsse. Im Herbst werde man dann sehen, ob man den über 60-Jährigen noch einmal ein Impfangebot machen müsse.

Angesichts der Millionen Ungeimpften oder zumindest nicht vollständig Geimpften ist Vorsicht nach den Worten Stöhrs zwar weiter ganz wichtig. Dennoch gibt er sich überzeugt: "Im Frühjahr, Sommer dann wird es sehr entspannt."

Ungeimpfte Praxismitarbeiter können entlassen werden

Beschäftigte in Hausarztpraxen, die nach Inkrafttreten der Corona-Impfpflicht keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen können, müssen mit einer Abmahnung und in letzter Konsequenz mit ihrer Entlassung rechnen. Das geht aus einem Informationsblatt des Deutschen Hausärzteverbandes hervor, über das als Erstes das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montag) berichtete.

Die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht sieht vor, dass Beschäftigte in Einrichtungen wie Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen bis zum 15. März nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind. Damit sollen Patientinnen, Patienten und Pflegebedürftige besser vor einer Corona-Infektion geschützt werden.

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Falls Mitarbeiter den Nachweis verweigerten, könne das Gesundheitsamt ihnen verbieten, die Arztpraxis zu betreten oder in dieser tätig zu sein, heißt es in dem Infoblatt.

Geldstrafen für ungeimpfte griechische Senioren

Ungeimpfte Griechen über 60 werden von nun an zur Kasse gebeten: Wer sich die Corona-Impfung weiterhin nicht verabreichen lässt, wird im Januar mit 50 Euro Strafe belegt, von Februar an sind es dann 100 Euro monatlich. Die Regelung trat in der Nacht auf Montag in Kraft. Von der Maßnahme betroffen sind laut Staatsrundfunk rund 300.000 Menschen.

Ihre Daten sollen nun von der staatlichen Sozialversicherung an das Finanzamt weitergeleitet werden, das die Bußgelder eintreibt. Das Geld kommt dann den staatlichen Krankenhäusern zugute. In Griechenland sind die verabreichten Impfungen in einer Datenbank personalisiert gespeichert.

FDP-Politiker zweifelt an Impfpflicht

Der FDP-Politiker Stephan Thomae hat seine Zweifel an einer allgemeinen Corona-Impfpflicht bekräftigt. "Omikron ändert die Spielregeln", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Es ist jetzt nicht an der Zeit, einfach nur irgendetwas zu tun und möglichst harte Maßnahmen zu beschließen, nur um Handlungsbereitschaft zu beweisen. Es geht darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun."

Thomae reagiert damit auf Äußerungen des Virologen Christian Drosten, der die hochansteckende, aber wohl mildere Krankheitsverläufe verursachende Omikron-Variante als "Chance" sieht, von der Pandemie in den endemischen Zustand zu kommen.

Bericht: Dutzende Ermittlungsverfahren gegen Impfverweigerer in Bundeswehr

In der Bundeswehr wird nach einem "Spiegel"-Bericht gegen Dutzende Soldaten wegen Verstoßes gegen die Impfpflicht ermittelt. Für die rund 180.000 Soldaten und Soldatinnen gilt das Ablehnen der Impfung als Befehlsverweigerung. Zunächst drohen den Impfverweigerern in Uniform Disziplinarstrafen, schreibt das Magazin. Letztlich laufe die Verweigerung der Impfung auf eine Entfernung aus der Truppe hinaus.

Laut internen Zahlen des Verteidigungsministeriums liefen derzeit zwischen 50 und 60 Verfahren gegen Soldaten, die trotz der sogenannten Duldungspflicht die Impfung gegen Covid-19 vehement ablehnten.

Der Militär-Geheimdienst MAD ermittelt dem Bericht zufolge derzeit gegen mehrere Soldaten, die als radikale Impfverweigerer aufgefallen sind, einige pflegten Verbindungen zur sogenannten Querdenker-Szene. MAD-Chefin Martina Rosenberg berichtete im Verteidigungsausschuss, bei mehreren der Verdachtsfälle sei festzustellen, dass die Soldaten bereits vorher wegen einer möglichen rechtsextremen Haltung aufgefallen seien.

Frankreichs Parlament billigt Impfzertifikat

Das französische Parlament billigt das von der Regierung geplante Impfzertifikat. Der von Impfgegnern kritisierte Nachweis muss künftig in Fernzügen sowie Gaststätten und Kinos vorgelegt werden. Bisher reicht auch ein negativer Corona-Test.

RKI verkürzt Genesenenstatus auf drei Monate

Für den Zugang zu Restaurants, Freizeit- und Kultureinrichtungen muss man zurzeit in der Regel geimpft oder genesen sein. Für Genesene tritt ab sofort eine grundlegende Änderung in Kraft. Mehr dazu lesen Sie hier.

Tausende protestieren in Amsterdam gegen Corona-Maßnahmen

In Amsterdam gehen Tausende Gegner der Maßnahmen gegen die Pandemie auf die Straße. Sicherheitskräfte sind im Innenstadtgebiet verteilt. Musik wird gespielt und regierungskritische Parolen werden gerufen. Angesichts des wachsenden Widerstands kündigte Premierminister Mark Rutte am Freitag die Wiedereröffnung von Geschäften, Friseuren und Fitnessstudios an und hob den Lockdown trotz neuer Höchststände bei den Neuinfektionen teilweise auf.

Österreich plant ab Februar Impfpflicht für Erwachsene

In Österreich wird ab Februar eine Coronavirus-Impfpflicht für Erwachsene gelten. Ausgenommen davon würden Schwangere und Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können sowie Genesene für einen Zeitraum von sechs Monaten, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag bei der Präsentation des Gesetzesentwurfs. Bei der Impfpflicht für Menschen ab einem Alter von 18 Jahren gehe es nicht um Diskriminierung, sagte Nehammer. Die Impfung sei der beste Garant, dass die Gesellschaft in Freiheit leben könne.

Ab Mitte März drohen Ungeimpften Strafen. Der Strafrahmen liegt zwischen 600 und maximal 3.600 Euro. Beschlossen werden könnte das Gesetz in der kommenden Woche im Nationalrat. Dafür ist eine einfache Mehrheit nötig, die mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und Grünen erreicht wird. Zustimmung gibt es aber auch vom Großteil der Opposition – den Sozialdemokraten (SPÖ) und den liberalen Neos. Die rechtspopulistische FPÖ lehnt eine Impfpflicht ab.

Das Gesetz zur Impfpflicht polarisiert in dem Land mit knapp neun Millionen Einwohnern. Erst am Samstag hatten wieder Zehntausende Menschen in der Wiener Innenstadt gegen die Corona-Politik der Regierung und die Impfpflicht demonstriert.

Ministerpräsidenten dringen auf rasche Einführung einer Impfpflicht

Die Regierungschefs von Niedersachen und Bremen, die SPD-Politiker Stephan Weil und Andreas Bovenschulte, dringen auf eine rasche Entscheidung über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. "Den Teufelskreis aus immer neuen Infektionswellen und zwischenzeitlichen Entspannungen kann nach den Erfahrungen der letzten Monate leider nur eine Impfpflicht durchbrechen", sagt Weil der Zeitung "Die Welt". "Und es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Omikron die letzte Virusvariante sein wird, und eine Infizierung durch Omikron wird die Menschen nicht dauerhaft gegen andere Varianten schützen."

Bremens Bürgermeister Bovenschulte will eine Begrenzung der Impfpflicht auf besonders verletzliche Gruppen wie Ältere nicht ausschließen: "Da ältere Menschen statistisch gesehen mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit schwer erkranken und deshalb das Gesundheitssystem deutlich stärker belasten, wäre eine Impfpflicht beispielsweise für einen 60-Jährigen besser zu begründen als für einen 19-Jährigen."

Trotz Verbots erneut Corona-Demo in Koblenz

In Koblenz ist es am Samstag wieder zu unangemeldeten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen mit insgesamt Hunderten Teilnehmern gekommen. Es seien zahlreiche Verstöße gegen das Versammlungsverbot festgestellt, Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht und Platzverweise ausgesprochen worden, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Die genaue Anzahl der Verstöße konnte sie auch am Sonntag noch nicht nennen. Eine angemeldete Versammlung sei von den Einsatzkräften abgesichert worden.

Am Sonntag sagte ein Polizeisprecher: "Es hat sich auf mehrere Stellen verteilt. Es gab keinen zentralen Ort." Zu gravierenden Zwischenfällen sei es nicht gekommen. Der traditionelle Treffpunkt der Gegner von Corona-Maßnahmen am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel, war am Samstagabend mit einem auffallend großen Polizeiaufgebot abgesperrt. Zugleich gab es angemeldete Gegendemonstrationen – unter anderem eine Menschenkette, bei der sich die Teilnehmer zur Wahrung der Corona-Mindestabstände an Schals hielten.

Querdenker schicken Drohschreiben an Schulen

In der Corona-Krise haben sogenannte Querdenker, Reichsbürger und Selbstverwalter nach Angaben der Bundesregierung auch Schulen und Kitas ins Visier genommen. Der Regierung sei bekannt, dass Gegner der Corona-Maßnahmen und der Impfkampagne in einzelnen Fällen vor Schulgebäuden demonstrierten und "dabei zuweilen auch das Zwiegespräch mit Schülern suchten".

Das ergab sich aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Hierbei handelte es sich zum Teil auch um führende Personen der 'Querdenken-Bewegung'", schreibt das Ministerium weiter.

Zudem berichtet die Regierung von Briefen, E-Mails und Drohschreiben, die Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter an Schulen, Behörden, Lehrerkollegien und Kitas gesendet haben. In manchen Schreiben werden demnach "pseudojuristische Argumente" angeführt, die den Corona- oder Masken-Verordnungen ihre Rechtsgültigkeit absprechen. "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" erkennen die Bundesrepublik Deutschland und ihr Rechtssystem nicht an. Ob es im Zusammenhang mit den genannten Aktionen auch zu Straftaten kam, dazu habe das Innenministerium "keine Erkenntnisse".

Die Informationen der Bundesregierung bestätigen Befunde einer repräsentativen Umfrage der Bildungsgewerkschaft VBE, an der Lehrkräfte im Mai teilnahmen. 22 Prozent hatten darin angegeben, dass sie an der eigenen Schule Beschimpfungen, Bedrohungen oder Beleidigungen im "Zusammenhang mit der Durchsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen" erlebt hatten. 25 Prozent der Befragten berichteten von Beschimpfungen und Bedrohungen per Mail oder in Chats.

Schulze gegen Freigabe von Impfstoffpatenten für Entwicklungsländer

Im Streit um die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe hat sich Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) unnachgiebig gezeigt. "Ich bezweifle, dass die Entwicklungsländer leichter an Impfstoffe herankommen, wenn wir die Patente freigeben", sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Hilfreich seien Unternehmenspartnerschaften für die Produktion der mRNA-Impfstoffe in Lizenz. Das Know-how dazu müsse "in Entwicklungsländer weitergegeben werden", forderte die Ministerin.

Schulze bestritt, bei den Patenten den Konflikt mit den Herstellern zu scheuen. "Ich bin hier für Pragmatismus. Theoretische Fundamentalpositionen bringen uns nicht weiter", mahnte sie. "Es kommt darauf an, dass die Produktion läuft. Und das geht gerade jetzt in der Pandemie am besten und am schnellsten mit den Unternehmen zusammen." Zugleich warb die SPD-Politikerin dafür, Entwicklungsländer beim Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion zu unterstützen. "Mein Ziel ist, dass Entwicklungsländer in Zukunft nicht mehr auf Impfstoffspenden angewiesen sein werden", sagte Schulze.

Iran meldet erstmals Todesfälle nach Omikron-Infektion

Das iranische Gesundheitsministerium hat erstmals Todesfälle nach einer Omikron-Infektion gemeldet. Bislang seien drei Iraner an der neuen Variante gestorben, mehr als 1100 Menschen hätten sich landesweit damit infiziert, hieß es am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Tasnim aus dem Ministerium. Trotz der akuten Wirtschaftskrise plant die Regierung in Teheran demnach erneut strenge Corona-Einschränkungen bis hin zu einem Lockdown.

Der Iran war bis Sommer von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen, doch die Lage entspannte sich nach einer Beschleunigung der Impfkampagne. Bislang sind mehr als 60 Prozent der fast 84 Millionen Iraner doppelt geimpft, auch Auffrischungsimpfungen werden bereits verabreicht. Seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 wurden im Land mehr als 132.000 Corona-Tote und mehr als 6,2 Millionen Infizierte registriert.

Drosten sieht in Omikron-Variante große Chance

Der Virologe Christian Drosten sieht in der milder verlaufenden Omikron-Variante des Coronavirus eine "Chance" und macht Hoffnung auf ein Leben wie vor der Pandemie. Auf die Frage, ob "wir jemals wieder so leben werden wie vor der Pandemie", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité dem "Tagesspiegel am Sonntag": "Ja, absolut. Da bin ich mir komplett sicher." Mehr dazu lesen Sie hier.

Lauterbach: Uns drohen schwere Wochen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt angesichts der Omikron-Welle und der geringen Impfquote in Deutschland vor einer hohen Zahl an Toten und massiven Einschränkungen bei Krankenhausbehandlungen. "Uns drohen in Deutschland sehr schwere Wochen", sagt Lauterbach der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. Zur Zeit erkrankten vor allem die Jüngeren mit vielen Kontakten. Doch sobald sich auch die Älteren infizierten werde die Zahl der Krankenhauseinweisungen wieder steigen. Dann könne der Platz auf den Intensivstationen und auf den Normalstationen knapp werden. Deutschland habe im internationalen Vergleich eine ältere Bevölkerung mit vielen chronisch Kranken. Dies sei "brandgefährlich". Lesen Sie hier mehr dazu.

Wirte in den Niederlanden öffnen aus Protest trotz Lockdown

Nahezu überall in den Niederlanden haben sich Gaststätten-Betreiber am Samstag für einige Stunden über Corona-Vorschriften hinweggesetzt und ihre Kneipen, Cafés und Restaurants geöffnet. Damit protestierten die Wirte dagegen, dass ihre Branche von der Aufhebung des wochenlangen, landesweiten Lockdowns vorerst ausgeschlossen ist.

Vielerorts sei die einmalige Aktion mit Zustimmung der Gemeindeverwaltungen erfolgt, berichtete die Nachrichtenagentur ANP. In Utrecht etwa versprach Bürgermeisterin Sharon Dijksma, sich weiter für Lockerungen der Corona-Vorschriften für Gaststätten einzusetzen. Die Reaktionen beim Publikum waren positiv. "Die Gastronomie kontrolliert wieder zu öffnen, scheint mir besser zu sein, als dass jeder bei sich zu Hause Partys feiert", zitierte ANP den Besucher eines Studentencafés in Zwolle.

Nach fast vier Wochen hatte die Regierung in Den Haag – unter starkem Druck von Unternehmern – den strengen Corona-Lockdown am Freitag teilweise aufgehoben. Geschäfte, Friseure und Sportclubs sowie Hochschulen dürfen seit Samstag wieder öffnen. Jedoch müssen Gaststätten, Museen, Theater und Kinos geschlossen bleiben. Angesichts dramatisch gestiegener Infektionszahlen könne der Lockdown noch nicht überall beendet werden, erklärte Ministerpräsident Mark Rutte dazu. "Alles zugleich geht nicht, das Risiko ist zu groß." Ende des Monats werde es möglicherweise weitere Lockerungen geben.

Mutmaßlicher Brandanschlag auf Gesundheitsamt in Germersheim

Auf das Gesundheitsamt in der Kreisstadt Germersheim ist mutmaßlich ein Brandanschlag verübt worden. In der Nacht zu Samstag sei die Eingangstür aus Holz angezündet worden, teilte die Kreisverwaltung mit. Es habe sich ein Schwelbrand entwickelt, der über längere Zeit das gesamte Gebäude verraucht habe. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Schadens konnte die Polizei zunächst nicht beziffern.

Landrat Fritz Brechtel (CDU) zufolge liegt der Anschein eines gezielten Anschlags vor. "Ich habe keinerlei Verständnis für eine solche Tat," sagte er. "Die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes arbeiten seit fast zwei Jahren bis an ihre Belastungsgrenzen für die Menschen im Kreis." Ein Anschlag würde sich gezielt gegen die wichtige Arbeit der Angestellten richten.

Lindner gegen Corona-Boni: "Diese Phase muss enden"

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich skeptisch über neue Ausgabenprogramme für den Kampf gegen die Corona-Krise gezeigt. "Wir haben uns während der Pandemie an hohe Staatsleistungen gewöhnt. Diese Phase muss enden", sagte der FDP-Politiker der "Welt am Sonntag". Schon in diesem Jahr seien die Spielräume eng. 2023 werde die Lage wegen der Rückkehr zur Schuldenbremse noch anspruchsvoller. "Deshalb sehe ich das Ausloben neuer Boni, Subventionen und Programme kritisch." Man könne auf Dauer nicht alles mit Geld lösen.

Lindner antwortete damit auf eine Frage nach einem Bonus bei Corona-Impfungen. "In der Bundesregierung gibt es dazu keine Überlegungen", sagte er. Er halte das Werben um die Einsicht der Menschen sowie die Ertüchtigung der Infrastruktur für dringender.

Überbrückungshilfen für von den Corona-Maßnahmen besonders betroffene Betriebe will Lindner weiter zahlen. Mit Blick auf die Wirtschaft kündigte er außerdem ein Corona-Steuergesetz an, das bald auf den Weg gebracht werden soll. Damit solle es etwa die Möglichkeit geben, gegenwärtige Verluste mit früheren Gewinnen bei der Steuer zu verrechnen. "Das ist für viele Betriebe wichtig." Zudem werde er vorschlagen, die Pauschale für Heimarbeit zu verlängern und erneut mehr Zeit für die Abgabe von Steuererklärungen einzuräumen.

Ministerpräsident Günther verlässt Hotel nach einer Woche Quarantäne

Nach mehr als einer Woche Quarantäne hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Samstag das Hotel verlassen. Auf seinem Programm hätten eine Runde Joggen und die Sitzung eines Parteigremiums gestanden, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Günther hatte sich aufgrund der damals noch geltenden Quarantäneregeln am 6. Januar wegen eines positiven Corona-Tests in seinem Arbeitsumfeld in Isolation begeben.

In den vergangenen Tagen führte der 48-Jährige seine Amtsgeschäfte deshalb aus einem Kieler Hotel. "Was in der Quarantäne echt schwierig ist, so diszipliniert ich mir auch einbilde zu sein: Man kann den Tag allein im Hotelzimmer nicht gut strukturieren", sagte Günther am Freitag im Telefonat dem Onlineportal shz.de. Das Wochenende gehöre der Familie.

Notfallmediziner: Omikron-Welle noch nicht auf Intensivstationen

Die Omikron-Welle ist nach Einschätzung der Fachgesellschaft der Intensiv- und Notfallmediziner noch nicht auf den Intensivstationen angekommen. Er rechne aber damit, dass es in der nächsten oder übernächsten Woche deutlich mehr Corona-Patienten in den Notaufnahmen gebe werde, sagte Intensivmediziner Christian Karagiannidis am Samstag im Deutschlandfunk. Der Experte leitet das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.

Derzeit infizierten sich hauptsächlich jüngere Menschen im Alter bis 35 Jahre. Zugleich sehe man vermehrt auch Infektionen in der kritischen Infrastruktur, Krankenhäuser müssten sich darauf vorbereiten, dass Ärzte und Pflegekräfte ausfielen.

Karagiannidis betonte: "Wenn wir das ganze Infektionsgeschehen jetzt extrem laufen lassen und ganz hohe Inzidenzen akzeptieren, dann akzeptieren wir auch, dass das Virus ganz sicher die Ungeimpften findet." Bereits jetzt seien 62 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen ungeimpft, nur 5 Prozent hätten eine Auffrischungsimpfung.

Omikron-Fälle in weiterer Millionenstadt in China entdeckt

In China haben die Behörden in einer weiteren Millionenstadt Fälle der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt. Die südchinesische Stadt Zhuhai, die an die Sonderverwaltungszone Macau angrenzt, meldete am Freitagabend sieben Omikron-Fälle. Die Behörden hatten am Freitag damit begonnen, alle 2,4 Millionen Einwohner Zhuhais auf das Coronavirus zu testen, nachdem Anfang der Woche in der Nachbarstadt Zhongshan ein Corona-Fall entdeckt worden war.

Wegen der Omikron-Fälle wurde am Samstag der Busverkehr in Zhuhai eingestellt. Die Bewohner sollen die Stadt zudem nur noch in dringenden Fällen verlassen und müssen dazu einen negativen Corona-Test vorlegen. Betriebe wie Schönheitssalons, Fitnessstudios und Kinos mussten bereits am Donnerstag schließen.

Bombenverdacht auf Anti-Corona-Demo

Aufregung in Hamburg nach einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen: An der Kunsthalle ist am Freitagabend nach dem Fund eines verdächtigen Gegenstands Sprengstoffalarm ausgerufen worden. Sprengstoffexperten gaben schließlich Entwarnung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Infektiologe: Vierte Impfung muss jetzt schon vorbereitet werden

Der Münchner Corona-Experte Clemens Wendtner mahnt zur zügigen Vorbereitung auf die vierte Corona-Impfung – mit den verfügbaren Impfstoffen. "Für mich wäre eine Viertimpfung vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung eine adäquate Maßnahme", sagte der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies zugleich jedoch darauf, dass es aufgrund mangelnder Daten noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Viertimpfung gibt.

Oft heiße es, man wolle auf den angepassten Omikron-Impfstoff warten. "Ich fürchte aber, das wird zu lange dauern", sagte Wendtner. Vor April sei nicht mit neuen Impfstoffen zu rechnen – die Omikron-Welle rolle aber jetzt heran.

"Man muss eine Viertimpfungs-Kampagne jetzt schon vorbereiten, auch von der Verfügbarkeit der derzeit zugelassenen Impfstoffe her. Da dürfen wir nicht erst daran denken, wenn wir März oder April haben", sagte Wendtner. Die Viertimpfung sei auch jetzt schon ein Thema - nämlich für "die Personen, die im Spätsommer einen Boost bekommen haben". Das könnten Beschäftigte im Gesundheitswesen ebenso sein wie besonders gefährdete Menschen etwa in Seniorenheimen.

Corona-Experte der Regierung: Vorgehen Spaniens für Deutschland derzeit ungeeignet

Die Virusvariante Omikron könnte dem von der Bundesregierung berufenen Corona-Experten Lars Kaderali zufolge der Anfang vom Ende der Pandemie in Deutschland sein. "Ich würde das tatsächlich so sehen, dass Omikron die Tür sein könnte", sagte der Greifswalder Bioinformatiker der Deutschen Presse-Agentur. Einen lockereren Umgang mit dem Coronavirus, wie er in Spanien erwogen wird, hält er hierzulande nicht für ratsam. "Selbst wenn das in Spanien gut gehen sollte, kann man daraus nicht rückschließen, dass das eine gute Strategie für Deutschland wäre."

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte in einem Radiointerview erklärt, man müsse berücksichtigen, dass Covid-19 sich von einer Pandemie zu einer endemischen Krankheit entwickle. Experten arbeiteten "seit Wochen" daran, Covid-19 etwa wie eine Grippe zu behandeln. Angedacht ist demnach eine Lockerung der Überwachung der Infektionen zur Entlastung des überforderten Gesundheitswesens.

Spanien habe eine deutlich höhere Impfquote und eine deutlich höhere Zahl an durchgemachten Infektionen. "Das heißt, Spanien ist näher an dieser endemischen Situation." Sehr grob gerechnet tragen laut Kaderali über 90 Prozent der spanischen Bevölkerung Corona-Antikörper in sich. "Und da sind wir doch in Deutschland, ich sage mal, erheblich von weg." In Deutschland liege der Anteil mindestens über zehn Prozent niedriger.

Länder übertreffen Ziele bei Stellenaufbau im Gesundheitsdienst

In den Gesundheitsämtern und weiteren Bereichen des öffentlichen Gesundheitsdienstes der Länder sind nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur im Zuge der Corona-Pandemie bisher mehr als 2.000 Stellen neu geschaffen worden. Die Länder haben damit die zum 31. Dezember 2021 vereinbarten Vorgaben zum Stellenaufbau aus dem sogenannten Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst übertroffen. Der dpa lagen Rückmeldungen aus den zuständigen Ministerien und Verwaltungen von 14 der 16 Länder vor. Dort sind demnach insgesamt 2.171 Stellen neu entstanden.

Wegen der Corona-Pandemie hatten Bund und Länder 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst beschlossen - mit dem Ziel, Personal vor allem in den rund 400 Gesundheitsämtern in Deutschland aufzustocken. Seit Beginn der Pandemie stehen diese durch die Kontaktnachverfolgung, Infektionszahlenermittlung und Überwachung von Schutzvorgaben unter Dauerbelastung. Der Pakt sieht auch eine Modernisierung und bessere Vernetzung der Verwaltung vor. Der Bund gibt für das Programm bis 2026 vier Milliarden Euro.

Palmer: Kommunen können Impfpflicht schnell umsetzen

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hält die Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus in den Kommunen für eine Leichtigkeit. "Es gibt kein Umsetzungsproblem. Jede Kommune in Deutschland ist über ihre Bußgeldstelle und Einwohnermelderegister in der Lage das umzusetzen", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Das gehe innerhalb weniger Wochen - auch ohne Impfregister.

Wenn etwa FDP-Politiker oder andere Impfgegner behaupteten, es sei schwierig, eine solche Pflicht umzusetzen, sei das vorgeschoben. "Die Umstandskrämerei ist ein reiner Vorwand", sagte Palmer, der für eine rasche Impfpflicht eintritt. "Wer etwas nicht will, sucht Probleme. Wer etwas will, sucht Lösungen."

Söder will sich für Lockerungen einsetzen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will beim kommenden Corona-Gipfel über Lockerungen beraten. Etwa solle darüber beraten werden, ob bundesweit wieder Zuschauer in die Bundesliga-Stadien gelassen werden könnten, sagte Söder dem "Münchner Merkur". "Bisher schildern uns Experten eine geringere Zahl an Patienten in den Krankenhäusern und mildere Verläufe", sagte er dem Blatt. "Omikron ist nicht Delta. Das heißt: Wir müssen genau justieren, welche Regeln zwingend nötig, aber auch verhältnismäßig sind."

Bayern hat derzeit strengere Regeln als andere Bundesländer. Zwar wird das Land die 2G-Plus-Regelung für die Gastronomie nicht umsetzen, sondern bei 2G bleiben. Clubs und Bars dürfen allerdings nicht öffnen, in regionalen Hotspots muss die Gastronomie schließen. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz findet am 24. Januar statt.

Novavax soll Ende Februar in Deutschland verfügbar sein

Corona-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax sollen voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag mit Verweis auf Firmenangaben in Berlin sagte. Genaue Termine für weitere 3,25 Millionen Dosen, die gekauft wurden, stünden noch nicht fest. Er hoffe auf Lieferung noch im Februar.

Lauterbach erläuterte, das Präparat, das "quasi ein Totimpfstoff" sei, solle denjenigen besonders zur Verfügung stehen, die diese Art der Impfung bevorzugten. Er selbst könne die Wertigkeit für die Omikron-Variante nicht gut einschätzen. Er gehe aber davon aus, dass der Impfstoff gut wirken dürfte. Impfungen damit würden empfohlen.

Das Mittel von Novavax wurde kürzlich als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff – er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Experten wiesen darauf hin, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die anderen Präparate, die bereits länger breit angewendet werden.

Brasilien impft Kinder – gegen Widerstand von Präsident Bolsonaro

Brasilien hat am Freitag mit der Impfung von Kindern gegen das Coronavirus begonnen - trotz Drohungen von Staatschef Jair Bolsonaro. Der achtjährige indigene Junge Davi Seremramiwe Xavante erhielt bei einer Zeremonie in einem Krankenhaus in São Paulo in Anwesenheit von Gouverneur João Doria die erste Spritze. Die Gesundheitsbehörde Anvisa hatte vor einem Monat grünes Licht für die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren erteilt.

Der rechtsradikale Präsident hatte daraufhin die Veröffentlichung der Namen jener Mitarbeiter gefordert, die den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder zugelassen hätten. Er selbst würde seine elfjährige Tochter niemals impfen lassen, wetterte er.

Mitarbeiter von Anvisa bezeichneten Bolsonaros Forderung als "faschistisch". Seit Oktober hätten zahlreiche Mitarbeiter aufgrund ihrer Entscheidung über die Zulassung von Corona-Impfstoffen Morddrohungen von Impfgegnern erhalten. Anvisa weise jegliche "ausdrückliche oder verborgene Drohung" zurück, erklärte die Behörde weiter. Ihr Ziel sei es, die Gesundheit der Bürger zu schützen.

Rutte kündigt Lockerungen in Niederlanden an

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte kündigt trotz rekordhoher Infektionszahlen eine Lockerung der Corona-Beschränkungen an. Von Samstag an dürften Geschäfte jenseits des Grundbedarfs sowie Friseursalons und Kosmetikstudios erstmals wieder seit Mitte Dezember öffnen - allerdings unter strengen Auflagen und nur bis 17.00 Uhr. Bars, Restaurants und Museen würden bis mindestens 25. Januar geschlossen bleiben.

Polens Corona-Berater werfen fast geschlossen hin

In Polen hat der Streit um die staatliche Corona-Politik zu einem offenen Eklat im medizinischen Beratergremium der Regierung geführt. Aus Protest gegen den zunehmenden Einfluss von Impfgegnern verließen 13 von 17 Mitgliedern am Freitag den Medizinischen Rat.

Die Experten begründeten dies in einem Schreiben an Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mit einem "mangelnden Einfluss" ihrer Empfehlungen. "Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass es eine wachsende Toleranz für Gruppen gibt, die die Bedrohung durch Covid-19 und die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen die Pandemie verneinen."

Das Schreiben wurde von führenden Virologen, Epidemiologen und Intensivmedizinern unterzeichnet. Ausdrücklich verwiesen sie dabei auf die Haltung von Regierungsmitgliedern und hohen Beamten. Nur vier Mitglieder des Rats schlossen sich nicht an.

Bund gibt 2,5 Milliarden Euro Corona-Hilfen für Krankenhäuser

Deutschlands Krankenhäuser bekommen 2,5 Milliarden Euro an Corona-Hilfen vom Bund. Das geht aus einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Florian Toncar an den Haushaltsausschuss hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor berichtete darüber am Freitag das Nachrichtenportal "The Pioneer". Im Ausschuss wurde das Thema bereits am Mittwoch behandelt.

Die Krankenhäuser bekommen das Geld als Ausgleich dafür, dass sie planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe verschieben, um Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten zu schaffen. Die jetzt gewährten Hilfen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen Mitte November und Ende Januar.

Frankreich kämpft gegen explodierende Fallzahlen

Frankreich rechnet in der Omikron-Welle mit weniger Intensivpatienten als während der ersten Corona-Welle vor zwei Jahren. "Wir gehen von Szenarien aus, die die Krankenhäuser stark belasten werden, aber nicht schlimmer werden als das, was wir bereits erlebt haben", sagte Simon Cauchemez vom Institut Pasteur der Nachrichtenagentur AFP. Der Höhepunkt bei den Krankenhauseinweisungen werde mit täglich 2.500 bis 5.000 Covid-19-Patienten für Ende des Monats erwartet.

Die Zahl der Covid-Intensivpatienten werde nach den jüngsten Schätzungen des Instituts Pasteur die Zahl von 6.000 wohl nicht überschreiten. Derzeit sind in Frankreich etwa 4.000 Covid-19-Patienten auf der Intensivstation. Die Höchstzahl lag im April 2020 bei etwa 7.000 Intensivpatienten.

In Frankreich ist die Zahl der Fälle mit der Omikron-Welle explodiert. Derzeit werden täglich mehr als 300.000 Infektionen gemeldet. Die hohe Zahl erklärt sich allerdings auch durch die größere Zahl von Tests, unter anderem von Schulkindern.

Die Inzidenz liegt landesweit bei etwa 2.800, in fünf Départements im Pariser Raum und in den französischen Alpen bei über 4.000 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Die Omikron-Variante macht etwa 90 Prozent aller Fälle aus.

Lauterbach: Deutschland kann dieses Jahr die Pandemie besiegen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht ein Ende der Pandemie kommen. Es gebe die Möglichkeit, die Pandemie in Deutschland in diesem Jahr zu beenden, sagt Lauterbach im Bundesrat. Nun müsse diese Möglichkeit auch genutzt werden. Nicht jedes Land sei dazu in der Lage. "Wir sind privilegiert", sagt der SPD-Politiker.

Der Bundesrat hat nach dem Bundestag veränderten Quarantäne-Regeln zugestimmt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ärzteverband befürchtet mehr Infektionen – wegen neuer Regeln

Die Ärzteorganisation Marburger Bund befürchtet, dass die neuen Ausnahmen von der Quarantäne zu mehr Corona-Infektionen führen werden. Sie sollen an diesem Freitag vom Bundesrat beschlossen werden. Kontaktpersonen von Infizierten müssen dann künftig nicht mehr in Quarantäne, wenn sie eine Auffrischungsimpfung (Booster) haben oder frisch – das heißt innerhalb des letzten Vierteljahrs – entweder ihre zweite Impfung bekommen haben oder genesen sind.

Das gelte selbst dann, wenn sie sehr enge Kontaktpersonen seien, also etwa mit Infizierten zusammenlebten, erklärte die Verbandsvorsitzende der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte, Susanne Johna, am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das sehen wir kritisch, weil wir fürchten, dass dann Infektionen weitergetragen werden."

Generell sei es aber richtig, die Quarantäne und Isolationszeiten zu verkürzen, weil die inzwischen vorherrschende Corona-Variante Omikron eine kürzere Generationszeit habe. Das bedeutet, dass die Viruslast schneller steigt, aber dann auch schneller wieder sinkt.

Andere Experten hatten es zuvor bereits scharf kritisiert, dass Infizierte sich nach den neuen Regeln nicht nur mit einem treffgenauen PCR-Test, sondern auch mit den unsicheren Schnelltests bereits nach sieben Tagen vorzeitig aus der Quarantäne freitesten können.

Israel: Halbe Million Menschen über 60 Jahre geboostert

Eine halbe Million Israelis über 60 Jahre haben bereits die vierte Impfung gegen das Coronavirus erhalten. "Israels bahnbrechende Impfkampagne hat einen weiteren Meilenstein erreicht", sagte Ministerpräsident Naftali Bennett laut einer Mitteilung seines Büros am Donnerstagabend.

Israel verabreicht seit zwei Wochen vierte Corona-Impfungen. Derzeit erhalten Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 60 Jahren und medizinisches sowie Pflegepersonal für Senioren den zweiten Booster. Aktuell gelten nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch rund 62 Prozent der 9,4 Millionen Israelis als vollständig geimpft. Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen steigt rasant an: Am Donnerstagabend wurden 48.311 Fälle gemeldet.

Kassenärzte sauer über Steinmeiers Impfpflicht-Debatte

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist empört über die Impfpflicht-Diskussion von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Bürgerinnen und Bürgern. "Dass der Bundespräsident zum Dialog lädt und die Ärzte nicht dabei hat, war clownesker Höhepunkt der Debatte", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KBV, Stephan Hofmeister, der "Ärzte Zeitung".

Stattdessen seien Impfgegner zu Wort gekommen mit ihren "an den Haaren herbeigezogenen" Einwänden, monierte Hofmeister. "Die können nun sagen, sie hätten das beim Präsidenten vorgetragen und sie seien nicht widerlegt worden. Eine Groteske."

Steinmeier hatte am Mittwoch mit mehreren Bürgerinnen und Bürgern über das Für und Wider einer allgemeinen Corona-Impfpflicht diskutiert. An der Veranstaltung nahmen zwei Impfskeptiker teil, außerdem Wissenschaftler, ein Lehrer und eine Krankenschwester.

KBV-Chef Andreas Gassen kritisierte die Debatte grundsätzlich. "Wie kann man denn so eine Impfpflichtdiskussion führen? Das Beispiel zeigt, wie ignorant die Politik manchmal unterwegs ist", sagte er der "Ärzte Zeitung". Sein Stellvertreter Hofmeister forderte, andere Diskussionen zu führen: "Ich will endlich von Verantwortlichen hören, ab welchen Parametern wir die Corona-Maßnahmen zurückfahren. Ab welcher Impfquote hören wir denn auf, Maske zu tragen?", fragte er.

Krankenhausgesellschaft sagt stark belastete Normalstationen voraus

Wegen der rasant zunehmenden Corona-Ansteckungen sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, neue Herausforderungen für die Kliniken voraus. "Die steigenden Infektionszahlen werden sich unweigerlich in den Krankenhäusern bemerkbar machen", sagte Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Wir werden vor allen Dingen stärker belastete Normalstationen erleben. Dies bedeutet aber auch, dass der ambulante Sektor vor einer neuen Herausforderung stehen wird", fügte Gaß hinzu. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte müssten ihre Patientinnen und Patienten verstärkt ambulant behandeln, um zu vermeiden, dass Krankenhäuser überfordert würden. "Dazu gehören mehr Hausbesuche in Altenheimen und bei allein lebenden Menschen."

Die Krankenhäuser müssten vor Überlastung geschützt werden, forderte Gaß. Es dürfe nicht vergessen werden, "dass noch immer über 3.000 Covid-Patienten auf den Intensivstationen liegen". Die DKG befürchtet zugleich, dass es mit der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus aufgrund von Quarantäne-Anordnungen zu mehr Personalausfällen kommen wird.

WHO empfiehlt zwei weitere Corona-Medikamente

Ein Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Verwendung der Medikamente von Eli Lilly sowie GlaxoSmithKline und Vir Biotechnology zur Behandlung von Covid-19-Patienten.

Wie aus einem im British Medical Journal veröffentlichten Bericht hervorgeht, wolle die WHO mit der Empfehlung die Behandlungsmöglichkeiten erweitern. Demnach soll das Medikament Baricitinib von Eli Lilly nachweislich die Überlebensrate der Patienten im Krankenhaus verbessern und den Beatmungsbedarf verringern.

Die Antikörpertherapie von GSK-Vir, die sich in Labortests bereits als wirksam gegen Omikron erwiesen habe, sei laut WHO für infizierte Patienten geeignet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Krankenhausaufenthalt benötigten.

Supreme Court stoppt Bidens Impfpflicht bei Unternehmen

In den USA hat das Oberste Gericht die Umsetzung einer von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügten Impf- oder Testpflicht für größere Firmen vorerst gestoppt. Die nicht vom Parlament, sondern auf administrativem Weg erlassene Regelung, die für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer gelten würde, überschreite wahrscheinlich die Kompetenz der zuständigen Behörde, erklärte der Supreme Court am Donnerstag.

Damit müssen Firmen mit mehr als 100 Angestellten zunächst nicht dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entweder vollständig geimpft sind oder regelmäßig getestet werden. Auch eine Pflicht zum Tragen von Masken ist damit vorerst gestoppt.

Die Regelung für Unternehmen wurde als Druckmittel der Regierung gesehen, Angestellte angesichts der aufwendigen Tests zu einer Immunisierung zu bewegen und so die Impfquote in den USA zu steigern.

Spielwarenmesse in Nürnberg wegen Omikron abgesagt

Wegen der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus und der damit verbundenen Absagen von Ausstellern ist die Nürnberger Spielwarenmesse im Messezentrum abgesagt worden. Die jüngste Entwicklung habe keine andere Wahl gelassen, teilte die Veranstalterin, die Spielwarenmesse eG, am Donnerstagabend in Nürnberg mit. Alternativ würden sich Aussteller, Fachhandel und Medienvertreter jetzt auf der Plattform Spielwarenmesse Digital treffen. Die weltweit als Leitmesse geltende Schau sollte stationär vom 2. bis 6. Februar stattfinden.

"Für eine Durchführung der Präsenzveranstaltung haben wir intensiv gekämpft und dafür zunächst auch starke Unterstützung aus den weltweiten Spielwarenmärkten erhalten", sagte der Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, Christian Ulrich, laut Mitteilung. Gerade die vielen Anbieter ohne internationales Vertriebsnetz hätten noch im Dezember an die Organisatoren appelliert, die für ihr Auslandsgeschäft wichtige Messe abzuhalten. In den letzten Tagen hätten sich jedoch die Rahmenbedingungen zunehmend verschlechtert.

Als Reaktion auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante hätten zahlreiche Aussteller in Sorge um die Gesundheit ihrer Teams ihren Stand abgesagt, hieß es vonseiten der Spielwarenmesse eG. Es komme erschwerend hinzu, "dass durch eine jederzeit mögliche behördliche Absage keine Planungssicherheit mehr gegeben ist".

RKI fordert Priorisierung bei PCR-Tests

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht eine sehr hohe Arbeitsbelastung der Labore. "Um die zeitnahe diagnostische Versorgung von SARS-CoV-2-Patienten zu sichern, ist es dringend geboten, die Testung gemäß der Nationalen Teststrategie zu priorisieren", erklärt das Institut in seinem Wochenbericht. Einschränkungen in den Testkapazitäten seien hauptsächlich personalbedingt, da auch die Mitarbeitenden in den Laboren von dem hohen Infektionsgeschehen betroffen seien.

Omikron ist in Deutschland laut RKI mittlerweile die vorherrschende Variante. Inzwischen liegt der bundesweite Anteil bei 73,3 Prozent. Die Verbreitung der über lange Zeit dominierenden Delta-Variante schrumpfte auf 25,9 Prozent. Vor einer Woche hatte das RKI den Omikron-Anteil in Deutschland noch auf 44,3 Prozent beziffert. Dabei steige die Ausbreitung in allen Bundesländern an und liege zwischen elf Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 96 Prozent in Bremen.

Ungarn kündigt vierte Corona-Impfung an

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Ungarn die Verabreichung einer vierte Impfdosis für seine Bevölkerung beschlossen. Alle, die es wünschen, "werden nach ärztlichem Rat eine vierte Dosis erhalten können", kündigte der Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orbán am Donnerstag an. In Ungarn sind bislang rund 60 Prozent der 9,8 Millionen Einwohner mindestens zweimal geimpft.

Am Donnerstag meldeten die Behörden mehr als 9.200 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. In dem osteuropäischen Land starben seit Beginn der Pandemie über 40.000 Menschen in Folge einer Corona-Infektion – es handelt sich um eine der höchsten Sterblichkeitsraten der Welt.

Orbán wird immer wieder für seinen laxe Handhabe der Pandemie kritisiert. Eine der wenigen derzeit geltenden Maßnahmen ist eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und geschlossenen Räumen, die allerdings kaum befolgt wird.

Neue Daten: Mehrheit der Corona-Intensivpatienten ungeimpft

Fast zwei Drittel der neu aufgenommenen Corona-Patienten auf Intensivstationen sind ungeimpft. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung von Robert Koch-Institut und Intensivmedizinervereinigung DIVI, wie die beiden Organisationen mitteilten. Demnach waren zuletzt von knapp 9.000 Intensivpatienten, bei denen der Impfstatus bekannt war, 62 Prozent ungeimpft.

10 Prozent hatten einen unvollständigen Immunschutz (genesen ohne Impfung beziehungsweise Teil-Immunisierung), 28 Prozent hatten eine vollständige Grundimmunisierung oder bereits eine Auffrischungsimpfung. Die Erhebung bezieht sich auf den Zeitraum 14. Dezember 2021 bis 12. Januar 2022.

RKI und DIVI weisen darauf hin, dass die ausgewerteten Daten in dieser Form nicht geeignet seien, die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Dafür müssten die Daten unter anderem in ein Verhältnis mit der Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung gesetzt werden. In Deutschland hatten bis Donnerstag 72,3 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung erhalten.

Ehtikrat: Impfpflicht-Entscheidung war von Delta-Variante geprägt

Die Haltung des Deutschen Ethikrats zur möglichen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht richtet sich auch danach, welche Corona-Variante gerade das Infektionsgeschehen dominiert. Das sagte die Ratsvorsitzende Alena Buyx dem "Spiegel". Als das Gremium im Dezember mehrheitlich eine Ausweitung der Impfpflicht von bestimmten Berufsgruppen auf "wesentliche Teile der Bevölkerung" empfohlen habe, sei diese Stellungnahme "im Kern unter den Bedingungen der Delta-Variante geschrieben" worden. Wenn sich die Faktenlage in der Pandemie – etwa durch die hochinfektiöse Omikron-Variante – deutlich ändere, müsse man sich aber auch "normative Einschätzungen, wie man sie getroffen hat, noch einmal neu anschauen", betonte sie. "Alles andere wäre unverantwortlich."

Die Mitglieder des Ethikrats stünden für "Revisionsoffenheit" und das empfehle sie auch der Politik, sagte Buyx dem Nachrichtenmagazin. "Es kann ja sein, dass sich erneut wichtige Dinge verändern, zum Beispiel, dass unsere bisherige Impfquote bei zukünftigen, harmloseren Mutationen doch ausreicht, um in eine kontrollierte endemische Lage zu gelangen." Genauso könne natürlich auch das Gegenteil passieren.

Buyx wies darauf hin, dass aus Sicht des Ethikrats zahlreiche Bedingungen für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht noch nicht erfüllt seien. "Wir haben der Politik ins Aufgabenheft geschrieben, was alles gemacht werden müsste, bevor eine Impfpflicht kommen könnte: Man müsste zum Beispiel noch viel mehr niedrigschwellige, flächendeckende Impfangebote haben. Von den derzeit 24 Ethikrat-Mitgliedern hatten sich Ende Dezember 20 für eine Ausweitung der Impfpflicht ausgesprochen und 4 dagegen.

Zum Umfang der Ausweitung gab es unterschiedliche Auffassungen: So befürworten 13 der 20, die dafür sind, eine Ausweitung der Impfpflicht auf alle Erwachsenen, die sich impfen lassen könnten. 7 waren dafür, dies auf Corona-Risikogruppen wie Ältere oder Vorerkrankte zu beschränken.

Wüst fordert Gesetz zur Impfpflicht noch im März

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat das Gesetz zu einer allgemeinen Corona-Impfpflicht noch im März gefordert. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe im Dezember als Termin für das Gesetz noch Anfang Februar oder Anfang März genannt. Wenn es nun März werde, dann sei es auch gut, sagte Wüst vor Journalisten in Düsseldorf. "Mir ist es wichtig, dass wir genug Zeit haben, die Menschen noch zu erreichen und zu überzeugen, ohne dass wir über Bußgelder sprechen müssen."

Ziel müsse aber sein, dass das Land im kommenden Herbst besser vorbereitet sei auf mögliche neue Corona-Wellen als in den vergangenen zwei Wintern. "Zu einer vorausschauenden Pandemie-Politik gehört die Vorbereitung einer Impfpflicht", betonte Wüst. "Ich will, dass wir dauerhaft aus dieser Spirale von Lockdown und Lockerung aussteigen."

Frankreichs Gesundheitsminister positiv getestet

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Vérans Umfeld. Er habe sich entsprechend der Regeln in seiner Privatwohnung im Ministerium in Isolation begeben und werde von dort aus weiterarbeiten. Véran leidet den Angaben zufolge nur an leichten Symptomen, er ist dreimal geimpft.

Der Minister habe am Mittwochnachmittag, mehrere Stunden nach einer Kabinettssitzung, erfahren, dass er Kontakt mit einem Infektionsfall hatte, hieß es weiter. Daraufhin habe er sich einem ersten Corona-Test unterzogen, der aber negativ gewesen sei. Aufgrund der leichten Symptome habe er sich aber am Donnerstag nochmals selbst getestet. Dieser sei positiv ausgefallen ebenso wie ein weiterer Kontroll-Antigentest.

England verkürzt Corona-Quarantäne auf fünf Tage

Corona-Infizierte in England müssen sich künftig nur noch fünf Tage lang nach ihrem positiven Test isolieren. Nach zwei aufeinanderfolgenden negativen Tests könnten die Bürgerinnen und Bürger dann an Tag 6 die Quarantäne verlassen, wie der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Donnerstag im Londoner Unterhaus ankündigte. Zwei Drittel der Infizierten seien am Ende des fünften Tages nicht mehr ansteckend. Für die Freitestung reichen Schnelltests aus, die in England kostenlos beim Gesundheitsdienst bestellt oder in Apotheken abgeholt werden können.

Die hochansteckende Omikron-Variante sorgt in Großbritannien für massive Personalausfälle in vielen systemrelevanten Branchen wie Schulen oder Krankenhäusern. Mit der verkürzten Quarantäne soll dies abgefedert werden. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und sind häufig strenger.

In den Niederlanden wächst der Widerstand gegen Corona-Lockdown

Fast vier Wochen nach Verhängung des Corona-Lockdowns in den Niederlanden nimmt der Widerstand dagegen zu. Zahlreiche Provinzen und Unternehmer fordern ein Ende der Maßnahmen. Vor allem in den Grenzregionen zu Deutschland und Belgien kündigten Unternehmer an, Geschäfte und Gaststätten am Wochenende trotz des Verbotes zu öffnen. Die Regierung berät am Donnerstag über die Corona-Maßnahmen und will am Freitag über eine Lockerung entscheiden.

Die Niederlande haben zur Zeit als einziges Land in Europa einen harten Lockdown. Nur Läden mit notwendigen Produkten wie Supermärkte und Apotheken sind geöffnet. Bürger dürfen maximal zwei Besucher empfangen. Das Nachbarland Deutschlands mit 17,5 Millionen Einwohnern hatte die Maßnahmen am 19. Dezember verhängt, um die Omikron-Variante abzubremsen.

Wüst: Schulen und Kitas so lange wie möglich offen lassen

Schulen und Kindertagesstätten sollen laut der Landesregierung im weiteren Pandemieverlauf so lange wie möglich offen bleiben. Der Präsenzunterricht habe in der NRW-Koalition höchste Priorität, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstag in der Landespressekonferenz in Düsseldorf. Wüst verwies darauf, dass Kinder unter der Pandemie besonders gelitten hätten – nicht nur durch Unterrichtsausfall, sondern auch durch reduzierte soziale Kontakte. Deshalb sei es wichtig, Kindern und Jugendlichen so viel Normalität wie möglich zu bieten. Das solle auch so sicher wie möglich erfolgen, sagte Wüst mit Verweis auf Masken und Tests.

Haßelmann: "Verschärfte Maßnahmen könnten nötig sein"

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat härtere Corona-Maßnahmen für Ende Januar ins Gespräch gebracht. "Es kann gut sein, dass in der nächsten Sitzungswoche weitere Maßnahmen erforderlich sind", sagte sie am Donnerstag ntv. Der Bundestag müsse "jederzeit" Verschärfungen beschließen, denn die aktuelle Lage sei "besorgniserregend".

Dabei nennt die Grünen-Politikerin auch konkrete Maßnahmen: So können man die 2G-plus-Regel von der Gastronomie auf weitere Bereiche ausbauen, erklärte Haßelmann dem TV-Sender. Und: "Es muss klar sein, dass angesichts der Situation mehr Menschen im Homeoffice arbeiten."

Bremen hat die höchste Sieben-Tage-Inzidenz

Unter den deutschen Bundesländern hat aktuell Bremen die höchste Sieben-Tages-Inzidenz. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt das Bundesland bei knapp 1.350 Infektionen pro 100.000 Einwohner – das ist traurige Spitze.

Es sind vor allem die Stadtstaaten, die momentan von der Corona-Welle getroffen werden. In Berlin liegt die Inzidenz bei 918, in Hamburg bei 576. Außerdem auffällig: Es verzeichnen gerade jene Bundesländer hohe Infektionszahlen, die bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie kamen. So hat Schleswig-Holstein aktuell eine Inzidenz von 656.

Athen verpflichtete freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst

Die griechische Regierung hat Dutzende freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst verpflichtet. Die 90 Mediziner sollen schon von Donnerstag an in staatlichen Krankenhäusern vor allem in Nordgriechenland eingesetzt werden und ihre Kollegen dort entlasten, wie die Nachrichtenagentur ANA berichtet. Es handelt sich hauptsächlich um Anästhesisten und Lungenfachärzte.

Athen hatte bereits im November in Thessaloniki und Umgebung Dutzende Ärzte eingezogen. Die gesetzliche Grundlage dazu war angesichts der Pandemie bereits 2020 geschaffen worden. Sie ermöglicht es auch, Privatkliniken für die Versorgung von Kranken zu verpflichten.

Wegen der Omikron-Variante sind die griechischen Krankenhäuser seit Wochen stark belastet. Seit Jahresanfang werden in dem Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern täglich zwischen 25.000 und 50.000 Neuinfektionen gemeldet.

Studie: Antikörperanstieg nach Booster mit Astrazeneca

Eine dritte Booster-Impfung mit dem Covid-19-Vakzin von Astrazeneca erzeugt einen Anstieg der Antikörperantwort gegen die Omikron-Variante. Dies gelte auch für weitere Varianten des Coronavirus wie Beta, Delta, Alpha und Gamma, teilt der britisch-schwedische Pharmakonzern mit. Die Studienergebnisse seien an Personen beobachtet worden, die zuvor mit Astrazeneca oder einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 geimpft worden seien. Generell sei der Booster gut vertragen worden. Astrazeneca will die Daten nun bei Gesundheitsbehörden weltweit einreichen. Weitere Ergebnisse aus der Studie erwartet das Unternehmen im ersten Halbjahr.

General Breuer: Tests werden knapp

Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen stehen im Kampf gegen die Omikron-Welle voraussichtlich bald nicht mehr genügend Testkapazitäten für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung, so eine Einschätzung des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer. "Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests", sagte Breuer der "Süddeutschen Zeitung". "Sobald es irgendwo eng wird, muss ich priorisieren. Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang", sagte er. Das Ziel sei aber, das bisherige Testregime so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. "Wir brauchen möglichst genaue Daten, um zu sehen, wie sich die Welle bei uns auswirkt", sagte Breuer.

Der Bundeswehr-General warnte davor, die Gefahr durch die Omikron-Variante des Coronavirus zu unterschätzen. "Wir brauchen ein Bollwerk gegen Omikron", forderte Breuer. Deutschland dürfe "nicht in die Lage geraten, dass wir in der kritischen Infrastruktur so weit herunterfahren müssen, dass öffentliches Leben eingeschränkt wird". Zentrales Mittel gegen die Omikron-Welle bleibe das Impfen. "Für mich zählt jeder Piks in einen Oberarm", sagte der General.

Als "zweifelsohne eine große Kraftanstrengung" bezeichnete Breuer das Ziel, von Weihnachten an gerechnet noch einmal 30 Millionen Impfungen vorzunehmen. "Ich bin überzeugt davon, dass es notwendig ist, dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen", sagte er. Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beginnend Mitte November ausgegebene Zielmarke von 30 Millionen Impfungen war bereits kurz vor Weihnachten erreicht worden. Bis Ende Januar wollte Scholz diese Zahl noch einmal erreichen. Es fehle dafür weder an Impfstoff noch an der Infrastruktur, versicherte Breuer.
Scholz hatte den Kommandeur des Bundeswehr-Kommandos Territoriale Aufgaben Ende November mit der Leitung eines neu geschaffenen Corona-Krisenstabs im Kanzleramt beauftragt.

RKI meldet erneut Höchststand bei Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen neuen Tageshöchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden am Donnerstagmorgen mit 81.417 an. Der bisherige Rekord waren 80.430 Neuinfektionen am Vortag. Vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter noch 64.340 Neuinfektionen verzeichnet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sachsen hat niedrigste Wocheninzidenz

Sachsen bleibt weiter das Bundesland mit der aktuell niedrigsten Corona-Wocheninzidenz. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Donnerstag mit 228,3 an. Am Vortag waren es 239,5. Vor Sachsen rangieren Sachsen-Anhalt (240,3) und Thüringen (249,9). An der Spitze liegt derzeit Bremen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.349,2 – Tendenz steigend. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt der Wert 427,7.

Die sächsischen Gesundheitsämter meldeten dem RKI von Mittwoch auf Donnerstag 1.927 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Zudem wurden 109 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung festgestellt. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie in Sachsen 674.292 Menschen infiziert, 13.652 sind an oder mit einer Corona- Infektion gestorben. Die höchste Corona-Inzidenz in Sachsen hatte am Donnerstag die Stadt Leipzig (318,7), die geringste die Stadt Chemnitz (143,2).

Moderna erwartet Daten zur Impfung für Kinder ab zwei Jahren

Der US-Hersteller Moderna rechnet im März mit den Ergebnissen seiner klinischen Studie zum Corona-Impfstoff für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Falls die Daten und Gespräche mit der Aufsichtsbehörde positiv ausfielen, könnte Moderna sich dann für die Impfung um eine Notfallzulassung bemühen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die anderen Hersteller eines mRNA-Impfstoffs, Biontech und Pfizer, hatten Mitte Dezember erklärt, sie rechneten damit, für die Altersgruppen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren "im ersten Halbjahr 2022" eine Notfallzulassung beantragen zu können. Viele US-Experten rechnen im Lauf des ersten Halbjahres mit einer Notfallzulassung für einen Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren.

Das Biontech/Pfizer-Präparat ist in den USA von der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson hingegen bislang nur für Erwachsene. Moderna hat in den USA bereits eine Notfallzulassung für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren beantragt. Die FDA verlangte im vergangenen Oktober aber zusätzliche Daten von dem Hersteller und hat noch nicht über den Antrag entschieden

Dänemark beginnt mit vierter Impfung – und lockert Maßnahmen

Dänemark beginnt mit der Verabreichung einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. Die wiederholte Auffrischung werde den "am meisten gefährdeten Bürgern" angeboten, insbesondere denjenigen, bei denen schwere Krankheiten diagnostiziert wurden, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörden würden die Patienten in den nächsten Tagen kontaktieren.

Die Regierung verkündete zudem eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Gesundheitspasses: Der Pass läuft für doppelt Geimpfte demnach fünf Monate nach der zweiten Impfung ab. Zuvor waren es sieben Monate. Nach einer dritten Dosis, die bisher 54,6 Prozent der Bevölkerung erhalten haben, ist der Ausweis unbegrenzt gültig.

Gleichzeitig zu der neuen Impfkampagne und trotz vieler Neuinfektionen lockern die Dänen die Corona-Beschränkungen. Zoos, Vergnügungsparks, Museen, Kunsthallen und andere Einrichtungen dürfen von Sonntag an wieder öffnen, ebenso wie Kinos und Theater mit einer Obergrenze bis zu 500 Besuchern. Vielerorts muss man aber per Corona-Pass vorzeigen, dass man geimpft oder genesen ist beziehungsweise negativ getestet wurde.

In dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land wurden zuletzt mehrfach mehr als 20.000 Neuinfektionen pro Tag gezählt. Nach offiziellen Angaben macht die besonders ansteckende Omikron-Variante mittlerweile 96 Prozent aller neuen Infektionen aus. Heunicke verwies jedoch darauf, dass die zwischenzeitlich steil gestiegene Kurve wieder abflache. Die Lage auf den Intensivstationen werde besonders genau beobachtet. Man habe die Lage dort im Griff.

Norwegen: Risiko für schweren Verlauf bei Omikron 69 Prozent niedriger

Im Fall einer Ansteckung mit der Omikron-Variante ist das Risiko einer Krankenhauseinweisung nach Berechnungen der norwegischen Gesundheitsbehörden 69 Prozent geringer als bei Ansteckungen mit der Delta-Variante. Das erklärte das norwegische Gesundheitsinstitut FHI am Mittwoch in seinem Wochenbericht zur Corona-Pandemie. "Die Omikron-Variante hat ein wesentlich geringeres Risiko als die Delta-Variante, bei infizierten Personen eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln – zumindest wenn sie geimpft sind."

Die Omikron-Variante wurde laut FHI bei 32 Prozent der Corona-Patienten nachgewiesen, die in der ersten Woche des Jahres 2022 in Norwegen ins Krankenhaus kamen. Vier Wochen zuvor lag der Anteil noch bei 1,7 Prozent. Im selben Zeitraum hatte sich die Variante bei den Ansteckungen allerdings großflächig durchgesetzt und machte zuletzt rund 90 Prozent der Neuinfektionen aus.

Die norwegischen Behörde bereiten sich dennoch auf eine starke Belastung des Gesundheitssystems in den kommenden Monaten vor. In den Monaten Januar bis März dürften sich demnach "mehrere hunderttausend" Menschen infizieren. Das FHI rechnet mit Höchstwerten von bis zu 50.000 Ansteckungen pro Tag. Norwegen hat rund 5,4 Millionen Einwohner.

Griechenland verlängert Corona-Maßnahmen über Mitte Januar hinaus

In Griechenland werden die seit dem Jahreswechsel geltenden strengeren Corona-Auflagen verlängert. Nach Angaben der Regierung von Mittwochabend sollen sie über den bisherigen Termin am 16. Januar hinaus noch mindestens eine weitere Woche in Kraft bleiben. Die Zahl der Neuinfektionen vor allem mit der Omikron-Variante bleibt weiterhin hoch. Anfang der Woche wurden nach der Rückkehr aus den Weihnachtsferien allein mehr als 25.000 Schüler und Lehrer positiv getestet. Von Dienstag auf Mittwoch wurden insgesamt 24.246 Neuinfektionen binnen 24 Stunden festgestellt.

Tavernen, Bars und Kneipen müssen nun weiterhin um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen, sondern nur am Tisch bedient werden, Musik ist verboten. Bei Fußballspielen dürfen die Stadien nur zu zehn Prozent besetzt werden. Besucher von Pflegeheimen und Krankenhäusern müssen einen aktuellen PCR-Test vorweisen. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Für alle anderen Geschäfte gilt ohnehin die 2G-Regel – nur geimpfte und genesene Menschen haben Zutritt.

Corona-Ausbruch in der bayerischen Landesregierung

Nun hat es auch die bayerische Landesregierung erwischt: Die Fraktion der Freien Wähler befindet sich geschlossen in Isolation. Das bestätigte der Vorsitzende der Freien Wähler-Fraktion im Landtag, Florian Streibl, gegenüber "Focus Online". Auch die drei Minister der Freien Wähler um den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger sind davon betroffen.

"Sechs Abgeordnete und fünf Mitarbeiter hatten gestern ein positives Testergebnis", so Streibl zu "Focus Online". Ein Großteil der Abgeordneten sei am Dienstag bei der Fraktionssitzung anwesend gewesen und habe somit potentiell Kontakt zu infizierten Kollegen gehabt. "Wir haben sofort reagiert: Alle positiv Getesteten begaben sich unverzüglich in Quarantäne", so Streibl weiter. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeben sich bis mindestens Ende der Woche ins Homeoffice. Für am Dienstag negativ getestete Kolleginnen und Kollegen würden die allgemeinen Regeln für Kontaktpersonen gelten, die sich nach dem jeweiligen Impf- und Genesenenstatus richteten.

"In Abstimmung mit dem Landtagsamt werden sich alle Abgeordneten und Mitarbeiter in den nächsten Tagen erneut auf das Coronavirus testen lassen", erklärt Streibl. Wie lange die Isolation der positiv getesteten Abgeordneten andauern werde, könne er noch nicht abschätzen.

Nancy Faeser: "Niemand wird zwangsweise geimpft"

Innenministerin Nancy Faeser wirbt im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit" für eine allgemeine Impfpflicht. "Da leider alles Werben und Bitten nicht zu einer ausreichend hohen Impfquote geführt hat, brauchen wir jetzt die Impfnachweispflicht", sagte Faeser. Diese sei erforderlich, "um gut für den nächsten Winter gewappnet zu sein". Das Entscheidende sei für sie, "dass wir durch Impfungen ältere Menschen und Vorerkrankte gut vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen können und auch dazu beitragen, die Krankheit nicht so stark zu verbreiten“. Im juristischen Sinn gehe es nicht um einen "Impfzwang", so Faeser, sondern um eine sogenannte Impfnachweispflicht: "Niemand wird zwangsweise geimpft werden."

Auf die Frage, wie die Impfpflicht durchgesetzt werden soll, antwortete die Innenministerin: "Es wird irgendeine Form von Sanktion geben müssen, vielleicht Bußgelder. Das würde wenigstens einen Teil der ungeimpften Bürgerinnen und Bürger dazu bringen, sich impfen zu lassen." Über die Höhe der Bußgelder müsse der Deutsche Bundestag entscheiden – wobei das Bußgeld nicht so niedrig sein dürfe, "dass man sich permanent freikaufen kann".

Kanton in der Schweiz setzt Hilferuf ab

Im Kanton Graubünden in der Schweiz droht die Corona-Lage außer Kontrolle zu geraten. Damit eine medizinische Versorgung weiter gewährleistet werden kann, hat die Regierung nun einen besonderen Aufruf gestartet: Alle Personen mit Wohnsitz im Kanton Graubünden, die über einen Abschluss als Pflegefachperson verfügen, derzeit jedoch nicht im erlernten Beruf tätig sind, seien verpflichtet, sich zu melden. Die Aufforderung richtet sich an jene Personen, die nicht selbst zu einer Risikogruppe gehören.

Stiko-Chef: Medikamente und Impfung dringend notwendig

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält auch nach Zulassung von neuen Covid-Medikamenten Impfungen weiter für nötig. "Medikamente zur Behandlung und Impfung zur Prophylaxe sind voneinander unabhängig dringend notwendig und wichtig", betonte er im Interview mit der "Schwäbischen Zeitung" (Mittwoch). Die Bundesregierung hat beim US-Pharmakonzern Pfizer eine Million Packungen des Covid-Medikaments Paxlovid bestellt. Mertens ist zuversichtlich, dass weitere Corona-Medikamente folgen werden.

Dem Stiko-Chef zufolge müssten Ärzte bei dem neuen Medikament aber unbedingt darauf achten, dass ein Patient keine anderen Arzneimittel einnimmt, bei denen durch den Wirkstoff Ritonavir unerwünschte Nebenwirkungen auftreten könnten.

Die EU-Arzneimittelbehörde Ema prüft die Marktzulassung des Medikaments gegen Covid-19 des Herstellers Pfizer. Der US-Pharmakonzern habe den entsprechenden Zulassungsantrag gestellt, teilte die Ema am Montag in Amsterdam mit. Das Medikament Paxlovid soll bei Patienten ab zwölf Jahren eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern.

Wüst pocht auf Impfpflicht

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat seine Forderung nach einer zügigen Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht untermauert. Einer Studie zufolge wäre die Hälfte der bisher Ungeimpften durch die Pflicht bereit, das Vakzin verabreicht zu bekommen, bei der anderen Hälfte "wird es komplizierter", sagte Wüst vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Die einfacheren Fälle sollte man mit der Pflicht "im Frühjahr, im Frühsommer einsammeln" und sich danach "denen widmet, die sich etwas schwerer tun".

Und was tun mit den Menschen, die auch nach Einführung der Pflicht nicht bereit sind zur Impfung? Mit Blick auf Verweigerer sollte man derzeit "nicht über riesengroße Bußgelder" reden, vielmehr könne man zukünftig in solchen Fällen "staffeln und differenzieren".

Es müsse unbedingt vermieden werden, dass der nächste Winter abermals durch Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen gekennzeichnet sei. "Deshalb brauchen wir in diesem Jahr eine weitgehende Durchimpfung der Bevölkerung." Er appellierte an die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP, bei dem Thema zügig voranzukommen. "Wir brauchen ein klares Commitment der Ampel zur Impfpflicht."

FDP-Generalsekretär hält aktuellen Corona-Kurs für richtig

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sieht trotz der Rekord-Infektionszahlen derzeit keine Notwendigkeit für eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen. Die Bundesregierung habe die Situation bisher mit verhältnismäßigen Maßnahmen gut im Griff gehabt, sagt er den Sendern RTL und ntv. "Das ist die Strategie bis jetzt. Und ich glaube, dass man diese Strategie auch fortsetzen wird", fügt er hinzu.

Medizintechniker warnen vor Ausfällen von Fachkräften durch Omikron-Welle

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat vor den Auswirkungen der Omikron-Welle gewarnt. "Wir müssen die Omikron-Welle sehr ernst nehmen. Neue Rekord-Infektionszahlen könnten zu flächendeckenden Ausfällen von Fachkräften führen und damit auch die Wirtschaft treffen", sagte BVMed-Geschäftsführer Marc-Pierre Möll den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. "Besonders wichtig ist, dass die Produktion versorgungskritischer Medizinprodukte wie beispielsweise Spritzen und anderes medizinisches Zubehör für die Impfkampagne sowie die medizinische Versorgung nicht gefährdet ist."

"Kein Impfen ohne Spritzen", mahnte Möll. Die Hersteller hätten bereits "Vorsorge durch organisatorische Maßnahmen geleistet". So würden die Spritzenhersteller den gestiegenen Bedarf durch verstärkte Schichten, Optimierung in den Produktionsanlagen und einer Ausweitung der Produktionskapazitäten abdecken.

Bund beschafft weitere fünf Millionen Biontech-Impfdosen

Das Bundesgesundheitsministerium hat weitere fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech für die angestrebte Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland organisiert. Sie sollen ab der Woche vom 24. Januar zur Verfügung stehen, wie es am Dienstagabend aus dem Ministerium hieß. Gekauft werden die Dosen aus einem EU-Kontingent Rumäniens, das sie derzeit nicht benötigt.

Insgesamt sollen damit in den drei Wochen vom 17. Januar, 24. Januar und 31. Februar rund 32 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen, wie es weiter hieß – zwölf Millionen von Biontech und 20 Millionen des Mittels von Moderna. Damit könne in den nächsten drei Wochen auch allen eine Booster-Impfung ermöglicht werden, die es wollten.

Die Bundesregierung hatte als Ziel ausgegeben, bis Ende Januar insgesamt weitere 30 Millionen Impfungen zu erreichen.

Haßelmann hält Entscheidung zur Impfpflicht für sehr bald möglich

Die Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzende Britta Haßelmann plädiert für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren. "Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass wir eine allgemeine Impfpflicht ab Erwachsenenalter, ab 18 einführen sollten", sagt sie im ZDF. Sie habe ihre Meinung geändert. "Ich war ursprünglich dagegen, aber ich glaube, es ist wichtig, dass eine allgemeine Impfpflicht kommt."

Sie rechne damit, dass nach der Orientierungsdebatte Ende Januar, sehr zügig über die Ausgestaltung des Gesetzes zur allgemeinen Impflicht beraten werde. Sie gehe davon aus und strebe das auch an, dass eine Entscheidung im ersten Quartal getroffen werden kann.

Montgomery kritisiert Langsamkeit der Politik bei Impfpflicht

Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery zeigt kein Verständnis dafür, dass die Impfpflicht auf sich warten lässt. In "RTL Direkt" sagt Montgomery: "Politik ist derzeit sehr langsam", bei der Umsetzung der MPK-Beschlüsse zur Quarantäne und auch bei der Impfpflicht: "Wenn ich höre, dass der Bundestag nicht zusammentreten kann, weil Karnevalswoche ist und dann keine Sitzung stattfindet, dann ist das ein Schlag ins Gesicht aller Ärzte und Krankenschwestern, die immer Bereitschaftsdienst machen, zu jeder Tag- und Nachtzeit. Das kann kein Argument sein, die sollen jetzt Mal zu Potte kommen!"

Lehrerverbände: Corona-Regeln bei verschärfter Lage rasch umsteuern

Lehrerverbände haben eine schnelle Anpassung der Corona-Maßnahmen an Schulen gefordert, falls sich die Infektionslage weiter verschärfen sollte. "Wir sind froh, dass die Schulen wieder mit vollem Präsenzunterricht begonnen haben. Doch die Situation ist angesichts der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Variante volatil", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Die Politik müsse die Situation genau im Blick haben und schnell reagieren.

"Da, wo die Infektionslage sich verschärft, muss der Gesundheitsschutz an den Schulen rasch hochgefahren werden", sagte Meidinger. Dabei könne es konkret um tägliche Corona-Tests gehen und um eine FFP2-Maskenpflicht. "Auch die Aussetzung der Präsenzpflicht ist eine Option."

Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte dem RND: "Ich warne die politisch Verantwortlichen davor, sich die Gefährdungslage für Kinder angesichts der Omikron-Variante in der Corona-Pandemie schönzureden." Auch Kinder könnten schwer krank werden. "Wenn die Infektionszahlen rasant ansteigen, müssen wir auch auf Möglichkeiten wie den Wechselunterricht zurückgreifen können." Dabei gehe es darum, Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien vor Ansteckung zu schützen. Auch die Frage, wie viele Lehrerinnen und Lehrer erkranken, sei systemrelevant.

Patientenschützer fordert Scholz bei Impfpflicht zur Umkehr auf

Der Patientenschützer Eugen Brysch hat Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, das Vorhaben einer allgemeinen Corona- Impfpflicht aufzugeben. "Die Diskussion über die Impfpflicht überschattet aktuell alles. Doch ob sie wirklich kommt, wird von Tag zu Tag unwahrscheinlicher", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch). "Auch wenn der Bundeskanzler das Thema Impfpflicht zur Chefsache erklärt hat, sollte Olaf Scholz jetzt auch die Größe zur Umkehr besitzen. Denn schon viel zu lange wurden dringendere Themen aufgeschoben."

Die Fragen zur Impfpflicht seien sehr komplex, sagte Brysch. Wer den Einstieg jetzt wolle, müsse auch erklären, wie der Ausstieg aus der Pflicht möglich sein werde. "Und das vor dem Hintergrund, dass weder Virusvarianten in Zukunft aufzuhalten sein werden noch die Impfung zu einer sterilen Immunität führt", argumentierte der Patientenschützer aus. Klar sei allerdings, dass die Impfung der beste Schutz für einen selbst sei.

Rechtsrahmen für Quarantäneregeln soll besiegelt werden

Für die vorgesehenen neuen Corona-Quarantäneregeln soll noch dieser Woche ein rechtlicher Rahmen besiegelt werden. Künftig sollen unter anderem "Geboosterte" mit Auffrischungsimpfung von einer Quarantäne als Kontaktperson von Infizierten ausgenommen sein. Mit einer entsprechenden Verordnung soll sich an diesem Mittwoch das Bundeskabinett befassen, wie es am Dienstagabend vom Gesundheitsministerium hieß. Sie soll dann am Donnerstag in den Bundestag kommen und am Freitag abschließend in den Bundesrat. Letztlich umgesetzt werden müssen die Quarantäneregeln von den Bundesländern.

Kekulé: Pauschale Quarantäne für Kontaktpersonen abschaffen

Für den Fall von rapide ansteigenden Infektionszahlen in der Omikron-Welle hat der Virologe Alexander Kekulé die Möglichkeit in den Raum gestellt, die Nachverfolgung und Quarantäne von symptomfreien Kontaktpersonen abzuschaffen. Seinen Überlegungen nach sollten Menschen mit Symptomen und bestätigten Infektionen weiterhin konsequent isoliert werden, wie er am Dienstag bei MDR Aktuell darlegte.

Kekulé bezeichnete es mit Blick auf eine Situation mit sehr hohen Fallzahlen aber als "völlig ausgeschlossen, dass das Gesundheitsamt alle Kontaktpersonen dann identifiziert". Da würde er "ernsthaft die Möglichkeit ins Auge fassen", die Nachverfolgung aufzugeben.

Provinz Quebec: Entweder impfen oder Gesundheitsbeitrag bezahlen

Nicht geimpfte Bewohner in der kanadischen Provinz Quebec müssen nach den Worten des örtlichen Ministerpräsidenten künftig extra zahlen. "Der Impfstoff ist der Schlüssel zur Bekämpfung des Virus. Aus diesem Grund denken wir an einen Beitrag für Erwachsene, die aus nicht-medizinischen Gründen die Impfung verweigern", kündigte Premier François Legault am Dienstag an. Wer in den kommenden Wochen die erste Dosis eines Vakzins verweigere, müsse einen neuen Gesundheitsbeitrag zahlen. Wie hoch dieser sein würde und wann er in Kraft treten soll blieb zunächst unklar.

Im bezüglich der Covid-Beschränkungen ohnehin schon relativ strikten Kanada gilt die östliche Provinz Quebec mit seinen über acht Millionen Einwohnern als besonders rigide. So besteht beispielsweise eine nächtliche Ausgangssperre. Auch gewisse Läden müssen sonntags geschlossen bleiben, was in dem nordamerikanischen Land sonst nicht üblich ist. Auch Schnaps und Marihuana gibt es nur noch für Geimpfte zu kaufen (mehr dazu lesen Sie hier). Mit der neuen Regelung geht Quebec den umgekehrten Weg gegenüber den weit verbreiteten Anreizen für eine Impfung: So bekommen frisch Geimpfte in Teilen der USA unter anderem Geld oder geldwerte Prämien für die Immunisierung.

Wie in Europa und den Vereinigten Staaten verbreitet sich auch in Kanada die Omikron-Variante des Coronavirus rasant. Die Infektionszahlen liegen dabei aber deutlich unter denen im Nachbarland USA.

2G plus nun auch im Bundestag – AfD kündigt Klage an

Doppelt geimpft oder genesen reicht ab jetzt auch im Bundestag nicht mehr aus. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) setzt an diesem Mittwoch eine neue Allgemeinverfügung mit 2G-plus-Regeln für das Parlament in Kraft – "angesichts der Infektionsgefahren durch die hochansteckende Omikron-Variante" und in Absprache mit den Fraktionen, wie der Bundestag am Dienstag mitteilte.

Für die 736 Bundestagsabgeordneten, ihre Mitarbeiter und andere Beschäftigte des Parlaments bedeuten die neuen Regeln konkret: Wer nur doppelt geimpft oder genesen ist, braucht einen zusätzlichen negativen Test für den Zutritt zum Plenarsaal oder zu Ausschusssitzungen. Geboosterte oder Genesene mit doppelter Impfung brauchen diesen nicht. Außerdem müssen im Bundestag ab sofort FFP2-Masken getragen werden. OP-Masken reichen nicht mehr aus. Abgeordnete, die weder geimpft noch genesen sind, können die Sitzungen weiterhin von der Tribüne aus verfolgen – aber auch dort ab jetzt nur noch, wenn sie einen aktuellen negativen Test vorlegen.

Die AfD, von der besonders viele Abgeordnete nicht geimpft sind, kritisierte die neuen Regeln scharf: "Wir werden uns das sehr genau anschauen und auch dagegen klagen", sagte Fraktionschefin Alice Weidel am Dienstag. Mit den immer neuen Beschränkungen im Bundestag werde das freie Mandat der Abgeordneten eingeschränkt. Weidel sagte: "Ich bin ungeimpft, und auf mich trifft die Regelung der Genesenen zu, da ich schon Corona-erkrankt war. Und dementsprechend werde ich mich morgen testen lassen, um im Plenum auch Platz zu nehmen.

USA: So viele Covid-19-Patienten in Krankenhäusern wie nie zuvor

In der Coronavirus-Pandemie sind in den USA so viele Patienten mit Covid-19-Erkrankung in Krankenhäusern wie nie zuvor. Nach Daten des Gesundheitsministeriums vom Dienstag belegten sie knapp 146.000 Krankenhausbetten landesweit – mehr als jedes fünfte verfügbare Bett in dem Land. Insgesamt sind derzeit fast 78 Prozent aller Krankenhausbetten belegt. Zuvor lag der Höchststand bei Covid-19-Patienten in Krankenhäusern nach Berichten von US-Medien vor knapp einem Jahr bei rund 142.000. Der Rekord wird auch auf die rasante Verbreitung der Omikron-Variante zurückgeführt.

Eng wird es auch auf den Intensivstationen in den USA: Dort sind inzwischen mehr als 80 Prozent der fast 81.000 Betten besetzt. Knapp 24.000 dieser Betten belegen Covid-19-Patienten.

Die Direktorin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, sagte am Dienstag bei einer Anhörung des Senats, die Omikron-Variante "treibt die Fallzahlen hier in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt in nie dagewesene Höhen".

CSU holt Klausur im Februar nach

Die CSU-Landesgruppe im Bundestag holt ihre wegen mehreren Corona-Fällen verschobene Klausur Anfang Februar nach. Ein Sprecher bestätigte am Dienstag einen Bericht des "Münchner Merkur", wonach das Treffen nun am 2. und 3. Februar in Berlin stattfinden soll. Als Hauptgast ist Friedrich Merz eingeladen, der Ende Januar zum neuen CDU-Parteichef gewählt werden soll.

Eigentlich war die Klausur für Anfang Januar geplant. Corona-Infektionen bei mehreren Mitgliedern der Landesgruppe durchkreuzten die Pläne aber kurzfristig. Unter ihnen war auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Das Motto der Klausur soll "Aufbruch22" bleiben.

WHO warnt: Hälfte der Europäer wird sich bald mit Omikron infizieren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass sich in den nächsten sechs bis acht Wochen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Europa mit der Omikron-Virus-Variante anstecken könnten. Bereits in der ersten Woche des neuen Jahres habe es in Europa mehr als sieben Millionen neu gemeldete Covid-19-Fälle gegeben, die sich innerhalb von zwei Wochen mehr als verdoppelt hätten, sagte der Europadirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag 45.690 Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 15.129 Fälle oder rund 50 Prozent mehr als vor einer Woche, als 30.561 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 387,9 von 375,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Die WHO warnte angesichts von Lockerungsdebatten in vielen Ländern davor, dass die Omikron-Variante zwar im Schnitt zu leichteren Krankheitsverläufen führe, aber nicht mit der Grippe vergleichbar sei. Am Montag hatten etliche Länder Personalnotstand in Klinken gemeldet, weil die Coronavirus-Variante Omikron zu einem steilen Anstieg der Neuinfektionen geführt hatte. Davon ist auch medizinisches Personal betroffen. Zudem sorgen die hohen Infektionszahlen dafür, dass mehr Patienten ins Krankenhaus kommen. In Deutschland sank allerdings die Zahl der dann schwer erkrankten Corona-Intensivpatienten am Dienstag weiter auf 3.123.

Bayern verzichtet auf 2G plus

Bayern hält an seinen bisherigen Corona-Regeln fest und verzichtet damit auf die Einführung einer 2G-plus-Regelung für die Gastronomie. Die Gastrobranche sei in vielen Bereichen stark eingeschränkt, sagt Staatskanzleichef Florian Herrmann, so gelte eine Sperrstunde, Bars und Clubs seien geschlossen.

Kubicki – Impfpflicht allenfalls für über 50-Jährige

FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki fordert eine Kampagne, um Impfgegner von der Sinnhaftigkeit einer Immunisierung zu überzeugen. "Mir fehlt einfach vom Bundesamt für Gesundheitliche Aufklärung eine wirkliche Kampagne", sagt Kubicki und verweist auf die HIV-Kampagne "Gib Aids keine Chance". Etwas Vergleichbares gebe es bei Corona nicht.

Mit einer allgemeinen Impfpflicht seien Skeptiker nicht zu überzeugen. Es sei wichtig, insbesondere die Älteren von einer Immunisierung zu überzeugen, da vor allem sie schwer erkranken könnten. "Wenn man sich überhaupt einer Impfpflicht nähern will, dann macht es allenfalls Sinn für die über 50-Jährigen."

Eine Initiative um den FDP-Abgeordneten Andrew Ullmann sieht den Bedarf einer Impfpflicht ebenfalls bei über 50-Jährigen. Die Initiative plant einen Antrag zu einer gestaffelten Impfpflicht. "In einem ersten Schritt könnte eine verpflichtende Impfaufklärung für alle stehen, möglichst durch Ärzte in den Impf- oder Testzentren", sagte Ullmann der "Welt" vom Dienstag. "Wenn wir danach sehen, dass die Impfquote nicht signifikant steigt, könnte ein nächster Schritt eine Impfpflicht beispielsweise für Menschen ab 50 Jahren sein." Denn diese erkrankten vergleichsweise häufiger schwer und müssten auf die Intensivstationen verlegt werden.

Unionsfraktion fordert Impfpflicht-Gesetzentwurf der Regierung

Die Unions-Bundestagsfraktion wird nach Angaben ihres Parlamentarischen Geschäftsführers Thorsten Frei derzeit keinen eigenen Gesetzentwurf für eine allgemeine Impfpflicht vorlegen. "Wir erwarten einen Vorschlag der Bundesregierung", sagt der CDU-Politiker. Die Ampelkoalition habe im Bundestag keine eigene Mehrheit in der Frage und gehe deshalb den Weg von Gruppenanträgen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich aber selbst für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen und müsse deshalb in dieser Frage nun Führung zeigen, fordert Frei.

Corona-Ausbruch nach Party auf Sylt: Gäste mit falschen Impfpässen?

Im Fall eines Corona-Ausbruchs nach einer Party auf Sylt ermittelt die Polizei, ob mehrere Besucher gefälschte Impfpässe hatten. "Die Ermittlungen zum Fall laufen", sagte der Sprecher der Polizeidirektion Flensburg, Christian Kartheus, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Es geht demnach um den Verdacht, dass bis zu drei Besucher einer Weihnachtsparty in Kampen sich mit gefälschten Corona-Impfpässen Zutritt verschafft haben.

Seit der Party an Heiligabend gibt es auf der Nordseeinsel zahlreiche Corona-Infektionen, mehr als 570 Sylterinnen und Sylter befinden sich nach diesem Bericht in Quarantäne (mehr dazu lesen Sie hier).

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt auf Sylt mittlerweile über 1.500. Der Landkreis Nordfriesland geht nach eigenen Angaben davon aus, dass viele der Erkrankungen auf die Weihnachtsfeier zurückzuführen sind.

Lauterbach: Kurs nicht ursächlich für mehr Psyche-Störungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass die deutsche Corona-Politik mit ihren international eher etwas strengeren Maßnahmen für die Zunahme psychischer Störungen verantwortlich ist. "Da muss man vorsichtig sein, das geben die Studien aus meiner Sicht nicht her", sagte der SPD-Politiker am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair". Mehr dazu lesen Sie hier.

Köln will wegen abgelaufener Dosen Nachimpfungen anbieten

Nachdem in Köln bis zu 2.000 Dosen eines abgelaufenen Corona-Impfstoffes an Bürger verabreicht worden sind, will die Stadt Betroffenen mögliche Nachimpfungen und schnellere Booster-Impfungen anbieten. In einer Stellungnahme könne das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nicht ausschließen, dass bei Impfstoff, der abweichend von den vorgeschriebenen Lagerbedingungen aufbewahrt wurde, gewisse Einbußen hinsichtlich der Wirksamkeit auftreten könnten, teilte die Stadt am Montagabend mit. Das Institut gehe allerdings nicht von einem Komplettverlust des Wirkstoffs aus. Hier lesen Sie mehr zu dem Thema.

Genesene sollen Status ausschließlich digital nachweisen

Vom Coronavirus genesene Personen sollen ihren Status nach dem Willen der Länder künftig ausschließlich digital mit einem QR-Code nachweisen können. Das haben die Gesundheitsminister der Länder am Montag beschlossen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe zugesichert, dies zeitnah umzusetzen, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) nach einer Videokonferenz mit ihren Kollegen. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Hier lesen Sie mehr.

Bericht: Gesundheitsminister bereiten vierte Impfung vor

Die Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereiten jetzt offenbar die vierte Impfung offiziell vor. Das berichtet "Business Insider" unter Berufung auf eine Beschlussempfehlung der Gesundheitsministerkonferenz. Demnach soll noch an diesem Montag eine Empfehlung zur vierten Impfung ausgearbeitet werden.

Die Empfehlung soll dem Bericht zufolge auch beinhalten, wann eine vierte Impfung notwendig wird und wer diese erhalten soll. Das ließ Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD), die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, zunächst aber offen. Nötig seien zunächst weitere wissenschaftliche Untersuchungen, sagte sie.

Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission allen Erwachsenen nach der zweimaligen Immunisierung eine Covid-19-Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Boosterimpfung. "Ob und wenn für wen in Zukunft weitere Auffrischimpfungen nötig sein werden, ist unsicher", heißt es aktuell beim Robert-Koch-Institut (RKI). Dazu fehlten noch wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Wirksamkeit nach drei Impfstoffdosen über einen langen Zeitraum untersuchen. Israel hatte bereits zu Jahresbeginn damit begonnen, allen über 60-Jährigen eine vierte Corona-Impfdosis zu verabreichen.

Impfzentren sollen bis Jahresende bestehen bleiben

Die Impfzentren in Deutschland sollen bis Jahresende bestehen bleiben. Darauf einigten sich am Montag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die saarländische Landesregierung mitteilte. Ein entsprechender Antrag des Saarlands sei bei den Beratungen von allen Länder mitgetragen worden; Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe eine mündliche Zusage gegeben. Bisher war das Bestehen der Impfzentren nur bis Ende April vereinbart gewesen.

"Mit dieser Entscheidung können das Land, die Kreise und Kommunen, aber insbesondere auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Impfzentren Großartiges leisten, zuverlässig für das Jahr 2022 planen", erklärte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). "Es wäre fatal gewesen, die Maßnahmen aus der Vergangenheit zu wiederholen und die Finanzierung vorzeitig auszusetzen."

Die Impfzentren werden jeweils zur Hälfte vom Bund und von den Ländern finanziert. Im Spätsommer waren die Zentren vielerorts geschlossen oder stillgelegt worden. Später wurden zahlreiche Zentren wieder hochzufahren, um die Impfkampagne stärker in Schwung zu bringen, insbesondere in Zusammenhang mit den Auffrischungsimpfung

Schweden verschärft Corona-Maßnahmen deutlich

Schweden verschärft angesichts stark gestiegener Neuinfektionszahlen seine Corona-Maßnahmen. Um die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, müssen Kneipen und Restaurants mit Ausschankgenehmigung ab Mittwoch spätestens um 23 Uhr schließen, Gruppen dürfen dort nur noch maximal acht Personen groß sein.

Alle, die dies können, werden in dem skandinavischen EU-Land darüber hinaus zum Arbeiten aus dem Homeoffice aufgerufen, wie Ministerpräsidentin Magdalena Andersson auf einer Pressekonferenz in Stockholm sagte. Erwachsenen wird angeraten, ihre nahen Kontakte in Innenräumen zu begrenzen.

Auch Teilnehmerobergrenzen etwa für öffentliche Veranstaltungen oder für private Zusammenkünfte in Lokalen werden herabgesetzt. Früher eingeführte Beschränkungen werden verlängert, wie aus einer Auflistung der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorgeht. Die Belastung des Gesundheitswesens sei hoch, sagte Andersson. Sie unterstrich, dass all diese Beschränkungen vorübergehend seien. Folkhälsomyndigheten geht derzeit davon aus, dass die Maßnahmen bis Mitte Februar notwendig sind, sie sollen aber alle 14 Tage auf den Prüfstand kommen.

Spanien erwägt Kurswechsel in Corona-Krise

Spanien erwägt laut einem Zeitungsbericht eine weniger strikte Nachverfolgung von Corona-Infektionen. Die Regierung denke über Wege wie bei einer klassischen Grippe-Erkrankung nach, schreibt das Blatt "El Pais". Dabei würde nicht mehr jeder einzelne Fall dokumentiert und es würden auch nicht alle Personen mit Symptomen getestet.

Ministerpräsident Pedro Sanchez bestätigt grundsätzliche Überlegungen: Da die Todesfall-Raten bei Corona-Erkrankungen gesunken seien, könne es an der Zeit sein, mit der Pandemie nun auf anderen Wegen umzugehen, sagt er dem Sender SER. Darüber solle auch auf europäischer Ebene gesprochen werden.

Drohende Ausfälle an Schulen: Stark-Watzinger fordert Maßnahmen

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat bessere Vorkehrungen für die wegen der Omikron-Variante drohenden vermehrten Quarantänefälle an Schulen gefordert. "Schulen sind für mich auch kritische Infrastruktur", sagte Stark-Watzinger am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Deshalb müsse jetzt eine Ausfallplanung auch ins Schulmanagement integriert werden.

Das bedeute, dass etwa in Quarantäne geschickte Lehrer in hybrider Form zugeschaltet werden und so weiter unterrichten sollten. Auch Schüler, die in Quarantäne sind, sollten weiter in den Unterricht eingebunden werden. "Das muss ins Schulmanagement", sagte Stark-Watzinger.

Daneben forderte die Bundesbildungsministerin außerdem verstärkte Impfungen in der Altersgruppe der Schüler. "Wir müssen schaffen, dass auch an den Schulen geboostert wird", sagte die FDP-Politikerin. Dass die Impfquote der unter 18-Jährigen unter der der älteren Bevölkerung liege, hänge damit zusammen, dass in dieser Altersgruppe erst später mit dem Impfen begonnen wurde. Aber jetzt müsse jede Schülerin und jeder Schüler dieser Altersklasse ein Impfangebot bekommen.

Inzidenz über 1.500 – Sylt verordnet sich selbst Corona-Pause

Auf Sylt ist die Inzidenz nach den Feiertagen auf über 1.500 angestiegen, ein neuer Rekord für die Insel. Einen Lockdown gibt es nicht. Trotzdem schließen viele Unternehmen, um einen weiteren Anstieg zu verhindern. Mehr dazu lesen Sie hier.

Virologe Streeck für neuen Umgang mit Corona-Pandemie

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck spricht sich für einen pragmatischen Umgang mit der Corona-Pandemie aus. "Der Gedanke setzt sich langsam durch, dass wir einen pragmatischen Umgang mit der Pandemie brauchen, um mit dem Virus leben zu lernen. Dagegen ist der dauerhafte Alarmzustand ermüdend und nicht erfolgreich", sagt Streeck, der auch dem Expertenrat der Bundesregierung angehört.

Er mahnt an, die Belastung in den Krankenhäusern aber "weiterhin aufmerksam zu beobachten und notfalls mit Maßnahmen zu reagieren". Dazu gehöre aber auch, die "Hospitalisierungsinzidenz valide zu erfassen". Aktuell bildet diese alle Patienten ab, die mit einem positiven Corona-Test in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Experten und Politiker fordern daher, nur jene Patienten in den Kennwert aufzunehmen, bei denen Corona auch der Grund für die Hospitalisierung ist.

Karlsruhe: Junger Mann ruft Corona-Leugner zur Impfung auf

Bei einer Corona-Demonstration in Karlsruhe bewies ein junger Mann am Samstag Mut. Er bat um das "offene Mikrofon", das Corona-Leugner verschiedenen Bürgern zur Verfügung stellen, und machte eine wichtige Ankündigung: "Am KET gibt es noch freie Impfplätze heute. Falls sich irgendjemand impfen lassen will, kann man das heute frei tun", sagte er.

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Von seinen Zuschauern vor Ort wurde der spontane Redner zwar ausgepfiffen und verspottet. Im Netz hingegen feiern zahlreiche Menschen seinen Auftritt.

"Deltakron"-Variante in Zypern entdeckt

In Zypern haben Wissenschaftler eine neue Variante des Coronavirus entdeckt. Wie griechische Medien berichten, handle es sich um eine Kombination aus der Delta- und Omikron-Variante. Mehr dazu lesen Sie hier.

Viele Quarantänefälle bei der Bundespolizei

Bei der Bundespolizei gibt es in der Corona-Pandemie derzeit rund 900 Quarantänefälle. Das berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Insgesamt arbeiten bei der Bundespolizei rund 51.500 Mitarbeiter, darunter etwa 34.000 Polizeivollzugsbeamte.

Beim Bundeskriminalamt wurden mit Stand Freitag demnach 41 Quarantänefälle registriert, im Innenministerium selbst 29. "Die Arbeitsfähigkeit der Sicherheitsbehörden ist uneingeschränkt gewährleistet", sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem Blatt.

Inzidenz in Brandenburg auf Höchststand seit Jahresanfang

Der Wert der Sieben-Tage-Coronainzidenz ist in Brandenburg auf den Höchststand seit Jahresanfang gestiegen. Am Sonntag meldete das Landesgesundheitsministerium einen Wert von 503,9, in der Vorwoche lag er bei 366,5 – berechnet aus der Zahl der Ansteckungen innerhalb von sieben Tagen bei 100.000 Einwohnern. Damit hat das Land weiter bundesweit die fünfthöchste Sieben-Tage-Inzidenz. An der Spitze lag den Angaben zufolge Bremen (1.032,6).

Zahl der Covid-19-Todesfälle in Großbritannien überschreitet Schwelle von 150.000

Die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Großbritannien hat am Samstag die Schwelle von 150.000 überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden 313 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, teilte die Regierung mit. Damit starben seit Beginn der Pandemie im Königreich 150.057 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Virus. Premierminister Boris Johnson sprach von einem "furchtbaren Preis", den das Land zahle.

Johnson veröffentlichte eine Reaktion im Online-Dienst Twitter, in der er den Angehörigen der Covid-19-Toten sein Mitgefühl versicherte. In einer auf schwarzen Traueriintergrund gelegten Botschaft schrieb er, dass der Tod jedes einzelnen Gestorbenen ein "immenser Verlust für die betroffenen Familien und Freunde und Gemeinschaften" bedeute. "Das Coronavirus lässt unser Land einen furchtbaren Preis zahlen."

Die Regierung vermeldete am Samstag zudem 146.390 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Dies ist weniger als der in der vergangenen Woche registrierte Höchststand von mehr als 200.000 Neuinfektionen.

Ärzte warnen: Auch Normalstationen könnten überlasten

Der Ärzteverband Marburger Bund warnt vor einer Überlastung der Normalstationen in Krankenhäusern. "Es wäre ein Fehler, bei der Omikron-Welle nur auf die Auslastung der Intensivstationen zu schauen", sagt die Vorsitzende des Verbands, Susanne Johna, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht.

Der Großteil der milder verlaufenden Fälle müsse in den Notaufnahmen und auf den Normalstationen behandelt werden. Der Marburger Bund rechne mit insgesamt deutlich mehr Krankenhauseinweisungen als bei der Delta-Variante.

China: Omikron-Fälle nahe Olympia-Stadt

Nach dem Auftreten der ersten lokalen Omikron-Fälle in China hat die nordostchinesische Stadt Tianjin Massentests für die gesamte Bevölkerung angeordnet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aiwanger: 2G-plus-Regel für Gastronomie schwer begründbar

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sieht eine 2G-plus-Regel in der Gastronomie kritisch. "Jeder ist gefordert, sich auch freiwillig regelmäßig zu testen, doch den Restaurantbesuch für ungetestete Geimpfte zu verbieten, aber frisch Geboosterten zu erlauben, ist medizinisch nur schwer begründbar", teilte der Politiker am Samstag mit.

"Wir müssen die aktuellen Maßnahmen ständig auf Verhältnismäßigkeit überprüfen, bevor es Gerichte tun." Im Handel sollte 2G generell wieder abgeschafft werden, forderte er. "Ebenso müssen wir jetzt nach mehreren Wochen Sperre auch Meisterkurse im Handwerk und Fahrunterricht genauso wie den Friseurbesuch mit Test auch für Ungeimpfte, also mit 3G, wieder ermöglichen."

FDP-Politiker schlägt Impfpflicht für Ü-50-Jährige vor

In der Debatte über eine mögliche allgemeine Impfpflicht gegen Corona kann sich der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann eine altersabhängige Regelung vorstellen. "Der Maßstab für unser Handeln müssen nicht die Infektionszahlen, sondern die Krankheitszahlen sein", sagte Ullmann der "Augsburger Allgemeinen". "Wenn diese sich trotz aller anderen Maßnahmen erhöhen, könnte eine selektive, altersbezogene Impfpflicht greifen. Zum Beispiel für Menschen ab 50 Jahren – das ist aber bislang nur eine Überlegung."

Eine Impfpflicht ab 50 Jahren hatte bereits der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger vorgeschlagen. Italiens Regierung hat sich bereits auf die Einführung einer Impfpflicht für Menschen über 50 Jahren verständigt, in Griechenland wurde eine Impfpflicht für Menschen über 60 beschlossen.

Lauterbach will Deutschland auf gefährliche Mutanten vorbereiten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Neugestaltung der Impf-Infrastruktur angekündigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Österreichs Kanzler mit Corona infiziert

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Die Ansteckung geschah über ein Mitglied meines Sicherheitsteams", teilte Nehammer auf Twitter mit.

Laut Kanzleramt ist Nehammer dreifach geimpft. Der 49-Jährige befinde sich in Heimquarantäne, führe seine Amtsgeschäfte derzeit von zu Hause aus mittels Video- und Telefonkonferenzen und werde in den nächsten Tagen keine öffentlichen Termine mit Personenkontakt wahrnehmen.

Nehammers Ehefrau und seine Kinder seien am Freitag negativ getestet worden. "Es besteht kein Grund zur Sorge, es geht mir gut", sagte der Regierungschef.

Indien meldet höchsten Wert seit Ende Mai

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium rund 142.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der höchste Wert seit Ende Mai. In den Städten kommt die Omikron-Mutante bereits häufiger vor als die Delta-Variante des Coronavirus.

Insgesamt wurden 35,37 Millionen Infektionsfälle nachgewiesen, das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 285 auf 483.463. Hier liegt Indien hinter den USA, Russland und Brasilien auf dem vierten Platz.

Drastischer Anstieg von Infektionen in Australien

Australien verzeichnet 96.454 Neuinfektionen, eine Rekordzahl für das Land, das die Verbreitung des Coronavirus fast zwei Jahre lang mit der Schließung von Landesgrenzen und Lockdowns kontrollieren konnte. Das Land erlebt zurzeit einen Ausbruch der hochansteckenden Omikron-Variante. Auch Wirtschaftsminister Josh Frydenberg hat sich infiziert, wie er auf Facebook mitteilte. 90 Prozent der über 16-jährigen Australier sind mindestens zweimal geimpft. Angesichts überlasteter Krankenhäuser haben mehrere Regionalstaaten wieder Beschränkungen eingeführt.

CureVac will bald mit Tests beginnen

Die Biotech-Firma CureVac kündigt einen neuen Anlauf bei mRNA-Impfstoffen an. Im ersten Quartal solle eine klinische Studie der Phase 1 CV2Cov beginnen, teilt das Tübinger Unternehmen mit. Im dritten Quartal solle dann mit einer Studie eines Impfstoffes der zweiten Generation begonnen werden. CureVac hatte im Oktober nach einem Studien-Flop bei dem Impfstoffkandidaten der ersten Generation das Zulassungsverfahren abgebrochen. CVnCoV zeigte dabei in der entscheidenden klinischen Studie nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent, deutlich weniger als Mittel von BioNTech/Pfizer oder Moderna.

Mann in Indien angeblich schon elf Mal geimpft

In Indien ist ein mutmaßlicher Impfbetrüger aufgeflogen: Angeblich hat sich der 65-Jährige schon elf Dosen abgeholt – und schwört auf die Wirkung gegen allerlei Beschwerden. Die Behörden sind weniger begeistert. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Bundespräsident diskutiert mit Bürgern über Impfpflicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will mit Bundesbürgern über die Impfpflicht diskutieren. Das berichtet der "Spiegel". Demnach will der Bundespräsident am kommenden Mittwoch eine Debatte über "Pro und Kontra einer Impfpflicht" im Schloss Bellevue ausrichten. Teilnehmen sollen acht Bürger, die sich zuvor per Brief an Steinmeier gewandt hatten.

Demnach soll an dem Treffen auch eine überzeugte Impfgegnerin teilnehmen. Die Diskussion findet grundsätzlich unter 2G-Regeln statt, die ungeimpfte Person muss sich vorab aber einem PCR-Test unterziehen. In seiner ersten Amtszeit hat Steinmeier mehrmals Bürgerdialoge in kleiner Runde abgehalten, zu denen auch Personen mit kontroversen Ansichten eingeladen waren, etwa lokale AfD-Politiker oder Corona-Skeptiker.

Experten warnen vor Engpässen bei Corona-Tests

Der Ärzteverband Marburger Bund und und der Labor-Verband haben vor Engpässen bei den Corona-Testkapazitäten gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Auch der Verband der medizinischen Labore schlug wegen der erwarteten Menge der Tests Alarm.

Johna forderte "einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen". "Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann", sagte die Verbandsvorsitzende. Grundsätzlich sollten PCR-Tests zum Freitesten eingesetzt werden. Aber wenn es das Ergebnis erst nach vier Tagen gebe, sei ein PCR-Test für den Klinikalltag "nicht mehr sinnvoll".

Der Verband der medizinischen Labore warnte vor einer Überlastung. "Im Verlaufe der kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich die Belastung in den Laboren entwickelt und ob und in welcher Weise dann auch weitere Priorisierungen in den Testungen vorzunehmen sind", sagte der Vorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, dem RND. Müller verwies zudem darauf, dass die Labore neben der Sars-CoV2-Diagnostik auch die Diagnostik zu allen anderen akuten und chronischen Erkrankungen bewältigen müssten.

Auch das Bundesgesundheitsministerium hält Engpässe für möglich. "Bei sehr hohen Fallzahlen wird man gegebenenfalls dazu übergehen müssen, eine Diagnose rein symptom- beziehungsweise antigenschnelltest-basiert zu stellen, also auf eine PCR-Diagnostik bei bestimmten Personengruppen zu verzichten", teilte das Ministerium "ZDFheute.de" mit. Deutschland werde aber nicht "im Chaos landen". Demnach gibt es derzeit eine Kapazität für 2,4 Millionen PCR-Tests pro Woche.

Gesundheitsministerium: Haben genug Impfstoff

Für die Impfkampagne stehen nach Angaben des Gesundheitsministeriums zehn Millionen Impfdosen pro Woche und damit ausreichend Vakzine zur Verfügung. Man werde die Länder unterstützen, niedrigschwellige Impfangebote anzubieten, sagt ein Sprecher.

Hintergrund ist, dass im neuen Jahr das Impftempo deutlich nachgelassen hat. Am Donnerstag wurden 595.189 Personen geimpft. Die Zahl liegt weit unter der Marke, die nötig ist, um die von der Regierung angepeilten 30 Millionen Corona-Impfungen im Januar zu erreichen.

Gesundheitsminister Lauterbach über Djokovic: "Ist kein Vorbild"

Angesichts der Posse um die Einreise von Tennis-Star Novak Djokovic nach Australien hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach Kritik an dem Serben geübt. "Dass man in einer so existenziellen medizinischen Frage dann versucht, ein Vorbild zu sein, und nicht für sich eine Extrawurst reklamiert, das halte ich für geboten! Deswegen ist dieser Spieler für mich kein Vorbild", sagte Lauterbach RTL.

Der sehr wahrscheinlich ungeimpfte Djokovic war mit einer höchst umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist und am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne gelandet. Die australische Grenzschutzbehörde hatte ihm aber die Einreise verwehrt, da er keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt habe. Djokovic hat dagegen geklagt, ein Gericht in Melbourne will am Montag eine Entscheidung fällen. Eine Woche später beginnen die Australian Open.

"Die Sportler sind aus meiner Sicht ein Stück weit in der Pflicht, Vorbilder zu sein. Die Sportler leben im Prinzip vom Enthusiasmus und zum Teil vom Geld der Fans, der Zuschauer. Daher muss man auch etwas zurückgeben", fügte Lauterbach hinzu.

600.000 Impfdosen in Deutschland verabreicht

In Deutschland sind am Donnerstag 595.000 Impfdosen verabreicht worden. Dies ging am Freitag aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Damit haben nun 59,6 Millionen Menschen in Deutschland (71,6 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung ("Booster") haben mindestens 34,6 Millionen Menschen (41,6 Prozent) bekommen. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Am Mittwoch waren mindestens 728.000 Dosen in Deutschland verabreicht worden. Am Tag davor lag die Zahl bei 610.730, am Neujahrstag bei 27.400.

Laut RKI haben 61,9 Millionen Menschen (74,5 Prozent) bislang mindestens eine Impfdosis bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war. Nicht geimpft sind bislang 21,2 Millionen Menschen (25,5 Prozent). Unter ihnen sind allerdings auch rund vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist.

Argentinien meldet erstmals 100.000 Neuinfektionen

Argentinien hat zum ersten Mal mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert. 109.608 neue Fälle in 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums des südamerikanischen Landes vom Donnerstag (Ortszeit) gemeldet. Noch vor wenigen Tagen hatte die Rekordmarke in dem 45 Millionen Einwohner zählenden Land bei 50.506 neuen Fällen am 30. Dezember gelegen. Am Dienstag waren 81.210, am Mittwoch 95.159 neue Fälle gemeldet worden.

"Omikron bringt uns viele Überraschungen. Wir wissen nicht, wo die Obergrenze für den Anstieg sein wird", sagte Sonia Tarragona, Kabinettschefin im Gesundheitsministerium, der Zeitung "Clarín".

Der Rekordwert trifft mit den Sommerferien auf der Südhalbkugel zusammen. Tausende Menschen reisten zu Weihnachten und Silvester im Land umher, in wichtigen Touristenzentren herrscht Hochbetrieb. Nur in wenigen Provinzen gelten noch Einschränkungen.

Mehr als drei Millionen-Booster-Impfungen in Dänemark verabreicht

Mehr als drei Millionen Menschen in Dänemark haben mittlerweile eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 erhalten. Das entspricht 51,1 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger des EU-Landes mit seinen rund 5,8 Millionen Einwohnern, wie am späten Donnerstagnachmittag aus den aktualisierten Impfzahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging. 82 Prozent der Menschen haben demnach bislang ihre Erstimpfung erhalten, 78,6 Prozent ihre Zweitimpfung.

Die meisten Stiche, die beim nördlichsten deutschen Nachbarn verabreicht werden, stellen derzeit aber Booster-Impfungen dar: Im Vergleich zum Vortag kamen knapp 47.000 solcher Auffrischungsimpfungen hinzu.

Dänemark erlebt seit einigen Wochen immer neue Höchststände bei den Corona-Neuinfektionen. Am Donnerstag kamen in der täglichen Auflistung rund 25 995 bestätigte Fälle hinzu, was dem zweithöchsten Tageswert nach den 28.283 Fällen des Vortags entsprach. Die Omikron-Variante des Coronavirus macht nach SSI-Angaben mittlerweile mehr als 90 Prozent der untersuchten Neuinfektionen aus.

Ärzte-Chef lehnt Impfpflicht ab

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, lehnt eine allgemeine Impfpflicht ab. "Impfen ist das wirksamste Instrument im Kampf gegen das Virus. Trotzdem halte ich nach wie vor nicht viel von einer Impfpflicht", erklärte Gassen der "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. "Es gibt allein schon zu viele organisatorische Hindernisse, um dieses Vorhaben in kurzer Zeit starten zu können. Das fängt bereits beim Impfregister an. Wer soll das unter Wahrung des Datenschutzes erstellen, wo soll es gepflegt werden?" Auch die nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffes sei ein Problem.

Studie: Omikron-Infektion hilft nicht gegen Delta-Variante

Eine Untersuchung aus Südafrika hat herausgefunden, dass eine überstandene Omikron-Infektion Ungeimpfte nicht vor einer Delta-Infektion schützt. Bei Geimpften hingegen ist das der Fall: Bei ihnen gibt es mehr Antikörper nach der Genesung von Omikron. Darauf wies Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter hin.

Labore warnen vor Engpässen bei PCR-Tests

Deutschlands größter Ärzteverband Marburger Bund hat vor Engpässen bei PCR-Tests gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Dies sei schon jetzt in anderen Ländern zu sehen.

"Wir brauchen deshalb einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen", forderte Johna und schlug vor: "Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann." Die Vorsitzende des Ärzteverbands betonte, dass grundsätzlich PCR-Tests eingesetzt werden sollten. "Aber wenn wir das Ergebnis erst nach vier Tagen haben, ist ein PCR-Test für den Klinikalltag nicht mehr sinnvoll."

Studie: Corona-Impfung kann Periode leicht verzögern

Die Corona-Impfung kann bei Frauen laut einer US-Studie die Periode leicht verzögern. Laut der am Donnerstag in dem Fachjournal "Obstetrics & Gynecology" veröffentlichten Studie setzte bei geimpften Frauen die Blutung etwa einen Tag später ein als bei ungeimpften Frauen. Die Dauer der Monatsblutung wurde demnach jedoch nicht beeinflusst. Den Forschern zufolge sind die Auswirkungen der Impfung auf die Periode gering und voraussichtlich nur vorübergehend.

Die Wissenschaftler hatten anonymisierte Daten einer App zur Überwachung der Fruchtbarkeit bei Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die keine hormonelle Verhütung verwenden, ausgewertet. Etwa 2.400 Frauen in dem Datensatz waren geimpft, die meisten mit Biontech/Pfizer (55 Prozent) gefolgt Moderna (35 Prozent) und Johnson & Johnson (sieben Prozent). Als Vergleichsgruppe wurden die Daten von 1.500 ungeimpften Frauen herangezogen.

Philippinischer Präsident ordnet Festnahme ungeimpfter Lockdown-Verweigerer an

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat die Festnahme von nicht gegen das Coronavirus geimpften Menschen angeordnet, die gegen die geltende Ausgangssperre im Land verstoßen. Wer sich weigere, entgegen den Anweisungen zu Hause zu bleiben, könne festgenommen werden, sagte Duterte. Bei der Corona-Pandemie handele es sich um einen "nationalen Notstand", der ein derartiges Vorgehen rechtfertige.

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante hatte die Regierung Anfang der Woche entschieden, dass in der Hauptstadt Manila und mehreren weiteren Städten Ungeimpfte ihre Häuser nur noch zum Einkauf lebensnotwendiger Güter oder zum Sport verlassen dürfen. Bisher sind erst weniger als die Hälfte der Philippiner gegen das Coronavirus geimpft. Er sei erschüttert über die niedrige Impfquote, sagte Duterte. "Wenn Sie sich nicht impfen lassen, bringen Sie alle in Gefahr" betonte er an die Ungeimpften gerichtet.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen stieg am Donnerstag auf mehr als 17.000, das sind mehr als dreimal so viele wie zwei Tage zuvor. Kurz vor Weihnachten hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch bei wenigen hundert gelegen.

Omikron verdrängt Delta immer mehr in Deutschland

Die Omikronvariante breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Inzwischen macht sie laut Robert Koch-Institut fast jede zweite Corona-Infektion aus. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

70 Prozent der Passagiere auf Italien-Indien-Flug positiv getestet

Nach einem Flug von Italien nach Indien sind 70 Prozent der Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vor dem Abflug in Mailand mussten die Fluggäste bereits einen negativen Test vorweisen, um nach Indien einreisen zu dürfen.

Nach der Landung am Mittwochnachmittag (Orstzeit) seien dann von den 179 Passagieren alle 160 Erwachsenen erneut getestet worden, so der Flughafenchef in Amritsar – 125 Menschen von ihnen positiv. Sie wurden in Quarantäne geschickt.

Nach der heftigen und tödlichen Corona-Welle vor knapp einem Jahr waren die Infektionszahlen in Indien monatelang tief. Nun steigen sie seit einiger Zeit wieder stark. In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern waren am Donnerstag knapp 91.000 Neuinfektionen erfasst worden. Am Tag davor waren es 58.000. Allerdings dürfte es bei den Infektionszahlen eine gewisse Dunkelziffer geben.

Mehr als 90 Prozent der Bundeswehrsoldaten geimpft oder genesen

In der Bundeswehr haben bisher etwa 94 Prozent der mehr als 180.000 Soldaten eine vollständige Immunisierung gegen das Coronavirus. Das ist das Ergebnis einer ersten vorläufigen Erhebung, nachdem der Schutz gegen Covid-19 Ende November vom Verteidigungsministerium in die Liste duldungspflichtiger Basisschutzimpfungen aufgenommen wurde.

Der prozentuale Impfanteil in der Bundeswehr liegt deutlich höher als in der gesamten Bevölkerung, wo erst rund 71,5 Prozent den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben. Allerdings sind Soldaten bislang die einzige Berufsgruppe, bei der die Covid-19-Schutzimpfung über die sogenannte Duldungspflicht zur vorgeschriebenen Regel gemacht wurde.

Zunächst ist nicht klar, wie viele unter den verbliebenen sechs Prozent der Soldaten Impfverweigerer sind. Die Zahl umfasst auch Menschen, die über ein Attest von der Impfung befreit sind oder – beispielsweise wegen längerer Abwesenheit – nicht erfasst sind.

Frankreich verschärft Kurs gegen Ungeimpfte

Nach heftigen Debatten hat die französische Nationalversammlung im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Einführung drastischer Einschränkungen für Ungeimpfte gebilligt. Die Regelungen sehen vor, dass Ungeimpfte künftig keinen Zugang mehr zu Orten wie Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Am frühen Morgen nahm die Nationalversammlung das Gesetzesvorhaben in erster Lesung an. Nun muss sich noch der Senat mit dem Text befassen. Die Nationalversammlung hatte die Beratungen zuvor zweimal unterbrochen und den engen Zeitplan der Regierung damit gefährdet.

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen will die Regierung den sogenannten Gesundheitspass, der bislang den Nachweis über Impfung, aktuellen negativen Corona-Test oder überstandene Erkrankung lieferte, durch einen neuen Impfpass ("pass vaccinal") ersetzen. Ein negativer Test soll dann nicht mehr reichen. Am Mittwoch verzeichnete das Land mit mehr als 332.000 gemeldeten Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Neuansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Menschen, landesweit bei etwa 1908.

Debatte um Impfpflicht im Bundestag verzögert sich

Die Beratungen im Bundestag zur Einführung einer erweiterten Corona-Impfpflicht verzögern sich. Anders als zunächst geplant werde der Bundestag noch nicht in der kommenden Woche über die verschiedenen Vorschläge zur Impfpflicht beraten, verlautete am Donnerstag aus Parlamentskreisen gegenüber AFP. In der Sitzungswoche vom 24. Januar an solle dann nach aktuellem Stand zunächst eine "Orientierungsdebatte" zum Austausch von Argumenten stattfinden – ohne dass bereits konkrete Gesetzentwürfe debattiert würden.

Die erste Lesung der Gesetzentwürfe zur Impfpflicht solle dann erst in der darauffolgenden Sitzungswoche stattfinden. Diese ist nach bisherigem Planungsstand für die Woche vom 14. Februar an terminiert.

Söder skeptisch bei Kontakteinschränkungen und Impfpflicht

Vor der neuen Bund-Länder-Runde hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine solide Basis für mögliche neue Corona-Beschränkungen und eine allgemeine Impfpflicht gefordert. "Wir brauchen Vorsicht, wir brauchen Augenmaß, aber auf verlässlicher Zahlenbasis, auf vernünftigen, nachvollziehbaren wissenschaftlichen Entscheidungen, die dann auch vor Gericht standhalten", sagte Söder am Donnerstag im Sender "Bild".

Der Expertenrat der Bundesregierung müsse vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Freitag eine Empfehlung vorlegen, wie gefährlich die Omikron-Variante sei. Mögliche Entscheidungen der MPK etwa zu Kontaktbeschränkungen seien womöglich zu früh, "weil wir da noch etwas im Nebel stochern werden". "Wenn es weitere Maßnahmen geben sollte, dann müssen die gut wissenschaftlich begründet sein", forderte Söder. Zudem drang der CSU-Chef auf einheitliche Regeln.

Offene Fragen sieht Söder auch beim Thema einer allgemeinen Impfpflicht, zu deren Befürwortern er bislang zählt. Auf die Frage, ob die Impfpflicht tatsächlich kommen wird, sagte Söder: "Ich gebe zu, ich bin auch etwas verunsichert." Es gehe nicht nur um die juristische Absicherung, auch das Verfahren müsse genau geklärt werden.

Unionsfraktionschef erhebt schwere Vorwürfe gegen Scholz

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat der Bundesregierung ein Führungsdefizit beim Thema Impfpflicht vorgeworfen. Die Regierungsfraktionen hätten bislang keinen konstruktiven Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht gemacht, sagte Brinkhaus am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Das Ganze ist eine Führungsentscheidung."

Es gebe bei dem Thema viele Einzelfragen, etwa "ab wann überhaupt, mit welchen Konsequenzen, wie oft und wie auch sanktioniert" werde. "Und da ist jetzt Olaf Scholz gefragt", sagte der Fraktionschef. Der Bundeskanzler könne das nicht ans Parlament delegieren. "Wir brauchen einen nationalen Konsens bei dem Thema Impfpflicht, und der nationale Konsens muss durch den Bundeskanzler hergestellt werden", forderte Brinkhaus.

Tatsächlich ist die Impfpflicht auch innerhalb der Regierungsfraktionen umstritten. Die Ampelkoalition plant deswegen, ohne Fraktionszwang im Bundestag abstimmen zu lassen. Die Vorlagen sollen in sogenannten Gruppenanträgen ausgearbeitet werden.

FDP-Landeschef: "Impfpflicht ist kein Allheilmittel"

Der baden-württembergische FDP-Landeschef Michael Theurer hat kurz vor der traditionellen Dreikönigskundgebung der Liberalen in Stuttgart vor überzogenen Erwartungen mit Blick auf eine allgemeine Impfpflicht gewarnt. "Je länger die Diskussion anhält, desto mehr stellt sich heraus, dass die Impflicht kein Allheilmittel ist", sagte Theurer der Deutschen Presse-Agentur. Es sei eine trügerische Hoffnung, dass die Impfpflicht als Patentrezept zu einem Ende der Pandemie führe. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium führte etwa an, dass Geimpfte dennoch ansteckend sein könnten, dass es neue Mutationen gebe und Menschen mit Vorerkrankungen, die sich nicht impfen lassen könnten.

Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag voraussichtlich in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Innerhalb der FDP im Bundestag regt sich aber Widerstand. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hatte Befürworter einer Corona-Impfpflicht zuletzt scharf kritisiert und ihnen Rache an Ungeimpften als Motiv unterstellt.

Theurer sagte, er könne sich derzeit nicht vorstellen, im Bundestag für eine Impfpflicht zu stimmen. Er bezweifle, dass eine bußgeldbewährte Verpflichtung dazu führe, dass sich Impfgegner impfen ließen. Die Impfpflicht werde als Allheilmittel angepriesen, aber entscheidend sei, die Impfquote nach oben zu bringen. Es werde zu wenig diskutiert, dass eine Impfpflicht ein massiver Eingriff in die Entscheidung der Menschen bedeute. Theurer thematisierte auch Probleme bei der Umsetzung und verwaltungsrechtliche Fragen. "Wollen wir, dass sich mehr Menschen impfen lassen, oder wollen wir mehr Bußgelder verhängen?" Die Befürworter einer Impfpflicht hätten immer noch keinen verfassungskonformen Gesetzesentwurf vorgelegt.

Als mögliche Alternative zu einer allgemeinen Impfpflicht schlug Theurer verpflichtende Beratungsgespräche für Impfskeptiker durch niedergelassene Ärzte vor. Auch eine Impfpflicht für vulnerable Gruppen ab 60 Jahren sei eine Möglichkeit im Kampf gegen die Pandemie. Theurer ist Vorsitzender der Südwest-FDP, sitzt im FDP-Bundespräsidium und ist in der neuen Bundesregierung Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Mehr als 1.000 Anzeigen wegen gefälschter Impfpässe in Berlin

In deutlich mehr als 1.000 Fällen von gefälschten Impfpässen ist die Berliner Polizei bereits aktiv geworden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Buyx: Ethikrat wollte Politik Entscheidung über Impfpflicht nicht abnehmen

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, mahnt zu einer differenzierten Diskussion über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Bei seiner im Dezember veröffentlichten Stellungnahme sei es dem Ethikrat weniger um eine Positionierung gegangen als um eine Analyse relevanter Fragen, sagte Buyx der Deutschen Presse-Agentur. "Es ging uns darum zu sagen: Liebe Politiker, Ihr müsst das am Ende entscheiden, das nehmen wir euch nicht ab. Aber hier sind die Dinge, über die man bei dieser Entscheidung nachdenken muss."

Der Ethikrat befürwortet in der Stellungnahme mehrheitlich eine Ausweitung der kürzlich beschlossenen Corona-Impfpflicht für Personal in sensiblen Einrichtungen auf "wesentliche Teile der Bevölkerung". Zum Umfang und der genauen Ausgestaltung einer erweiterten Impfpflicht gab es jedoch unterschiedliche Auffassungen. Der weit überwiegende Teil des 20-seitigen Papiers behandelt praktische, rechtliche oder ethische Fragen und stellt die Datenlage dar. Die Empfehlungen umfassen nur etwas mehr als zwei Seiten.

"Wir wollten mit dieser Empfehlung, die sich intensiv mit den Argumenten befasst, eine Gewissensschärfung befördern. Die letztliche Positionierung und Ausgestaltung ist Aufgabe und Verantwortung der Politik", betonte Buyx. Angedacht ist, dass der Bundestag ohne Fraktionszwang über eine mögliche allgemeine Impfpflicht abstimmt, die Abgeordneten könnten dann rein nach ihrem Gewissen entscheiden. Die Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung, um die es bei der Impfpflicht gehe, sei ein hohes Gut, sagte Buyx. Es müsse also sorgfältig überlegt werden. "Es gibt gute Argumente sowohl für als auch gegen eine Impfpflicht. Das transparent zu machen und ernsthaft zu diskutieren, das ist unser Job."

Italien führt Impfpflicht für über 50-Jährige ein

Italiens Regierung hat wegen der Pandemie-Lage eine Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. "Wir schreiten besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines Krankenhausaufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken zu nehmen", sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend. Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können.

"Die Maßnahmen sollen die gute Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser erhalten und gleichzeitig Schulen und Betriebe offen halten", begründete Draghi die Maßnahmen weiter. Die Impfpflicht wurde außerdem auf das Personal an Universitäten ausgeweitet. In Schulen galt sie schon. Die Regelungen treten mit dem Erscheinen im Amtsblatt in Kraft. Wann das sein wird, war zunächst unklar.

Für körpernahe Dienstleistungen, wie etwa beim Friseur, gilt die 3G-Regel. Man braucht also zumindest einen negativen Corona-Test. Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post, Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs oder auch Apotheken.

Forscher warnt vor Quarantäne-Verzicht für Aufgefrischte

Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur. Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, "könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen".

Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte Ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten "dürfte aber keine gute Idee sein". Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft.

Kultusminister bestätigen Kurs für offene Schulen

Die für Bildung zuständigen Kultusministerinnen und -minister der Länder bleiben bei ihrer Linie, dass Schulen in der aktuellen Corona-Lage offengehalten werden sollen. "Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), am Mittwoch nach einer Sonderschalte der Minister.

Hintergrund ist die Ausbreitung der Omikron-Variante. Auch in Deutschland wird ein steiler Anstieg der Infektionszahlen befürchtet. Das Präsenzlernen habe höchste Priorität, sagte Prien. Die Kultusminister sprachen sich in ihrem Beschluss auch für überarbeitete Quarantäneregeln aus: "Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ist für Kinder und Jugendliche systemrelevant und darüber hinaus eine Grundlage für die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit anderer Kritischer Infrastrukturen."

In der Hälfte der Bundesländer hat nach der Weihnachtspause der Unterricht wieder begonnen. Millionen weitere Schülerinnen und Schüler kehren nächste Woche zurück. In allen Bundesländern ist Präsenzunterricht geplant. Flächendeckende Schulschließungen wie vor einem Jahr haben die Ampel-Parteien mit Änderungen am Infektionsschutzgesetz ausgeschlossen. Einige Bundesländer überlassen es den Einrichtungen nun selbst, wie sie vorgehen.

Omikron-Welle: Jeder Zehnte in London mit Corona infiziert

Die Zahl der Corona-Infektionen in Großbritannien hat durch die besonders ansteckende Omikron-Variante des Virus einen weiteren Höchststand erreicht. Wie die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) am Mittwoch mitteilte, waren Schätzungen zufolge in der letzten Woche des alten Jahres rund 3,7 Millionen Menschen infiziert – so viele wie noch nie. In der Hauptstadt London hatte in dieser Woche sogar jeder Zehnte das Virus.

Die Omikron-Welle hat Großbritannien derzeit noch immer fest im Griff - auch wenn Experten Anzeichen für eine Abflachung in London erkennen. Am Dienstag wurden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner – wird mit knapp 1.600 angegeben (Stand 30. Dezember).

Das britische Gesundheitssystem gerät wegen der hohen Zahl an krankheitsbedingten Ausfällen beim Personal immer mehr unter Druck. Viele Krankenhausträger riefen den Katastrophenfall aus. Strengere Einschränkungen lehnt die Regierung bislang aber unter Verweis auf die verhältnismäßig geringe Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ab. Am Dienstag wurden 48 Todesfälle gemeldet. Großbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner.

Regierung: Omikron in wenigen Tagen in Deutschland dominant

Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. "Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin.

In einigen Bundesländern, insbesondere im Norden Deutschlands, sei Omikron bereits dominierend. "Insofern müssen wir davon ausgehen, dass in wenigen Tagen Omikron auch bundesweit die dominierende Variante sein wird", so der Sprecher.

Mitglieder von "Gorch Fock"-Besatzung mit Corona infiziert

Das Coronavirus hat das Segelschulschiff "Gorch Fock" erreicht. Bei acht Besatzungsmitgliedern habe es ein positives Testergebnis gegeben, sagte ein Sprecher der Marine am Mittwoch. Die Betroffenen hätten entweder keine oder nur leichte Symptome und seien an Bord isoliert. Die gesamte Besatzung ist geimpft. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Bark liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Anreise der Offiziersanwärter für die vorgesehene Ausbildungsfahrt wurde verschoben.

Knapp 20 Frauen und Männer wurden dem Sprecher zufolge als Kontaktpersonen identifiziert. Sie seien alle negativ getestet worden und in einem Hotel in Quarantäne. Über die Feiertage seien einige Mitglieder der Stammbesatzung in der Heimat gewesen, andere hätten Besuch von ihrer Familie gehabt.

Anfang Oktober war der runderneuerte Dreimaster nach jahrelanger Werft-Zeit nach Kiel zurückgekehrt. Die Kosten für die Sanierung waren in den vergangenen Jahren von zunächst geplanten 10 auf 135 Millionen Euro gestiegen. Im Heimathafen Kiel werden Schiff und Crew im März zurückerwartet.

Polens Präsident Duda positiv auf Corona getestet

Polens Präsident Andrzej Duda ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 49-Jährige fühle sich gut, habe keine schweren Symptome und stehe unter ständiger medizinischer Beobachtung, teilte sein Kabinettschef am Mittwoch in Warschau mit. Duda begab sich den Vorschriften gemäß in Isolation. Der Staatschef ist den Angaben zufolge mit drei Spritzen vollständig geimpft.

In Polen steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen derzeit wieder leicht an. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 17.196 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 632 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Erwartet wird, dass die besonders ansteckende Omikron-Variante auch in Polen die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen lässt.

Hongkong verhängt Landeverbot für Flüge aus acht Ländern

Hongkong hat im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus neue Einschränkungen erlassen. Die Regierung kündigte am Mittwoch ein Landeverbot für Flüge aus acht Ländern an. Die Maßnahme betrifft Reisende aus Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien, Kanada, Indien, Pakistan und den Philippinen.

"Passagierflüge aus diesen Ländern dürfen nicht in Hongkong landen, und Personen, die sich in diesen Ländern aufgehalten haben, dürfen nicht mehr Flugzeuge nach Hongkong besteigen", sagte Regierungschefin Carrie Lam. Die Regelung, die ab Samstag um Mitternacht für zwei Wochen gelte, betreffe auch Transitflüge.

Großbritannien und Frankreich hatten zuletzt die Schwelle von 200.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritten, während die USA am Montag mehr als eine Million Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet hatten.

Als Reaktion auf die jüngsten Omikron-Fälle wird außerdem das öffentliche Leben in Hongkong weiter heruntergefahren. Ab Freitag sind Großveranstaltungen in der chinesischen Sonderverwaltungszone untersagt und zahlreiche Geschäfte und andere Einrichtungen, darunter Bars, Nachtclubs, Fitnessstudios und Schönheitssalons, müssen schließen. Restaurants dürfen außerdem ab 18 Uhr keine Gäste mehr in Innenräumen bedienen.

Mehr als 40 Prozent geboostert – Impfungen nehmen weiter an Fahrt auf

Eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus haben in Deutschland inzwischen mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung erhalten. Insgesamt knapp 33,4 Millionen Auffrischungsimpfungen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch. Bei den Erwachsenen liegt die Quote bei 47,6 Prozent. Allein am Dienstag wurde demnach rund 480.000 Mal geboostert. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 71,4 Prozent der Gesamtbevölkerung (59,4 Millionen Menschen). Mindestens eine Impfdosis haben 74,3 Prozent der Bevölkerung oder 61,8 Millionen Menschen bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.

Allgemein nehmen die Corona-Impfungen nach dem ruhigeren Jahreswechsel an Fahrt auf. Am Dienstag wurden mindestens 610.730 Dosen in Deutschland verabreicht. Am Vortag lag die Zahl bei 433.960, am Neujahrstag bei 27.400. Insgesamt wurden mittlerweile fast 151 Millionen Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht.

Macron: "Ungeimpfte bis zum bitteren Ende nerven"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer gezeigt. Er werde Ungeimpfte "bis zum bitteren Ende nerven", indem er ihnen soweit wie möglich den "Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens" einschränken werde, sagte der Staatschef in einem Interview mit der Zeitung "Le Parisien". "Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu ärgern", fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, "bis zum bitteren Ende".

Macrons Aussage löste heftige Kritik der Opposition aus. Die extrem rechte Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen nannte Macron seines Amtes unwürdig. Der Linkenpolitiker Jean-Luc Mélenchon bezeichnete die Aussage als "schockierend". Grünen-Kandidat Yannick Jadot schrieb in einem Impfaufruf, die Menschen seien Macron egal.

Auch in Frankreichs Nationalversammlung gab es Debatten um Macrons Aussage. Erneut unterbrach die Kammer deshalb in der Nacht ihre Beratungen zur Verschärfung von Corona-Regeln für Ungeimpfte.

Hoeneß: Ungeimpfte ausgrenzen

Uli Hoeneß hat erneut die Menschen kritisiert, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchten. "Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern München der Wochenzeitung "Die Zeit".

Der langjährige Vorstand und Präsident des Fußball-Bundesligisten berichtete weiter von einer Schafkopfrunde, die er abgebrochen habe, weil ein Mitspieler ungeimpft gewesen sei. "Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt", sagte Hoeneß.

Straßenkarneval in Rio erneut abgesagt

Der berühmte Straßenkarneval im brasilianischen Rio de Janeiro ist wegen der steigenden Corona-Infektionen erneut abgesagt worden. Bürgermeister Eduardo Paes sagte am Dienstag, dass der Straßenkarneval in der Form, wie er vor der Pandemie bis 2020 stattgefunden hat, "auch 2022 nicht stattfinden" wird. Zuvor hatte er sich mit Vertretern der Musikkapellen getroffen, die die Feierlichkeiten organisieren. Der berühmte Umzug der Sambaschulen soll hingegen weiterhin stattfinden.

Der Straßenkarneval sollte vom 25. Februar bis 1. März stattfinden. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass die Behörden die Straßenfeiern wegen der Pandemie absagen mussten.

WHO sieht weitere Coronavirus-Varianten kommen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, "desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt", sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

"Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase", betonte Smallwood. "Wir beobachten sehr stark steigende Infektionsraten in Westeuropa, deren Auswirkungen noch nicht ganz klar sind."

Zwar sei das Risiko, bei einer Infektion mit Omikron ins Krankenhaus zu müssen, "individuell betrachtet" wahrscheinlich geringer als bei der bisher dominanten Delta-Variante, sagte Smallwood. Allerdings gehe von Omikron wegen seiner starken Ausbreitung insgesamt womöglich eine größere Gefahr aus.

US-Präsident Biden rechnet mit steigenden Infektionszahlen

US-Präsident Joe Biden rechnet wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in den Vereinigten Staaten mit einer weiter steigenden Zahl an Neuinfektionen. Erneut appellierte er am Dienstag im Weißen Haus an seine Landsleute, sich impfen zu lassen. Jeder Amerikaner könne sich vor schweren Krankheitsverläufen schützen. "Sie können kontrollieren, wie groß die Auswirkung Omikrons auf Ihre Gesundheit sein wird." Es gebe in den USA genügend Impfstoff für alle.

Weiter sagte Biden, auch Menschen, die bereits drei Impfungen bekommen hätten, könnten sich noch mit Omikron infizieren. Für Geimpfte sei es aber "sehr unwahrscheinlich, ernsthaft zu erkranken".

Rekord: Mehr als jeder fünfte PCR-Test positiv

In der vergangenen Woche war mehr als jeder fünfte PCR-Test positiv. Das ist ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie, wie der Laborverband ALM e.V. auf Twitter mitteilte. Die Positivquote erhöhte sich demnach von 16,41 Prozent auf 21,89 Prozent – das entspricht in absoluten Zahlen rund 196.500 Infektionen. In der vergangenen Woche (Kalenderwoche 52, 27.12.21 bis 02.01.22) wurde jedoch deutlich weniger getestet: Der Verband meldet rund 898.000 untersuchte Proben. In der Vorwoche (Kalenderwoche 51, 20.-26.12.2021) wurden mehr als 1,1 Millionen PCR-Tests durchgeführt, davon waren etwa 192.700 positiv.

"Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland erwartungsgemäß sehr schnell aus und wird schon bald Delta als dominierende Variante ablösen", hieß es in einer Mittelung des ALM-Verbandes. Bei den zu erwartenden steigenden Fallzahlen müsse klar sein, dass sich die PCR-Kapazitäten der Labore nicht beliebig erweitern ließen, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur.

"Wenn die Situation eng wird, kann man für die meldungsrelevanten Nachweise aber auch auf laborbasierte Antigen-Tests zurückgreifen." Diese seien ausreichend zuverlässig für diesen Zweck. Ein Problem bei stark steigenden Fallzahlen kann ALM-Experte Jan Kramer zufolge auch sein, dass dann auch Labormitarbeiter verstärkt erkranken und mehrere Tage ausfallen. Für die Aufrechterhaltung der Laborarbeit könne das problematisch werden.

Ob Labore zusätzlich belastet würden, wenn PCR-Tests künftig womöglich als Voraussetzung für eine kürzere Quarantänezeit gelten, konnte Müller noch nicht abschätzen. "Erst mit den genauen Entscheidungen lässt sich auf den Bedarf schließen." Möglicherweise würden verstärkt Priorisierungen nach den Regularien der Nationalen Teststrategie nötig.

Drosten über Ungeimpfte: "Man muss ja schon sehr ignorant sein"

Die Omikron-Variante nimmt schon bald Überhand in Deutschland, meint Virologe Drosten. Er nennt die effektivste Maßnahme gegen die Mutante – und äußert großes Unverständnis für ungeimpfte Bürger. Lesen Sie hier mehr dazu.

US-Regierung verdoppelt Bestellung von Paxlovid

Die US-Regierung verdoppelt ihre Bestellung des Corona-Medikaments Paxlovid des Pharmariesen Pfizer von zehn auf 20 Millionen Packungen. Damit würden die "in unserem Arzneischrank" verfügbaren Medikamente "erheblich ausgeweitet", schrieb ein Sprecher von Präsident Joe Biden am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem antiviralen Medikament in Pillenform im Dezember eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt.

Bereits einen Monat zuvor hatte die US-Regierung vorbehaltlich einer FDA-Zulassung zehn Millionen Packungen Paxlovid zu einem Preis von 5,3 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) bestellt. Das entspricht einem Preis von 530 Dollar pro Patient. In den USA ist neben Paxlovid auch das Corona-Medikament Molnupiravir des Pfizer-Konkurrenten MSD zugelassen worden.

Söder: Können nicht ganz Deutschland in Quarantäne schicken

Nach dem Beispiel anderer Länder fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch für Deutschland eine Verkürzung bei den Corona-Quarantäne-Vorschriften. "Zum weiteren Umgang mit Omikron muss die Ampel jetzt Vorschläge machen. Die Basis muss dazu eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung sein", sagte der CSU-Chef am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Vor allem sei wichtig zu wissen, ob es durch mildere Verläufe zu einer geringeren Belastung der Krankenhäuser kommen werde. Am Freitag wollen sich Bund und Länder erneut per Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.

Die wichtigste Frage sei dabei, ob die jetzige Quarantäne-Regelung bleiben könne, betonte Söder. "Es ist nötig, die jetzige Quarantäne-Regelung zu überarbeiten. Wir können ja bei einer rasch wachsenden Verbreitung nicht das ganze Land zeitgleich in Quarantäne schicken." In vielen deutschen Nachbarländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien wurden die Quarantänezeiten bereits verkürzt.

Stiko-Chef Mertens hofft auf niedrige Infektionszahlen im Sommer

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält eine Entspannung der Corona-Situation in den Sommermonaten für möglich. "Ob es wie im letzten Jahr einen entspannten Sommer geben wird? Das kann man auch für 2022 hoffen", erklärt er gegenüber dem Nachrichtenportal "ZDFheute.de". Auch Stiko-Mitglied Fred Zepp hält es für denkbar, dass der Sommer wieder mit deutlich weniger Infektionen einhergeht. "Zum einen ist das Virus zumindest in geringem Maße temperatursensitiv, und wir werden uns wieder vermehrt in der freien Natur aufhalten", sagt Zepp.

"Zum anderen werden wir dann hoffentlich mehr als 85 bis 90 Prozent der Menschen geimpft haben." Angesichts der Omikron-Variante rechnen sowohl Mertens als auch Zepp jedoch 2022 mit hohen Infektionszahlen. "Wahrscheinlich werden wir dieses Jahr durch Omikron eine nochmalige Steigerung der Infektionsinzidenzen mit jedoch anschließend eher milden Krankheitsverläufen haben", sagt Zepp.

Mehrere britische Kliniken rufen wegen Omikron Katastrophenfall aus

Mehrere britische Kliniken haben wegen eklatanter Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante den Katastrophenfall ausgerufen. Mindestens sechs Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, haben sich angesichts der heftigen Corona-Welle bereits zu diesem Schritt entschieden, wie die BBC am Dienstag berichtete. Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können.

Der Chef der NHS Confederation, in der Organisationen des nationalen Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Matthew Taylor, schrieb der BBC zufolge in einem Beitrag, "in vielen Teilen des Gesundheitssystems sind wir aktuell im Krisenzustand". In einigen Krankenhäusern würden Beschäftigte bereits gebeten, freie Tage aufzugeben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden könne.

Premierminister Boris Johnson gestand ein, dass der Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich noch mehrere Wochen anhalten wird. Bislang wehrt sich die britische Regierung jedoch trotz Rekord-Neuinfektionszahlen, schärfere Maßnahmen einzuführen. Am Montag wurden allein in England und Schottland fast 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wegen der Feiertage sind die Zahlen allerdings lückenhaft und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1.526 (Stand: 29. Dezember).

Schweden meldet Rekord bei Neuinfektionen

Schweden verzeichnet einen neuen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen. Die Behörden registrieren für den 30. Dezember einschließlich Nachmeldungen 11.507 neue Fälle. Der bisherige Höchstwert lag Ende Dezember 2020 bei 11.376 Neuinfektionen. Die neue Corona-Welle, die durch die ansteckender Omikron-Variante ausgelöst wurde, traf Schweden später als seine nordischen Nachbarn. Sie hat zuletzt zu einem starken Anstieg der Fallzahlen und auch zu mehr Krankenhauseinweisungen geführt.

WHO: Mehr Hinweise auf mildere Symptome bei Omikron

Bei der neuen Corona-Variante Omikron mehren sich der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge die Hinweise auf mildere Krankheitssymptome. Es sehe zunehmend so aus, dass Omikron vor allem die oberen Atemwege wie Nase, Rachen und Bronchien befalle statt etwa der Lunge, sagt ein WHO-Vertreter in Genf.

Für eine Entscheidung, ob ein spezieller Omikron-Impfstoff nötig sein werde, sei es noch zu früh, so der Vertreter. Eine solche Entscheidung müsse aber global koordiniert werden.

Hamburg ersetzt 2G-Regelung weitgehend durch 2G plus

Hamburg ersetzt die in der Hansestadt geltenden 2G-Corona-Regelungen weitgehend durch 2G plus. Das betreffe die Gastronomie, die Kultur, den Sport in Innenräumen, aber nicht den Einzelhandel, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag. Die Regelung, wonach Geimpfte und Genesene Angebote nur noch mit einem zusätzlichen negativen Corona-Test nutzen können, soll von kommenden Montag an gelten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Israel: Antikörper nach vierter Impfung verfünffacht

Nach einer vierten Corona-Impfdosis steigt die Zahl der Antikörper laut dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett deutlich an. Eine Woche nach Verabreichung der weiteren Impfung sei eine Verfünffachung festgestellt worden. Das hätten vorläufige Ergebnisse einer Studie ergeben. Israel hatte am Sonntag angekündigt, Menschen ab 60 Jahre sowie medizinischem Personal einen zweiten Booster zu verabreichen.

Bildungsministerin Schleswig-Holsteins warnt vor Schulschließungen

Vor der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Corona-Lage an den Schulen an diesem Mittwoch hat KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) vor weiteren Schulschließungen gewarnt. "Wir müssen uns klarmachen: Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit. Das dürfen wir so nicht weitermachen, und das spiegelt ja auch das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung wider", sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin am Dienstag im Sender phoenix.

Prien hatte zum Jahreswechsel die KMK-Präsidentschaft übernommen. Sie sagte mit Blick auf die Omikron-Variante, es gebe keinen Hinweis, dass diese für Schulkinder gefährlicher sei, als es die Delta-Variante war. "Insofern, glaube ich, müssen wir jetzt verantwortlich, unter strengen Hygienemaßnahmen, aber trotzdem im Regelbetrieb die Schulen wieder öffnen."

Prien und ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern beraten an diesem Mittwoch in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen an den Schulen. Zur Mitte der Woche ist die Hälfte der Bundesländer nach den Weihnachtsferien wieder zurück im Unterricht. Die andere Hälfte startet in der kommenden Woche. Angestrebt wird überall Präsenzunterricht. Wegen befürchteter stark ansteigender Infektionszahlen durch die Omikron-Variante war zuletzt auch wieder über möglichen Distanz- oder Wechselunterricht diskutiert worden. Thüringen wollte mit Fernunterricht ins neue Jahr starten, zog den Plan dann aber kurzfristig wieder zurück.

Justizminister: Impfpflicht hängt auch von der Schutzdauer der Vakzine ab

Ob eine Impfpflicht Sinn macht, hängt nach Überzeugung von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auch von der Dauer der Wirkung der Vakzine ab. "Wenn es im Februar/März belastbare Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Impfpflicht eine deutliche Vergrößerung des Freiheitsspielraums für uns alle bringt, dann spricht viel dafür", sagte er der Wochenzeitung "Zeit". Sollte das Impfen hingegen absehbar nur für zwei, drei Monate helfen, "dann spricht das eher gegen eine Impfpflicht".

Im Bundestag werden derzeit verschiedene Gruppenanträge zur Frage einer möglichen Impfpflicht vorbereitet. Im Gespräch sind drei Vorlagen: Für eine generelle Impfpflicht, für eine abgestufte Regelung für vulnerable Gruppen sowie gegen eine Impfpflicht. Über die Anträge soll zeitnah und ohne Fraktionszwang im Bundestag beraten werden.

Die Kritik, die Ampel habe sich mit der Entscheidung, die pandemische Lage von nationaler Tragweite auslaufen zu lassen, wichtiger Mittel in der Corona-Krise beraubt, wies Buschmann zurück. Die neue Bundesregierung habe gezeigt, "dass wir mit milderen Mitteln in der Lage waren, die vierte Welle zu brechen", sagte der Justizminister. "Und das, finde ich, ist ein Erfolg." Buschmann fügte hinzu: "Auch der Mangel an Freiheit macht krank."

US-Behörde genehmigt Booster für 12- bis 15-Jährige

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ab einem Alter von zwölf Jahren genehmigt. Die bisherige Notfallzulassung für Booster wurde auf Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und einschließlich 15 Jahren ausgeweitet, wie die FDA am Montag mitteilte. Bislang waren Drittimpfungen mit dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt.

Die FDA verkürzte zudem grundsätzlich den Zeitraum zwischen der zweiten Impfdosis mit dem Biontech-Vakzin und der Auffrischung von bislang sechs auf fünf Monate. Außerdem erlaubte sie eine Drittimpfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren mit einem stark geschwächten Immunsystem, etwa wegen einer Organtransplantation.

Die geschäftsführende FDA-Chefin Janet Woodcock erklärte, die rapide Ausbreitung der Omikron-Variante mache es notwendig, "effektive und lebensrettende Präventivmaßnahmen wie Impfungen und Booster, Maskentragen und Abstandhalten zu ergreifen, um Covid-19 effektiv zu bekämpfen."

Thailand lässt Grenzen für Urlauber geschlossen

Aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus will Thailand die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln bis mindestens Monatsende nicht lockern. "Im Interesse von Gesundheit und Sicherheit haben wir beschlossen, die Wiedereinführung des Test&Go-Modells weiter zu verschieben", zitierte die Zeitung "Bangkok Post" am Dienstag Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul. Der Vorschlag muss aber noch vom Covid-Krisenzentrum CCSA bewilligt werden.

Die Regierung hatte am 21. Dezember beschlossen, das quarantänefreie "Test&Go"-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten mussten, zunächst bis zum 4. Januar auszusetzen. Danach sollte die Lage neu bewertet werden.

Bayerischer Gesundheitsminister will bundeseinheitliche Regeln

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erhofft von der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag bundeseinheitliche Corona-Regeln, um "nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen". Die Regierungschefs sollten am 7. Januar Maßnahmen beschließen, "mit denen wir der Omikron-Variante bundesweit Einhalt gebieten können", sagte Holetschek der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Die Staatsregierung werde dann prüfen, "an welchen Stellschrauben wir in Bayern noch drehen müssen und welche weiteren Maßnahmen wichtig und erforderlich sind".

Aufgrund der höheren Übertragbarkeit und der noch nicht ausreichenden wissenschaftlichen Daten zu Omikron sei Vorsicht geboten. Die Belastung des Gesundheitssystems sei immer noch hoch. Bei Omikron halte er "eine Verkürzung oder gar Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen" für denkbar, sagte Holetschek. Zwischen Infektionsschutz und Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur sei abzuwägen. Es brauche aber aussagekräftige wissenschaftliche Daten, um entscheiden zu können.

Großbritannien und Südafrika nur noch Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung hat die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs weitere afrikanische Staaten gelockert. Die neun Länder, zu denen auch Botsuana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik und Simbabwe gehören, werden ab Dienstag von Virusvariantengebieten zu Hochrisikogebieten zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend mitteilte.

Fluggesellschaften durften zuletzt aus den Ländern im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Die Regel galt auch für den Bahn- oder Schiffsverkehr. Für Einreisende aus Virusvariantengebieten gilt zudem eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft.

Präsident von Botsuana hat Corona

Botsuanas Präsident Mokgweetsi Masisi ist positiv auf die Omikron-Variante des Coronavirus getestet worden. Der 60-jährige Staatschef werde sich daher in Quarantäne begeben, teilte die Regierung in Gaborone am Montag mit. Südafrika und Botsuana waren die ersten Staaten, in denen die Omikron-Variante entdeckt wurde.

Bei Masisi seien "keine Symptome" einer Covid-19-Erkrankung aufgetreten, hieß es in der Erklärung der Regierung. Er stehe aber weiter unter ärztlicher Beobachtung. Einstweilen werde Vize-Präsident Slumber Tsogwane die Amtsgeschäfte übernehmen.

Botsuana verzeichnete in der vergangenen Woche 220.000 Corona-Infektionen und 2.400 Todesfälle. Ende Dezember lag die Impfquote unter den 2,4 Millionen Einwohnern des Landes bei 43 Prozent. Das Land startete kürzlich eine Booster-Kampagne, zudem wurde das Impfalter auf zwölf Jahre herabgesetzt.

Grünen-Politiker Dahmen: Keine generelle Verkürzung der Quarantäne

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ist gegen eine generelle Verkürzung der Quarantäne-Zeit für Menschen mit Booster-Impfung. "Die Krankenschwester, die dann infiziert den Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten anstecken könnte, durch eine verkürzte Quarantäne zu einem Risiko für die Ausbreitung dieser Omikron-Welle zu machen, das halte ich im Moment noch nicht für einen richtigen Weg", sagte Dahmen am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

Überall, wo es viele Kontakte gebe und die Menschen Dritte anstecken könnten, müsse man "sehr vorsichtig" sein, sagte Dahmen. Das gelte auch für Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Es könne jedoch über verkürzte Quarantänezeiten für geimpfte und geboosterte Menschen nachgedacht werden, die in der kritischen Infrastruktur arbeiteten.

Der Grünen-Politiker nannte Bereiche wie Wasserwerke, in denen es hochspezialisierte Fertigkeiten brauche, aber wenig Kontakte gebe: "Da kann eine solche Regelung möglicherweise als Ausnahme greifen." Es gibt Befürchtungen, dass mit den derzeitigen Quarantäneregelungen bei der erwarteten starken Ausbreitung der Omikron-Variante die Einrichtungen der kritischen Infrastruktur teilweise lahmgelegt werden könnten.

Neue Corona-Variante offenbar in Frankreich aufgetaucht

In Frankreich ist Omikron die dominierende Variante des Coronavirus. Doch es gibt dort inzwischen eine weitere Mutante: B.1.640.2. Was bisher bekannt ist, lesen Sie hier.

Vorläufige Zahlen: Omikron-Variante in Österreich nun vorherrschend

In Österreich ist die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus nach vorläufigen Zahlen unter den Neuinfektionen nun die vorherrschende Mutante. Zum Jahresende wurden mehr Omikron- als Delta-Fälle gezählt, wie aus aktualisierten Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit vom Montag hervorgeht. In der letzten Kalenderwoche 2021 wurden demnach 4.360 Omikron-Fälle nachgewiesen und 2.915 Delta-Fälle.

Für die Kalenderwoche 52 seien aber noch Nachmeldungen zu erwarten, betonte die Agentur. Zudem handle es sich bei den Sequenzierungen vor allem außerhalb der Hauptstadt Wien nur um Stichproben. Insgesamt nahm die Zahl der Neuinfektionen in Österreich zuletzt wieder deutlich zu: Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte binnen weniger Tage von 170 auf rund 260 Fälle pro 100.000 Einwohner.

66 Menschen auf indischem Kreuzfahrtschiff haben Corona

Auf einem Kreuzfahrtschiff in Indien sind 66 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Noch müssten die insgesamt rund 2.000 Menschen an Bord bleiben, teilte der Gesundheitsminister des Bundesstaates Goa, wo das Schiff vor Anker liegt, am Montag auf Twitter mit. Die Behörden würden später entscheiden, ob Crew und Passagiere an Land gehen dürften. Die Gäste feierten auf dem Schiff Cordelia eine Silvesterparty, während dieses von Indiens Bollywood- und Finanzmetropole Mumbai nach Goa fuhr, das für seine schönen Strände bekannt ist.

Die Corona-Zahlen in Indien waren nach einer heftigen, tödlichen zweiten Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante im Frühjahr sehr tief gefallen. In den vergangenen Tagen stiegen die Tagesfallzahlen aber auf noch niedriger Basis deutlich. Untersuchungen während der vergangenen Monate zeigten, dass viele Inderinnen und Inder Antikörper im Blut hatten – entweder wegen einer durchgemachten Infektion, wegen der Impfung oder wegen beidem.

Lauterbach: "Es wird auf jeden Fall neue Beschlüsse geben"

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, dass Bund und Länder bei ihren Beratungen am kommenden Freitag neue Corona-Regeln vereinbaren. "Es wird auf jeden Fall neue Beschlüsse geben, weil wir müssen uns Gedanken dazu machen, wie verändern wir die Quarantäne-Verordnung", sagte Lauterbach den Sendern RTL und ntv. Die Frage sei, wie lang die Quarantäne zum Beispiel für diejenigen dauern müsse, die in der kritischen Infrastruktur arbeiteten, in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern. Geklärt werden müsse etwa, inwieweit die Fristen für diejenigen verkürzt werden könnten, die schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten.

Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde, werde man auch beraten müssen, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland wegen der hohen Zahl an Ungeimpften nicht leisten, betonte Lauterbach. "Die Fallzahlen werden sehr stark steigen, und das wird dann auch viele Ungeimpfte treffen, und die sind nicht geschützt. Daher mache ich mir da große Sorgen."

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor Weihnachten vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur wie Kliniken, Feuerwehr oder Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen. Aus diesem Grund wird über eine Verkürzung der Isolations- oder Quarantänefristen debattiert. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte kürzlich eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen ins Gespräch gebracht.

Zentralrat der Muslime für Impfpflicht

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) plädiert im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine allgemeine Impfpflicht. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung"(Montagsausgabe): "Ich spreche mich für eine solche Verpflichtung in Deutschland aus." Dass die Impfquote nur langsam steige, sei "ärgerlich". Impfen rette Leben und bedeute Solidarität. Dies entspreche "den Maßstäben des vernünftigen Bürgers und der Ethik des Islam".

Nach Angaben Mazyeks liegt die Impfquote unter muslimischen Bürgern leicht über dem allgemeinen Durchschnitt. In manchen Gemeinden seien es nach eigenen Erhebungen 90 Prozent und mehr.

Krankenhäuser in Australien unter "extremen Druck"

Mehrere Krankenhäuser in Australien haben die Bevölkerung gebeten, nur im äußersten Notfall die Notaufnahme zu besuchen. "Unsere Notaufnahmen in den Krankenhäusern Sunshine, Footscray und Williamstown stehen derzeit unter extremem Druck (...) Personen mit leichten COVID-Symptomen, die nach PCR oder Schnelltests suchen, sollten nicht kommen", schrieb die Krankenhausgesellschaft Western Health auf Twitter. Sie betreibt mehrere Einrichtungen in Melbourne.

Der Bundesstaat Queensland verzeichnete am Montagmorgen 4,249 neue Fälle, ein Höchstwert. Insgesamt registrierte Australien bislang 403.000 Infektionen mit dem Coronavirus.

Grünen-Politiker Nouripour offen bei allgemeiner Impfpflicht

Omid Nouripour, Bewerber für den Parteivorsitz der Grünen, hat sich offen für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus gezeigt. "Vor zwei Monaten wäre ich noch gegen eine Impfpflicht gewesen, weil ich dachte, das würde zu einer Radikalisierung führen. Das sehe ich inzwischen anders", sagte Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Die Belastung für die Mehrheit, die sich an alle Regeln hält und auch geimpft ist, wiegt schwerer." Voraussetzung für eine Impfpflicht sei, dass es genügend Angebote gebe und verfassungsrechtlich nichts dagegen spreche.

Montgomery weist Kritik der Bundesärztekammer zurück

Für seine Äußerung über "kleine Richterlein" musste Frank-Ulrich Montgomery viel Kritik einstecken. Doch statt sich zu entschuldigen, teilt der Chef des Weltärztebundes jetzt erneut aus. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Israel genehmigt vierte Corona-Impfung für über 60-Jährige

Israel will nun auch über 60-Jährige und medizinisches Personal zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett sagte, das Gesundheitsministerium habe diesen Schritt gebilligt. Es folgte damit der Empfehlung eines Expertengremiums angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante. Am Freitag hatten in Israel zunächst die Viertimpfungen für Menschen mit Immunschwäche begonnen. Auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren war der zweite Booster bereits erlaubt worden.

Das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv hatte vor einer Woche eine Studie zur vierten Impfung gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech begonnen. Die Klinik teilte am Sonntag Zwischenergebnisse mit: Die Nebenwirkungen seien ähnlich wie nach der dritten Dosis. In den kommenden Tagen wolle man auch darüber informieren, in wieweit die Antikörper nach der vierten Dosis wieder ansteigen.

Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich, zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder massiv gestiegen. Gegenwärtig liegen die Zahlen durchschnittlich bei 5.000 Neuinfektionen am Tag. Bennett sagte, man rechne angesichts der Omikron-Welle damit, dass sie bis Ende der Woche die 20.000 überschreiten. Nur rund 60 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 31 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.

Verletzte bei Corona-Protesten in Amsterdam

In Amsterdam haben am Sonntag tausende Menschen gegen den erneuten Corona-Lockdown in den Niederlanden demonstriert. Obwohl die Behörden die Protestkundgebung vorab verboten hatten, versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Museumplein, einem der größten Plätze in der niederländischen Metropole. Bei Auseinandersetzungen mit Polizisten habe es mehrere Leichtverletzte gegeben, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NOS. Die Polizei habe mehrere Menschen festgenommen.

Wegen zunehmender Corona-Neuinfektionen und der Ausbreitung der hochansteckenden Omikronvariante war in den Niederlanden eine Woche vor Weihnachten ein Lockdown verhängt worden. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte sowie Lokale, Kinos, Museen und Theater müssen bis zum 14. Januar geschlossen bleiben. In den Schulen des Landes soll frühestens am 10. Januar wieder Präsenzunterricht stattfinden.

Im Freien dürfen sich maximal zwei Menschen treffen, Ausnahmen gelten unter anderem für Beerdigungen. Die Reisefreiheit der Bürger wurde jedoch nicht eingeschränkt.

Augenärzte rechnen mit steigender Kurzsichtigkeit bei Kindern

Als Folge der Corona-Pandemie mit eingeschränktem Freizeitangebot und viel Zeit zu Hause rechnen Augenärzte mit einer Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern. "Es ist zu erwarten, dass in der Pandemie durch übermäßiges zu nahes Sehen auf Handys oder Tablets die Kurzsichtigkeit unter Kindern zugenommen hat", sagte der Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA), Ludger Wollring, der Deutschen Presse-Agentur.

"Uns liegen dazu keine Daten vor, aber frühere Studien lassen diese Auswirkung vermuten." Um Kurzsichtigkeit bei Kindern vorzubeugen, sei Tageslicht ein wichtiger Faktor. Selbst dämmriges Tageslicht sei besser als Kunstlicht.

"Vor allem langes Spielen am Handy oder Tablet kann bei Kindern zu Kurzsichtigkeit führen", sagte Wollring. "Unter Lockdown-Bedingungen mit wenig Freizeitangebot sollten Eltern mit ihren Kindern besonders viel rausgehen." Der BVA wurde 1950 gegründet. Er fördert und vertritt die Berufsinteressen der Augenärzte.

Frankreich verschärft Corona-Maßnahmen

Frankreich hat wegen der stark steigenden Ansteckungszahlen die Corona-Maßnahmen erneut verschärft. Ab Montag gilt auch für Kinder ab sechs Jahren in öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Gastronomie die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Die Bordgastronomie in Zügen muss zudem schließen und in Bars und Restaurants müssen alle Gäste einen Sitzplatz haben. Bislang waren Kinder unter elf Jahren von der Maskenpflicht befreit.

Viele Départements und Städte, darunter die Hauptstadtregion und die Metropole Lyon, kündigten darüber hinaus gehende Maßnahmen an. Dort gilt bereits seit Freitag eine Maskenpflicht auch auf der Straße. Am Montag steht im Abgeordnetenhaus in Paris ein Gesetzentwurf zur Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte zur Abstimmung. Die Annahme gilt als sicher. Voraussichtlich ab dem 15. Januar gilt demnach für Menschen über zwölf Jahren für diverse Freizeitaktivitäten und für den Zugang zu Restaurants, Bars, Messen und überregionalen öffentlichen Verkehrsmittel eine Corona-Impfpflicht. Ein negativer Test reicht dann nicht mehr aus.

Frankreich verzeichnet bei den Corona-Ansteckungen derzeit Rekordzahlen. Am Freitag wurden 232.200 neue Fälle verzeichnet. Staatschef Emmanuel Macron warnte in seiner am Freitag ausgestrahlten Neujahrsansprache mit Blick auf die Pandemie, die kommenden Wochen würden "schwierig". Es gebe wegen der Corona-Impfungen aber auch "echte Gründe zu hoffen".

Lindner: Sollten Bevölkerung in einem Monat impfen können

Um in der Corona-Krise gewappnet zu sein, sollte Deutschland aus Sicht von Bundesfinanzminister Christian Lindner bei Bedarf innerhalb eines Monats die gesamte Bevölkerung impfen können. "Deutschland sollte nie wieder unvorbereitet von einer Infektionswelle überrascht werden", sagte der FDP-Chef der "Bild am Sonntag". Man wisse nicht, welche Entwicklung die Pandemie nehmen werde. "Deshalb sollten wir bald in der Lage sein, nötigenfalls binnen eines Monats die gesamte Bevölkerung zu impfen. Wir müssen die dafür notwendige Infrastruktur schaffen sowie uns Zugriff auf entsprechend viel Impfstoff sichern."

Britischer Gesundheitsminister plant keine neuen Beschränkungen

Ungeachtet steigender Infektionszahlen will die britische Regierung vorerst keine neuen Corona-Restriktionen verhängen. Das Land müsse "versuchen, mit Covid-19 zu leben", schrieb Gesundheitsminister Sajid Javid am Samstag in einem Beitrag für die Zeitung "Daily Mail". Neue Einschränkungen werde es nur "als absolut letzten Ausweg" geben.

Großbritannien sieht sich derzeit mit immer neuen Rekordzahlen an Corona-Neuinfektionen konfrontiert, dies liegt vor allem an der Omikron-Variante des Virus. Am Freitag wurden 189.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden vermeldet. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 steigt seit einiger Zeit wieder an.

Auf den Intensivstationen sei die Zahl der Patienten aber stabil, schrieb Javid. Sie sei noch weit von den Zahlen entfernt, die es vor rund einem Jahr gegeben habe. Dies sei auch auf die massive Impfkampagne im Königreich zurückzuführen. Das Land sei nun "in einer viel stärkeren Position". Anders als die Regionalregierungen von Schottland, Wales und Nordirland hatte die britische Regierung, die für die Gesundheitspolitik in England zuständig ist, die Corona-Maßnahmen über die Feiertage nicht verschärft. Premierminister Boris Johnson setzt stattdessen auf eine Steigerung der Impfquote. In seiner Silvesterbotschaft hatte er die Menschen aufgerufen, das Impfen "zu ihrem Vorsatz für das neue Jahr zu machen – das ist viel einfacher als abzunehmen oder ein Tagebuch zu führen". England verzeichnete am 31.Dezember einen Rekord von 162.572 Neuinfektion.

Drei Länder melden Rekord-Infektionszahlen

In Italien, Frankreich, Portugal und Großbritannien haben die Zahl an Corona-Infektionen einen weiteren Rekordwert erreicht. Frankreich meldet 232.200 Neuinfektionen und damit den dritten Tag in Folge mehr als 200.000 neue Fälle pro Tag.

Das italienische Gesundheitsministerium meldete am Silvestertag mehr als 144.000 neue Covid-Fälle. Tags zuvor waren es noch knapp 127.000, am Mittwoch 98.000. Den Angaben zufolge starben binnen 24 Stunden 155 Menschen mit Corona - einer weniger als am Donnerstag. Bis Mitte Dezember hatten sich in Italien den offiziellen Angaben zufolge weniger als 30.000 Einwohner pro Tag infiziert.

Portugal meldet 30.829 Neuinfektionen, auch das ist ein Rekord. Davon seien schätzungsweise 83 Prozent auf Omikron zurückzuführen, teilen die Behörden mit. Es wurden 18 weitere Todesfälle verzeichnet. Portugal hat mit inzwischen etwa 87 Prozent eine der höchsten Impfquoten weltweit.

Auch Großbritannien meldet mit 189.846 Fällen erneut einen Rekord bei der Zahl der registrierten Neuinfektionen.

Vereinigte Arabische Emirate verbieten Ungeimpften die Ausreise

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ein Reiseverbot für alle Bürger verhängt, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Ab 10. Januar dürften Ungeimpfte das Land nicht mehr verlassen, teilte das Außenministerium nach Absprache mit der Behörde für Krisenmanagement am Samstag mit.

Bereits Geimpfte müssten vor einer Auslandsreise zudem eine Booster-Impfung erhalten, hieß es laut einem Bericht der Staatsagentur WAM. Ausnahmen gebe es etwa für diejenigen, die zu einer ärztlichen Behandlung ins Ausland reisen oder die aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgenommen sind.

Die Emirate haben ihre Bevölkerung so schnell wie kaum ein anderes Land gegen das Coronavirus geimpft. Ende November hatte die Regierung bereits verkündet, alle Bewohner mindestens einmal geimpft zu haben. Mehr als 90 Prozent wurden zweimal geimpft. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat eine Booster-Impfung erhalten.

Wüst warnt: "Omikron verzeiht keine Nachlässigkeit"

In seiner ersten Neujahrsansprache als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident hat Hendrik Wüst die Bürgerinnen und Bürger auf eine schwere fünfte Corona-Welle eingeschworen. "Das Virus ist noch nicht besiegt", sagte der CDU-Politiker laut Redemanuskript in Mülheim an der Ruhr. Die Wissenschaft sage für die nächsten Wochen eine "nie da gewesene Verbreitung des Virus voraus – trotz großer Erfolge beim Impfen und Boostern in den letzten Wochen".

"Die aktuellste Mutation – Omikron – verzeiht keine Nachlässigkeit." Es gelte weiter konzentriert und wachsam zu sein. "Und wir müssen jederzeit bereit sein, entschlossen zu handeln, um Menschenleben zu schützen", so Wüst weiter. Es komme dabei auch im nächsten Jahr auf jede und jeden Einzelnen an: "Nur wenn noch mehr Menschen geimpft sind, können wir das Virus auf Dauer in Schach halten", so sein Appell.

Xiang: Zehnter Tag im Lockdown

Dreizehn Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Xian verbringen am Samstag den zehnten Tag in Lockdown. Viele von ihnen dürfen ihre Wohnblöcke nicht verlassen. Die strengen Maßnahmen sollen einen Coronavirus-Ausbruch in der Stadt beenden. Das Virus war aus Pakistan eingeschleppt worden. Die Stadt meldet 174 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Die Strategie der chinesischen Behörden zielt darauf, die Verbreitung des Virus ganz zu unterbinden.

Novavax verschiebt US-Zulassungsantrag für Impfstoff erneut

Die Biotech-Firma Novavax will ihren Antrag für eine Notfallzulassung ihres Impfstoffes in den USA nun kommenden Monat stellen. Damit verschiebt sich der Schritt erneut: Im August hieß es, der Antrag werde im vierten Quartal eingereicht, nachdem ursprünglich das dritte Quartal angepeilt worden war.

Corona-Ausfälle in englischen Krankenhäusern in nur einem Monat verdoppelt

In England hat sich die Zahl der wegen des Coronavirus ausfallenden Krankenhausmitarbeiter binnen eines Monats verdoppelt. Laut einer am Freitag vom Gesundheitsdienst NHS England veröffentlichten Bilanz befanden sich am 26. Dezember mehr als 24.000 Beschäftigte wegen einer Infektion oder eines Kontakts zu einem Infizierten in Isolation. Ende November waren es noch weniger als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Entwicklung setzt das englische Gesundheitssystem zusätzlich unter Druck, da die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt. Laut Zahlen vom Mittwoch liegen derzeit 11.898 Covid-19-Patienten im Krankenhaus - ein Anstieg um 40 Prozent binnen einer Woche und so viele wie nie seit Anfang März. Angesichts dieser Entwicklungen, "tun wir alles, was wir können, um Betten freizubekommen", sagte der medizinische Leiter des NHS, Stephen Powis.

Großbritannien sieht sich derzeit mit einer Rekordzahl an Corona-Infektionen konfrontiert. Nach Schätzungen der Nationalen Statistikbehörde waren in der Woche vom 23. Dezember 2,3 Millionen Menschen infiziert. Dies führt zu Beeinträchtigungen in vielen Bereichen, etwa auch bei der Feuerwehr.

Drosten: Jeder wird angepassten Impfstoff brauchen

Der Berliner Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass eine Impfung mit einem an die Omikron-Variante angepassten Wirkstoff nötig sein wird. "Ich gehe davon aus, dass jeder nochmal eine Auffrischungsimpfung mit einem Update-Impfstoff braucht", sagte er im Deutschlandfunk. Mehr dazu lesen Sie hier.

Briten geben Pfizers Corona-Pille grünes Licht

Die britische Arzneimittelbehörde genehmigt die Tabletten gegen Covid-19 des US-Konzerns Pfizer. Das Medikament Paxlovid könne eingesetzt werden bei Menschen über 18 Jahren mit milden bis moderaten Symptomen, die ein Risiko für einen schweren Verlauf hätten. Die Pille sei laut Studien am wirkungsvollsten, wenn sie im frühen Stadium von Covid-19 eingenommen werde, teilt die Behörde mit. Pfizer hatte kürzlich bekanntgegeben, die Arznei habe eine Wirksamkeit von 90 Prozent bei der Vermeidung von Hospitalisierung und Tod bei Hochrisiko-Patienten.

Landkreise-Präsident für Verkürzung der Corona-Quarantäne

Der Präsident des Deutschen Landkreistags hat sich für eine kürzere Corona-Quarantäne ausgesprochen. "Eine Verkürzung der Quarantäne kann sich als sinnvoll erweisen", sagte der Ostholsteiner Landrat Reinhard Sager den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Omikron ist stärker, aber auch kürzer ansteckend. Da ist es folgerichtig, die Quarantäneregeln anzupassen, verbunden mit der Möglichkeit zur Freitestung." Es gehe dabei auch um die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur.

Quarantäne wird für Kontaktpersonen Infizierter vom jeweiligen Gesundheitsamt angeordnet. Das Robert Koch-Institut empfiehlt zehn Tage - mit der Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mittels PCR-Test freizutesten oder nach sieben Tagen mittels Antigen-Schnelltest.

Omikron jetzt vorherrschend in Frankreich

Omikron hat sich auch in Frankreich zur vorherrschenden Variante des Coronavirus entwickelt. Zu Beginn der letzten Woche des Jahres hätten 62,4 Prozent der genaueren Analysen "ein mit der Omikron-Variante kompatibles Profil" aufgewiesen, teilte die französische Gesundheitsbehörde in ihrem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht mit. Vergangene Woche hatte der Anteil demnach noch bei 15 Prozent gelegen.

Mit dieser Ausbreitung der Omikron-Variante war gerechnet worden, da sie hochansteckend ist und sich bereits in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien und Portugal zur vorherrschenden Coronavirus-Variante entwickelte. Die Ausbreitung der Omikron-Variante in Frankreich trug offenbar zu einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen bei. Am Mittwoch und Donnerstag überstieg ihre Zahl die Marke von 200.000. Allein an diesen beiden Tagen wurden 1922 weitere Covid-19-Patienten in französischen Krankenhäusern aufgenommen.

Bundesweit höchste Corona-Inzidenz: Daten unvollständig

Trotz eines leichten Rückgangs bleibt Thüringen bei der gemeldeten Corona-Inzidenz bundesweit Spitzenreiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist allerdings darauf hin, dass die Daten derzeit kein vollständiges Bild der Lage bieten, weil über Weihnachten und Silvester weniger getestet werde und auch von einem Meldeverzug ausgegangen werden müsse.

Laut RKI betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag 421,6. Am Donnerstag hatte der Wert noch bei 435,6 gelegen, am Mittwoch bei 451,9. Es wurden 1710 Neuinfektionen und 31 neue Todesfälle binnen eines Tages gemeldet. Damit sind in Thüringen seit Pandemiegebinn 5871 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Großbritannien baut tausende Notbetten an Krankenhäusern

Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus fürchten die englischen Gesundheitsbehörden eine Überlastung der Krankenhäuser und wollen tausende zusätzliche Betten bereitstellen. Noch in dieser Woche werde mit dem Bau zusätzlicher Strukturen mit Platz für je 100 Betten auf dem Gelände von acht Krankenhäusern begonnen, erklärte der Gesundheitsdienst NHS England. Premierminister Boris Johnson sprach eine deutliche Warnung an Ungeimpfte aus.

Johnson wandte sich am Freitag "an all diejenigen, die sich noch nicht vollständig geimpft haben. Die Menschen, die denken, dass die Krankheit ihnen nichts anhaben kann": "Schauen Sie sich die Menschen an, die jetzt ins Krankenhaus kommen", sagte er. "Das könnten Sie sein. Schauen Sie sich die Intensivstationen und das elende, unnötige Leiden derjenigen an, die sich nicht haben impfen lassen. Das könnten Sie sein."

Bericht: Thüringen rüstet sich für Omikron-Welle

Die Thüringer Landesregierung bereitet sich einem Zeitungsbericht zufolge auf die Omikron-Welle vor. So prüfe die Regierung etwa derzeit die Pandemiepläne in Bereichen der kritischen Infrastruktur, berichtete die "Thüringer Allgemeine" in ihrer Freitagsausgabe. Es sei wichtig, diese aufrechtzuerhalten, sagte Innenstaatssekretär Udo Götze der Zeitung. Das betreffe etwa die Energie- und Wasserversorgung sowie das Gesundheitswesen und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung.

Israel beginnt mit vierten Impfungen

Israel hat mit vierten Impfungen gegen des Coronavirus für Menschen mit Immunschwäche begonnen. Am Freitagmorgen seien die ersten Patienten mit Lungen- und Herztransplantationen geimpft worden, teilte das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv mit. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, hatte am Donnerstagabend erklärt, dass vorerst nur Menschen mit Immunschwäche eine vierte Dosis des Corona-Impfstoffes bekommen sollen.

Ein Expertengremium hatte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante zuvor empfohlen, neben Immungeschwächten auch Menschen über 60 und medizinisches Personal zum vierten Mal zu impfen. Asch sagte, er sei noch nicht überzeugt, dass dies bereits notwendig sei. Man wäge aber jeden Tag neu das weitere Vorgehen ab.

Infektionszahlen explodieren in australischem Bundesstaat

Kurz vor dem imposanten Feuerwerk zum Jahreswechsel im Hafen von Sydney hat der australische Bundesstaat New South Wales so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie verzeichnet. Die Behörden in der Region an der Ostküste meldeten am Freitag rund 21.100 neue Fälle - fast 9.000 mehr als am Donnerstag und 15.000 mehr als am Mittwoch. Noch nie seien in einer australischen Region höhere Neuansteckungszahlen registriert worden, berichtete der Sender ABC.

Trotz der explodierenden Fallzahlen ist in Sydney – der Hauptstadt von New South Wales – ein grandioses Silvester-Feuerwerk vor der Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses (14.00 Uhr MEZ) geplant. Dabei sollen sechs Tonnen Pyrotechnik in den Himmel geschossen werden.

Streeck: Omikron könnte Deutschland weniger hart treffen

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck ist optimistisch, dass die Omikron-Welle Deutschland nicht so heftig treffen wird wie andere Länder. In RTL Direkt sagte Streeck: "Deutschland hat Glück, dass die anderen Länder uns voraus sind. Wir können sehen, was dort passiert, und uns darauf einstellen." Deutschland habe im Vergleich "ziemlich starke Maßnahmen" ergriffen. "Das lässt hoffen, dass wir eine mildere Welle bekommen." Lesen Sie hier mehr.

Intensivmediziner schlagen Ampelsystem vor

Die Intensivmediziner fordern ein einheitliches Warnsystem wegen der Omikron-Ausbreitung. Es sei möglich, dass die Omikron-Variante mildere Krankheitsverläufe verursache, sagt der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. Jedoch könnten die Intensivkapazitäten dennoch vor große Herausforderungen gestellt werden. Daher sollten sich Bund und Länder schnell auf ein Warnsystem aus den Faktoren Intensivbettenbelegung, Hospitalisierungsquote und Inzidenz einigen.

Südafrika hebt Ausgangssperre auf

Südafrika hat einen Monat nach Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus die daraufhin verhängte nächtliche Ausgangssperre und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben. "Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass das Land den Höhepunkt der vierten Welle auf nationaler Ebene überschritten haben könnte", erklärte das Büro von Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstag zur Begründung.

Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig.

Drosten verhalten optimistisch bei Pandemieentwicklung

Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht Anlass für vorsichtigen Optimismus bei der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland. Hintergrund seien Daten aus Südafrika, wo sich die besonders ansteckende Virusvariante Omikron zunächst verbreitet hatte: "In gewisser Weise kann uns das beruhigen. Südafrika ist sicher ein Blick in eine Zukunft, in eine endemische Situation, die sich dort gerade einstellt", sagte Drosten am Donnerstagabend im ZDF-"heute journal". "Nur sind wir leider noch ein ganzes Stück davon entfernt."

Der Übergang von einer pandemischen zu einer endemischen Situation bedeutet, dass das Virus sich zwar weiterhin verbreitet, aber weniger gefährlich ist – vergleichbar etwa den typischen Erkältungsviren, zu denen auch andere Coronaviren zählen. Auch die Entwicklung in Großbritannien mit Blick auf Omikron sei ermutigend, sagte Drosten, "denn die Zahl der schweren Erkrankungen scheint geringer zu sein". Der Virologe sieht allerdings in Deutschland die Politik weiter gefordert, "vielleicht bis Ostern". Experten rechnen damit, dass der Höhepunkt einer Omikron-Welle in Deutschland erst noch bevorsteht.

Anteil von Omikron in Deutschland steigt rasant

Der Anteil der Omikron-Variante an den in Deutschland nachgewiesenen Corona-Infektionen nimmt rasant zu. So gingen in der Kalenderwoche 51 (bis 26.12.) laut Meldedaten aus den Bundesländern 17,5 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht schreibt. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 3,1 Prozent angegeben.

Laut den aktuellen Meldedaten schwankt der Omikron-Anteil in den Bundesländern stark. So kommt Bremen laut RKI auf rund 65 Prozent, Sachsen auf nur 1 Prozent. Als Gründe nennt das RKI: "Die Schwankungen ergeben sich aus den zum Teil noch niedrigen Omikron-Fallzahlen, der unterschiedlichen Häufigkeit von Testungen auf das Vorhandensein von besorgniserregenden Varianten in den einzelnen Bundesländern sowie Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung und Übermittlung."

Israel will Immungeschwächten vierte Corona-Impfung geben

Israel will zunächst nur Menschen mit Immunschwäche eine vierte Dosis des Corona-Impfstoffs geben. Diese Entscheidung gab Nachman Asch, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, am Donnerstagabend bekannt. Ein Expertengremium hatte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante empfohlen, neben Immungeschwächten auch Menschen über 60 und medizinisches Personal zum vierten Mal zu impfen. Asch sagte, er sei noch nicht überzeugt, dass dies bereits notwendig sei. Man wäge aber jeden Tag neu das weitere Vorgehen ab.

Minister will für Schleswig-Holstein epidemische Lage feststellen

Angesichts stark steigender Corona-Zahlen und der Ausbreitung der Omikron-Variante erwägt der Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein, Heiner Garg (FDP), schärfere Schutzmaßnahmen. Er werde der im Land regierenden Koalition von CDU, Grünen und FDP vorschlagen, auch in Schleswig-Holstein in der ersten Januarhälfte die epidemische Lage von landesweiter Tragweite festzustellen, sofern nicht der Bund kurzfristig eine solche Feststellung seinerseits vornimmt, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag. "Mit der Omikron-Variante kommt die fünfte Welle in Schleswig-Holstein früher an als in anderen Ländern", so Garg.

Am Mittwochabend wurden für das Bundesland 1.451 neue Corona-Fälle vermeldet – deutlich mehr als bisher. Die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf 181,8. Damit hatten mittlerweile fünf Länder eine geringere Inzidenz als Schleswig-Holstein, das lange die niedrigsten Zahlen aufwies.

Auch Portugal verkürzt Corona-Isolationsdauer

Portugal folgt dem Beispiel Spaniens und verkürzt die Corona-Isolationsdauer von zehn auf sieben Tage. Die Reduzierung gelte für Infizierte ohne Symptome sowie für Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde DGS am Donnerstag mit. Erst am Montag hatten die USA die empfohlene Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage verkürzt. Zuvor hatte Großbritannien eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage eingeführt. Das Thema wird auch in Deutschland und Italien diskutiert.

Intensivmediziner: Datenschutz hat Corona-Bekämpfung behindert

Eine optimale Bekämpfung der Corona-Pandemie ist in Deutschland nach Ansicht von Intensivmedizinern durch unzureichende Daten und auch den Datenschutz behindert worden. Die Bundesregierung müsse für genauere Daten sorgen, forderte der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, am Donnerstag im SWR.

"Was wir brauchen, ist eine maximale Digitalisierungsoffensive", sagte Karagiannidis. "Dieses Stückwerk, das wir haben und auch immer wieder diese ganzen Bedenken, die ich tagtäglich höre, vom Datenschutz bis dieses und jenes – das hat auch relativ viel verhindert in den letzten zwei Jahren. Und ich glaube, die neue Bundesregierung tut gut daran, wenn sie einen Reset macht, einmal richtig Geld in die Hand nimmt und die Daten zusammenführt."

Von exakteren Daten könne man eine deutlich bessere Bekämpfung der Pandemie erwarten, erklärte Karagiannidis. "Wenn die Krankenkassen genau wissen, wann man geimpft ist und man dann auch sofort sieht, wenn die Impfwirkung nachlässt, dann sieht man auch sofort, was das für einen unglaublichen Effekt hat auf die Volksgesundheit."

Gewaltiger Corona-Anstieg in Großbritannien

In Großbritannien nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der hochansteckenden Variante Omikron sprunghaft zu. Die Behörden meldeten zuletzt einen Tagesrekord von 183.037 Fällen – gut 50.000 mehr als zuvor. Darin sind aber Neuinfektionen über fünf Tage in Nordirland enthalten, wo es wegen der Feiertage keine aktuellen Daten gab.

Allein im größten Landesteil England wurden demnach allerdings an einem Tag 138.287 Menschen positiv auf das Virus getestet. In Schottland wurden am Donnerstag 16.857 neue Corona-Fälle registriert, der zweite Tagesrekord in Folge. Mehr als jeder vierte Corona-Test (27,1 Prozent) zeigte im nördlichsten Landesteil ein positives Ergebnis.

Erstes Land weltweit lässt Privat-Impfstoff zu

Indien hat einem Impfstoff aus Texas, der von einem US-Kinderarzt und einer Universitätsprofessorin etwickelt wurde, die Notfallzulassung erteilt. Das berichtet die Zeitung "The Times of India" und das Kinderkrankenhaus "Texas Children Hospital", an dem die Entwickler beschäftigt sind. Ein Pharmaunternehmen war nicht an der Entwicklung beteiligt.

Corbevax sei ein – im Vergleich zu den anderen Impfstoffen – günstiges Mittel, dass das Impftempo beschleunigen soll. Die Produktion des Mittels übernimmt ein Pharamaunternehmen. 150 Millionen Dosen stehen laut "Times of India" bereits zur Verfügung.

Ziel der Entwickler sei es, dass der Impfstoff massenweise hergestellt wird und so weiten Teilen der Welt zugänglich sein soll. Corbevax sei auf das Spike-Protein des Coronavirus zugeschnitten und einfacher zu produzieren. Der Impfstoff soll laut Studie zu 80 Prozent wirksam gegen die Delta-Variante des Coronavirus sein. An der Studie haben dem "Texas Childrens Hospital" zufolge 3.000 Menschen teilgenommen, die den Impfstoff gut vertragen hätten.

Türkei impft mit eigenem Impfstoff

Die Türkei startet mit Impfungen des im eigenen Land entwickelten Corona-Impfstoffes. Das Vakzin Turkovac werde nun in den städtischen Krankenhäusern verabreicht, sagt Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Mit Turkovac seien auch Auffrischimpfungen nach Erstimpfungen mit anderen Mitteln möglich. Der Impfstoff hatte erst in der vergangenen Woche von den türkischen Behörden eine Notfallzulassung erhalten.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte angekündigt, Turkovac weltweit zur Verfügung zu stellen. Die Regierung hat aber noch keine detaillierten Informationen über die Wirksamkeit und die Ergebnisse der klinischen Studien veröffentlicht. Bislang wurden in der Türkei die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie des chinesischen Herstellers Sinovac verabreicht.

RKI stuft weitere Länder als Hochrisikogebiete ein

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft Länder als Hochrisikogebiete ein, die ein besonders hohes Infektionsrisiko haben. Nun gehören auch Italien und Kanada dazu. Auch Malta und San Marino sind von dem Institut so eingestuft worden. Mauritius gilt dagegen nicht mehr als Hochrisikogebiet.

Die neuen Einstufungen gelten ab Samstag um Mitternacht. Ungeimpfte, die aus Hochrisikogebieten nach Deutschland einreisen, müssen zehn Tage in Quarantäne, können sich jedoch nach fünf Tagen freitesten. Kinder unter zwölf Jahren müssen fünf Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene müssen ihre Einreise digital anmelden.

Montgomery: Datenlücken sind "mehr als peinlich"

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hält es für "mehr als peinlich", dass Deutschland über die Feiertage keine validen Zahlen zur Entwicklung der Corona-Pandemie hat. "Wir haben ein riesiges Digitalisierungsproblem nach wie vor in Deutschland", sagte er am Donnerstag im Deutschlandfunk.

Dass es über die Feiertage keine vernünftigen Zahlen gebe, liege auch am Föderalismus, an unterschiedlichen Meldesystemen in den einzelnen Bundesländern. "Hier hätte man in den letzten eineinhalb Jahren wirklich mehr machen können", sagte Montgomery. Das Fehlen der Zahlen sei auch ein Problem, weil die Politik auf deren Basis Gesetze mache, die gerichtsfest sein müssten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Mittwoch gesagt, es sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Corona-Inzidenz in Deutschland derzeit zwei- bis dreimal so hoch sei wie ausgewiesen. Es werde derzeit weniger getestet – zudem würden weniger Testergebnisse weitergemeldet. In den Gesundheitsämtern mache sich über die Feiertage ein genereller Personalmangel bemerkbar. Der Minister betonte, dass zur Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am 7. Januar "eine solide und für diese Zwecke vollkommen ausreichende Datenlage" vorhanden sein werde.

80 Prozent der Deutschen glauben nicht an besseres Corona-Jahr 2022

Die Menschen in Deutschland sehen der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie pessimistischer entgegen, als noch vor einem Jahr. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind nur 15 Prozent der Meinung, dass die Pandemie im kommenden Jahr weitgehend oder vollständig überwunden wird. 79 Prozent glauben dagegen, dass das Virus das Leben in Deutschland noch das ganze Jahr über zumindest teilweise beeinträchtigen wird. 34 Prozent rechnen sogar mit einer starken Beeinträchtigung.

Italien verschärft Corona-Maßnahmen

In der anhaltend schlechten Pandemielage hat Italiens Regierung die Corona-Regeln verschärft und gleichzeitig die Quarantänepflicht gelockert. Ab dem 10. Januar 2022 gilt unter anderem in Hotels, Kongresszentren, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Skiliften und auf Festen die 2G-Regel, wie der Palazzo Chigi in der Nacht zu Donnerstag in Rom mitteilte. Die Menschen müssen für den Zutritt dort also geimpft oder genesen sein.

Damit erweiterte die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi die Corona-Regeln. In italienischen Medien war am Donnerstag deshalb die Rede von einem "Lockdown für Ungeimpfte". Die Regelungen gelten bis zum Ende des Notstandes am 31. März.

Frankreich plant Bußgeld bei Verstoß gegen Homeoffice-Pflicht

Im Kampf gegen die steigenden Corona-Fallzahlen will Frankreichs Regierung mit Strafzahlungen gegen Firmen vorgehen, die trotz Pflicht kein Homeoffice ermöglichen. Bis zu 50.000 Euro Bußgeld sollen möglich sein, sagte Arbeitsministerin Élisabeth Borne am Donnerstag im Sender LCI. Pro Beschäftigten solle auf Unternehmen eine Strafe von bis zu 1.000 Euro zukommen können. Eine entsprechende Regelung wolle die Regierung in ein Gesetzesvorhaben einbringen.

Ab kommender Woche greift in Frankreich eine Homeoffice-Pflicht. Betriebe, bei denen die Arbeit von zuhause aus möglich ist, müssen es ihren Beschäftigten dann ermöglichen, drei Tage die Woche von daheim zu arbeiten. Die Regierung empfiehlt dies sogar für vier Tage. Die Regelung gilt zunächst für drei Wochen.

Die Neuinfektionen schnellten in Frankreich in den vergangenen Tagen rasant in die Höhe. Innerhalb eines Tages verzeichneten die Behörden zuletzt mehr als 200.000 Ansteckungen. Der Inzidenzwert, also die Zahl der Ansteckungen innerhalb einer Woche auf 100.000 Menschen, lag landesweit zuletzt bei knapp 800.

Bayerns Ministerium: "Relativ guter Impffortschritt" bei Kindern

Mehr als 65.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren sind in Bayern bislang erstmals gegen Corona geimpft worden. Zwei Wochen nach dem offiziellen Start der Impfkampagne seien damit rund 7,9 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe im Freistaat erstgeimpft, teilte das Gesundheitsministerium in München mit. Angesichts des kurzen Zeitraums, der Weihnachtsferien und der Feiertage sei dies ein "relativ guter Impffortschritt". Etwas mehr als die Hälfte der Impfungen (rund 52 Prozent) für Kinder wurde demnach in Impfzentren verabreicht, der Rest in Arztpraxen.

Die Zahl der wöchentlichen Impfungen im Freistaat insgesamt ging während der Feiertage nach Angaben des Ministeriums wie erwartet zurück. So wurden vom 20. bis 26. Dezember nur knapp 700.000 Spritzen gegen Corona gesetzt, in der Woche zuvor waren es noch mehr als 1,1 Millionen gewesen. Zu Beginn der laufenden Woche habe das Impftempo in Bayern aber wieder angezogen, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Corona-Infektionsrate in Sachsen deutlich gefallen

Die gemeldete Corona-Infektionsrate in Sachsen ist am Donnerstag deutlich gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist allerdings darauf hin, dass die Daten derzeit kein vollständiges Bild der Lage bieten, weil über die Weihnachts- und Silvestertage wohl weniger getestet wird und auch von einem Meldeverzug ausgegangen werden muss.

Laut RKI betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 310. Am Mittwoch hatte sie bei 327,9 und am Dienstag bei 397,6 gelegen. Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner registriert wurden. Bundesweit lag die Inzidenz bei 207,4 (Vortag: 205,5).

Innerhalb eines Tages wurden landesweit 3.113 neue Corona-Fälle registriert. Zudem wurden erneut vergleichsweise viele Todesfälle gemeldet: 70 Tote sind rund 20 Prozent der bundesweit gemeldeten 383 Fälle. Sachsens Bevölkerungsanteil liegt nur bei rund 5 Prozent. Seit Beginn der Pandemie sind 12.822 Corona-Patienten in Sachsen gestorben.

Lauterbach: Quarantäne-Dauer neu überdenken

Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) breitet sich aktuell die Omikron-Variante vor allem im Norden und Westen Deutschlands aus. Das sagte Lauterbach in den ARD-Tagesthemen. Besonders betroffen seien die Bundesländer Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg oder Nordrhein-Westfalen. Ein Grund sei die Grenznähe zu Dänemark und den Niederlanden, wo die Variante bereits stark verbreitet ist: "Wir haben eine dynamische Situation."

Angesprochen auf die wenig aussagekräftigen aktuellen Corona-Zahlen betonte Lauterbach, dass die Gesundheitsämter unterbesetzt seien. "Das ist ein Problem, das sich nicht so leicht beheben lässt." Er arbeite momentan daran, dass man schon bald wieder aussagekräftige Zahlen vermelden könne.

Die Entwicklung der Corona-Pandemie mit einer befürchteten fünften Welle wirft nach Ansicht von Lauterbach die Frage nach der Quarantäne-Dauer auf. Es sei "eine etwas andere Situation als wir vor einer Woche gehabt haben", sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in den ARD-"Tagesthemen". Man müsse nun überlegen, "was bedeutet das für die Quarantäne-Dauer, was bedeutet das für die Kontaktreduzierungen?"

Montgomery für Kontaktbeschränkungen

Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery plädiert für weitere Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Variante Omikron. "Das einzige, was bisher schnell gewirkt hat in allen Wellen und in allen Ländern, war immer die Einschränkung von Kontakten mit anderen Menschen", sagte Montgomery im Deutschlandfunk. "Das muss ja nicht bis zum totalen Lockdown gehen, so wie wir das in der ersten Welle hatten."

USA erreicht weltweiten Höchstwert bei Infektionen

In den USA sind innerhalb eines Tages 484.377 Neuinfektionen gemeldet worden. Das dürfte der weltweit höchste Wert sein, der seit Beginn der Pandemie für ein Land gemessen wurde. Im 7-Tage-Durchschnitt lagen die Infektionen in den USA mit 300.000 so hoch wie noch nie seit Pandemiebeginn, berichtet das Nachrichtenportal BNOnews auf Twitter.

Maskenpflicht auf Pariser Straßen

Auf den Straßen von Paris gilt eine Maskenpflicht ab dem 31. Dezember. Grund sei der starke Anstieg von Corona-Neuinfektionen, teilen die lokalen Behörden mit. Bei einem Verstoß gegen die neue Richtlinie werde eine Strafe von 135 Euro fällig. In Frankreich besteht bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln.

Esken für Impfpflicht ab 18 Jahren

Die allgemeine Impfpflicht sollte nach Ansicht der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken für alle Erwachsenen in Deutschland gelten. "Ich halte eine Impfpflicht ab 18 Jahren für erforderlich", sagt Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das Corona-Virus ist vor allem für Ältere lebensbedrohlich, aber die Langzeitfolgen betreffen auch Jüngere." Wer sich nicht impfen lasse, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld belegt werden solle. "Insgesamt geht es um das Erreichen einer Impfquote, die die Gesellschaft als Ganzes schützt – gerade auch die, die sich nicht impfen lassen können."

Italien weitet Gesundheitspass aus

Die italienische Regierung hat wegen der steigenden Infektionszahlen eine Ausweitung des obligatorischen Corona-Gesundheitspasses angekündigt. Laut eines Gesetzesdekrets vom Mittwochabend müssen Reisende in Zügen und Flügen künftig einen 2G-Status nachweisen. Ein negatives Testergebnis reicht demnach nicht mehr. Ein 3G-Nachweis wird künftig in Hotels, auf Restaurantterrassen, Messen und Kongressen sowie in Schwimmbädern und Fitnessstudios fällig. Die neuen Maßnahmen treten am 10. Januar in Kraft.

Experten fordern Konzepte für Schulen

Bildungsexperten fordern von der Politik dringend Konzepte für einen Schulbetrieb in der drohenden nächsten Corona-Welle mit der Virusvariante Omikron. Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, verlangte eine kurzfristige Sitzung der Kultusministerkonferenz. Das Prinzip "Augen zu und durch" habe in der Pandemie schon mehrfach nicht funktioniert: "Das endet mit dem größtmöglichen Schaden, nämlich dem Schließen aller Schulen", warnte Beckmann im Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstag).

Auch der OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher beklagte, Deutschland habe nicht intensiv genug über die Schulen nachgedacht. "Es rächt sich das Fehlen einer mittelfristigen Strategie, es geht ja immer nur um Überbrückungslösungen", sagte er der Zeitung.

Städtetag: Testkapazitäten erhöhen

Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder mit Blick auf die unklare Omikron-Datenlage auf, mehr Labor- und Testkapazitäten zu ermöglichen. "Um die Meldelage und verlässliche Datenlieferungen weiter zu verbessern, sollten Bund und Länder dafür sorgen, dass die niedergelassenen Praxen die nötigen PCR-Tests auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr sicherstellen und auch genügend Laborkapazitäten an diesen Tagen zur Verfügung stehen", sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben). "Auch die Meldekette von den Ländern an das RKI muss an diesen Tagen gut laufen."

WHO: Akute Phase der Pandemie könnte 2022 enden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) blickt mit vorsichtigem Optimismus auf die voraussichtliche Corona-Lage im nächsten Jahr. Es sei wichtig, dass bis zur Jahresmitte in jedem Land mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dann sei es möglich, dass die Pandemie zumindest mit ihren schweren Verläufen auslaufe. "Wir können die Phase der Hospitalisierungen und des Todes zu einem Ende bringen", sagte WHO-Experte Mike Ryan.

Kurzfristig aber rechnet die WHO mit einer deutlichen Zunahme an Fällen. Die aktuelle Welle durch die Omikron-Variante sei besorgniserregend. Zusammen mit der Delta-Variante könne es zu einem "Tsunami von Fällen" kommen, sagte Tedros. Allerdings gebe es erste Hinweise, dass der Verlauf der Erkrankung bei Omikron insgesamt milder sein könne, hieß es. Lesen Sie hier mehr darüber.

10.000 Covid-Patienten in England

Die Zahl der Covid-Patienten in englischen Krankenhäusern hat die Marke von 10.000 überschritten. Nach Angaben der britischen Regierung wurden am Mittwochmorgen 10.462 Menschen in England wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt. Es handelte sich um die höchste Zahl seit dem 1. März. Aktuelle Zahlen für das gesamte Vereinigte Königreich lagen nicht vor.

Einen neuen Höchststand erreichte unterdessen die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien: Binnen 24 Stunden wurden 183.037 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Wegen der schnellen Ausbreitung der hochansteckenden Virusvariante Omikron erlebt Großbritannien einen massiven Anstieg der Zahlen.

Der britische Premierminister Boris Johnson besichtigte unterdessen ein Impfzentrum in Milton Keynes in Mittelengland. Er rief die Bevölkerung auf, bei den Silversterfeiern "vorsichtig" zu sein und sich vor Treffen mit Freunden auf das Virus zu testen. Wegen der hohen Nachfrage waren Schnelltests in vielen Geschäften vergriffen. Johnson verteidigte seine Entscheidung, in England keine schärferen Corona-Maßnahmen über die Feiertage zu verhängen. Nordirland, Wales und Schottland haben hingegen Kontaktbeschränkungen und die Schließung von Nachtclubs angeordnet.

Spanien verkürzt Corona-Isolation auf sieben Tage

Spanien verkürzt die verordnete Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion ohne Symptome von zehn auf sieben Tage. Diese Verkürzung gelte auch für nicht geimpfte Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung, etwa für die Kontaktpersonen eines Infizierten, hieß es. Geimpfte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen sich in Spanien nicht isolieren.

Mehr als 200.000 neue Corona-Fälle an einem Tag in Frankreich

In Frankreich hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 200.000 binnen 24 Stunden überschritten. Innerhalb eines Tages seien rund 208.000 neue Fälle registriert worden, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran am Mittwoch in einer Anhörung vor der Nationalversammlung. Erst am Dienstag war mit fast 180.000 Neuinfektionen ein Tageshöchstwert erreicht worden.

Die Schwelle von 100.000 täglichen Neuinfektionen war in Frankreich am Samstag erstmals überschritten worden. Das Land erlebt bereits die fünfte Corona-Welle. Wie in vielen europäischen Ländern breitet sich die deutlich ansteckendere Omikron-Variante aus.

Regelbrecher in China öffentlich vorgeführt

Mindestens vier mutmaßliche Regelbrecher der strengen Corona-Maßnahmen in China sind in einer Stadt im Süden des Landes öffentlich zur Schau gestellt worden. Wie Staatsmedien am Mittwoch berichteten, wurden die Beschuldigten in weißen Schutzanzügen vor einer großen Menschenmenge in der Stadt Jingxi in der autonomen Region Guangxi vorgeführt. Den Personen wird vorgeworfen, illegale Migranten beim Grenzübertritt aus dem nahe gelegenen Vietnam geholfen zu haben. Seit Ausbruch der Pandemie sind Chinas Landesgrenzen aufgrund der Angst vor importierten Corona-Fällen praktisch geschlossen.

Auf sozialen Medien kursierten am Dienstag Kurzvideos, auf denen die Verdächtigen Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen, während sie von jeweils zwei Sicherheitskräften durch belebte Straßen geführt werden.

Höchstzahl an Corona-Neuinfektionen in den USA

Auch die USA melden eine neue Höchstzahl an Corona-Infektionen. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden im Sieben-Tages-Schnitt 265.427 Corona-Fälle gemeldet. Damit wurde der bisherige Höchstwert von rund 252.000 Fällen vom vergangenen Januar übertroffen.

Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen dürfte aber deutlich höher liegen: Viele Infektionen bleiben unbemerkt oder werden nur durch Tests zuhause nachgewiesen, deren Ergebnisse nicht offiziell registriert werden.

Prominenter Impfgegener aus den Niederlanden stirbt an Corona

Einer der prominentesten Impfgegner der Niederlande ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler Robin Fransman erlag der Krankheit am Dienstag in einer Klinik, meldeten am Mittwoch der öffentlich-rechtliche Sender NOS sowie mehrere weitere Medien übereinstimmend.

Den Berichten zufolge war der 53-Jährige aus Überzeugung nicht geimpft und äußerte sich in sozialen Medien kritisch über den Corona-Impfstoff. Er hatte seine Infektion am 3. Dezember auf Twitter so bekanntgegeben: "Corona positiv. Es wurde auch mal Zeit."

Fransman, der beruflich im Finanzsektor tätig war, hatte die Initiative "Herstel-NL" (etwa: "Erholung-Niederlande") gegründet. Deren Mitglieder wenden sich gegen harte Corona-Schutzmaßnahmen. Anfang des Jahres hatten sie einen Plan präsentiert, wie ihrer Meinung nach das gesellschaftliche Leben in den Niederlande trotz Corona wieder weitgehend ungehindert möglich sein könnte.

Unter anderem sollte es demnach für besonders gefährdete Personen "sichere Zonen" mit strengen Regeln geben, während außerhalb dieser Zonen "alles wieder möglich" sein sollte. Gesundheitsminister Hugo de Jonge hatte die Vorstellungen von "Herstel-NL" als "lebensgefährlich" zurückgewiesen.

Neuer Höchstwert bei Neuinfektionen in Dänemark

In Dänemark ist die Zahl der Neuinfektionen auf einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn gestiegen. Wie die dänische Gesundheitsbehörde am Mittwoch mitteilte, wurden 23.228 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei mehr als 1.700, das ist der weltweit höchste Wert vor Malta, Irland, Island und Großbritannien.

In Dänemark ist die Omikron-Variante schon seit über einer Woche die vorherrschende Coronavirus-Variante.Der neue Höchstwert bei den Neuinfektionen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde vor allem auf eine sehr große Zahl von PCR-Tests zurückzuführen, die nach Weihnachten vorgenommen wurden.

Neue Studie: Schnelltests bei Omikron weniger aussagekräftig

Wie gut erkennen Schnelltests die neue Variante des Coronavirus? Damit haben sich US-Forscher beschäftigt und kommen zu einem beunruhigenden Ergebnis: Offenbar ist das Risiko, einen falschen Negativtest zu haben, erhöht. "Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen", hatte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am Dienstag erklärt. Die Empfindlichkeit sei ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es sei, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt.

Die Forscher haben für die Studie lebende Viren von Patienten untersucht. Zuvor waren abgetötete Viren untersucht worden, dabei war allerdings kein Unterschied zu anderen Virus-Varianten festgestellt worden.

Johnson bekräftigt britische Corona-Strategie

Der britische Premierminister hat die lockeren Corona-Regeln in England verteidigt. Wegen der Omikron-Variante steige zwar die Zahl der Neuinfektionen und der Krankenhauseinweisungen, sagte Johnson am Mittwoch in London. "Was jedoch einen großen Unterschied ausmacht, ist das Ausmaß der Auffrischungsresistenz oder das Ausmaß der impfstoffinduzierten Resistenz in der Bevölkerung." Die große Zahl an Booster-Impfungen sorge für deutlich mildere Verläufe der Infektionen, sagte Johnson. "Das erlaubt uns, Neujahr so behutsam zu feiern, wie wir es tun."

Der Regierungschef hatte kürzlich eine Verschärfung der Regeln über Neujahr ausgeschlossen. In Theatern, Kinos und Museen sowie in Läden und im öffentlichen Nahverkehr muss Maske getragen werden, und für Clubs und Großveranstaltungen gelten die 3G-Regeln. Pubs, Discos und Restaurants haben aber weitestgehend ohne Einschränkungen geöffnet. In den anderen britischen Landesteilen gelten deutlich strengere Regeln. Gesundheit ist im Vereinigten Königreich Ländersache. Es wird befürchtet, dass Zehntausende Schotten und Waliser die laxeren Regeln in England ausnutzen und zu Silvesterfeiern anreisen

Bundesregierung rechnet im Januar mit klarerem Bild

Die Bundesregierung erwartet Anfang kommenden Jahres ein klareres Bild über die Corona-Infektionslage in Deutschland. "Die Zahlen werden sich zu Beginn des Jahres wieder normalisieren, es wird zu Nachmeldungen kommen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit Blick auf die aktuell sinkenden Infektionszahlen, was Experten aber auch zu einem Teil auf die wegen der Feiertage schlechter besetzten Gesundheitsämter zurückführen. Einzelne Ämter dürften einige Tage brauchen, um das nachzumelden, sagte der Sprecher. "Die Infektionszahlen sind ein wichtiger Indikator, aber natürlich nicht der einzige", fügte er hinzu. Die Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen habe sich zum Glück etwas entspannt. Wichtig sei, die Schutzmaßnahmen einzuhalten und mit den Impfungen voranzukommen.

Ministerin befürchtet weitere Corona-Wellen ohne Impfpflicht

Ohne eine Impfpflicht für alle drohen nach Ansicht von Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) weitere Corona-Wellen. "Wenn wir die Immunitätslücken nicht deutlich herunterkriegen, sind wir immer wieder gefährdet, auch von einer neuen Welle erfasst zu werden", sagte Nonnemacher der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Ich habe meine Meinung zu einer Impfpflicht geändert, weil ich nicht sehe, dass wir mit aller Aufklärungsarbeit die Impfquoten erreichen, die wir brauchten." Es müsse natürlich genug Impfstoff dafür vorhanden sein.

Um den Anteil der Geimpften zu erhöhen, ist eine allgemeine Impfpflicht im Gespräch. Angedacht ist, dass der Bundestag ohne Fraktionszwang darüber abstimmt. Die Brandenburger Landesregierung ist in der Frage der allgemeinen Impfpflicht uneins. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte sich dafür ausgesprochen, mit der Entscheidung darüber bis Ende Januar oder Februar zu warten, um zu sehen, ob sich genug Menschen freiwillig impfen lassen. Während Nonnemacher für eine Impfpflicht ist, sieht Innenminister Michael Stübgen (CDU) dies sehr skeptisch.

Bericht: Lauterbach besorgt über Omikron-Dynamik

In Deutschland ist die Zahl der Omikron-Fälle um 45 Prozent im Vergleich zum Vortag gestiegen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereitet das große Sorge. Er befürchtet, dass die Corona-Infektionslage tatsächlich noch viel gravierender ist. "Eine Omikron-Dynamik, die mir große Sorgen macht – und die in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet ist", sagte der Minister der "Bild". Grund hierfür seien Testausfälle und Meldeverzögerungen über die Feiertage. Mehr dazu lesen Sie hier.

WHO: Weiterhin "sehr hohes Risiko" wegen Omikron

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von der Omikron-Variante des Coronavirus ausgehende Risiko nach wie vor als "sehr hoch" ein. "Das Gesamtrisiko durch die besorgniserregende neue Omikron-Variante bleibt sehr hoch", warnte die WHO am Mittwoch. "Zuverlässige Beweise zeigen, dass die Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen besitzt".

In einer Reihe von Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien sei ein "schneller Anstieg der Inzidenz" zu beobachten, erklärte die WHO weiter. Dieser Anstieg sei "wahrscheinlich" auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der gestiegenen Übertragbarkeit der Variante zurückzuführen.

Die WHO hatte zuletzt gewarnt, dass Omikron zu einer "großen Zahl von Klinikeinweisungen" in Europa führen könnte. Dies liege an der zu erwartenden Masse an Infektionen, sagte am Dienstag Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion der Nachrichtenagentur AFP.

Studie: Chinesisches CoronaVac schwächelt bei Omikrom

Eine Studie der Medizinischen Fakultät der LKS der Universität Hongkong (HKUMed) und der Medizinischen Fakultät der Chinesischen Universität Hongkong (CU Medicine) zeigt, dass ein Booster mit Pfizer-Biontech-Impftstoff Menschen gegen die Omikron-Variante schützt, die zuvor den chinesischen Totimpfstoff CoronaVac erhalten haben. Allerdings fand man keine Antikörper gegen Omikron bei Probanden, die drei CoronaVac-Impfungen erhalten haben. Die Studie ist als Pre-Print erschienen, die Zahl der Teilnehmer betrug 25. Das Unternehmen Sinovac hatte Anfang Dezember erklärt, man habe in eigenen Tests eine 94-prozentige Neutralisationsrate festgestellt.

Bundesregierung will 75 Millionen Impfdosen spenden

Die Ampelkoalition will im kommenden Jahr mindestens 75 Millionen Impfdosen an ärmere Staaten spenden, ohne dabei die eigene Impfkampagne einzuschränken. Für das abgelaufene Jahr gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei bereits erreicht worden, "aber dabei dürfen wie nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen", sagt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).

Sie stimme mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überein, dass das nicht zulasten der Impfkampagne in Deutschland gehe. "Wir sind uns einig, dass wir beides hinbekommen werden: die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die der ärmeren Staaten."

Intensivmediziner: Triageregeln präzisieren

Im Fall einer sogenannten Triage auf Intensivstationen hat ein Intensivmediziner die derzeitigen ärztlichen Empfehlungen verteidigt. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sehe er "noch keinen Anlass, an unseren Empfehlungen eine Änderung vorzunehmen", sagte Uwe Janssens, Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Dienstagabend im ZDF-"heute journal".

Er hoffe, dass eine Triage – eine ärztliche Entscheidung, wer bei ausgeschöpften Kapazitäten eine intensivmedizinische Behandlung erhält und wer nicht – nie notwendig sein werde, betonte Janssen. Die Divi-Richtlinien zu diesem hypothetischen Fall seien vor kurzem aktualisiert worden und würden eine Diskriminierung aufgrund einer Behinderung oder chronischen Krankheit ebenso ausschließen wie etwa aufgrund des Alters oder des Impfstatus'. "Das können wir versichern, und dazu stehen wir auch", sagte Janssens. Es gebe aber Passagen wie zur Einschätzung der Gebrechlichkeit von Patienten, die weiter präzisiert werden müssten, so Janssens im ZDF.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte auch mit Verweis auf die Behindertenrechtskonvention entschieden, der Bundestag müsse "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen. Bisher gibt es dazu keinen gesetzlichen Rahmen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Forscher: Geringe Omikron-Empfindlichkeit bei Antigentests

Antigen-Tests erkennen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante laut US-Gesundheitsbehörden vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. "Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen", erklärte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am Dienstag. Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt.

Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wieder – die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

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