Kritische Corona-Lage Bericht: Merkel wollte sofortigen Lockdown für alle
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Chefs der Ampelparteien zu einem Gespräch über die Corona-Lage empfangen. Einem Bericht zufolge warb sie dabei für ein drastisches Mittel, um die vierte Welle zu brechen.
Sofortiger Lockdown für alle Menschen in ganz Deutschland bis zum 8. Dezember – diesen Vorschlag unterbreitete Kanzlerin Angela Merkel einem Bericht von "Bild" zufolge den Parteichefs der Ampelparteien am Dienstagabend. Mit der Maßnahme habe die CDU-Politikerin den immer noch starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Deutschland stoppen wollen. SPD, Grüne und FDP lehnten laut Bericht aber einstimmig ab.
Rechtlich wäre der Lockdown auf Basis der vom Bundestag festgestellten "epidemischen Notlage" noch möglich gewesen. Diese läuft am Donnerstag aus. Die künftig geltende Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht Lockdowns für Geimpfte und Ungeimpfte als Mittel der Pandemie-Bekämpfung in Zukunft jedoch nicht mehr vor.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Merkel habe den Vertretern der Ampelparteien den "außerordentlichen Ernst der Lage" in der Corona-Pandemie deutlich gemacht. Deutschland sei auf dem Weg in eine noch nie dagewesene Notlage, betont er. Diese Lage werde sich in den nächsten Tagen weiter verschlechtern. Es müsse jetzt darum gehen, die vierte Welle schnellstmöglich zu brechen.
Das Robert Koch-Institut meldete am Mittwoch fast 67.000 Neuinfektionen und eine Sieben-Tage-Inzidenz von 404,5. Beides sind neue Höchstwerte.
- Bild: "Merkel wollte Zwei-Wochen-Lockdown für alle" (Kostenpflichtig)
- mit Material der Nachrichtenagentur Reuters