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Corona-Leugner: Mit dem netten Querdenker Samuel Eckert in die Apokalypse


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Corona-Leugner
Mit dem netten Querdenker Samuel Eckert in die Apokalypse


Aktualisiert am 07.10.2020Lesedauer: 11 Min.
Samuel Eckert: Der in der Schweiz lebende Deutsche ist der charismatischste Redner der Querdenker-Szene und produziert Videos am Fließband.Vergrößern des Bildes
Samuel Eckert: Der in der Schweiz lebende Deutsche ist der charismatischste Redner der Querdenker-Szene und produziert Videos am Fließband. (Quelle: imago-images-bilder)

Er redet von Martin Luther, der sein Leben für die Wahrheit aufs Spiel gesetzt hat. So sieht sich Samuel Eckert auch. Er ist so etwas wie der Posterboy der "Querdenken"-Bewegung und missioniert dort, nachdem seine Kirche ihm das Predigen verboten hat.

Hausmeister Uwe Güttrich zeigte seine Dankbarkeit nach vier Stunden Live-Stream: 400 Euro schickt er dem YouTuber Samuel Eckert, weil der ihm aus Berlin die erste große "Querdenker"-Demo in Berlin in sein Wohnzimmer holt, mitsamt euphorisch vorgetragenen Eindrücken. Die Nachricht von Güttrichs Spende poppt rot auf im Chat des Streams – zwischen wütenden Postings über die Medien.

Denn Tagesschau, t-online und Co. zitieren die Polizei mit einer Zahl von 20.000 Teilnehmern, während Eckert doch laufend von 1,3 Millionen spricht. Eine solche Größenordnung behauptet er weiter, obwohl diverse Faktenchecks das nachvollziehbar widerlegt haben. Die Polizei hat die Zahl nachträglich auf bis zu 30.000 korrigiert.

Aber Samuel Eckert ist jemand, dem viele Anhänger der "Querdenken"-Bewegung mehr trauen als den Medien, den Polizeisprechern und den Drostens dieser Welt. Er erzählt ihnen frohgemut, dass sie die Aufgeweckten sind, dass sie Verständnis haben und geduldig sein müssen mit denen, die die "Wahrheit" noch nicht erkannt haben.

"Leid ist nichts Schlimmes"

Es horcht kaum jemand auf, wenn er sagt, dass es den Menschen noch viel schlechter gehen muss, damit noch viel mehr auf ihn hören. Auf Nachfrage sagt er t-online: "Leid ist nichts Schlimmes, sondern etwas, was die Menschen dazu bringt, nachzudenken und sich zu hinterfragen."

"Meine Lieben" ist etwas, was er bei seinen Reden und in seinen Videos nach jedem vierten, fünften Satz sagt. Er spricht viel von "Liebe", "Freiheit" und "Gerechtigkeit". Im Chat postet jemand 20 Herzchen zum Satz "Merkel muss hängen", während ein anderer 50 Euro spendet. Etwas später spendet jemand fünf Euro mit dem Satz "Adolf Hitler wurde 1932 von der Jüdischen Hochfinanz der Krieg erklärt. Sie haben Euch belogen!"

In den fast sechs Stunden Übertragung kamen nach einer Auswertung von t-online mehr als 5.000 Euro von etwa 400 Spendern zusammen. YouTube behalte etwa 30 Prozent, sagt Eckert. Die diversen anderen Zahlungswege für "freiwillige Unterstützung" sind ihm lieber.

Wie viel er da bekommt, sagt er in einem 49-minütigen Video nicht. Darin liest er die schriftlich gestellten Fragen von t-online vor und gibt Antworten. Der Journalist von t-online mache ja sein Gehalt auch nicht öffentlich. Und die Verwendung? "Spenden, die für mich sind, verwende ich für mich. Spenden die für Zwecke sind, verwende ich dementsprechend."

Zu sehen ist im Stream aber auch, dass Menschen laufend den Daumen nach oben zeigen und glücklich sind, wenn er ein gemeinsames Foto mit ihnen macht. "Die Menschen sind aufgeregt, wenn sie mich sehen. Aber ich fühle mich nicht wie ein Messias oder ein Popstar."

Eckert zweifelt Al Kaida-Terror bei 9/11 an

Er selbst war 2017 jemand, der nach einem gemeinsamen Foto gefragt hat – den Bestseller-Autor und Historiker Daniele Ganser. Der gilt als so etwas wie ein Fährmann ins Verschwörungsreich. Von ihm stammt der Satz: "Sprengung oder Feuer – achten Sie darauf, dass an dieser Frage ihr Weltbild hängt." Es geht um 9/11 und die eingestürzten Türme des World Trade-Centers, und Eckert hat sich auf die andere Seite nehmen lassen****. Er zweifelt an, dass Al-Kaida-Terroristen dahinter stecken und verfolgt nach eigenem Bekunden seit 20 Jahren Autoren und YouTuber, die dafür bekannt sind, dass sie von verschworenen globalen Eliten reden, die finstere Pläne gegen die Menschheit schmieden.

Mit diesen Leuten steht er jetzt selbst auf den Querdenken-Bühnen, dank Corona. "Eine Steilvorlage" sieht Eckert in der Pandemie, die ihm Zulauf beschert. Ohne das Virus hätte er niemals so schnell 140.000 Abonnenten auf YouTube gewonnen. Anders als bei vielen Menschen, denen die Maßnahmen zu weit gehen, passt bei ihm der Begriff Corona-Leugner. Er nennt Corona einen Betrug. Ihm gehe es um "die Wahrheit", und er sei "Corona-Kritiker in Gottes Auftrag, weil ich glaube, dass man als Christ gegen die Lüge aufstehen muss".

Die sieht aus seiner Sicht so aus: Die Wissenschaft habe das Virus nicht nachgewiesen, niemand habe das Virus je gereinigt isoliert. Weil die "ganzen wissenschaftlichen Institutionen sich nicht an Regeln halten" würden, gehe es nicht um Gesundheit. Er raunt: "Dann müssen wir uns fragen, mit was hat es dann zu tun?"

Nur: Es gibt die Reinigung der Viruspartikel und auch wissenschaftliche Publikationen dazu. Chinesische Wissenschaftler haben über die Verwandlung des Virus in einen Impfstoff nach besonders sorgfältiger Reinigung berichtet. Die wird heute nur für besondere Zwecke eingesetzt, so etwa auch bei einer Studie zur Infektion von Rhesus-Affen. Für den Beweis eines neues Virus gilt sie unter Virologen dank der Fortschritte in der Molekularbiologie der vergangenen Jahrzehnte als unnötig.

Im Luxusbus zur "Great Corona Info Tour"

Von den chinesischen Wissenschaftlern gibt es auch schöne Bilder der gereinigten Partikel. Die könnte Eckert zeigen, wenn er ab Montag mit dem HNO-Arzt Bodo Schiffmann in einem Luxusbus durch Deutschland tourt. Schiffmann ist am Samstag mit dem Satz aufgefallen, die Faschisten würden in der Regierung sitzen.

Für die gemeinsame Rundfahrt gibt es einen Namen "The Great Corona Info Tour" mit entsprechendem Logo. Das Vorhaben kommt nicht bei allen Mitstreitern gut an. "Als wären sie die Rolling Stones", sagt in einem Video Gordon Pankalla, einer der Gründer der "Anwälte für Aufklärung".

Die "Stones" saßen zwar noch nicht in dem Bus. Andere Weltstars haben aber schon in der Luxus-Suite im hinteren Teil geschlafen oder in den Konferenz-Sesseln über dem Fahrer gesessen, auf denen Interviews geführt werden sollen. Wer in der Suite schlafen darf und wer in eine der Kojen im Bus muss, ist noch nicht ausgemacht: "Das kommt darauf an, wer Familienangehörige mit an Bord hat", so Eckert. "Wir nehmen da Rücksicht und versuchen, soviel Privatsphäre wie möglich zu gewähren."

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Es kann gut sein, dass er Familienangehörige an Bord bringt: Er ist meist mit seiner Frau unterwegs, die einen neuen Menschen aus ihm gemacht hat. Der alte Samuel Eckert verdient wohl eine Bezeichnung wie "hormongesteuerter Hallodri": Mit 19 Jahren aus dem Haushalt mit fünf jüngeren Geschwistern und Pflegeeltern ausgezogen, ein bisschen studiert, keinen richtigen Job, die Freundin ständig mit mehreren anderen Mädchen betrogen, Pokerprofi und schließlich Barkeeper, den es in ein heruntergekommenes Zimmer verschlagen hatte.

Dann kam eine besondere Frau in die Bar, in der er arbeitete. "Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich bestimmt nicht daran gedacht, ihr was Gutes zu tun", erzählte er auf einer Bühne in der Schweiz überwiegend älteren Herren, und die lachten mit.

Durch Frau Vegetarier und Anti-Alkoholiker

Aber es ist Liebe, sagt er. Sie wurde Veganerin, er dann auch. Sie trinkt keinen Alkohol mehr, er auch nicht mehr. Sie hatten nichts, "jahrelang haben wir von 450 Euro gelebt", sammelten Pfandflaschen, um sich im Discounter Nudeln zu kaufen, erzählt er. "Aber uns fehlte nichts." Sie wollten alles gemeinsam machen und gründeten 2014 eine UG, eine "Unternehmensberatung in Telekommunikation, IT und Marketing".

Beide telefonierten von da an Unternehmen per Kaltakquise ab, um bestehende Telekommunikationsverträge zu optimieren*. Darauf gebracht hatte ihn der Film "The Wolf of Wallstreet" über einen Börsenmakler, der es als gewinnend auftretendes Verkaufsgenie schnell zu Reichtum bringt.

Eckert brachte es schnell zu einem Tesla Modell S und damit zu einem offenbar inoffiziellen Weltmeister-Titel**: Im August 2017 fuhr er vom Nordkap an den Südzipfel Europas in Spanien mit der kürzesten Ladezeit unterwegs. Der ausgeklügelte Tourplan sollte Werbung sein für Effizienz, für die sein Unternehmen stehe. Von unterwegs streamt er live.

Die Folgetour 2018 mit vielen Voranmeldungen fiel aus, aber Eckert hatte inzwischen auch andere Unternehmen an den Start gebracht. Von mindestens fünf Unternehmen in der Schweiz ist er Geschäftsführer, die alle die gleiche Adresse verbindet und über deren Mitarbeiterzahl er nicht spricht.

Mit "Fluchthelfer" in die Schweiz

In der Schweiz gelandet ist er durch jemanden, der 2016 in einem Kanal "Querdenken-TV" im Interview plauderte unter dem Motto: "1.001 Unternehmer flüchten in die Schweiz – ein Insider & 'Fluchthelfer' packt aus". Der "Fluchthelfer" aus dem Video war der erste Geschäftsführer von Eckerts erster Firma dort. "Wir haben durch ihn die Möglichkeit gehabt, in die Schweiz überzusiedeln", sagt er zu t-online. "Ich habe mich umgeschaut, wo ich unternehmerisches Potenzial für mein Unternehmen habe."

Eckert nutzt gleich mehrfach einen absurden Vergleich: "Das ist genau das Gleiche, was jeder in Syrien oder in Afrika macht, der nach Deutschland will." Ihn würden keine zehn Pferde mehr nach Deutschland bringen. Die Frauen würden in Deutschland abends nicht mehr joggen und die Kinder nicht mehr in die Schule gehen können, hat er auf einem Vortrag in der Schweiz gesagt. Ist das so? "Wenn ich das so gesehen habe, ist es für mich eine Tatsache." Das ist eine interessante Definition von "Tatsache" für jemanden, der sich "Wahrheit" auf die Fahne schreibt.

Eckert kann sich und seine Botschaft auch hervorragend verkaufen. Kurse oder Seminare habe er nicht besucht, erklärt er t-online. Gott habe ihn ausgestattet mit den Fähigkeiten, um an dem Ort zu sein, an dem er jetzt sei. Er hat jetzt auch die Routine von zig Vorträgen als Laienprediger bei den Siebenten-Tags-Adventisten, einer protestantischen Freikirche. Als Kind war er dort, schloss damit ab – und ist seit 2015 wieder konvertiert. “Meine Frau hat dafür gebetet, ich möge ihr folgen”, erzählte Samuel Johannes Michael Eckert in einem Video. "Der Herr hat es geschehen lassen."

An 45 von 52 Wochen als Laienprediger aktiv

Wieder bei den Adventisten nahm ihn sein Pflegevater mit zu einem Besuch bei einer Gemeinde, bei dem Eckert selbst sprach.*** Der Pflegevater ist HNO-Arzt aus Sinsheim und kennt Bodo Schiffmann schon Jahre, und Eckert teilt viele Ansichten mit ihm: "Die liebsten Patienten sind ihm diejenigen, die alle Krankheiten haben", erzählte Eckert in einem Video. Die seien offen für "die Wahrheit".

Bei der Gemeinde sprach Eckert und wurde gleich von den nächsten Gemeinden gebeten. Er landete schnell im Predigtplan der baden-württembergischen Gemeinden. "Ich habe dann im Jahr an 45 von 52 Wochen als Laienprediger Vorträge gehalten." Bis zu einer Predigt im Sommer, nach Informationen von t-online.de in Kehl. Eckert sagt nach Erscheinen des Textes, es sei ein anderer Ort gewesen. Die Reaktion danach muss ihn verletzt haben. "Man hat in der Kirche die gleiche Meinungsdiktatur wie in der Bundesrepublik Deutschland."

Unter Adventisten kommt sicher nicht gut an, wie er zu den toten Schwestern und Brüdern in Mexiko steht. 275 Todesfälle von Mitgliedern durch Covid-19 seien im Bundesstaat Chiapas zu beklagen, meldete der Adventistische Pressedienst. Und Eckert? "Wir haben ein essentielles wissenschaftliches Grundproblem, das noch nicht geklärt ist. Solang das nicht geklärt ist, sind solche Behauptungen sehr, sehr vage." Die Menschen an der Spitze der Welt, "die Politiker und so weiter", könnten dem Volk erzählen, was sie möchten, "weil das Volk ihnen glaubt, weil es sich täuschen lässt."

Zerwürfnis wegen Predigttext

Für seine Entlassung aus dem Predigtdienst ist aber ein Predigttext verantwortlich, ob in Kehl oder an einem anderen Ort. Er war in jedem Fall nicht bereit, den Text bei künftigen Predigten zu ändern. Es geht um die Johannesoffenbarung, die Apokalypse. Die spielt bei den Adventisten eine größere Rolle, und fundamentalistische christliche Kreise sehen in der Coronakrise ein Vorzeichen für das Weltende.

Eckert sieht die Apokalypse bevorstehen und habe die Maske mit dem Antichristen in Verbindung gebracht, heißt es aus Kreisen der Adventisten. Seine Auslegung sei völlig unchristlich, er habe sich in eine Sackgasse manövriert. Der Deutschland-Sprecher der Adventisten kommentierte das nicht. Er sagte t-online aber, die Kirche unterstütze natürlich die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Eckert sagte t-online, er könne sich nicht sicher erinnern, ob "Antichrist" gefallen sei. Aber die Maske gehöre zum System der Unterdrückung und sei etwas, "wogegen jeder Christ aufstehen müsste". Eckert trägt nach seinen eigenen Worten nie Maske. "Ich soll mein Gewissen rein halten vor Gott. Ich habe auch kein Attest, weil ich glaube, dass mein Gewissen kein Attest braucht." Ein Christ könne keine Maske tragen. "Die Bibel spricht auch an keiner Stelle von Ansteckung."

Das ist seine Wahrheit, an der hält er kompromisslos fest. Er nutzt ein Zitat des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X: "Wenn Du nicht bereit bist, für die Wahrheit zu sterben, streich das Wort aus deinem Vokabular." Wie Luther, die Parallele zieht er häufiger: "Wir müssen zu der Einstellung zurück wie Martin Luther, der vogelfrei war und doch gesagt hat, er kann nicht widerrufen."

Die Repressalien, denen man ausgesetzt sei, würden noch viel weiter gehen, es werde auch darum gehen, ob man in Gefangenschaft gehe, um für "die Wahrheit" einzustehen. Wie vor 500 Jahren, als Luther in Worms vor dem Reichstag seine Thesen nicht widerrief, spiele Deutschland jetzt wieder eine Schlüsselrolle. Er werde nicht einknicken.

"Es wird bald gewaltig brennen"

"Erwachte" ruft er auf, geduldig zu sein. "Die Menschen werden ankommen, wenn es anfängt zu brennen. Und auf dieser Welt wird es bald gewaltig brennen, wenn wir uns anschauen, was wirtschaftlich auf diese Welt zukommt." Deshalb sei es gut, wenn dunkle Zeiten kommen, dann werde auch das Licht deutlicher. Gott werde Stärke und Erfahrung verleihen, "um dieses Ding bis zum Ende durchzuziehen". Ob dabei ein anderes System rauskomme, oder das oder jenes passiert, das sei nicht wichtig, sagte er im Gespräch mit dem ebenfalls bei Corona-Demos aktiven YouTuber Heiko Schrang. "Wichtig ist, ob ich für meinen Verantwortungsbereich alles geben konnte." Prediger Samuel Eckert will vor Gott Gefallen finden, koste es die anderen, was es wolle.

Aber nicht mehr als Prediger bei den Adventisten. Am 1. August, als er eigentlich in Lörrach predigen sollte, streamte er aus Berlin von der Demo. "Es geschieht nichts aus Zufall", kommentiert er das. An den Terminen, an denen er vor den Gemeinden sprechen sollte, missioniert er jetzt als Querdenker. "Insofern habe ich jetzt mehr Vorträge und Predigten."

Und das auch im Netz. Er bangt schon, dass sein YouTube-Account gelöscht werden könnte, baut sich aber auch andere Auftritte im Netz auf. Sogar eine Art "Samuels Kinderkanal" gibt es auf Telegram, völlig abgeschirmt: Hinein kommt, wer ein Video eines Kindes oder Jugendlichen unter 18 und ein Foto des Ausweises postet. Die vorgebliche Altersbegrenzung ab zehn Jahren wird nicht so eng gesehen.

Sekten-Experte wegen Kinderkanal besorgt

In der Gruppe sollen sich nach Eckerts Worten auch Kinderpsychologen um die Kinder kümmern, "die ja sonst niemanden haben, mit dem sie sich über ihre Sorgen unterhalten können". Christoph Grotepass von Beratungsstelle Sekten-Info Nordrhein-Westfalen sieht das mit Besorgnis: "Wenn dort ein Kanal betrieben wird, um potenziell mit Verschwörungserzählungen auf Kinder einzuwirken, ist das etwas, was mit Blick auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung überprüft werden sollte."

Und dann startet Eckert ja auf Missionierungstour mit dem angemieteten Luxus-Bus der Rockstars. Er wird wieder von Liebe, Frieden, Freiheit reden, vielleicht auch Respekt einfordern. Er sagte, jeder könne alles glauben: Flacherdler, dass die Erde eine Scheibe ist, und Christian Drosten, dass jeder Dritte an Corona stirbt. Findet er es respektvoll, Spinner mit dem weltweit renommierten Wissenschaftler auf eine Stufe zu stellen und Drosten Dinge zu unterstellen, die der nie gesagt hat? Das sei nur ein Nebensatz gewesen, erwidert Eckert. Bei einer Rede hatte er damit besonders lauten Beifall ausgelöst.

Vielleicht kommt er mit dem Bus auch in die Nähe von Hausmeister Güttlich. Die 400 Euro, erzählte der t-online, sei ihm Eckert wert gewesen. "Es geht ja nicht um die Person, es geht ja um die Sache”, glaubt er. “Und ich war an dem Tag beruflich verhindert, hätte an dem Tag aber sicher für die An- und Abreise und Nebenkosten 400 Euro ausgegeben. Der Herr Eckert gab mir das Gefühl, mit dabei zu sein."

*In einer früheren Fassung hieß es, sie hätten den Unternehmen Telekommunikationsverträge verkauft. Samuel Eckert hat in einem Video richtig gestellt, dass es um die Optimierung bestehender Verträge per Kaltaquise gegangen sei.
**An dieser Stelle hatten wir berichtet, er habe damit einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde erzielt. Auf seiner Seite zur Tour wurde nach dem Ende zwar die erfolgreiche Weltrekord-Fahrt gemeldet, es erfolgte aber laut Eckert nie eine Eintragung ins Guinness Buch.
***An dieser Stelle ist präzisiert, dass es nicht der erste Besuch bei einer Gemeinde nach der Rückkehr zu den Adventisten war, sondern lediglich der erste, bei dem Eckert selbst sprach.
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An dieser Stelle hatten wir geschrieben, Eckert habe sich "von Ganser" überzeugen lassen. Eckert hatte sich aber bereits vorher damit beschäftigt, wie auch im weiteren Text zu lesen ist.

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