Fotoshow: Die Chronik der Pandemie
Im November und Dezember 2019 treten in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan erstmals Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auf. Am 31. Dezember wird die Weltgesundheitsorganisation informiert.
Am 15. Januar gibt es die erste bestätigte Infektion mit dem neuartigen Virus außerhalb Chinas: Ein Fall in Thailand wird bekannt.
Am 9. Januar 2020 melden die chinesischen Behörden den ersten Todesfall. Experten identifizieren ein neuartiges Coronavirus als Ursache der Lungenkrankheit. Es stammt wahrscheinlich von einem Fisch- und Wildtiermarkt in Wuhan.
Am 21. Januar wird der erste Fall in den USA bekannt. Es handelt sich um einen Mann, der von einer Reise aus Wuhan nach Seattle zurückgekehrt war.
Am 24. Januar wird das neuartige Coronavirus in Frankreich nachgewiesen. Damit ist es offiziell in Europa angekommen. Später werden Spuren des Erregers jedoch in Abwasserproben aus Norditalien nachgewiesen, die bereits aus dem Dezember stammen.
Im Kreis Starnberg wird am 27. Januar die erste Infektion in Deutschland bekannt. Ein Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto hatte sich bei einer Fortbildung bei einer Kollegin aus Shanghai angesteckt.
Am 30. Januar erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite".
Nachdem mehrere Fälle im Land bekannt wurden, ruft Italien am 31. Januar den Notstand aus. In den kommenden Monaten wird das Land mit am stärksten mit der Krankheit zu kämpfen haben.
Am 11. Februar erhält die neue Lungenerkrankung den Namen Covid-19 von der WHO. Das Virus heißt nun Sars-Cov-2.
Mit Ägypten erreicht das Coronavirus am 14. Februar Afrika. Auf dem Kontinent werden in den folgenden vier Monaten mehr als 200.000 Fälle nachgewiesen, 5.600 Infizierte sterben.
Am 15. Februar meldet Frankreich einen Todesfall – es ist der erste Corona-Tote in Europa.
Ab dem 23. Februar ergreift Italien drastische Maßnahmen: Städte im Norden des Landes werden abgeriegelt.
Am 8. März wird bekannt, dass ein Deutscher in Ägypten an seiner Corona-Infektion gestorben ist. Der Urlauber ist der erste deutsche Corona-Tote.
Am 9. März gibt Nordrhein-Westfalen bekannt, dass zwei Corona-Patienten verstorben sind. Zum ersten Mal sind damit in Deutschland Menschen an Covid-19 gestorben. Einer von ihnen kam aus dem Kreis Heinsberg – hier entwickelt sich der erste deutsche Hotspot.
Mit Bekanntwerden eines Corona-Falls in Sachsen-Anhalt am 10. März sind alle deutschen Bundesländer betroffen. In den nächsten Wochen beginnen immer mehr Menschen, Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs zu hamstern. Zeitgleich weitet Italien die Sperrzone vom Norden auf das ganze Land aus.
Ab dem 11. März spricht die WHO offiziell von einer Pandemie. Zu diesem Zeitpunkt sind Fälle in 115 Ländern bekannt.
Die für den Sommer 2020 geplante Europameisterschaft wird am 17. März um ein Jahr verschoben. Später werden auch die Olympischen Spiele in Tokio verlegt. Der Sport kommt in den folgenden Monaten weltweit zum Erliegen.
Am 18. März gibt Bundeskanzlerin Angela Merkel zum ersten Mal eine Fernsehansprache abgesehen von den traditionellen Neujahrsansprachen. Sie mahnt zu Solidarität und Disziplin.
Am 19. März löst Italien mit mehr als 3.400 Gestorbenen China als das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten weltweit ab. In den folgenden drei Monaten steigt die Zahl im Land auf mehr als 34.000.
Am 22. März werden zur Eindämmung der Infektionsgefahr in Deutschland zwischenzeitlich Ansammlungen von mehr als zwei Personen aus verschiedenen Haushalten verboten. Tags darauf zieht die britische Regierung mit ähnlich weitreichenden Ausgangsbeschränkungen nach.
Am 27. März haben die USA haben nach Angaben der Johns Hopkins Universität mit mehr als 100.000 Fällen weltweit die meisten bekannten Corona-Infektionen. Besonders betroffen: der Bundesstaat New York. Zwei Wochen später, am 11. April, löst das Land mit mehr als 20.000 coronainfizierten Toten Italien an erster Stelle ab.
Am 6. April muss der britische Premierminister Boris Johnson wegen seiner Covid-19-Erkrankung für drei Tage auf die Intensivstation.
Am 9. April schnürt die Europäische Union ein Corona-Rettungspaket mit Kredithilfen von etwa einer halben Billion Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten. Ein EU-Gipfel billigt das erste Hilfspaket am 23. April.
Am 7. April meldet China erstmals seit Ausbruch der Pandemie keine neuen Corona-Toten. Am Folgetag wird nach mehr als zweieinhalb Monaten ab Mitternacht (Ortszeit) die Abriegelung Wuhans komplett aufgehoben. In Deutschland sind zu diesem Zeitpunkt mehr als 100.000 Infektionen nachgewiesen.
Am 10. April begeht Papst Franziskus Karfreitag und die folgenden Osterfeierlichkeiten weitgehend allein im Vatikan. Weltweit lauschen die Menschen seinen Worten via Videoübertragung.
Am 14. April stoppen die USA ihre Beitragszahlungen an die WHO, weil sie nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump unter anderem den Corona-Ausbruch vertuscht haben soll. Ende Mai beendet er die Zusammenarbeit.
Am 20. April ist Sachsen das erste Bundesland, in dem eine Maskenpflicht für den Nahverkehr und den Einzelhandel gilt. Nach und nach folgen alle Länder. Zugleich dürfen nach einem Monat Zwangspause Geschäfte unter einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen. Kurz danach, am 24. April, endet nach gut fünf Wochen die Rückholaktion für die im Ausland gestrandeten Deutschen. Die Bundesregierung holte über die "Corona-Luftbrücke" 240.000 Reisende nach Hause.
Am 2. Mai dürfen die Menschen in Spanien erstmals nach sieben Wochen wieder spazieren gehen und im Freien Sport machen, am 4. Mai lockert Italien seine strengen Ausgangssperren nach acht Wochen. Auch dort dürfen die Menschen wieder zu Spaziergang oder Sport raus, die meisten Geschäfte bleiben noch zu. Eine globale Allianz sammelt 7,4 Milliarden Euro für die Suche nach einem Impfstoff oder Medikament.
Am 22. Mai löst Brasilien mit mehr als 330.000 Infizierten Russland auf Platz zwei nach den USA ab. Ab 13. Juni steht das südamerikanische Land mit rund 42.000 Toten auch bei den Totenzahlen hinter den USA auf Platz zwei. Am 28. Mai wird in den USA die Marke von 100.000 coronainfizierten Toten überschritten.
Am 27. Mai schlägt die EU-Kommission ein 750 Milliarden Euro schweres Programm zur wirtschaftlichen Erholung Europas vor. Doch unter den 27 EU-Staaten gibt es Streit – etwa über das Volumen, das Verhältnis zwischen Zuschüssen und Krediten oder die Verteilung des Geldes.
Am 3. Juni beschließen die Koalitionsspitzen zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft ein Konjunkturpaket von 130 Milliarden Euro für die Jahre 2020 und 2021.
Ab Mitte Juni gibt es immer mehr Hotspots, an denen das Infektionsgeschehen deutlich steigt. Etwa im Umfeld einer Tönnies-Fleischfabrik oder in mehreren Wohnblogs in Berlin. Der Kreis Gütersloh ist in der Folge am 23. Juni die erste Region, in der nach den Lockerungen ein lokaler Lockdown verhängt wird.
Ab dem 16. Juni ist in Deutschland die lange erwartete Corona-Warn-App verfügbar. Die Kritik fällt überwiegend positiv aus, Millionen Menschen laden sich die App herunter. Chinas Hauptstadt Peking kontrolliert nach einem erneuten Corona-Ausbruch auf einem Großmarkt wieder die Ein- und Ausreisen.
Werkverträge und Leiharbeit sollen vom kommenden Jahr an in der Fleischindustrie verboten sein. Die Bundesregierung bringt am 27. Juli Regierungskreisen zufolge einen entsprechenden Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf den Weg.
Am 1. August sind Tausende Menschen in Berlin zu einer Großdemonstration gegen Corona-Einschränkungen zusammen gekommen. Der Protest muss von Polizisten aufgelöst werden.
Am 13. August wird bekannt, dass Tausende Menschen in Bayern keine Testergebnisse übermittelt bekommen haben. Darunter 908 Infizierte. Ministerpräsident Söder entschuldigt sich für diese enorme Panne öffentlich.
Am 16. September registrierte Deutschland das erste Mal seit April wieder über 20.000 Neuinfektionen pro Tag. Die Kurve begann erneut zu steigen.
Anfang Oktober sind die Zahlen so hoch, dass sich Bund und Länder auf erneute Einschränkungen einigt. Darunter auch eine Sperrstunde ab 23 für die Gastronomie.
Ende Oktober einigen sich Bund und Länder auf einen Teil-Lockdown, der für den November gelten sollte. Die Gastronomie- und Touristenbranche musste schließen, zudem wurden härtere Kontaktbeschränkungen beschlossen. Am Laufen gehalten werden, sollte hingegen die Wirtschaft.
Großbritannien beginnt am 8. Dezember bereits mit der Impfung. Die 90-jährige Margaret Keenan ist die erste Britin, die den Impfstoff erhält.
Fast zeitgleich mit Moderna beantragt Biontech und Pfizer am 1. Dezember die EU-Zulassung des Corona-Impfstoffes in der EU.
Da die Infektionszahlen nicht sinken beschließen Bund und Länder am 2. Dezember eine Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 10. Januar. Nur über Weihnachten wurden Lockerungen angekündigt.
Am 13. Dezember einigen sich Bund und Länder auf einen harten Lockdown. Geschlossen werden bis zum 10. Januar Gastronomie, Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Schulen. 1,3 Millionen Menschen haben sich bislang mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 22.000 Menschen sind an der Infektion gestoben.