Abstand schmilzt Umfrage: Union nur einen Prozentpunkt vor AfD

Die Union verliert auch in der neuesten Umfrage immer mehr an Vorsprung auf die AfD. Auch die Beliebtheitswerte von Friedrich Merz sind im Keller.
Der Abwärtstrend von CDU und CSU nach der gewonnenen Bundestagswahl am 23. Februar scheint sich weiter zu verfestigen: Laut einer Umfrage von Forsa im Auftrag von RTL und n-tv kommen die Christdemokraten zusammen nur noch auf 25 Prozent – das sind 3,5 Prozent weniger als bei der Bundestagswahl. Die Union wäre damit weiterhin stärkste Kraft, allerdings nur knapp vor der AfD. Die Rechtspopulisten kommen laut der am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage auf 24 Prozent.
Bei den anderen Parteien gibt es nur leichte Änderungen. Die SPD kommt laut der Umfrage auf 15 Prozent und bleibt so drittstärkste Kraft, für die Grünen sprechen sich zwölf Prozent der Befragten aus. Die Linke kann ihren Aufwärtstrend auch nach der Wahl fortsetzen: Sie kommt auf zehn Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die FDP verharren bei vier Prozent.
Söder vertrauenerweckender als Merz
Rechnerisch hätten bei einem solchen Ergebnis die mutmaßlichen Koalitionspartner Union und SPD keine Mehrheit im Bundestag. Möglich wären Koalitionen unter Einbeziehung der Grünen oder der Linkspartei.
Im Vergleich zum vergangenen Dezember ist der Anteil derjenigen, die Friedrich Merz nicht vertrauen, von 60 auf 70 Prozent gestiegen. Auch im Ranking der beliebtesten Politiker sieht es für Merz nicht gut aus.
Im Beliebtheitsranking von RTL und n-tv liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) weiterhin auf Platz eins. Merz landet auf Platz acht – etwa hinter Robert Habeck (Platz sieben), Markus Söder (Platz sechs) oder Gregor Gysi (Platz vier).
Deutsche um Wirtschaft besorgt
Als besonders wichtiges Thema nannten 49 Prozent der Befragten die schwierige wirtschaftliche Lage. Es folgen der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit 46 Prozent und der Themenbereich USA/Nato/Verteidigung mit 40 Prozent. Die Regierungsbildung in Deutschland nannten 39 Prozent, Migration und Zuwanderung lediglich zehn Prozent und die Vorgänge in der Türkei sieben Prozent (Mehrfachnennungen möglich).
Bei der Frage, welche der Parteien am besten mit den Problemen in Deutschland fertig werde, liegen CDU/CSU mit 21 Prozent vorn. Der Wert ist allerdings schlechter als unmittelbar nach der Bundestagswahl (27 Prozent). Es folgt die AfD mit zwölf Prozent vor der SPD mit neun Prozent, den Grünen mit sieben Prozent und der Linken mit fünf Prozent. 43 Prozent trauen dies keiner Partei zu.
Forsa befragte für das "Trendbarometer" vom 25. bis 31. März 2.508 Bürgerinnen und Bürger. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,5 Prozentpunkte angegeben. Zur Frage nach der politischen Kompetenz der Parteien wurden 1.009 Menschen befragt, zur Vertrauenswürdigkeit von Merz 1.002 Menschen. Die Befragung für die Beliebtheit fand zwischen dem 26. und dem 28. März statt – Forsa befragte 1.508 Personen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- n-tv.de: "Union liegt nur noch einen Prozentpunkt vor der AfD"