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Afghanistan: Heimat-Urlaub für Asylbewerber – Regierung fordert Konsequenzen


Einreise mit "Double-Entry-Visum"?
Afghanen reisen mit Pass-Trick in Heimat – Konsequenzen gefordert

Von t-online
16.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Taliban-Kämpfer stehen Wache in Kabul (Archivbild): Zwischen den Taliban in Afghanistan und dem Iran ist es an der Grenze zu einem Feuergefecht gekommenVergrößern des Bildes
Taliban-Kämpfer stehen Wache in Kabul (Archivbild): Offenbar kommen zahlreiche afghanische Geflüchtete zum Urlauben über die Grenze. (Quelle: Xinhua/Saifurahman Safi/imago-images-bilder)

Zahlreiche afghanische Asylbewerber sind offenbar zum Urlauben in ihre Heimat gereist. Der Migrationsbeauftragte fordert nun Konsequenzen.

Es ist offenbar eine gängige Praxis: Zahlreiche afghanische Geflüchtete reisen offenbar regelmäßig für Urlaube und Kurzbesuche in ihr Heimatland – obwohl dies nicht erlaubt ist. Möglich macht das ein Trick beim Visum. Nun fordert der Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Konsequenzen für die Afghanen.

"Deutschland muss weltoffen bleiben, aber nicht blöd", sagte Joachim Stamp der "Bild". Seine Forderung: Er will, dass Menschen, die "bei uns Schutz beantragt haben, aber im Heimatland Urlaub machen, unmittelbar ihren Schutzstatus verlieren und nicht mehr in Deutschland bleiben können. Punkt." Die fehlende Konsequenz an der Stelle mache vieles kaputt, führte er aus.

"Double-Entry-Visum" soll Einreise möglich machen

Zuvor hatte eine RTL-Recherche ergeben, dass zahlreiche Afghanen dank eines Tricks mit dem sogenannten "Double-Entry-Visum" zwischenzeitlich in ihre Heimat reisten. Dabei reisen sie zunächst in den Iran. Der Grenzübertritt in ihr Heimatland werde seit der Machtübernahme der Taliban nur auf einem losen Blatt Papier notiert, das die Betroffenen nach ihrer Ausreise einfach wieder entsorgen.

In den offiziellen Dokumenten ist so nur eine Reise in den Iran ersichtlich. Denn die ist erlaubt – im Gegensatz zu den Trips nach Afghanistan. Schließlich dürfen Geflüchtete nur in Ausnahmefällen in das Land reisen, aus dem sie geflüchtet sind. Ein Verstoß kann unter Umständen den Verlust des Geflüchtetenstatus oder des Aufenthaltsrechts bedeuten, so wie es Stamp nun ankündigt.

Reisebüros streiten Trick ab

Organisiert werden die Reisen laut RTL offenbar von mehreren Hamburger Reisebüros, die den Afghanen das "Double-Entry-Visum" anbieten und diesen Weg als sichere Einreisemöglichkeiten anpreisen.

Auf Nachfrage streiten die betroffenen Reisebüros das Vorgehen allerdings ab. Afghanistan akzeptiere den Blauen Pass nicht, sagt ein Mitarbeiter "Focus online". Der Pass werde an den afghanischen Grenzen direkt abgewiesen, erklärte er. Der Blaue Pass ist ein Reiseausweis für Geflüchtete und ein Ersatz für den Reisepass aus dem jeweiligen Herkunftsland.

"'Double-Entry-Visa' machen wir nicht", sagte auch ein Mitarbeiter eines anderen Reisebüros. Für Deutsche könne er einen Flug nach Kabul buchen, doch nicht mit einem Blauen Pass. Für Inhaber dieses Dokuments sei das iranische "Double-Entry-Visum" für eine Weiterreise nach Afghanistan sinnlos: "Es gibt dort keine Einreise."

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