"Rechtfertigungsversuche für die Gewalt" Annalena Baerbock kritisiert Greta Thunberg scharf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kritisiert die Terror-Rechtfertigung von internationalen Klimaaktivisten. Sie richtet deutliche Worte an Fridays for Future.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die pro-palästinensische Parteinahme von Vertretern der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verurteilt. Aus den Reihen der Klimaaktivisten seien in den vergangenen Wochen "vermeintlich antikolonialistische Rechtfertigungsversuche für die Gewalt der Hamas laut" geworden, sagte Baerbock am Mittwoch bei einer klimapolitischen Veranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin.
"Wer den Terror der Hamas rechtfertigt, rechtfertigt die Ermordung und Verschleppung Hunderter Zivilisten, der rechtfertigt Terror und Barbarei", sagte Baerbock. "Wer 'Freiheit für Palästina' ruft, der muss wissen: Freiheit für Palästinenserinnen und Palästinenser kann es nur geben, wenn es auch Frieden und Sicherheit für Israelis gibt."
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Pro-Palästina-Aktivistin unterbricht Veranstaltung
Es sei wichtig, dass sich deutsche Klimaschützer klar gegen die islamistische Terrororganisation Hamas stellten und dabei besonders gegen "offenen und verdeckten Antisemitismus".
Nach Baerbocks Rede im Auswärtigen Amt wurde die Veranstaltung kurzzeitig von einer offensichtlich pro-palästinsischen Aktivistin unterbrochen, die wiederholt "Ceasefire now!" rief, bevor sie von Sicherheitspersonal aus dem Saal geführt wurde.
Nach fünf Wochen Gaza-Krieg hatte Thunberg am Sonntag auf einer Klimaschutz-Demo in Amsterdam erneut offensiv Partei für die Palästinenser ergriffen und entsprechende Parolen skandiert. Mehr dazu lesen Sie hier. Am Montag waren die deutschen Aktivisten von Fridays for Future deutlich auf Distanz gegangen: Man agiere inzwischen als eigenständige Organisation und sei "schon lange über Greta als Person herausgewachsen", hieß es.
Die internationale Organisation von Fridays for Future hatte nach dem Beginn des Nahost-Kriegs in einer Botschaft im Onlinedienst Instagram erklärt, die weltweiten Medien seien "von imperialistischen Regierungen finanziert, die hinter Israel stehen". Die Gruppierung sprach von einer "Gehirnwäsche" und bezeichnete Israel als "Apartheid-System". Die von der Hamas ermordeten Israelis wurden mit keinem Wort erwähnt. Im Gespräch mit t-online ordnete eine Expertin den Beitrag als antisemitisch ein, mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP