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Proteste in den USA: Nächste Attacke auf Fernsehteam durch Polizei


Bei Protesten in USA
Fernsehteam von Polizei mit Pfeffergeschossen angegriffen

Von dpa, t-online, joh, sje

Aktualisiert am 30.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Protestierende und die Polizei stehen sich in Louisville gegenüber: Ein über die Proteste berichtendes Fernsehteam wurde von der Polizei unter Beschuss genommen.Vergrößern des Bildes
Protestierende und die Polizei stehen sich in Louisville gegenüber: Ein über die Proteste berichtendes Fernsehteam wurde von der Polizei unter Beschuss genommen. (Quelle: Darron Cummings/ap)

Bei Protesten in Louisville, ausgelöst durch den Fall eines offenbar von Polizisten getöteten Afroamerikaners, wurde ein Fernsehteam von der Polizei angegriffen. Zuvor war ein CNN-Team festgenommen worden.

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ist es in mehreren US-Städten erneut zu Protesten und teils schweren Ausschreitungen gekommen. In Louisville, der größten Stadt des Bundesstaates Kentucky, ist dabei ein Fernsehteam während einer Live-Schalte von der Polizei angegriffen worden. Zuvor war in Minneapolis ein Team von Journalisten des Nachrichtensenders CNN während einer Live-Übertragung kurzzeitig festgenommen worden.

Reporterin und Kameramann unter Beschuss

Die Reporterin des US-Fernsehsenders "Wave 3" und ihr Kameramann berichteten am späten Freitagabend aus der Innenstadt von Louisville, wo mehrere Hundert Menschen protestierten. Als sie sich mehrere Polizisten näherten, begann ein Polizist mit Pfefferkugeln auf das Team zu schießen. Der Sender veröffentlichte das Video des Vorfalls auf Instagram.

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Zudem wurde ein Fahrzeug des Fernsehsenders beschädigt. In einem Statement verurteilte "Wave 3" das Handeln der Polizei – die Reporterin und der Kameraman hätten sich an alle Gesetze gehalten. "Es gibt keinerlei Rechtfertigung für die Polizei von Louisville, mutwillig das Feuer, sogar mit Pfefferkugeln, auf Journalisten zu eröffnen, unter keinen Umständen", hieß es wörtlich.

CNN-Team in Minneapolis festgenommen

Am Freitagmorgen hatten Polizisten den Korrespondenten Oscar Jimenez vom Fernsehsender CNN festgenommen, dann seine Kollegen. "Sowas habe ich noch nie gesehen", sagte ein Moderator zu der Szene.

In der Live-Aufnahme war zu sehen, wie Jimenez die heranrückende Polizei wiederholt fragte, ob das Team seinen Standort ändern solle. "Wir können dahin zurückgehen, wohin ihr wollt. Wir sind gerade live. Wir sind zu viert, wir sind ein Team", sagte Jimenez, der eine dunkle Hautfarbe hat. Kurz darauf wurde er ohne Angabe von Gründen festgenommen, dann auch sein Team. "Wir sind alle von CNN", sagte jemand zu den Polizisten. Nach mehreren Stunden kamen die drei Journalisten dann wieder frei.

Die Polizei erklärte später, die CNN-Mitarbeiter seien freigelassen worden, nachdem bestätigt worden sei, dass es sich um Medienvertreter handele.

Team berichtete live von Protesten

Jimenez zufolge berichtete das Team von einem Ort, wo Demonstranten ein Gebäude in Brand gesetzt hatten. In den Live-Aufnahmen waren Dutzende Polizisten in voller Montur zu sehen, inklusive Schutzausrüstung, Gasmasken, Helmen und Schlagstöcken. CNN forderte in einer Stellungnahme die sofortige Freilassung des Teams. Ihre Festnahme stelle eine Einschränkung der Pressefreiheit dar.

Auf der Webseite des Senders hieß es weiter, ein weißhäutiger CNN-Kollege, Josh Campbell, der sich mit einem anderen Team in dem Gebiet befand, sei von der Polizei respektvoll behandelt und nicht festgenommen worden.

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Demonstranten stürmen Hauptquartier von CNN

In Atlanta griffen in der Nacht zu Samstag Demonstranten das Hauptquartier von CNN an. Der Fernsehsender zeigte Live-Bilder aus der eignen Zentrale. Die Demonstranten warfen Objekte auf Polizisten im Eingangsbereich des Gebäudes.

In etlichen US-Städten kam es in der vierten Nacht in Folge zu teils gewaltsamen Protesten, nachdem am Montag der Afroamerikaner George Floyd nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben war. Ein weißer Polizist hatte minutenlang sein Knie in Floyds Hals gedrückt, während dieser mehrfach um Hilfe flehte. Inzwischen wurde er aus dem Dienst entlassen und wegen Mordes und Totschlag angeklagt.

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