Hendrik Lüneborg Er soll der neue Intendant des NDR werden

Hendrik Lünenborg wird als neuer Intendant des NDR gehandelt. Er gilt als erfahrener interner Kandidat.
Der NDR-Mann Hendrik Lünenborg ist neuer und einziger Kandidat für den Intendantenposten beim Norddeutschen Rundfunk. Nach der Anfang April gescheiterten Wahl schlugen Senderkontrolleure nun als Alternative den aktuellen Leiter des NDR-Landesfunkhauses Hamburg vor. Wann gewählt wird, ist noch unklar.
"Über den Vorschlag wird der NDR-Rundfunkrat voraussichtlich in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden", hieß es in der Mitteilung des Verwaltungsrats, der das Vorschlagsrecht hat. Das Kontrollgremium Rundfunkrat ist wahlberechtigt. Laut Terminliste ist die nächste reguläre Sitzung am 16. Mai und die darauffolgende am 27. Juni.
Gesucht wird eine Nachfolge für Senderchef Joachim Knuth. Der 66-Jährige hatte einen vorzeitigen Übergang zum 1. September angeboten. Knuth ist seit Januar 2020 Intendant des drittgrößten öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Sein Vertrag läuft eigentlich regulär bis Mitte Januar 2026.
Gescheiterte Wahl
Anfang April scheiterte die Intendanten-Wahl, weil die einzige Kandidatin die notwendige Zweidrittelmehrheit knapp verfehlte. Der Verwaltungsrat hatte auf eine externe Managerin aus dem Bertelsmann-Kosmos, Sandra Harzer-Kux, gesetzt. Danach kam Kritik auf, ob die Wahl nicht hätte zwischen mehreren Kandidaten stattfinden müssen. Die Kontrolleure berufen sich jedoch auf den NDR-Staatsvertrag und entsprechende Regeln.
Die Personalie Harzer-Kux galt als Überraschung. Häufig kommt es vor, dass die Topposten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch wegen der komplexen Struktur mit Führungskräften aus den eigenen Häusern besetzt werden.
Wer ist der Kandidat?
Der 53-jährige Lünenborg kennt den NDR gut, er ist dort seit Jahrzehnten tätig. Seit Juli 2023 leitet er das Landesfunkhaus in Hamburg. Davor hatte er andere wichtige Positionen inne, darunter war er zeitweise Leiter der Intendanz.
In der Mitteilung der Senderkontrolleure hieß es: "Einigen Mitgliedern des Rundfunkrates ist es offenbar sehr wichtig, dass eine Person für dieses Amt zusätzlich auch eigene Erfahrung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mitbringt, um die Interessen des NDR innerhalb der ARD und gegenüber der Politik kraftvoll vertreten zu können. Diese Erfahrungen bringt Herr Lünenborg mit."
- Nachrichtenagentur dpa