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Donald Trump: Republikaner kassieren bittere Pleite in eigener Hochburg Kentucky


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Kentucky und Virginia verloren
Trumps Republikaner erleiden Wahl-Debakel


Aktualisiert am 06.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Matt Bevin hat trotz Unterstützung durch US-Präsidenten die Gourverneurswahl in Kentucky verloren.Vergrößern des Bildes
Matt Bevin hat trotz Unterstützung durch US-Präsidenten die Gourverneurswahl in Kentucky verloren. (Quelle: ap)
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Fiasko für Donald Trump: Die Republikaner verlieren die Gouverneurswahl im eigentlich streng konservativen Kentucky. Auch in Virginia lief es für den US-Präsidenten nicht gut.

Am Abend zuvor war es noch die große Trump-Show. Der US-Präsident war nach Lexington im US-Bundesstaat Kentucky gereist, um den dortigen Gouverneur und Republikaner Matt Bevin im Wahlkampf zu unterstützen. An der Seite von Bevin stand Donald Trump auf der Bühne, umringt von jubelnden Anhängern. Sie trugen Trump-T-Shirts, USA-Mützen und hielten Schilder mit "Trump 2020" und "Keep America great" in die Luft. Die Gouverneurswahl in Kentucky ist ein wichtiger Stimmungstest für die US-Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr.

Auch deshalb ist die Niederlage Bevins bei der Gouverneurswahl schmerzhaft für Trump und die Republikaner. Bevin verlor gegen den demokratischen Kandidaten Andy Beshear, dessen Vater Steve der letzte demokratische Gouverneur des Staates war. Das Ergebnis ist denkbar knapp, am Abend zuvor führte Bevin noch mit 5.000 Stimmen. Am Ende kam Beshear auf 709.643 Stimmen (49,2 Prozent) und Bevin auf 704.523 (48,8 Prozent).

"Größte Niederlage der Geschichte"

Die Katerstimmung bei den Republikanern im eigentlichen Stammland Kentucky fällt am Mittwoch nach Auszählung aller Stimmen dementsprechend groß aus. Noch am Abend zuvor erklärte Trump auf der Wahlveranstaltung der Republikaner in Lexington, dass Bevin wiedergewählt werden müsste. "Sonst sagen die Experten, dass der Präsident die größte Niederlage in der Geschichte erlitten hätte", erklärte er. Trump hatte Kentucky bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 mit 30 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen.

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Trump ist in Kentucky immer noch vergleichsweise beliebt, im Gegensatz zu Bevin. Der republikanische Amtsinhaber galt als in der Bevölkerung unbeliebtester Gouverneur in den USA. Streitigkeiten mit Lehrern und Gewerkschaften in Kentucky trugen zuletzt zu seinen schlechten Beliebtheitswerten bei. Bevin versuchte im Wahlkampf oft landesweite Themen anzusprechen, verteidigte Trump beispielsweise gegen das Amtsenthebungsverfahren, welches die Demokraten angestrengen.

Trump redet Niederlage schön

Nach dem Abschluss der Stimmenauszählung weigerte sich Bevin zunächst, das Ergebnis anzuerkennen. Der Republikaner sprach bei einer Kundgebung am Dienstagabend (Ortszeit) von "Unregelmäßigkeiten" bei der Wahl, ohne ins Detail zu gehen. Der Demokrat Beshear dagegen forderte Bevin auf, das Ergebnis anzuerkennen und erklärte sich zugleich zum Wahlsieger.

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Trump dagegen bemühte sich auf Twitter um Schadensbegrenzung und versuchte die knappe Niederlage als persönlichen Erfolg zu verkaufen. Er behauptete, dass er auf der Kundgebung Bevin geholfen habe, größere Verluste in Kentucky zu vermeiden. "Bevin hat in den letzten Tagen mindestens 15 Punkte aufgeholt, aber das war vielleicht nicht genug (Die "Fake News" machen Trump dafür verantwortlich!)", schrieb der US-Präsident.

Während die Republikaner mit dem Wahlergebnis hadern, fühlen sich die Demokraten nach dem überraschendem Triumph gestärkt. Hinzu kommt: Im Jahr 2020 steht in Kentucky der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, zur Wiederwahl – die Demokraten dürften nun Hoffnung schöpfen, McConnell zu verdrängen.

Demokratischer Erdrutschsieg in Virginia

Dazu tragen auch weitere Erfolge am Wahltag in den USA bei. In Virginia feiern die Demokraten einen Erdrutschsieg, gewinnen bei der dortigen Parlamentswahl das Delegiertenhaus und den Senat. Beide waren zuvor in republikanischer Hand. Damit haben sie nun die Kontrolle über beide Kammern in dem US-Bundesstaat – zum ersten Mal seit 25 Jahren. Mit Ralph Northam bekleidet bereits ein Demokrat das Gouverneursamt von Virginia.

Trump hatte Virginia im Wahlkampf trotz der Nähe zu Washington D.C. gemieden, wohlwissend, dass es schlecht für die Republikaner in dem US-Bundesstaat aussah. Hier erlitt Trump außerdem die einzige Niederlage in einem der Südstaaten bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016.

Wichtiger Stimmungstest

Ein Hoffnungsschimmer für die Republikaner und Trump ist die Gouverneurswahl in Mississippi. Dort zeichnet sich ein klarer Erfolg für Trumps Republikaner ab. Tate Reeves liegt kurz vor Ende der Auszählung uneinholbar vor seinem demokratischen Herausforderer Jim Hood.


Der allgemeine politische Trend spricht aktuell gegen Trump – auch wegen der Ukraine-Affäre und dem drohende Amtsenthebungsverfahren. Auffällig bei den Wahlerfolgen der Demokraten war allerdings auch, dass ihre Kandidaten linke Forderungen vermieden, um auch für Konservative wählbar zu sein. Dies trug auch zum Wahlerfolg von Beshears in Kentucky bei. Dies könnte wiederum auch eine Erfolgsstrategie gegen Trump bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr sein. Trumps Wiederwahlchancen haben sich durch die Abstimmungen vom Dienstag nicht verbessert.

Verwendete Quellen
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