Newsblog zur US-Politik Trump: "Es gibt keine Inflation!"
Trumps neue Zölle verunsichern die US-Amerikaner. Doch der Präsident gibt sich gänzlich unbeeindruckt. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Trump: "Es gibt keine Inflation!"
Donald Trump kommentierte am Montagmittag deutscher Zeit die wirtschaftliche Lage in den USA. Am Donnerstag und Freitag waren die Aktienmärkte nach Trumps Zoll-Ankündigung eingebrochen, auch für den Montag wird ein schwacher Start der US-Börsen erwartet.
Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: "Ölpreise sind gesunken, Zinsen sind gesunken (die langsame Zentralbank sollte sie noch weiter senken), Lebensmittelpreise sind gesunken, es gibt keine Inflation!" Zentralbank-Chef Powell hatte zuvor erklärt, Trumps Zölle würden die Inflation wahrscheinlich anheizen.
Die "lange misshandelten" USA würden nun durch Zölle Milliarden Dollar von den "missbrauchenden Ländern" einnehmen. China habe sich entgegen seiner Drohungen für Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die US-Zölle entschieden. "Sie haben genug Geld damit gemacht, die guten alten USA auszunutzen!" Schuld daran sei nicht er, sondern "unsere vergangenen 'Anführer'".
Zweites Kind stirbt nach Masernausbruch in den USA
In den USA ist ein weiteres Kind nach einer Maserninfektion gestorben. Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Texas teilte mit, das positiv auf Masern getestete Schulkind sei in ein Krankenhaus in Lubbock eingeliefert worden und bereits am Donnerstag an einem Lungenversagen infolge der Infektion gestorben. Das Kind sei nicht geimpft gewesen und habe keine bekannten Vorerkrankungen gehabt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Trump: Abrutschen der Märkte keine Absicht
Donald Trump hat das Abrutschen der Märkte eigenen Angaben zufolge nicht beabsichtigt. "Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen", sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. "Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber unser Land ist viel stärker", fügt er hinzu.
Trump versucht, Bürger zu beruhigen: "Haltet durch"
Die schweren Turbulenzen durch das Zollpaket des US-Präsidenten bekommen viele Amerikaner direkt zu spüren – nun versucht Donald Trump, seine Landsleute mit Durchhalteparolen zu beruhigen. "Haltet durch – es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch", schreibt Trump auf der Plattform Truth Social. "Dies ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden siegen." Während Trumps Zollpaket Anlegervermögen in Milliardenhöhe vernichtete und Handelspartner brüskierte, sprach sich sein einflussreicher Berater Elon Musk für eine Freihandelszone mit Europa aus.
Die USA hätten sich lange ausnutzen lassen, doch damit sei jetzt Schluss, versprach Trump. Jobs, Unternehmen und Geschäfte kämen durch den Schritt zurück in die USA "wie nie zuvor". Doch die Erfolgsaussichten seines radikalen Rundumschlags sind bestenfalls ungewiss.
China macht sich über Trumps Zölle lustig
In China kursieren Propaganda-Videos, in denen Trumps Zölle kritisiert und teilweise ins Lächerliche gezogen werden. Lesen Sie hier mehr darüber.
Netanjahu trifft am Montag Trump in Washington
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am Montag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Netanjahu werde mit Trump über die neuen US-Zölle, die Bemühungen um die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen und die Bedrohung durch den Iran beraten, kündigte das Büro des israelischen Regierungschefs am Samstag an.
Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass er einen Besuch seines Verbündeten "in nicht allzu ferner Zukunft" erwarte. Am Samstag kündigte ein US-Regierungsvertreter dann an, dass das Treffen am Montag im Weißen Haus stattfinden werde.
Hunderttausende demonstrieren gegen Trump und Musk
In mehr als tausend US-Städten und auch in Europa haben am Samstag Demonstrationen gegen US-Präsident Donald Trump und seinen Berater Elon Musk stattgefunden. In der US-Hauptstadt Washington versammelten sich Tausende Menschen auf der National Mall, um unter dem Motto "Finger weg!" gegen die Regierungspolitik von Donald Trump zu protestieren. Der Protest war von einem losen Bündnis linker Gruppen organisiert worden, das landesweit zu Kundgebungen aufgerufen hatte. Die Demonstrierenden trugen Schilder mit Aufschriften wie "Nicht mein Präsident!", "Finger weg vom Rechtsstaat" und "Hört auf, Amerika zu zerstören". Mehr dazu lesen Sie hier.
Trumps Team hat sich wohl bei Zollformel verrechnet
Donald Trumps Regierung hat ihre neue Zollpolitik wohl auf eine fehlerhafte Formel gestützt. Das berichtet unter anderem die "Zeit". Die Berechnung der US-Zölle basiert auf einer Gleichung, mit der die angebliche Zollbelastung amerikanischer Waren durch Handelspartner ermittelt wird. Dazu zählt auch die EU. Im Fall Europas nannte Trump zuletzt einen Wert von 39 Prozent – dieser diente als Grundlage für einen Gegenzoll von 20 Prozent. Doch das Problem: Die Berechnung fußt offenbar auf falschen Annahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Jaguar stoppt US-Lieferungen wegen Trump-Zöllen
Der britische Fahrzeughersteller Jaguar Land Rover (JLR) hat die Auslieferung seiner in Großbritannien produzierten Fahrzeuge in die Vereinigten Staaten vorübergehend gestoppt. Wie der "Guardian" berichtet, will das Unternehmen prüfen, wie die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Importe gemindert werden können. Mehr dazu lesen Sie hier.
China blockiert TikTok-Verkauf nach Trumps Zollerhöhungen
Der geplante Verkauf des US-Geschäfts der Video-App TikTok ist vorerst gescheitert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei Insidern erfahren hat, lehnt China den fast fertig ausgehandelten Deal ab – offenbar als direkte Reaktion auf die massiven Zollerhöhungen, die US-Präsident Donald Trump diese Woche verkündet hat.
Trump habe daraufhin die Frist für ByteDance, den chinesischen TikTok-Eigentümer, um 75 Tage verlängert. Die App hätte nach einem 2024 verabschiedeten US-Gesetz eigentlich an diesem Wochenende in den USA gesperrt werden müssen, wenn keine Einigung über einen Verkauf an nicht-chinesische Eigentümer erzielt worden wäre. Mehr dazu lesen Sie hier.
Musks SpaceX schließt Milliarden-Deal mit US-Regierung
Die Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk, United Launch Alliance (ULA) sowie Blue Origin von Jeff Bezos haben am Freitag (Ortszeit) Verträge über Raketenstarts der US Space Force im Wert von insgesamt 13,5 Milliarden Dollar bis 2029 erhalten. Das wichtigste Beschaffungsprogramm der Space Force, das "National Security Space Launch"-Programm, wird nach Angaben des Space Systems Command Office bis 2029 etwa 54 Missionen in Form von stufenweisen Aufträgen vergeben. In dieser Zeit sollen einige der empfindlichsten und komplexesten Satelliten des Pentagons ins All gebracht werden.
- Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP