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Zwischenfall in Libyen: Russisches Flugabwehrsystem schießt US-Drohne ab


Zwischenfall in Libyen
Russisches Flugabwehrsystem schießt US-Drohne ab

Von rtr
Aktualisiert am 07.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Drohne der US-Streitkräfte (Archivbild): In Libyen ist den Angaben zufolge eine der Maschinen abgeschossen worden.Vergrößern des Bildes
Drohne der US-Streitkräfte (Archivbild): In Libyen ist den Angaben zufolge eine der Maschinen abgeschossen worden. (Quelle: US Navy/Northrop Grumman/Bob Brown/Reuters-bilder)
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In Libyen ist eine Drohne des US-Militärs abgeschossen worden – vermutlich von einem russischen Flugabwehrsystem. Damit deutet immer mehr auf eine russische Operation im Bürgerkriegsland.

Ein russisches Flugabwehrsystem hat nahe der libyschen Hauptstadt Tripolis laut US-Angaben eine unbewaffnete Drohne des amerikanischen Militärs abgeschossen. Als die Bediener des Flugabwehrsystems im vergangenen Monat auf das Flugobjekt feuerten, hätten sie vermutlich nicht gewusst, dass es sich um eine US-Drohne handelte, sagte der Chef des Afrika-Kommandos der US-Armee, General Stephen Townsend.

"Aber inzwischen wissen sie bestimmt, wem sie gehört, und sie weigern sich, sie zurückzugeben", fügte er hinzu. "Sie sagen, sie wüssten nicht, wo die Drohne ist, aber das nehme ich ihnen nicht ab." Nach Einschätzung des US-Militärs wurde das Flugabwehrsystem entweder von Mitarbeitern privater russischer Militärfirmen oder von Leuten des Kommandeurs Chalifa Haftar bedient.

Einschreiten Russlands im Bürgerkrieg

Der Abschuss einer US-Drohne würde Russland zunehmend starke Rolle in dem ölreichen Land belegen, wo russische Söldner Berichten zufolge zugunsten von Haftar in den Bürgerkrieg eingreifen. Haftar, der seine Machtbasis im Osten von Libyen hat, versucht, die Hauptstadt Tripolis einzunehmen, die von der international anerkannten Regierung der Nationalen Einheit gehalten wird. In Regierungskreisen hieß es, russische Söldner seien vermutlich für den Abschuss verantwortlich.

Die russischen Behörden bestreiten den Einsatz von Militär-Dienstleistern auf ausländischen Kriegsschauplätzen. Sollte es dort russische Kämpfer geben, handle es sich um Freiwillige. Haftars Libysche Nationalarmee (LNA) betont ihrerseits, sie bekomme keine Hilfe aus dem Ausland. Ein aktiver und ein früherer Mitarbeiter einer russischen Militärfirma sagten Reuters jedoch, die LNA erhalte seit September am Boden Unterstützung von mehreren hundert Mitarbeitern einer russischen Militärfirma.

Russische Scharfschützen und Präzisionswaffen für Haftar

Die russische Hilfe, die unter anderem aus Scharfschützen und Präzisionswaffen bestehe, mache sich auf dem Schlachtfeld bemerkbar, erklärte Frederic Wehrey vom US-Institut Carnegie Endowment for International Peace. Es stärke die Moral von Haftars Truppen und bringe sie technologisch voran.

Der libysche Regierungsberater Mohammed Ali Abdallah erklärte, die Drohne sei in der Nähe der Haftar-Hochburg Tarhuna abgestürzt, 65 Kilometer südöstlich von Tripolis. Mehr als 1.400 russische Söldner unterstützten die LNA. Nur die Russen hätten derartige Abschuss-Fähigkeiten – und sie operierten in der Gegend, wo es geschehen sei.


"Wir gehen davon aus, dass Haftar sich auf Bitten seiner russischen Partner zu dem Abschuss bekannt hat, obwohl er weder über die Fähigkeit noch die Ausrüstung verfügt, um eine US-Drohne abzuschießen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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