Rettungsschiff "Open Arms" Malta will nur Teil der 160 geretteten Migranten aufnehmen
Seit neun Tagen kreuzt die "Open Arms" mit Flüchtlingen an Bord im Mittelmeer. Nun hat Malta sich bereit erklärt, Menschen aufzunehmen – jedoch nur einen Teil. An Bord hat das offenbar zu Sicherheitsproblemen geführt.
Malta will von 160 Menschen an Bord des Rettungsschiffes "Open Arms" nur 39 aufnehmen, die in der Nacht zum Samstag gerettet worden sind. Die Aufnahme der übrigen 121 Bootsflüchtlinge lehnte die Regierung in Valetta nach eigenen Angaben ab. Sie harren bereits seit neun Tagen an Bord des Schiffes der spanischen Organisation Proactiva aus.
Malta habe vorgeschlagen, die 39 Migranten von einem Schiff der Marine abholen und zum maltesischen Festland bringen zu lassen, erklärte die Regierung. Diese Gruppe sei im Zuständigkeitsbereich Maltas gerettet worden. "Open Arms" habe diese Lösung jedoch abgelehnt und bestehe darauf, dass Malta alle 160 Geretteten aufnehmen solle, hieß es.
Kurz zuvor hatte die Hilfsorganisation Maltas Entscheidung im Kurzbotschaften-Dienst Twitter kritisiert, da diese Spannungen auf dem Schiff ausgelöst habe. Die Entscheidung Maltas habe zu einem ernsthaften Sicherheitsproblem an Bord geführt, erklärte Oscar Camps, Gründer von Proactiva. Die Angstzustände der Menschen seien unerträglich.
An Bord: ein Superstar
Am Freitagmorgen hatte der US-Schauspieler Richard Gere den 121 Migranten und der Besatzung der "Open Arms" einen Besuch abgestattet. "Ich bin von Lampedusa aus hergekommen. Wir haben so viel Wasser und Nahrung wie möglich für jeden an Bord mitgebracht", sagte er in einem von Proactiva veröffentlichten Video.
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Alle seien wohlauf gewesen, aber es sei wichtig, dass sie nun einen freien Hafen erreichen, von Bord gehen und ein neues Leben starten könnten, sagte der Schauspieler.
- Nachrichtenagentur AFP