Zerstörung des Regenwaldes Brasilien bekommt kein Geld mehr von der Bundesregierung
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat die finanzielle Förderung von Projekten in Brasilien vorerst gestoppt. Das Land lasse Zweifel daran aufkommen, dass Schutzprogramme im Regenwald durchgesetzt werden.
Angesichts der beschleunigten Rodung im Amazonas-Regenwald legt die Bundesregierung die finanzielle Förderung von Waldschutz- und Biodiversitätsprojekten in Brasilien auf Eis. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe), die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lasse Zweifel aufkommen, "ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird".
Bolsonaro will Platz für die Landwirtschaft schaffen
Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die Projektzusammenarbeit fortgeführt werden, sagte Schulze. In einem ersten Schritt geht es dem Tagesspiegel zufolge um einen Betrag von rund 35 Millionen Euro.
Unter Brasiliens ultrarechtem Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes massiv beschleunigt. Bolsonaro ist Klimaskeptiker und Freund der Agrarindustrie, die neue Flächen für den Anbau von Soja und die Rinderzucht benötigt.
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Am Freitag antwortete der Präsident auf die Frage eines Journalisten, wie der Umweltschutz verbessert werden könne, sarkastisch, die Menschen könnten "ein bisschen weniger essen". Wenn die Menschen nur noch jeden zweiten Tag auf die Toilette gingen, "verbessern wir unser Leben".
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa