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Syrien: Erdogan kündigt neue Militäroffensive gegen Kurdenmiliz YPG an


Gegen die Kurdenmiliz YPG
Erdogan kündigt neue Militäroffensive in Nordsyrien an

12.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan: Die Militäroffensive im Norden Syriens soll in wenigen Tagen beginnen.Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan: Die Militäroffensive im Norden Syriens soll in wenigen Tagen beginnen. (Quelle: Cem Oksuz/Reuters-bilder)

Anfang des Jahres hat die Türkei die kurdische Region Afrin im Norden Syriens eingenommen. Nun soll die Armee weitere Teile in dem Bürgerkriegsland besetzen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in Nordsyrien eine neue Militäroffensive gegen kurdische Truppen angekündigt. Sie werde in einigen Tagen beginnen, sagte er am Mittwoch während einer Rede vor Vertretern der Verteidigungsindustrie in Ankara.

Die Türkei wolle nun auch östlich des Euphrat-Flusses aktiv werden, um dort die Menschen "vor der separatistischen Terrororganisation" YPG zu "retten". Das würde das türkische Militär in das militärische Einflussgebiet der USA führen und einen zentralen Konflikt mit Washington verschärfen.

Kurden kündigen Widerstand an

Die Kurden drohen der Türkei im Falle eines weiteren Angriffs im Norden Syriens mit starkem Widerstand. "Unsere Kräfte sind bereit, jeden Angriff auf unser Gebiet zurückzuschlagen", sagte ein YPG-Sprecher. Erdogan versuche der Welt seinen Willen zu demonstrieren und die Karte der Region zu verändern. Der Sprecher warf der Türkei vor, noch immer die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien zu unterstützen.

Die YPG ist in der Gegend ein wichtiger Partner der USA im Kampf gegen den IS. Die nur in Syrien aktive YPG-Miliz steht der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe. Die Türkei betrachtet beide gleichermaßen als Terrororganisationen. In der EU und den USA steht jedoch nur die PKK auf der Terrorliste.

Konfrontation mit den USA

Erdogan beschuldigte die USA, die Terroristen zu beschützen. Es seien amerikanische Soldaten "unter die Terroristen gemischt und platziert" worden, damit die Türkei "von ihrem Recht auf Selbstverteidigung" keinen Gebrauch machen könne.

Erdogan fügte aber hinzu: "Unser Ziel sind keineswegs die amerikanischen Soldaten, sondern die Mitglieder der Terrororganisation, die in der Region aktiv sind. Das will ich besonders betonen."

Kurdische Grenzregion Afrin besetzt

Erdogan hatte bereits mehrfach mit einer Ausweitung der Militärpräsenz in Nordsyrien gedroht. Während einer Syrienkonferenz in Istanbul Ende Oktober hatte er gesagt, dass er keine "Terrororganisationen" an der Grenze der Türkei dulden werde. Bisher kontrolliert die Türkei nur Gebiete westlich des Euphrats.


Im Jahr 2016 hatte die Türkei in der Offensive "Schutzschild Euphrat" in der Umgebung des syrischen Orts Dscharabulus den IS von der Grenze vertrieben, aber auch die YPG bekämpft. Anfang des Jahres hatten von der türkischen Armee unterstützte Rebellen in einer Offensive gegen die YPG die kurdisch geprägte Grenzregion Afrin eingenommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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