Wegen Sicherheitsbedenken UN-Hilfswerk zieht ausländische Mitarbeiter aus Gazastreifen ab
Weil es wegen der massiven Stellenstreichungen zu Protesten kommt, zieht das UN-Hilfswerk seine ausländischen Mitarbeiter aus Gaza ab. Die Angestellten waren zuvor angegangen worden.
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zieht vorerst einen Teil seiner ausländischen Mitarbeiter aus dem Gazastreifen ab. Die Organisation begründete den Schritt am Montag in einer Erklärung mit "einer Reihe von besorgniserregenden Sicherheitszwischenfällen" bei Protesten gegen den geplanten massiven Stellenabbau in dem Küstenstreifen.
UNRWA hatte nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump von Ende August, die Zahlungen Washingtons an das Hilfswerks einzustellen, die Streichung von mehr als 250 Stellen im Gazastreifen und dem von Israel besetzten Westjordanland angekündigt. 500 weitere Arbeitsplätze sollten in Halbtagesstellen umgewandelt werden. Insgesamt beschäftigt UNRWA rund 13.000 Menschen im Gazastreifen, die meisten darunter Palästinenser.
Mitarbeiter bei Protesten angegangen
Seit Wochen gehen Bewohner des Küstenstreifens gegen den Stellenabbau auf die Straße. Am Montag demonstrierten sie nach UNRWA-Angaben vor einem Hotel in Gaza, in dem sich Mitarbeiter des Hilfswerks trafen. Zuvor seien Mitarbeiter belästigt und an der Ausübung ihrer Aufgaben gehindert worden. Einige Proteste zielten demnach direkt auf die Leitung des Hilfswerks.
Am Montag verließen bereits etwa zehn ausländische UNRWA-Mitarbeiter den Gazastreifen in Richtung Israel, wie ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation sagte. Von 19 ausländischen Mitarbeitern seien zunächst nur sechs im Gazastreifen geblieben, hieß es aus dem Umfeld der Organisation.
Die UN-Einrichtung forderte die Regierung des Gazastreifens erneut dazu auf, für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Der von hoher Arbeitslosigkeit geprägte Küstenstreifen wird von der radikalislamischen Hamas regiert.
- AFP