Atomstreit mit Nordkorea US-Vizepräsident erklärt Geduld für beendet
Die USA demonstrieren im Konflikt mit Regime in Pjönjang ihre Stärke: In Sichtweite der nordkoreanischen Grenze betont der Vizepräsident, dass sein Land zu einem Militäreinsatz bereit sei.
Einen Tag nach dem neuen nordkoreanischen Raketentest hat US-Vizepräsident Mike Pence bei einem Besuch an der innerkoreanischen Grenze die Bündnistreue mit Südkorea betont. Die Verbindungen zwischen den Vereinigten Staaten und Südkorea seien "gussgekapselt", sagte Pence im gemeinsam von den USA und Südkorea betriebenen Camp Bonifas. Die "Ära der strategischen Geduld" gegenüber Nordkorea sei beendet.
"Alle Optionen auf dem Tisch"
Washington wolle "mit friedlichen Mitteln, über Verhandlungen" Sicherheit erreichen, es lägen aber "alle Optionen auf dem Tisch", sagte der Vizepräsident. Nordkorea dürfe "nicht die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten unterschätzen, unseren Verbündeten beizustehen". Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert.
Pence sagte, er verbinde mit der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea auch eine persönliche Geschichte. Sein Vater, Edward Pence, habe mit den Truppen des Südens im Koreakrieg (1950-53) gekämpft.
Pence: Neuer Test ist "Provokation"
Den Raketentest hatte Pence am Sonntag als "Provokation" bezeichnet. Nach Angaben des US-Pazifik-Kommandos und des südkoreanischen Verteidigungsministeriums wurde die Rakete am frühen Sonntagmorgen in der Nähe der Hafenstadt Sinpo an der Ostküste Nordkoreas abgefeuert.
Das Pentagon erklärte, die Rakete sei "fast sofort explodiert". Ein außenpolitischer Berater der US-Regierung sagte, bei dem Geschoss habe es sich wahrscheinlich um eine Mittelstreckenrakete gehandelt.
Pjöngjang bedroht "die ganze Welt"
Die südkoreanische Regierung verurteilte den Test. Nur einen Tag nach der Militärparade in Pjöngjang, bei der das nordkoreanische Militär auch mehrere Raketen zur Schau gestellt hatte, habe Nordkorea damit erneut "die ganze Welt bedroht".