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Krieg im Gazastreifen | USA bestätigen: Nummer drei der Hamas von Israels Armee getötet


USA bestätigen
Nummer drei der Hamas von Israels Armee getötet

Von afp, pdi

Aktualisiert am 18.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Militäroperation im Gazastreifen: Unter anderem US-Präsident Biden hatte sich für eine Waffenruhe eingesetzt.Vergrößern des Bildes
Militäroperation im Gazastreifen: Die israelische Armee hat ein weiteres Mitglied der Hamas-Führung getötet. (Quelle: ISRAEL DEFENSE FORCES/reuters)

Die israelische Armee hat bei einem Einsatz im Gazastreifen Marwan Issa getötet. Der Tod der Nummer drei der Hamas-Führung wurde von der US-Regierung bestätigt.

Die Nummer drei in der Führung der militanten Palästinenserorganisation Hamas, Marwan Issa, ist nach Angaben der US-Regierung bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Issa sei bereits in der vergangenen Woche getötet worden, sagte am Montag in Washington der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan. Zuvor hatten US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erstmals seit rund einem Monat wieder miteinander telefoniert.

Israel habe "eine bedeutende Anzahl von Hamas-Bataillonen zerschlagen" und tausende Kämpfer der islamistischen Organisation getötet, darunter auch hochrangige Kommandeure, sagte Sullivan weiter. Die restliche Hamas-Führungsspitze "versteckt sich, wahrscheinlich tief im Hamas-Tunnelnetzwerk, und die Gerechtigkeit wird auch für sie kommen".

Das israelische Militär hatte vor einer Woche angegeben, dass ein Luftangriff auf eine unterirdische Einrichtung im zentralen Gazastreifen am 9. und 10. März Issa zum Ziel hatte. Er wurde als einer der Planer des Angriffs auf Israel am 7. Oktober beschrieben.

Issa sei ein Vertreter von Mohammed Deif, der den bewaffneten Flügel der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, leite, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari zu diesem Zeitpunkt. Damals gab Hagari jedoch an, dass es noch unklar sei, ob Issa bei dem Einsatz getötet worden sei.

Kämpfe im Schifa-Krankenhaus

Darüber hinaus hat die israelische Armee nach eigenen Angaben bei einem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza einen weiteren ranghohen Funktionär der Hamas getötet. Es handele sich dabei um Faik al-Mabhuh, Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas, die auch für operative Einsätze zuständig sei, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet am Montag. Al-Mabhuh sei auch "zuständig für die Koordinierung von Hamas-Terroraktivitäten im Gazastreifen" gewesen. Von der Hamas gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für den Tod von Al-Mabhuh.

Die israelische Armee und der Geheimdienst erklärten: "20 Terroristen sind bisher bei verschiedenen Konfrontationen im Schifa-Krankenhaus ausgeschaltet und Dutzende Verdächtige festgenommen worden, die gegenwärtig verhört werden."

Al-Mabhuh sei getötet worden, nachdem Geheimdienstinformationen über die Anwesenheit ranghoher Hamas-Mitglieder in dem Schifa-Krankenhaus eingegangen seien, erklärte die Armee. Er habe sich bewaffnet in einem Gebäude des Krankenhauskomplexes versteckt gehalten und sei bei einer Konfrontation mit den Truppen getötet worden, hieß es in der Mitteilung. In dem Raum neben seinem Versteck seien mehrere Waffen gefunden worden.

Augenzeugen berichteten von heftigen Schusswechseln innerhalb des Krankenhauses. Es gab Berichte, denen zufolge unter Dutzenden in der Klinik festgenommenen Menschen auch ein Journalist des arabischen Senders Al-Dschasira war.

USA sehen Angriff auf Rafah kritisch

Kritisch sehen die USA vor allem den von Israel geplanten Angriff auf die Stadt Rafah im Gazastreifen. US-Präsident Joe Biden hat eine geplante großangelegte Bodenoffensive in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu als "Fehler" bezeichnet. Biden habe Netanjahu gesagt, dass er "zutiefst besorgt" über diese Pläne sei und ein solcher Militäreinsatz ein "Fehler" wäre, sagte am Montag der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan.

Demnach stimmte Netanjahu einer Bitte Bidens zu, eine Delegation hochrangiger Vertreter Israels nach Washington zu schicken, um die Pläne für die Offensive und eine mögliche "alternative Herangehensweise" zu besprechen.

Der US-Präsident und der israelische Regierungschef hatten zuletzt am 15. Februar miteinander gesprochen. Sullivan bezeichnete das jetzige Gespräch als "geschäftsmäßig".

Die USA hatten nach dem brutalen Großangriff der Hamas am 7. Oktober den Schulterschluss mit Israel geübt. Die USA halfen Israel auch mit fortgesetzten Zahlungen in Milliardenhöhe. Doch angesichts der hohen Zahl ziviler Todesopfer im Gazastreifen und der katastrophalen humanitären Lage in dem Palästinensergebiet äußerte Biden zuletzt immer deutlichere Kritik am Vorgehen Netanjahus.

"Der Präsident hat erklärt, warum er so zutiefst besorgt über die Aussicht darauf ist, dass Israel eine große Militäroperation in Rafah ausführt", sagte Sullivan. "Eine große Bodenoffensive dort wäre ein Fehler, es würde zu mehr unschuldigen zivilen Toten führen, die bereits schreckliche humanitäre Krise verschlimmern, die Anarchie in Gaza vertiefen und Israel international isolieren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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