Normalisierung der Beziehungen? US-Außenminister lässt den Kreml hoffen
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Konkrete Vereinbarungen haben die USA und Russland in Saudi-Arabien nicht getroffen. Doch Äußerungen des US-Außenministers lassen aufhorchen.
Die USA und Russland wollen ihre bilateralen Beziehungen neu ausloten und diplomatische Spannungen abbauen. US-Außenminister Marco Rubio und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow verständigten sich bei einem Treffen in Riad darauf, einen "Konsultationsmechanismus zur Beseitigung von Irritationen in unseren bilateralen Beziehungen" einzurichten, wie das US-Außenministerium mitteilte. Ziel sei es, die "notwendigen Schritte zur Normalisierung des Betriebs" der jeweiligen diplomatischen Vertretungen zu unternehmen.
Die USA und Russland hatten in den vergangenen Jahren wechselseitig viele Diplomaten ausgewiesen und Verkleinerungen der Vertretungen angeordnet. So liefen die diplomatischen Beziehungen auf niedriger Ebene weiter, die Botschaften waren aber nur eingeschränkt arbeitsfähig.
"Ein Telefonat reicht nicht aus"
In der Erklärung hieß es weiter, dass nun der Grundstein für "eine künftige Zusammenarbeit in Fragen von beiderseitigem geopolitischem Interesse sowie historischen Wirtschafts- und Investitionsmöglichkeiten" gelegt werde. Diese würden sich aber erst aus "einer erfolgreichen Beendigung des Konflikts in der Ukraine ergeben". Einschränkend heißt es in der Mitteilung des US-Außenministeriums weiter: "Ein Telefonat, gefolgt von einem Treffen, reicht nicht aus, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Wir müssen handeln, und heute haben wir einen wichtigen Schritt nach vorn getan."
US-Präsident Donald Trump sei der Einzige, der im Ukraine-Krieg beide Seiten zu einer Lösung bewegen könne, hieß es weiter. Die USA würden ihre "Stärke nutzen", um Russland und die Ukraine zusammenzubringen. "Hochrangige Teams" würden ihre Arbeit aufnehmen, um den Konflikt "auf eine Weise zu beenden, die dauerhaft, nachhaltig und für alle Seiten akzeptabel" sei, hieß es in der Erklärung weiter. Es war zunächst aber – anders als in russischen Äußerungen – nicht von einem Gipfeltreffen Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin die Rede.
- Nachrichtenagentur dpa