Mit neuen Raketensystemen Russland nimmt offenbar Musks Satelliten ins Visier

Die Ukraine baut im Krieg gegen Russland auf Elon Musks Satellitensystem Starlink. Russlands Armee will das unterlaufen. Auch mit ungewöhnlichen Maßnahmen.
Russland arbeitet nach Einschätzung der US-Raumfahrtexpertin Victoria Samson am Einsatz sogenannter Satelliten-Killer gegen das Weltraumsystem Starlink des Unternehmens SpaceX von Elon Musk. Das berichtet das US-Medium "Forbes". Das private System bietet Kommunikationsdienste wie Internetzugänge an und ist für die Ukraine im Krieg gegen Russland enorm wichtig. Der private Kommunikationsdienst beruht auf einem Netz von Satelliten, die die Erde in einer relativ niedrigen Höhe von rund 600 Kilometern umfliegen. Das macht sie auch anfällig für den Angriff erdgestützter Raketen.
ASAT – Antisatellitenraketen – nennen Fachleute wie Samson diese Raketensysteme. Nach Einschätzung Samsons testet Russland derzeit das Raketensystem Nudol, um Musks Starlink-Satelliten auszuschalten. Das System sei bereits erfolgreich an einem alten Raumschiff aus Sowjet-Zeiten getestet worden, sagte Samson, Direktorin der Space Security and Stability at the Secure World Foundation in Washington. Denkbar sei auch, dass das System mit Nuklear-Sprengköpfen ausgestattet werde.
Neues System in Arbeit
In einem Bericht der "Space Security and Stability at the Secure World Foundation" wird auch darauf verwiesen, dass Russland an einem System arbeite, um die Kommunikation zwischen Starlink und ukrainischen Einheiten zu unterbrechen. Der Name: Kalinka.
So arbeitet "Russland vermutlich an einem System namens Kalinka, das Signale von und zu Starlink-Satelliten erkennen und stören soll", heißt es in der Studie "Global Counterspace Capabilities". Frei übersetzt: globale Weltraumfähigkeiten.
Die US-Regierung hatte zu Jahresbeginn damit gedroht, das für die ukrainische Armee sehr wichtige Satellitennetzwerk Starlink abzuschalten, sollte die Regierung in Kiew ein Abkommen über die Lieferung strategisch wichtiger Rohstoffe verweigern.
Die ukrainischen Behörden hatten daraufhin angekündigt, nach einer Alternative zu Starlink zu suchen. Musk, ein wichtiger Berater von Präsident Trump, sicherte der Ukraine dann Anfang März zu, der Ukraine weiterhin sein Satellitennetzwerk zur Verfügung zu stellen. "Egal, wie sehr ich mit der ukrainischen Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten", schrieb Musk in seinem Onlinedienst X.
- www.forbes.com: "Russia’s Arming For Space War I, Targeting SpaceX Satellite Systems"
- swfound.org: "Global Counterspace Capabilities"
- Nachrichtenagentur dpa