Zehntausende illegal? Nach Trump-Wahl: Polen ruft Staatsbürger nach Hause
Donald Trump will in den USA bei illegalen Migranten hart durchgreifen. Das könnte auch Menschen aus EU-Ländern treffen. Polens Regierungschef warnt seine Mitbürger.
Angesichts der vom neuen US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Massenabschiebung irregulärer Einwanderer hat Polens Regierungschef Donald Tusk polnische Migranten in den USA zur Rückkehr in ihre Heimat aufgerufen. Er habe die polnischen Konsulate angewiesen, sich auf mögliche Folgen der neuen US-Regierungspolitik für polnische Staatsbürger in den USA vorzubereiten, die sich dort "mit unterschiedlichem Status und unterschiedlichem Grad an Legalität" aufhielten, sagte Tusk am Dienstag in Warschau.
Nach Angaben der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" lebten 2016 rund 50.000 Polen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in den USA. Insgesamt haben laut der Regierung in Warschau fast zehn Millionen US-Bürger polnische Wurzeln.
Tusk: In Polen kann "jeder sein eigenes Amerika finden"
Alle polnischen Staatsbürger seien in ihrer Heimat "herzlich willkommen", sagte Tusk. In Polen könne "jeder sein eigenes Amerika finden". Er habe die zuständigen Stellen gebeten, "die Rückkehr all jener zu erleichtern, die nach Polen zurückkommen möchten".
Das Außenministerium in Warschau hatte am Montag in einer Botschaft auf Englisch darauf hingewiesen, dass alle, die auf ihre polnische Staatsbürgerschaft nicht verzichtet haben, das Recht auf einen polnischen Pass und "auf eine freie Niederlassung in Polen" haben.
Trump hatte nach seiner Vereidigung am Montag angekündigt, "Millionen und Abermillionen" irregulärer Migranten abzuschieben. Sein bereits im Wahlkampf verkündetes Ziel ist es, die Zahl der rund elf Millionen Einwanderer ohne Aufenthaltspapiere in den USA drastisch zu reduzieren.
- Nachrichtenagentur AFP