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Nato-Übung heute: Das ist über das Atom-Manöver "Steadfast Noon" bekannt


Nato-Atomübung "Steadfast Noon"
Auch Deutschlands "Antwort auf Putins Aggression" fliegt mit

Von t-online, sic

Aktualisiert am 14.10.2024 - 18:57 UhrLesedauer: 3 Min.
imago images 0583847454Vergrößern des BildesEin F-35-Mehrzweckkampfflugzeug (Archivbild): Deutschland will mit diesen Jets bis 2030 die bisher zur nuklearen Teilhabe eingesetzten Tornados ersetzen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Thomas Fuhrmann/imago)

Die Nato hat ihre jährliche Atomübung "Steadfast Noon" gestartet. Damit soll auch ein Signal an Russland gesendet werden. Aber was genau übt die Allianz eigentlich?

Die Nato beginnt an diesem Montag ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen.

Das Verteidigungsbündnis betont, dass die Übung namens "Steadfast Noon" keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. Dennoch soll die Übung auch das klare Signal an Moskau senden, dass die Nato im Fall der Fälle auch bereit ist, sich mithilfe von Nuklearwaffen zu verteidigen.

"Die nukleare Abschreckung ist das Fundament der Sicherheit der Allianz", erklärte Nato-Generalsekretär Mark Rutte zum Start des Manövers. "Steadfast Noon" sende eine klare Botschaft an jeden Gegner: Die Nato werde alle Verbündeten schützen und verteidigen. Über die Details der Übung schweigt die Nato weitgehend. t-online gibt einen Überblick darüber, was bisher über "Steadfast Noon" bekannt ist.

Wo findet die Nato-Übung "Steadfast Noon" statt?

Schauplatz des Manövers sind in diesem Jahr insbesondere Luftwaffenstützpunkte in Belgien und den Niederlanden sowie der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. Die beteiligten Flugzeuge kommen aus insgesamt 13 Nato-Staaten, darunter auch aus Deutschland.

Welches Militärpersonal und welche Flugzeuge sind an "Steadfast Noon" beteiligt?

An der Übung "Steadfast Noon" werden nach Angaben aus dem Hauptquartier in Brüssel in den kommenden zwei Wochen rund 2.000 Militärs von acht Luftwaffenstützpunkten beteiligt sein. Bei den Manövern in der Luft soll mit mehr als 60 Flugzeugen trainiert werden. Darunter sind moderne Kampfjets, die in der Lage sind, in Europa stationierte US-Atombomben zu transportieren, Langstreckenbomber, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge.

In einer Mitteilung schreibt die Nato, dass in diesem Jahr erstmals niederländische Mehrzweckkampfflugzeuge des Typs F-35 für die nukleare Teilhabe zertifiziert wurden. Es ist daher davon auszugehen, dass die Kampfjets an dem Nato-Manöver teilnehmen werden. Die F-35 verfügt über Tarnkappenfähigkeiten, insofern keine Waffen außen ans Flugzeug montiert werden. Im Dezember 2022 hat das Bundesverteidigungsministerium die Beschaffung von 35 der Kampfjets beschlossen. Die Auslieferung soll ab 2026 erfolgen.

Im Zuge der Bekanntgabe der Anschaffung erklärte Luftwaffenchef Ingo Gerhartz: "Auf Putins Aggression gibt es nur eine Antwort: Geschlossenheit in der Nato und glaubwürdige Abschreckung." Deshalb sei die Entscheidung für die F-35 ohne Alternative, so Gerhartz.

Bisher leistet der Tornado den Beitrag zur nuklearen Teilhabe der Bundeswehr

Damit ersetzt die Bundeswehr die bisher zur nuklearen Teilhabe eingesetzten Tornado-Kampfjets. Diese sollen bis 2030 – nach rund 40 Jahren – außer Dienst gestellt werden. Das Fachportal "Key.Aero" meldet unter Bezug auf einen Nato-Sprecher, dass auch deutsche sowie italienische Tornados an "Steadfast Noon" teilnehmen sollen. Deutschland sowie auch Großbritannien schicken demnach außerdem Eurofighter in die Luft.

Darüber hinaus sollen F-16-Kampfjets aus Belgien, Dänemark, Griechenland, Polen, Rumänien und der Türkei an der Übung teilnehmen. Ferner nehmen den nicht bestätigten Angaben zufolge tschechische Jets des Typs JAS-39 Gripen, finnische F/A-18 Hornet sowie F-15-Kampfjets und B-52 aus den USA teil. Bei Letzteren handelt es sich um Langstreckenbomber aus dem Hause Boeing. Die Nato äußerte sich offiziell nicht im Detail zu den teilnehmenden Flugzeugtypen.

Was genau will die Nato üben?

Zum Übungsszenario und zu Details machte die Nato keine Angaben. Militärexperten zufolge wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen.

Laut Hans Kristensen, Direktor des Nuclear Information Project der US-Denkfabrik Federation of American Scientists, fällt die Nato-Übung auch mit größeren Umbauten an den meisten Nuklearstützpunkten in Europa zusammen.

Dabei ging es um Verbesserungen bei der Sicherheit der unterirdischen Lagerorte für Atomsprengköpfe. Zudem seien Einrichtungen zum Einsatz der erst kürzlich als nuklearfähig eingestuften F35-Jets installiert worden. Dies betreffe insbesondere die Stützpunkte Kleine Brogel in Belgien, Ghedi in Italien sowie Volkel in den Niederlanden.

Die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Jets an den "Steadfast Noon"-Übungen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Nato zu "Steadfast Noon 2024"
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