Selbsternannten Friedensmission Nach Putin und Xi: Orbán besucht offenbar auch Trump
Die selbsternannte Friedensmission des ungarischen Ministerpräsidenten geht weiter: Zuerst besuchte er Xi, danach Putin und jetzt steht wohl ein Treffen mit Ex-Präsident Donald Trump an.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán planen ein Treffen in Florida. Dieses Zusammentreffen folgt nur eine Woche, nachdem Orbán sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau getroffen hatte, wie das US-amerikanische Nachrichtenportal Bloomberg unter Berufung auf anonyme Insider berichtet.
Die geplante Begegnung zwischen Trump und Orbán lenkt das Augenmerk auf Orbáns Rolle als potenzieller Vermittler zwischen Trump und Putin. Über die genaue Absicht des Aufeinandertreffens dieser Staatsmänner ist jedoch nichts bekannt. Es soll jedoch noch am Abend nach dem Nato-Gipfel stattfinden.
Treffen soll direkt nach Nato-Gipfel erfolgen
In seiner Amtszeit als US-Präsident hatte Trump eine gewisse Zuneigung zu Putin gezeigt – eine Haltung, die ihm parteiübergreifende Kritik einbrachte. Jüngst verkündete der republikanische Ex-Präsident, dass er davon überzeugt sei, er könne Putin dazu bringen, den Krieg in der Ukraine zu beenden und in Russland festgehaltene Amerikaner freizulassen, sollte er für eine zweite Amtszeit gewählt werden. Orbán schließt sich der Behauptung an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bloomberg zufolge wolle Orbán nach dem Nato-Gipfel in Washington das Mar-a-Lago Resort von Trump besuchen. Ein Insider verriet dem Nachrichtenportal, dass Trump nicht darum gebeten habe, dass der ungarische Führer den Weg für irgendeine Art von Friedensabkommen zwischen Ukraine und Russland bereite. Zu dem Treffen haben weder Vertreter des Trump-Wahlkampfteams noch der ungarischen Regierung eine Stellungnahme abgegeben.
Biden: Orbán sehnt sich nach einer Diktatur
Orbán befindet sich zurzeit auf einer selbsternannten Friedensmission. Vor seinem letzten Besuch bei Putin war Orbán kürzlich auch bei Präsident Xi Jinping in China zu Gast und hatte Anfang des Monats eine Reise nach Aserbaidschan unternommen.
- Orbán bei Xi Jinping: Jeden Tag ein anderer Diktator
- Orbán bei Putin: Orbán gibt Einblicke in Putins Pläne
Die EU reagierte kritisch auf Orbáns diplomatische Aktivitäten, da sie die Positionen des 27-Mitglieder-Blocks auf globaler Ebene untergraben könnten. Die Biden-Regierung hat ebenfalls Bedenken geäußert und Orbán für seine freundschaftlichen Beziehungen zu Putin sowie für Gesetze in Ungarn kritisiert, die Kritiker seiner Regierung "einschüchtern und bestrafen" könnten. Biden selbst sagte über den ungarischen Ministerpräsidenten, dass Orbán wohl nicht denke, dass Demokratie funktioniere und stattdessen sich nach einer Diktatur sehne.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- bloomberg.com: "Hungary’s Orban Will Visit Trump in Florida After NATO Summit" (englisch) (kostenpflichtig)