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Russischer Kommandeur soll eigene Verwundete erschossen haben


"Man hätte sie da rausholen können"
Russischer Kommandeur soll eigene Verwundete erschossen haben

Von t-online, mk

16.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Russische Kriegsgefangene in einem Video des Journalisten Wolodymyr Zolkin: "Vier oder fünf Leute hat er so erschossen."Vergrößern des Bildes
Russische Kriegsgefangene in einem Video des Journalisten Wolodymyr Zolkin: "Vier oder fünf Leute hat er so erschossen." (Quelle: Screenshot/Youtube@Volodymyr Zolkin)

Wie brutal die russische Armee gegen Zivilisten und Kriegsgefangene vorgeht, hat sie im Krieg gegen die Ukraine schon gezeigt. Doch auf Gnade können offenbar nicht einmal die eigenen Soldaten hoffen.

Ein russischer Kommandeur soll in der Ukraine mehrere Verwundete der eigenen Einheit getötet haben. Das berichten russische Kriegsgefangene in einem Video, das der Journalist Wolodymyr Zolkin in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee produziert hat.

"Da lag ein verwundeter Soldat auf dem Boden und der Oberstleutnant fragte ihn, ob er laufen könne. Als der Nein sagte, hat er ihn einfach erschossen", berichtet einer der Männer in dem Video. Dann ergänzt ein anderer: "Und das war kein Einzelfall. Der Oberstleutnant lief herum und hat vier oder fünf Männer auf diese Weise getötet. Das waren alles junge Männer, man hätte sie da rausholen und ihnen helfen können, aber er hat sie einfach erschossen."

Wolodymyr Zolkin hilft Angehörigen russischer Soldaten

Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben der Männer nicht. Aus dem Video geht auch nicht hervor, zu welcher Einheit die Gefangenen gehörten und wo die Erschießung der Verwundeten stattgefunden haben soll. Der Produzent des Videos gilt aber als verlässliche Quelle – nicht nur in der Ukraine.

Seit Kriegsbeginn hat der in Kiew lebende Blogger und Aktivist Wolodymyr Zolkin schon Dutzende Videos mit russischen Kriegsgefangenen auf YouTube veröffentlicht und erreicht damit in der Regel mehrere Hunderttausend Zuschauer. Zolkins Telegramkanal "Ischi Svoich" – "Such deine Leute" ist für viele Angehörige russischer Soldaten in der Ukraine oft die einzig verlässliche Quelle für Neuigkeiten über den Verbleib ihrer Liebsten. Mehr als 800.000 Abonnenten hat Zolkins auf Telegram.

Kreml-Sprecher äußert sich nicht zu Gefallenen

Es sind auch nicht die ersten Hinweise darauf, wie schlecht die russische Armee mit ihren eigenen Angehörigen in der Ukraine umgeht. So liegen zurzeit Hunderte getötete russische Soldaten in Kühlzügen der ukrainischen Eisenbahn. Russland weigert sich bislang, die Leichen der Gefallenen entgegenzunehmen. So bleibt es wohl an der Ukraine, ihnen ein würdiges Begräbnis zu geben.

Der Kreml äußert sich bislang nicht zu den toten russischen Soldaten in der Ukraine. "In den sozialen Medien berichten Menschen aus ganz Russland, dass sie nicht einmal die Leichen ihrer Angehörigen zurückbekommen. Was wird mit den Toten geschehen und werden Gefangene ausgetauscht?", wollte die unabhängige russische Nachrichtenseite "Ostorozhno Media" von Putin-Sprecher Dmitri Peskow wissen. Der antwortete: "Dazu habe ich keine Informationen. Das ist eine Angelegenheit des Verteidigungsministeriums."

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