Heftige Explosionen in Ukraine Russische Armee zielt auf Gasleitungen und Öldepots
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine stockt. Nun nimmt Russland offenbar gezielt die Infrastruktur ins Visier – und schreckt vor verheerenden Schäden nicht zurück. Es gibt Aufnahmen von heftigen Explosionen im ganzen Land.
Russland sorgt im Ukraine-Krieg für eine neue Nacht der Gewalt: Die ukrainische Armee spricht von schweren Angriffen "aus allen Richtungen". Nach dieser Darstellung gab es unter anderem einen schweren russischen Angriff bei Charkiw. Bei Cherson im Süden sei russischen Einheiten nach erbitterten Kämpfen ein Vorstoß gelungen. In der Hauptstadt Kiew und der Region Luhansk gab es ebenfalls Gefechte.
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Nach einigen militärischen Rückschlägen seit Freitag nahm Russland dabei offenbar vor allem die ukrainische Infrastruktur ins Visier. In der Nähe der Großstadt Charkiw in der Ostukraine ging nach Darstellung der ukrainischen Agentur Unian eine Gasleitung in Flammen auf. Sie soll von russischen Truppen gesprengt worden sein. Unklar war, ob es sich bei der Leitung um eine regionale Erdgasleitung oder um einen Teil der aus Russland nach Europa führenden Leitungen handelt.
Behörden riefen Anwohner in der Region auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Sie warnten nach Angaben ukrainischer Medien vor einer Umweltkatastrophe.
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Auch bei erbitterten Gefechten um den Flughafen Vasilkovo nahe Kiew gab es drastische Schäden. Nach Medienberichten versuchten die russischen Einheiten weiterhin, einen der größeren Flughäfen rund um Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Angaben ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.
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Bei einem der ersten russischen Angriffe in der Nacht war nach ukrainischer Darstellung ein Treibstoffdepot in dem Vorort südwestlich von Kiew von mehreren Raketen getroffen und in Brand gesetzt worden. Wegen der anhaltenden Kämpfe konnten Feuerwehren nicht zum Löschen vorrücken. Der Feuerschein war nach Berichten von Augenzeugen am nächtlichen Himmel über Kiew sichtbar.
Auch innerhalb der Hauptstadt wurde nach Medienberichten heftig gekämpft. Dabei soll ein Lager mit radioaktiven Abfällen des Unternehmens Radon beinahe von russischen Granaten getroffen worden sein. Mehr dazu lesen Sie hier. Nach ersten Messungen bestehe "keine Bedrohung für die Bevölkerung außerhalb der Schutzzone", hieß es.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters