Bericht über Verdächtige Britische Regierung dementiert Durchbruch im Fall Skripal
Durchbruch im Fall Skripal? Ermittler sollen auf einem Video laut Medienberichten Verdächtige ausgemacht haben – angeblich russische Staatsbürger. Die britische Regierung dementiert.
Die britischen Ermittler sollen einem Medienbericht zufolge mehrere Russen als mutmaßliche Täter des Giftgasanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergei Skripal und dessen Tochter Julia identifiziert. Das berichtete die Nachrichtenagentur Press Association unter Berufung auf Ermittlerkreise. Doch die britische Regierung dementiert den Bericht.
Die Nachrichtenagentur hatte berichtete, die Verdächtigen seien in einem Abgleich von Aufnahmen von Überwachungskameras mit Listen der Personen, die um die Tatzeit nach Großbritannien eingereist seien, herausgefiltert worden. "Sie sind sicher, dass sie (die Täter) Russen sind", zitierte die Agentur einen Insider.
Die Polizei wollte den Bericht nicht kommentieren. Der britische Sicherheitsminister Ben Wallace schrieb hingegen auf Twitter: "Ich denke, die Geschichte gehört in den 'schlecht informiert und wilde Spekulationen'-Ordner."
Schwere diplomatische Krise
London bezichtigt Moskau, Drahtzieher des versuchten Mordanschlags auf die Skripals gewesen zu sein. Nowitschok wurde in der früheren Sowjetunion entwickelt, später wurde damit auch in anderen Ländern experimentiert. Der Kreml bestreitet jegliche Vorwürfe.
Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus. Mehr als zwei Dutzend Länder wiesen russische Diplomaten aus. Russland reagierte ebenfalls mit Ausweisungen.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass auch eine inzwischen gestorbene 44-jährige Frau und ein 45-jähriger Mann durch eine kleine Flasche mit dem Nervengift in Kontakt gekommen waren. Nun soll festgestellt werden, ob das Gift aus derselben Quelle stammt wie die Substanz, mit der Skripal (67) und seine Tochter (33) vergiftet worden waren. Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass die beiden Fälle in einem Zusammenhang stehen.
- dpa, Reuters