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Putins Generalstabschef soll Kreml-Darstellung widersprochen haben


Angriff mit Oreschnik-Rakete
Bericht: Putins Generalstabschef weicht von Kreml-Linie ab

Von t-online, wan

05.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Ukraine-Krieg - Waleri GerassimowVergrößern des Bildes
Der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, hat wohl einer Kreml-Darstellung widersprochen (Archivbild). (Quelle: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa/dpa-bilder)
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Russlands oberster General soll einer Darstellung Putins widersprochen haben. Der Kremlchef hatte einen Raketenangriff als Reaktion auf Handlungen des Westens dargestellt.

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat in einem Telefongespräch mit seinem amerikanischen Amtskollegen, General Charles Q. Brown Jr., einer offiziellen Darstellung des Kremls widersprochen. Dies berichtet die "New York Times". Das Gespräch zwischen dem Architekten von Putins Angriffskrieg und dem US-General ist ungewöhnlich, die beiden Militärführer haben zuletzt im Oktober 2022 miteinander kommuniziert. Laut Verteidigungs- und Militärkreisen sprachen sie auch über den Ukraine-Krieg.

Im Gespräch soll es auch um den russischen Angriff mit einer nuklearfähigen ballistischen Mittelstreckenrakete namens Oreschnik auf die ukrainische Stadt Dnipro Ende November gegangen sein. Russland wollte dies als Warnung an den Westen verstanden wissen. "Die russische Seite hat ihre Fähigkeiten klar demonstriert", sagte nach dem Angriff Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. Der Beschuss sei eine Folge von "rücksichtslosen Entscheidungen" westlicher Länder.

Putin: Reaktion auf den Einsatz weitreichender Waffen

"Wir haben mehrfach unterstrichen, dass der vom Westen provozierte Regionalkonflikt in der Ukraine Elemente einen globalen Charakter angenommen hat", ließ auch Wladimir Putin verlautbaren. Er sprach von einer Reaktion darauf, dass die USA und andere Länder der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen russisches Territorium erlaubt hätten.

Doch im Gespräch der beiden Top-Militärs soll Gerassimow von der offiziellen Darstellung abgewichen sein, berichtet die "New York Times". Demnach sei der Einsatz der Rakete schon lange geplant gewesen; weit vor der Entscheidung der Biden-Regierung, der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen auch auf russischem Gebiet zu erlauben. Eine offizielle Bestätigung des Gesprächs von russischer Seite gab es nicht. Neben dem Ukraine-Krieg soll es bei dem Gespräch auch darum gegangen sein, wie eine Eskalation zwischen Russland und den USA vermieden werden kann.

Ein Sprecher des US-Generalstabs sagte in einer Erklärung, nachdem er von einem Reporter auf den Anruf angesprochen wurde, dass "General Brown auf Bitten von General Gerasismow zugestimmt hat, den Anruf nicht proaktiv anzukündigen".

Offenbar war der Angriff nicht wie von Putin dargestellt eine Reaktion auf den Westen, sondern wie von vielen Experten angenommen eine Demonstration seiner angeblichen Stärke. "Es ist eine teure Rakete mit einer nuklearen Funktion. So ein Ding schießt man nicht einfach ab, wenn man keine Lust hat. Außerdem ist es für den Transport einer konventionellen Nutzlast nicht präzise genug. Man könnte es also als ein cleveres Signal betrachten", schrieb der Rüstungsexperte Frank Sauer auf Bluesky. Putin hatte nach dem Angriff angekündigt, dass die Oreschnik-Rakete nach weiteren Tests bald in Serienproduktion gehen soll.

Verwendete Quellen
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