Neue Drohung Indien will Pakistan "keinen Tropfen Wasser" mehr überlassen

Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan spitzt sich weiter zu: Ein indischer Minister droht jetzt, das Nachbarland von einem Fluss abzuschneiden.
Im wieder aufgebrochenen Konflikt mit Pakistan droht Indien dem Nachbarland mit Austrocknung. "Wir werden sicherstellen, dass nicht ein einziger Tropfen Wasser des Indus Pakistan erreicht", machte Indiens Wasser-Minister C. R. Paatil am Freitag im Kurznachrichtendienst "X" deutlich. Zuvor hatte Indien bereits die Kündigung des sogenannten Indus-Abkommens erklärt. Dabei geht es um die Nutzung des Indus und seiner Nebenflüsse, auf die beide Länder – besonders aber Pakistan – angewiesen sind.
Der Indus entspringt in Tibet, fließt durch das indische Kaschmir-Gebiet und dann lange durch Pakistan bis zur Mündung ins Arabische Meer. Das Abkommen war 1960 geschlossen worden und hatte zwei Kriege zwischen den Nachbarstaaten überstanden.
Touristen erschossen
Im Kaschmir-Tal im Norden Indiens waren am Dienstag 26 Touristen von Angreifern gezielt getötet worden. Zumindest einige der Angreifer sollen indischen Behörden zufolge Pakistanis gewesen sein. Eine islamistische Extremistengruppe hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Indien macht sein Nachbarland dafür verantwortlich, was Pakistan zurückweist. Beide haben sich seitdem mit Drohungen und Sanktionen wie etwa der Ausweisung von Staatsbürgern des jeweiligen Nachbarlandes überzogen.
Indien wirft seinem Nachbarland seit langem vor, islamische Extremisten zu unterstützen. Das Kaschmir-Gebiet ist für den Tourismus bedeutsam, zugleich ist aber hier die Grenzziehung zwischen den beiden Atom-Mächten seit langem umstritten. Zudem ist Kaschmir überwiegend von Muslimen bewohnt, während in Indien insgesamt die Hindus die Mehrheit stellen.
- Nachrichtenagentur Reuters